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Br. 18. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Lokales.

Der Socialdemokratische Wahlverein für den dritten Berliner   Reichstags- Wahlkreis hält heute, Dienstag, im Luisen­städtischen Konzerthaus, Alte Jakobstr. 37, eine Versammlung ab, in der Reichstags- Abgeordneter Wolfgang Heine   über Welt­politik" sprechen wird. Gäste haben Zutritt. Nene Mitglieder werden aufgenommen. Die Versammlung wird pünktlich eröffnet. Soldaten der Berliner   Garnison als ,, Arbeitswillige"? Die Welt am Montag" schreibt:

Anfang dieses Monats ist vom Berliner   Generalfommando an verschiedene Regimenter der hiesigen Garnison die Mitteilung ergangen, daß ein Streit unter den Arbeitern der Gasfabrik( welcher? kann ich nicht sagen) bevorstehe. Die Regimenter sollten sich bereit halten, um sofort bei Ausbruch eines Streits eine Anzahl Mannschaften zur Dienst­leistung stellen zu können.

1. Garde- Grenadier- Regiment Alexander Franz

2.

2. Garde- Regiment zu Fuß Garde- Pionier- Bataillon

120 Mann

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120 120" 60

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Wie uns zu dieser Angelegenheit mitgeteilt wird, ist es aus geschlossen, daß die hier aufgezählten 420 Soldaten bestimmt worden seien, gegebenenfalls die Ruhe aufrechtzuerhalten.

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Dienstag, 23. Jaunar 1900.

Jahres und Jahrhunderts in der Adresse vom 1. d. M. dargebracht wohin man den Gestochenen gebracht hatte, die telephonische worden sind, meinen Daut aus.

Berlin   Schloß, 8. Januar 1900.

An die Stadtverordneten zu Berlin  .

Wilhelm R.

Selbstverständlich werden die Stadtverordneten fönigstrener Observanz auch in nächsten Jahre dem Kaiser wieder zu Neujahr gratulieren, und zwar in ganz demselben frömmelnden Ton, der einem Berliner   Freisimmigen so besonders gut ansteht.

Nachricht, daß der Unglückliche inzwischen verstorben sei. Er wurde als ein bei der Post beschäftigter Telegraphenarbeiter refognosciert. Der junge Mann hatte sich erst Weihnachten verlobt und wollte sich demnächst verheiraten. In dem Stephanschen Lokal traf er mit dem ihm bekannten Schuhmacher Haase zusammen und geriet mit ihm wegen eines Bettlers, der von dem Wirt eine Stulle erhalten hatte, in einen Wortwechsel. Der Schuhmacher verlangte, daß der Bettler das Brot außerhalb des Lokals verzehre, während Im Kampfe gegen das Rabattspar- und Konsumvereins der Telegraphenarbeiter für diesen Partei ergriff und ihm das Recht wesen hat jetzt der Verein Berliner Milchpächter" den Rückzug an­zugestand, das Brot in dem Lokal zu verzehren. Ohne daß Thätlich­getreten. Der Verein hatte seiner Zeit den Beschluß gefaßt, daß keiten vorangegangen wären, ergriff der Schuhmacher ein Messer und seine Mitglieder fünftig mit Konsum- und Rabattsparvereinen nicht stieß es dem Gegner in den Unterleib. Er brachte ihm eine so breite mehr in Verbindung treten sollten, doch sollte denjenigen Mitgliedern, und tiefe Wunde bei, daß er auch ohne die inneren Verlegungen, die solchen Vereinen damals bereits angehörten, das auch fernerhin durch Berblutung enden mußte. gestattet sein. Jener Beschluß ist in der letzten Vereinssitung aus Nach Mitteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamts ist Anlaß der Erklärung eines Mitgliedes, daß es wegen schlechten Ge- gestern unter Ueberständeschweinen des Centralvichhofs die Maul­schäftsganges zum Markenwesen zurückkehren müsse, wieder auf- und Klauenseuche ausgebrochen. gehoben worden. Im übrigen wollen aber die Milchpächter den Kampf nach Möglichkeit noch fortsetzen.

Belohnte Königstrene. Das diesmalige Ordensfest hat bei den letzten früheren Festen. 1556 Ordensverleihungen und 880 Ehrenzeichen gebracht, weniger als

Auf der Stadt- und Ringbahn, sowie im Vorortsverkehr sollen einer Korrespondenz zufolge nächstens auch Monatstarten verfauft werden, welche vom 15. des einen bis zum 15. des nächsten Monats gelten.

Eine ganze Wagenladung Leder ist einer Berliner   Spedi tionsfirma beim Lehrter Bahnhof   von einem ihrer Kutscher verumtrent worden. Man glaubt, daß der Kutscher das Leder im Werte von ca. 1500 M. unterwegs verkauft hat. Bisher ist der Verbleib der Ware noch nicht festgestellt.

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Das Direktorium der akademischen Lesehalle hat nun doch Wegen einer Schlägerei in dem Schanflolal Oranienburger­Die Annahme einer solchen Möglichkeit liegt nicht vor, weil in seiner letzten Sigung am Sonnabend den Antrag des Socialstraße 45, bei der einer der Beteiligten gefährlich zugerichtet wurde, find erstens die Abneigung der Berliner   Arbeiterschaft gegen Ruhe- wissenschaftlichen Studentenvereins angenommen, wonach die gestern die gesamten Gäste des Lokals, etwa 20 an der Zahl, der störungen nach aller bisherigen Erfahrung selbst in solchen Fällen akademische Lesehalle an den Sonntagnachmittagen für Revierwache zugeführt worden. notorisch ist, wo die Unternehmer durch ihr herausforderndes iedermann geöffnet sein soll. Die Opposition, die unter Verhalten Ruhestörungen zu provozieren scheinen, und daher anderm geltend machte, man dürfe doch das akademische Institut der 168 Vertreter zur Innungsversammlung vollzogen. Die Be­Die Tischlermeister Berlins   haben am Montag die Wahl auch bei einem Streit der Gasarbeiter Ordnungswidrigkeiten von nicht den Proletariern" preisgeben, war diesmal in der Minderheit. der 168 Vertreter zur Jungsversammlung vollzogen. Die Bea seiten der Arbeiter ausgeschlossen sind. Da der Beschluß eine Saßungsänderung bedeutet, muß noch die teiligung an der Wahl war eine sehr rege. lleber den Ausfall der 3weitens aber hätte in dem Falle, daß dennoch Soldaten Genehmigung des Rettors Ser Universität ein- Wahl zu berichten, find wir noch nicht im stande, da die Feststellung zur Aufrechterhaltung der Ordnung" bestellt würden, die militärische geholt werden. des Wahlresultats, welche geraume Zeit in Anspruch nehmen dürfte, Organisation bedingt, daß einzelne Compagnicu im ganzen, nicht im Wahllokal stattfand, sondern im Amtszimmer der Gewerbe­Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur deputation des Magistrats erfolgen soll. nicht aber, wie es in diesem Falle geschehen, je zehn Mann Vorbereitung der Neuwahl des zweiten Bürgermeisters aus jeder Compagnie zur Dienstleistung kommandiert worden wären. hat gestern abend unter Vorsitz des Stadtverordneten  - Vorstehers fünstlerischem Ereignis gestaltete sich am Sonnabend das Stiftungs­Das Fest der Arbeiter Bildungsschule. Zu einer Art Daß in Deutschland   Soldaten zum Ersatz für ausständige Ar- Dr. Langerhans die Ausschreibung der Stelle befest der Arbeiter- Bildungsschule. Es wurde der Beweis geführt, daß beiter hergegeben worden sind, ist ja befannt. Der Kommandeur chlossen. Das Gehalt ist auf 18 000 M. festgestellt. des Grenadier- Regiments Prinz Karl in Frankfurt   a. O. suchte seiner dem Volke mit den vorhandenen Mitteln auch in der Kunst das Beste Zeit in einem Brief an den Redacteur der dortigen Volksstinime", geboten werden könne und daß es keine andächtigere Kunstgemeinde solches Verhalten der Militärbehörde mit dem Not stand e" zu giebt, als das wie von den materiellen so auch von den idealen rechtfertigen, in den der Unternehmer durch den Streit seiner Arbeiter Genüffen des Kulturlebens ausgeschlossene Proletariat. Man hatte bersetzt worden sei. das Wagnis unternommen, ein Konzert großen Stils darzubieten, daß zur Einführung in die Wunderwelt des größten Tondichters in einem Arbeiterfest- das ist ein Ereignis! Es war sehr zweckmäßig. und dieses Wagnis ist trefflich gelungen. Eine Beethovensche Sinfonie gerade die Pastoralsinfonie gewählt wurde, die sich in ihrer Dar­stellung unmittelbarer Naturvorgänge dem Verständnis am leichtesten anschließt; die Nachtigall singt in diesem Werke, die Wachtel schlägt. der Bach rauscht, das Gewitter stürmt, und über allem schwebt verklärend eine tiefimnige Naturandacht, da vermag auch der Laie feinen Stimmungen die Richtung zu geben, in der die Phantasie des Schöpfers flog. Das Neue Berliner   Sinfonie- Orchester unter Leitung des Herrn F. v. Blon brachte die Sinfonie in schlichter und reiner Aufführung trefflich zu Gehör, und nicht minder wirksam gediehen die andern Nummern des Programms: der Tannhäuser- Marsch, die zwei ungrischen Tänze von Brahms  , Roffinis Tell Ouvertüre, Schumanns Träumerei, das zierlich tändelnde Zwischenspiel aus Mignon und die in der Marseillaise   wuchtig gipfelnde Robespierre­Ouvertüre von Litolff  . Frau Rindleben- Nachtigall trug den schwung­bollen, von Preczang verfaßten Prolog und eine Anzahl anderer Dichtungen vor, von denen namentlich Freiligraths Aus dem schlesischen Gebirge", in feiner Nuancierung gesprochen, einen starker Eindruck hervorrief. Wilhelm Liebknecht   führte in seiner knappen Festrede wirksam aus, wie das Proletariat der Wissenschaft bedürfe, auf der seine Bewegung beruht. So war auch dieses Fest der Arbeiter- Bildungsschule eine Schule der Bildung, der Erziehung zur Kunst, und deshalb fann man die hocherfreuliche Veranstaltung als vorbildlich bezeichnen für alle Unternehmungen, die der Erholung und zugleich der Erhebung der Arbeiterschaft gewidmet sind.

Es fragt sich nun, wer in dem neuesten Fall den Anlaß dazu gegeben hat, daß Soldaten der Berliner   Garnison zum Ersatz nehmlichkeiten, die den Gästen in den Restaurationen geboten werden, Das Telephon in den öffentlichen Lokalen. Zu den An­streifender Gas arbeiter bereit gestellt wurden. Wie erinnerlich gehörte bisher auch die unentgeltliche Benuzung des Fernsprechers. sein wird, beschlossen die leider nicht organisierten Arbeiter der Nach einem Vorschlag in der gestrigen Versammlung des Vereins zweiten städtischen Gasanstalt, gereizt durch das Verhalten der der Saalbefizer von Berlin   und Umgebung" soll jedoch fünftig eine Direktion, in ihrer Versammlung vom 11. Dezember, noch vor Aenderung eintreten, nach der die Gäste für die Telephon- Benutzung Weihnachten in den Ausstand zu treten, eine Eventualität, die auch jedesmal 5 Pfennig Gesprächsgebühren zu zahlen haben. Eine Büchse dem organisierten Teil der städtischen Arbeiterschaft neben dem Apparat soll zur Aufnahme dieser Gebühr bestimmt werden. unerwünscht kam und die daher durch deren Autorität ver- Diese Neuerung wird beim Publikum wohl jedenfalls auf entschiedenen hindert wurde, Widerstand stoßen.

Eine Interpellation an zuständiger Stelle würde Auf­schluß über die naheliegende Frage geben, ob es die städtischen Behörden waren, die sich beim Kommandanten der hiesigen Garnison um Stellung von Soldaten zu Arbeitswiligen Dienste beworben haben.

Gedanken über Arbeitslosigkeit unter der Schußmannschaft fonnten dem Teile des Publifums aufsteigen, der am Montag vormittag in den Arminhallen" der Versammlung arbeitsloser Metallarbeiter beiwohnte. Bei dieser Gelegenheit befanden sich im hinteren Teile der Räumlichkeiten etwa 20 Schußleute. Vor dem Hygienische Vortragskurse. Von den hygienischen Vortrags- Lokal standen 6 Sicherheitsbeamte; in einem Nebensaale waren furfen, welche die Centralfommission der Krankenkassen Berlins   für ihrer 15 und außerdem saßen in Restaurationslokal noch etwa die Berliner   Arbeiterschaft veranstaltet, wurden vier am Donnerstag, 10 Mann. Das sind, rund gerechnet, etwa 50 Beamte für eine Ver­Wenn für so harmlose Veranstaltungen, wie eine ( Ventilation, Heizung und Beleuchtung)" eröffnet. Troydem es un- Arbeitslosen- Versammlung, eine derart erkleckliche Zahl von Beamten möglich gewesen war, für die Bekanntmachung der Kurse in dem auf die Beine gebracht wird, wie viel treten dann in Wirksamkeit, Umfange zu sorgen, als es wünschenswert wäre, wiesen doch die wenn es ein Menschenleben zu retten oder einen schweren Jungen Vorträge ziemlich guten Besuch auf, ja eines der benutzten Schul- abzufangen gilt von der Entdeckung eines der vielen, noch frei lokale, die etwa 250 Personen fassende Aula der 80. Gemeindeschule, umherlaufenden Mörder ganz abgesehen?! Wrangelstraße 128, war fogar überfüllt. Die Anwesenden, unter denen auch die Frauen vertreten waren, folgten überall mit gespannter Aufmerksamkeit den Ausführungen der referierenden Herren Aerzte, und diese letteren verstanden es, gerade das für die Arbeiterschaft Wissenswerte hervorzuheben, und so im besten Sinne des Wortes einen populären" Vortrag zu halten. Die Diskussion, bez. Fragestellung, welche im Anschluß an den Vortrag zugelaffen werden soll, fam an dieſem ersten Abende noch nicht überall recht in Fluß, doch wird auch dies wohl bei den späteren Gelegen heiten sich ändern. Alles in allem zeigt jedenfalls schon dieser An­fang, daß das Verständnis für den Wert hygienischer Kenntnisse im Proletariat zunimmt. Hoffentlich weisen die folgenden Vortrags- Abermals ein Opfer der göttlichen Weltordnung. Das abende noch einen steigenden Besuch auf. Jeder einzelne Vortrag wird dreijährige Töchterchen des Hansdieners Hentschel aus der Friesen­für sich abgeschlossen, ein umschriebenes Gebiet der Hygiene behandeln, straße 22 hat Sonntagmittag den Tod in den Flammen gefunden. und es steht daher dem nichts im Wege, daß auch diejenigen an den Die Frau muß, wie dies unter der göttlichen Weltordnung Brauch, Orgelfonzert. Mittwoch, den 24. Januar, mittags 12 Uhr, hält Herr ferneren Vorträgen teilnehmen, welche den ersten versäumt haben. in den Vormittagsstunden eine Aufwarte stelle versehen, während Musikdireftor Otto Dienel   in der Marienkirche einen Orgelvortrag bet Außerdem beginnen auch am Donnerstag, den 25. Januar, drei ihr Mann in einer Fabrik beschäftigt ist. Auch Sonntagvormittag freiem Eintritt unter Mitwirkung von Fräulein Klara Begas, Fräulein neue Vortragscyklen, und zwar ebenfalls mit einem Vortrag über war Frau Hentschel wieder aus dem Hause thätig, während ihr Mann Luise Behrends, Frau Welda Munscheid aus Dresden  , Herrn Alex. Curth, Wohnungshygiene"; es sprechen über dieses Thema erst gegen Mittag die Wohnung verließ und die beiden Kinder, einen Herrn P. Neumann, Cellist, und Herrn Ad. Bolte. Zur Aufführung Dr. Rudolf Lennhoff in der 110-174. Gemeindeschule, fünfjährigen Knaben und ein breijähriges Töchterchen, wie gewöhn- fommen das Largo, das Dignare und ein Orgelfonzert von Händel  , die Schönhauser Allee   166a, Dr. Otto Schiftan, in der 189. Gemeinde- lich in der Küche einschloß. Etwa um 12 Uhr bemerkten gegen- Adler- Arie aus der Schöpfung, Kaiser Friedrichs Lieblingslied von Radecke foule, Stephan str. 27 und Dr. Paul Bernstein in der über wohnende Nachbarn, daß am Küchenfenster der Hentschelschen Hof­40 Gemeindeschule Gneisenaustr. 7. wohnung Flammen an den Gardinen emporloderten. Man stürzte die Im anatomischen Museum des Passage Panoptikums werden Der 2. Vortrag der am 18. Januar eröffneten Vortragscyklen Treppen hinauf und erbrach die Korridorthür. Weinend kam der von jetzt ab regelmäßig populäre wissenschaftliche Vorträge stattfinden. Es wird am 1. Februar stattfinden und die Ernährung"( ah- Knabe den Rettern entgegen und zeigte nach der Küche, wo sich den den wissenswertesten Abschnitten der Anatomie den Stoff zu ihren Be ist der Direktion gelungen, medizinische Kapacitäten zu gewinnen, welche aus rung und Genußmittel) behandeln; es sprechen darüber Eindringenden ein herzzerreißendes Bild darbot. Nahe der Küchen- sprechungen nehmen werden. Der erste Vortrag soll Dienstag, den 23. Januar, Dr. Leop. Rattowski in der 80. Gemeindeschule, Wrangel- thür lag halb angekohlt, noch qualmend, der kaum erkennbare 8 Uhr abends ausschließlich für Damen abgehalten werden. Das Thema straße 128, Dr. Leo p. Byk in der 84. Gemeindeschule, Keibel- Körper des Mädchens. Aber noch lebte die arme Kleine. Man lautet: Ueber die Veränderungen der weiblichen Organe durch das ftraße 31/32, Dr. Mar Löwenthal in der 108.- 127. Gemeinde- brachte sie schnell nach dem Krankenhause am Urban, wo sie jedoch Korsett". schule, Pantstr. 8 und Dr. Nehfisch in der 107. Gemeindeschule, schon nach wenigen Minuten ihren furchtbaren Leiden erlag. Wie In der deutschen   Gesellschaft für volkstümliche Naturkunde spricht Genthinerstr. 4. Zu den Vorträgen haben nicht nur die Kaffen  - der Knabe erzählt, hatte das Schwesterchen einen Lappen in den am Dienstag, den 23. Januar. abends 8 Uhr, im Bürgerſaale des Rathauses mitglieder, sondern auch deren Familienangehörige unentgelt- Ofen gesteckt und ihn dann brennend wieder herausgezogen. Die Herr Dr. Heinroth über:" Einiges aus der Praxis des Zoologischen lichen Zutritt. Eine Legitimation ist nicht erforderlich. Kleider des Kindes fingen Feuer und dieses teilte sich, da es nach dem Fenster lief, den Gardinen mit. Der Brand konnte noch vor Der Kommunalfreifinn. Die Neujahrsadresse der Stadt- Ankunft der Feuerwehr gelöscht werden. Herzzerreißend war der verordneten an den Kaiser hat folgendem Wortlaut: Jammer der Eltern, als sie von dem schweren Verlust, der sie be= troffen, erfuhren.

Gattin des Gastwirts Scharmer, des Inhabers des Schrammschen Schwer verunglückt ist am Sonnabendabend um 93/4 Uhr die Seebades zu Wilmersdorf  . Das Scharmersche Ehepaar hatte in Verein für volkstümliche Kurse von Berliner   Hochschul­Berlin Besuche gemacht und wollte vom Potsdamer Bahnhof aus lehrern. In der neuen Reihe der volkstümlichen Vortragskurse bes nach Hause fahren. Den Weg zum Bahnhofe legte es mit einem ginnt am Dienstag, den 23. Januar, Herr Privatdocent Dr. Omnibus zurück. Auf dem Potsdamer Plaze stieg zuerst Frau Botho Gräf   seinen Kursus über die Griechische Bildhauerkunft" Scharmer aus. Neben dem Omnibus stehen bleibend, sah sie sich im Sörsal des Kunstgewerbe- Museums, Prinz Albrechtstraße. Er nach ihrem Manne um. Im Augenblick kam ein andrer Omnibus so wird am ersten Abend die griechischen Bildwerke der älteren Zeit dicht vorbeigefahren, daß die Dame zwischen den beiden Wagen start behandeln. Eintrittskarten zum Preise von 1 M. für den 6 Abende gequetscht wurde und zwei Rippenbrüche erlitt.

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Berlin  , den 31. Dezember 1899. Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser   und König, Allergnädigster Staiser, König und Herr! Euere Kaiserliche und Königliche Majestät bitten wir, zum Jahreswechsel unsere herzlichsten Glückwünsche huldvoll entgegen­nehmen zu wollen.

Jm Central- Theater tam es am Sonnabend bei der Erst­aufführung der Kleinen Excellenz" zu einem sehr unliebsamen Auf­tritt zwischen dem Geschäftsführer des Theaters Herrn Mandel einer und dem Redacteur einer Theaterzeitung Herrn B. und dem Wie die unermüdlichen Bestrebungen Euerer Majestät, unserem Journalisten Herrn S. andrerseits. Letterer hatte nach dem Schluß Bolte die Segnungen des Friedens zu erhalten, bisher stets von des letzten Aktes gezischt, um, wie erklärt wird, die Klaque zur Ruhe Erfolg gekrönt gewesen sind, so hoffen wir, daß auch fünftig den zu bringen. Darauf trat Herr Mandel an Herrn B. heran und soll deutschen   Bürgern vergönnt sein wird, unter dem mächtigen Schuße ihn mit beleidigenden Worten aus dem Hause gewiesen haben, wobei ihres Kaisers die Früchte friedlicher Arbeit zu genießen. Dann zugleich ein Herr Friedel dem Herrn B. mit Ohrfeigen gedroht haben wird auch im kommenden Jahrhundert nach dem treffenden Wort soll. Einige Zeugen des Vorfalls, Vertreter der Presse, legten sich Euerer Majestät, daß unsere Zeit im Zeichen des Verkehrs steht, ins Mittel. Herr B., der das Theater fofort verließ, hat bereits Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft wie im ganzen Schritte gethan, um vor Gericht die ihm gebührende Genugthuung Baterland, so auch in unserer Stadt Berlin   weiteren fegensreichen zu erhalten. Aufschwung nehmen. Möge Gottes   Gnade Euerer Majestät und allen Mitgliedern unseres Herrscherhauses im neuen Jahr dauernde Gesundheit schenken. In tiefster Ehrfurcht verharren wir Euerer Kaiserlichen und Königlichen Majestät treugehorsamste

Stadtverordnete zu Berlin  . Langerhans.

Die Antwort des Kaisers an die Stadtverordneten lautete be­fanntlich: Den Stadtverordneten meiner Haupt- und Residenzstadt Berlin  spreche ich für die Glückwünsche, welche mir gum Beginn des neuen

Eine Messerstecherei mit tödlichem Ausgang gab es Sonntagnachmittag um 2/2 Uhr in der Niederwallstraße. Ein junger Mann stürzte aus dem Kellerlokal von A. Stephan mit dem Ausruf Ich bin gestochen worden!" Er taumelte noch einige Schritte vor­wärts und brach dann bewußtlos zusammen.

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den Schwerverletzten

umfassenden Kursus sind zu haben bei: Georg Belling, Cigarren­handlung, W. Leipzigerstr  . 136; A. Schütz, O. Holzmarktstr. 60; Chr. Tischendörfer, C. Sophienstr. 20; Trautweinſche Buchhandlung, W. Leipzigerstr  . 8; Centralstelle für Arbeiter- Wohlfahrtseinrichtungen, W. Köthenerstr. 23( 8-3 Uhr).

und anderes.

Gartens".

Theater. Jm Deutschen Theater geht am nächsten Mittwoch,

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den 24. ds., Mar Dreyers Schauspiel Der Probekandidat" zum 50. mal in Scene. Die erste Aufführung hat am 18. November 1899 statt. gefunden. Das Stück hat also das erste halbe Hundert seiner Wieder­holungen in der ganz ungewöhnlich furzen Zeit von zwei Monaten erreicht. Im Schiller Theater ist die bereits avisierte Neuaufführung für Montag in Aussicht genommen. Unmittelbar darauf, also Anfang Februar, erfolgt die Novität Fröschweiler". Es schließen dadurch in dieser Woche die So wird heute zum letztenmale Wiederholungen der Repertoireſtüde. Cyprienne" gegeben, Freitag die letzte Wiederholung von Jungfrau von Orleans". Jm Carl Weiß: Theater find die Proben zur Novität " Die Jagd nach dem Glück" so weit vorgeschritten, daß die Premiere im Laufe dieser Woche stattfinden kann.

Feuerbericht. In der Zwischenzeit erfolgten nur einige kleinere Brände. Lorging str. 13 geriet ein Weihnachtsbaum in Brand, wobei auch Möbel beschädigt wurden. Reinickendorferstr. 60a entstand durch eine umgeworfene Betroleumlampe ein unbedeutender Bimmerbrand, der bei Ankunft der Wehr schon beseitigt war. Außerdem waren Hagenauerstr. 7 und Spenerstr. 23 fleine' Wohnungsbrände abzulöschen. Grobem Unfug am öffentlichen Welder lag eine Alarmierung zu Grunde, die Sonntag früh 3 Uhr nach Schulstr. 1 erfolgte. Der Thäter ist nicht ermittelt.

Aus den Nachbarorten.

fich aus seinem Körper. Während man in Blutstrom ergoß bemühte, trat der Thäter, der etwa 40jährige Schuhmacher Haase, Grünau. Die Listen zur Gemeinderatswahl liegen bis zum Niederwallstraße 21 wohnhaft, aus dem Lokal und wurde alsbald 30. Januar im Gemeindebureau aus, und zwar wochentags von von einem der Umstehenden ergriffen und nach der Revierwache I 9-3 Uhr. Die Parteigenossen, welche teine Zeit zum Nachsehen haben, in der Unterwasserstraße gebracht. Auf dem Wege versuchte er zu werden ersucht, ihre Adressen und Legitimation im Restaurant zur entfliehen, doch wurde seine Flucht bereitelt. Während des Grünen Ede abzugeben. Einige Parteigenossen haben sich bereit ge­Berhörs tam von bem behandelnden Arzte der Unfallstation, funden, für solche Wähler die Listen durchzusehen.