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Nr. 20. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 25. Jannar 1900.

Sie darf das vor allem auch deshalb nicht, weil durch den an

Sollte es in einer Stadt wie Berlin , wo so vieles Geld für

Ein schweres Eisenbahn- Unglück dauernden Rückgang der durchschnittlichen Besetzung nichts überflüssige Dinge ausgegeben wird, nicht möglich sein, hier hat sich gestern morgen um 2 Uhr auf dem Bahnhof Schönhauser - an der Thatsache geändert wird, daß in die untersten schleunigst Wandel zum Bessern zu schaffen? Allee des Nordrings der Stadt- und Ningbahn zugetragen. Bei der Klaffen nach wie vor bis 69 Kinder hineingestedt Erhöhung der Alterszulagen für Gemeindeschullehrer. Entgleisung eines Güterzuges wurden der Heizer Teiche aus werden dürfen, daß diese hohe Bahr häufig auch voll erreicht Die Stadtverordneten Cassel und Genossen haben folgenden Antrag Rummelsburg getötet, der Lokontotiv- und der Zugführer und und gelegentlich der entgegen stehenden Bestimmung zuwider in der Stadtverordneten Versammlung eingebracht: Die Etadt­ein Bremser schwer verlegt, die Maschine und neun von zwölf fogar noch überschritten wird. So lange nicht die Marimalzahl verordneten- Versammlung beschließt, den Magistrat zu ersuchen, wenn Wagen zertrümmert. sehr erheblich herabgesetzt wird, so lange der Mißstand der Zwölf mit Breßkohlen beladene Wagen sollten von Rummels- Ueberfüllung nicht überhaupt beseitigt, sondern nur in seiner möglich, für das Etatsjahr 1900-1901, jedenfalls aber für das burg über den Nordring nach dem Rangierbahnhof zu Bankow ge- Berbreitung beschränkt wird, kann von einer wirklichen Besserung an Gemeindeschulen derart zu bewirken, daß nach 17 Dienſtjahren Gtatsjahr 1901-1902 eine Erhöhung der Alterszulagen der Lehrer bracht werden. Der Zug hatte den Bahnhof Schönhauser- Allee und teine Rede sein. 1300 M., nach 20 Dienstjahren 1500 M., nach 23 Dienstjahren die Ueberführung der Schönhauser- Allee passiert, als er plöglich mit Die oben angegebene durchschnittliche Besetzung ist im übrigen 1700 M., nach 26 Jahren 2000 M., nach 29 Jahren 2200 M., nach einem gewaltigen Krachen liegen blieb. ein

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Etwa hundert Schritte Durchschnitte der einzelnen lassenstufen, so ergiebt sich a. 28 31 Jahren 2400 M. gewährt werden.

lastet werden müssen.

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jenseits westlich der Ueberführung liegt eine Weiche, etwa für den 1. November 1899 als durchschnittliche Besetzung der ersten Zu dem Vorkommnis auf dem städtischen Schlachthof, über zehn Schritte weiter ein sogenanntes Herzstück, das Maschinen Sulaffen 39,95, der zweiten 45,18, der dritten 48,05, der vierten 58,82, das wir jüngst berichteten, wurde von fachmännischer Geite ges und Wagen nach Ueberfahren der Weiche in das richtige Geleiſe der fünften 58,99, der sechsten 58,87 Kinder pro Klasse. In dieser schrieben, daß es sich hier um einen äußerst seltenen Fall handle. zu bringen hat. Die Maschine nahm nun auch den rechten Weg: Reihe präsentieren sich namentlich die fünften und sechsten Klaffen Dem scheint leider nicht so zu sein. Denn ein ähnlicher und ebenjo Die Wagen aber folgten nicht dem Herzstück, sondern gerieten auf schon mit erheblich weniger günstigen Zahlen als nach dem all- schlimmer Vorgang beschäftigt schon wieder die Behörden. Der einen falschen Strang. Die Folge war, daß die nachdrückenden, feftverkuppelten Wagen die Maschine mit einem gewaltigen gemeinen Durchschnitt. Eine Vergleichung mit den Zahlen von 1889 Schlächtermeister Brunzel aus Stralau schlachtete vorvorgestern Ruck herumrissen, so daß sie aus dem Geleise flog und zeigt überdies, daß gerade die untersten Klassen an auf dem städtischen Schlachthof mehrere Schweine. Nachdem die sich vollständig umdrehte, und dann um kippte, so daß sie jezt vollständig gesund freigegeben hatte, in Trümmern mit den Rädern nach oben daliegt. Die Wagen sie als die stärkstüberfüllten am ehesten und am meisten hätten ent- fchaffte er sie nach seinem Stand Nr. 338 in der Central­markthalle unt ste schoben sich neben- und übereinander zu einem großen mit Breß­weiter Ladenschlächter zu bei einem Dienstagnachmittag erschien fohlen untermischten Trümmerhaufen, einzelne Teile flogen feitwärts Raise einzeln nimmt und aus der Magistrats- Vorlage über Polizeitierarzt auf ben Noch ungünstiger gestaltet sich das Bild, wenn man jede faufen. Am dem städtischen Schlachthof ein Ladens gegen die Böschung. Der Heizer Tesche versuchte, sich durch einen die Gemeindeschul- Frequenz vom 1. November 1899 ihre Besetzung schlächter mit Schweinefleisch, das er von Brunzel an den bezeich Sprung von der Waschine zu retten, geriet jedoch gerade feſtſtellt. Da ergiebt sich, daß von 655 sechsten und 649 fünften neten Stande gekauft hatte, weil er glaubte, darin Tuberkel zwischen die Lokomotive und die nachdrückenden Wagen und wurde totge quetscht. Der Lokomotivführer Tie z wurde Klaffen 229 beztv. 243 Klassen mit je 50-59 Kindern und 349 bacillen entdeckt zu haben. Die Untersuchung auf den Polizei­durch den Dampf, der nach dem Abbrechen des Wasserstandsrohres bezw. 346 Klassen mit je 60-69 Kindern befeßt waren. 1 sechste Schlachthofe ergab, daß die Befürchtung des Mannes zutraf. Sofort dem Kessel entströmte, am ganzen Körper schwer verbrüht, der und 1 fünfte Klasse waren sogar mit der bestimmungs- wurden Schritte gethan, um das andre Fleisch dem Verkehr zu ents Zugführer Kummert, der hinter der Waschine im Packwagen ge- gemäß unzuläffigen Zahl von 70 Kindern besetzt. Was nüßt ziehen. Da Brunzel nicht anwesend war, so ließen sich ein Polizei­feisen hatte, erlitt einen doppelten Schenkelbruch und eine Quetschung in solchen Klassen untergebrachten Kindern, daß tierarzt und der Wachtmeister der Markthallenpolizei den Stand von der Brust, und einem Bremser, deffen Name noch nicht bekannt der Frequenzrüdgang anderer Klassen den Durchschnitt der Verwaltung aufschließen. Die Untersuchung zeigte, daß auch der ist, wurde ebenfalls der Brustkasten eingedrückt. Zur Befreiung der wie angegeben, gegenwärtig auf rund 50 Kinder pro klasse, aber start tuberkulos war, daß man es sofort der Abdeckerei übergeben verringert hat? Der allgemeine Durchschnitt stellt sich. Teil, der sich von dem Schwein noch in dem Stande befand, so Verunglückten aus dem Trümmerhaufen wurden sofort die Bahnhofs- für die sechsten und fünften Klassen ist die Beſegung mit weniger mußte. Man fand aber nur noch die Hälfte des Schweins vor, arbeiter zufammen gerufen. Leider waren während der Nacht nur als 50 Kindern immer noch recht selten. Etwas häufiger wird sie und von dieser war der Schinken auch schon verkauft, ohne daß man wenige anwesend, so daß die Rettungsarbeiten ziemlich lange in den vierten Klassen, aber auch hier giebt es noch eine ganze dauerten. Tesche war, als man ihn endlich unter den Trümmern hervorziehen konnte, bereits tot. Die Schwerverwundeten wurden Menge Klassen, deren Frequenz noch sehr beträchtlich über den der nahegelegenen Unfallstation II zugeführt. Diefe ließ sie mit Maximum, das für diese Stlassenstufe auf 60 festgefegt ist, wird in Durchschnitt hinausgeht. ja selbst das bestimmungsgemäße einem Krankenwagen nach dem Lazarus- Krankenhaus bringen. Hier mußten fie wegen Plazmangels abgewiesen werden(!!), Bustände finden sich erst in den dritten und zweiten und besonders 62( von überhaupt 726) vierten Selaffen überschritten. Erträglichere so daß man mun erst den weiten Weg nach dem Krankenhaus am in den ersten Klassen. Natürlich giebt es aber auch hier gelegentlich Friedrichshain machen mußte. Die Leiche Tesches wurde noch recht hohe Frequenzen und selbst Ueberschreitungen des für später nach dem Schauhause abgeholt. Der Betrieb war an der diese Klaffenstufen auf 50 festgesetzten Maximums. Unfallstelle vollständig gesperrt. Die Geleise waren zum Teil ver bogen und auseinander gerissen. Nur ein Geleise blieb unversehrt. Dieses wurde zunächst von den Trümmern befreit, um den Nord­ring- Verkehr aufzunehmen.

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den Käufer feint.

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Der Polizeipräsident v. Windheim hat in Begleitung des Hauptmanns Maurer und anderer Persönlichkeiten, wie die Allg. Dezernenten der Beterinärpolizei, Regierungsrat Kauß, des Polizei­leisch to chanstalt auf dem Schlachthof einer eingehenden Be Fl- 3tg." mitteilt, unter Führung des Direktors Hausburg die fichtigung unterzogen. Wie weiter gemeldet wird, will das Ministerium des Innern energische Vorkehrungen treffen, damit sich solche Miß­stände in der Fleischkochanstalt, wie fie in letzter Zeit von uns ge­schildert worden sind, nicht wiederholen.

Thor forderte der fortschrittliche Verein dieses Stadtteils in seiner Die Errichtung eines Gymnasiums vor dem Halleschen vorgestrigen Versammlung.

Die Frage, ob man bei unseren Gemeindeschulen noch von lleberfüllung sprechen kann, muß nach den angeführten Zahlen nach wie vor mit einem sehr entschiedenen Ja beantwortet werden. Will man sich dabei wie billig auf den Viele Taufende gingen im Laufe des Vormittags hinaus, um Standpunkt einer vernünftigen Pädagogik stellen, so muß fich die unglücksstelle anzusehen. Auch der Vater des verunglückten man beinahe alle Gemeindeschulklassen überfüllt Hygienische Vortragskurse. Die Vortragsturse, welche bereits Heizers Tesche erschien, um sich nach seinem Sohn zu erkundigen, nennen. Es giebt zahlreiche Bädagogen, die 40 Kinder pro Slaffe am 18. Jannar ihren Anfang genommen haben, werden am Donners­mußte aber erfahren, daß er tot und bereits nach dem Schauhause schon für zu viel halten, und nicht wenige möchten die stlaffen- tag, den 1. Februar fortgejezt. Wir wollen nicht unterlassen, noch­gebracht war. Tesche hinterläßt eine Frau mit einem dreijährigen frequenz noch unter 30 herabgedrückt sehen. Wo bliebe da der Ruhm mals darauf hinzuweisen, daß heute abend drei weitere Vortrags­Löchterchen. Von der Ueberführung der Schönhauser Allee und einem der Berliner Gemeindeschule? Unter 30 ist bei uns, von den chilen beginnen, und zwar ebenfalls mit einem Vortrag über nahe an der Strecke gelegenen Müllabladeplage aus hatte man einen Nebenklassen für Schwachbefähigte abgesehen, etwas ganz Ver­Wohnungshygiene". Ueber dieses Thema sprechen: vollständigen Ueberblick über die Trümmerstätte. Diese beiden Stellen einzeltes, fast nur unter besonderen Verhältnissen Zugelaffenes, schule, Schönhauser Ilee 166 a; Dr Otto Schiftan in Dr. Rudolf Bennhoff in der 110.- 174. Gemeindes waren denn auch fortwährend dicht besetzt. Die Trümmer bildeten( diese Frequenz hatten nur 1 sechste Klasse, 1 fünfte, 1 vierte, 2 dritte, der 189. Gemeindeschule, Stephanstraße 24, und Dr. Paul ein wüstes Durcheinander von Maschinenteilen, zerbrochenen Räder, 3 zweite, 29 erste), und unter 40 ist wenigstens in den unteren Bernstein in der 40. Gemeindeschule, Gneisenaustraße 7. Balken- und Bretterſtücken, Puffern, Preßkohlen und anderen Güter- Klassen eine große Seltenheit. stüden aus den zertrümmerten Padwagen, Kleidungsstücke der ver unglückten Leute 2c. Eine große Blutlache mit Gehirnmasse bezeichnete die Stelle, an der Tesche bei dem Versuche, durch einen Sprung sein Leben zu retten, vielleicht auch bei einem Absturz infolge des heftigen Rudes, zwischen Maschine und Wagen geriet und zu Tode gequetscht wurde. Ein Photograph nahm ein Bild von der Ver­wüstung auf.

Die städtische Schulverwaltung fieht freilich erst da eine Ueberfüllung", wo die von ihr festgesetzte Maximalzahl über­schritten wird. Von diesem Standpunkt aus hat sie dann aller dings ein Recht, die ihr gemachten Vorwürfe als unberechtigt" zuriidzuweisen, so lange fie" nur" 69 Kinder in eine fünfte oder sechste Klasse hineinstopft.

noch besser werde.

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Zu den Vorträgen haben nicht nur die Kaffenmitglieder, sondern auch deren Familienangehörigen unentgeltlich Zutritt. Eine 81/2 hr. Die gute Aufnahme, welche die ersten Vorträge beim Legitimation ist nicht erforderlich. Die Vorträge beginnen Punkt Publikum gefunden haben, läßt erwarten, daß der Besuch hinfort Selbstmordverfuch eines Berliner Defraudanten. Der Einen schauerlichen Eindruck machte das Unglück auf die Ohren- Ein Aufruf zu einer Gedächtnisfeier für Giordano Bruno , Buchhalter Otto Koppe, der bei der hiesigen Subdirektion einer und Augenzeugen. Die Bewohner des Hauses Schönhauser Allee 128 der, ein Märtyrer der Wahrheit, am 17. Februar 1600 zu Nom den Spiegelglas Versicherungsgesellschaft angestellt und nach Unter­wurden um 2 Uhr durch ein furchtbares Krachen aus dem Schlafe Holzstoß besteigen mußte, wird jetzt von einer Reihe angesehener schlagung von etwa 8000 M. flitchtig geworden war, hat in Neus geweckt. Bestürzt eilten sie an die Fenster, die nach der Männer erlassen. Es heißt in dem Aufruf: Eine Feier, die nicht Ruppin einen Selbstmordverfuch ausgeführt. Er brachte sich zwei Bahn hinausgehen. Im selben Augenblick wurde die Strecke nur der Erinnerung dient, sondern auch der Mahnung. In der Revolverschüsse bei und liegt im Neu- Ruppiner Krankenhauſe plöglich tagshell erleuchtet, wie man erst allmählich erkannte, durch ganzen Kulturwelt wird der 17. Februar würdig begangen werden, hoffnungslos danieder. das Kohlenfeuer der zertrümmerten Lokomotive, ein gewaltiges besonders natürlich in Italien , wo dem Propheten und Märtyrer Eine schwere Gaserplosion, bei, der drei Personen erheblich Bifchen des ausströmenden Dampfes übertönte alle andern Geräusche. bereits in Neapel und Nom Denkmäler errichtet sind. Deutschland , verlegt wurden, erfolgte gestern( Mittwoch) abend in der Leffing­Erst als der Dampf sich verzogen hatte und es wieder dunkel ge- wo Bruno Jahre hindurch gelebt hat, vor allem Berlin darf nicht straße 54. Als die Gasflammen der obern Stockwerke bereits worden war, hörte man die Silferufe der verunglückten Leute, die zurücstehen, wenn es sich um eine Rundgebung des freien Geistes angezündet waren, machte sich im Erdgeschoß, namentlich in der schauerlich durch die Nacht erschallten. Bald darauf sah man fleine handelt Lichter sich heranbewegen. Die geretteten Bremser und andere Ar- die Einzelheiten der Berliner Feier wird noch Näheres bekannt ge- geruch bemerkbar, der sich von Minute zu Minute verstärkte, unter den heutigen Verhältnissen weniger denn je". Neber Stellerwohnung des Portiers O. Schulze, ein intensiver Gas-, beiter famen mit ihren Laternen heran, um sofort sich an die Rettung geben. Unter dem Aufruf finden wir die Namen Heinrich Hart , so daß die Hausbewohner in großer Angst schwebten und sämtliche der verunglückten Kameraden zu machen. Rechtsanwalt Victor Frankl, Wilhelm Bölsche , Dr. Mag Dreyer, Lichter auslöschten. Die Gasanstalt wurde benachrichtigt, die sofort Prof. Dr. Paul Förster , Julius Hart , Dr. Ludwig Jacoboweth, einen technischen Beamten und einen Arbeiter entsandte. Diese John Henry Mackey. Dr. Gustav Manz. Dr. Paul Remmer, Hof sorgten zunächst für Abstellung des Haupthahnes und ermittelten fapellmeister Richard Strauß . Professoren der Berliner Universität dann, daß ein starkes Leitungsrohr unter der Portierwohnung defekt find in dem Ausschuß zu dieser Feier nicht vertreten. geworden war. Vorher waren schon sämtliche Fenster und Thüren dieser Wohnung längere Zeit geöffnet gewesen, aber dann teilweise wieder geschlossen worden. Der Gasbeamte mochte mm wohl an­Stelle abzuleuchten. Ehe es aber dazu kam, erfolgte eine gewaltige nehmen, daß das ausgeströmte Gas sich bereits verflüchtet habe, denn er gestattete der Frau Schulz, mit der brennenden Lampe die defette: Detonation, die Thüren und Fenſter zertrümmerte und auf weite Ent­fernung hin verspürt wurde. Gleichzeitig schlug eine Stichflamme auf, die den Gasbeamten, sowie Frau Schulze mit ihrer ebenfalls an­

Der Lokomotivführer Tieß und der Zugführer Kummert find so fchwer verletzt, daß kaum noch Hoffnung vorhanden ist, sie am Leben zu erhalten. Beide sind verheiratet. Der dritte Verlegte ist ein Bremser Kohl. Er ist so glimpflich davongekommen, daß er feiner Krankenhaus Behandlung bedarf sondern nach Hause gehen komite. Eine Kolonne der Handwerker machte sich vormittags daran, 14. Februar im Artushof stattfinden. Die Stadtverordneten Nachwahl im 44. Bezirk soll am die zertrümmerte Lokomotive Dies Lokal liegt außer auseinander zu nehmen und den Koloß mit Winden zu heben und in eine andre Lage viele Wähler von ihrer Wohnung dahin etwa 20 Minuten zu gehen halb des Wahlbezirks und von einigen Straßen soweit entfernt, daß zu bringen. Der Personenverkehr tonute nachmittags wieder haben. Was das für Arbeiter bedeutet, die oft erst im letzten über beide Geleiſe gehen, der Güterverkehr mußte über den Südring Augenblid ihre politische Pflicht wahrnehmen können, braucht hier geleitet werden. Gestern Abend hoffte man, im Laufe der Nacht auch mit der Erneuerung der Gütergeleife fertig zu werden. Die wohl nicht näher dargelegt zu werden. Für manchen Wähler kommt ein derartiges Stück Wahlkreis Geometrie der Auf­Ursache des Unfalles wird sich mit Sicherheit wohl niemals hebung des Wahlrechts nahe. Wer trägt die Schuld an dieser wesenden 17 jährigen Tochter erfaßte, so daß diese laut um Hilfe feststellen laffen. Der Lokomotivführer hörte nur an der Unglücks- arbeiterfeindlichen Anordnung und liegt ihr eine Absicht zu Grunde? stelle ein knaden und Stoßen auf dem Geleise und in der Maschine. So darf man wohl fragen und gleichzeitig erwarten, daß von zu Er schrieb das aber der Steigung an jener Stelle zu und wollte um ständiger Seite das Bestreben ausgeht, die Wähler des 44. Bezirks sie besser überwinden zu fönnen, noch mehr Dampf geben. In dort wählen zu lassen, wo es rechtens ist. diesem Augenblick war aber das Unglück schon geschehen.

Tokales.

Achtung, 1. Wahlkreis! Heute abend 81/2 Uhr: Versamm Tung des Wahlvereins in den Spreehallen", Stirchstr. 27. Vortrag des Herrn Dr. Mag Schütte über das Socialistengeset. Diskussion. Verschiedenes. Der Vorstand.

Beleidigte Kommunalbeamte. Wegen Beleidigung eines Armenkommissions Vorstehers wurde ein hiesiger Einwohner vom Schöffengericht I zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Ginem andern wurde von demselben Gericht wegen Beleidigung eines Mit gliedes der Boreinschätzungskommission eine Geldstrafe von 25 M. auferlegt, die im Richtbeitreibungsfalle durch 5 Tage Haft abgebrummt werden sollen.

rufend nach dem sofe ftürzten. Alle brei wiefen im Gesicht und an station verbunden wurden. Durch den Gasdruck wurde die Zimmer­den Händen starke Brandwunden auf, die auf der nächsten Unfall­bede start beschädigt und die Marmorbekleidung am Treppenaufgange abgeriffen. Die alarmierte Feuerwehr fand den entstandenen Brand schon gelöscht, brauchte aber doch längere Zeit zum Aufräumen. Von den Alpen zum Vesuv " ist der Titel des neuen Aus­ftattungsvortrages, der am Mittwochmittag in der Urania einer geladenen Gesellschaft vorgeführt wurde. In wirkungsvollen Bildern geht es vom Brenner zum Gardasee , von da nach Benedig und hierauf Rom entgegen, das in moderner und in den Resten antiker Bracht vor uns aufsteigt. Nachdem wir Tivoli und den Wassersturz Mit der öffentlichen Impfung ist es in Berlin recht mangel- der Ania gesehen, beschäftigte sich der zweite Teil des Vortrages Freie Volksbühne. Die Mitglieder werden auf die heute haft bestellt. Wuß es schon bedenklich genannt werden, daß die mit Reapel, Pompeji , Capri , Sorrent und Amalfi , um auf dem abend 8 Uhr in den Arminhallen stattfindende General- Mütter gezwungen find, oft einen stundenweiten Weg nach dem Gipfel des Vejuv Halt zu machen. Aus der Fülle der Bilder ragen bersammlung aufmerksam gemacht. Außer einem Vortrag der Impflokal zurückzulegen, so steht es um die Impfung selber namentlich hervor die venetianische Mondscheinlandschaft, der Wasser­Frau Dr. 8 epler über Jbsen stehen wichtige Vereinsangelegen sehr bebingtem Maße die Rede sein. So werden in dem Impf- dekoration, die uns den Golf von Neapel von der Höhe des Vesuv erst recht nicht zum besten. Von Ordnung fann nur in sturz der Ania, die blaue Grotte und die prächtige Wandel­heiten auf Tagesordnung. lokale in der Wilhelmstraße 117 beispielsweise den Ankommenden aus zeigt. feine Nummern gegeben, so daß die Frauen, denen die Energie und die Was den geistigen Gehalt des Vortrags betrifft, so schien er Sind die Gemeindeschulklassen noch überfüllt? Lust zum Drängen fehlt, oft eine beträchtliche Zeit hinter dem rücksichts- uns nicht so auf der Höhe zu stehen, wie man es von der Arbeit Es scheint nicht so. Die durchschnittliche Besetzung der Klaffen loseren Teil der Anwesenden zurückbleiben müssen. Es ist nichts eines Gelehrten, wie Herrn Dr. C. Schwahn, ertvarten sollte. Es ist geht ja seit längerer Zeit ständig zurück. Sie war z. B. am 1. Mai Seltenes, daß eine entkräftete Mutter mit ihrem Stinde auf dem Arm ja gewiß ein hartes Stück, dem unbefangenen Zuhörer in der kurzen 1889 55,64 Kinder pro klasse, aber am 1. Mai 1899 nur noch 50,67 eine bis zwei Stunden stehend zu warten hat, bis an sie die Reihe Zeit von anderthalb Stunden nicht allein die landschaftliche Herrlich und am 1. November 1899 50,34 Kinder pro Klaffe. Bon 1889 bis fommt. Denn nur die wenigsten finden in dem engen Klassenzimmer, feit der italienischen Landschaft, sondern auch, so gut es in diesem 1899 macht das pro klasse einen Rückgang um 5 Kinder. Der in das sie eingepfercht werden, auf den Schulbänken Plaz; und da tnappen Rahmen zulässig, die fulturhistorische Bedeutung des für die Leiter unfres Gemeindeschulwesens pflegt mit Stolz auf den in des Raummangels wegen immer nur eine Person mit einem Kinde Menschheit einzigen Landes zu erschließen. Aber wir meinen, daß es diesen Zahlen hervortretenden Fortschritt zum Besseren hinzuweisen, eingelassen wird, so ist eine Abwechslung im Halten des Kleinen fein Unglück gewesen wäre, wenn der Vortrag sich ein flein sobald in der Stadtverordneten- Versammlung darüber geklagt wird, Geschöpfes ausgeschlossen. Ist die Impfung nach einer Wartepause wenig mehr als geschehen vom Stil des Gartenlauben daß die Gemeindeschulklasien viel zu stark bejezt sind. von abermals einer halben Stunde beendet, so wird die Mutter Feuilletons entfernt, über das angenehme Geplauder des Ein Rückgang um 5 Kinder pro klasse, d. 5. nur um ein Elftel von einem Schußmann in ein andres Zimmer gewiesen, wo in Normalreisenden erhoben hätte. Man sollte auch mit der Wandel­der Durchschnittsbesetzung von 1889, das ist nun eigentlich für ähnlicher Unordnung wie vorhin, die Abnahme erfolgt. Auch dekoration als Hintergrund einen Hinweis auf den Kulturstand eines den Zeitraum eines vollen Jahrzehnts gerade tein sehr hervor bedeutet ein Polizei- Beamter hier den Müttern in energischem Tone, Volkes nicht verschmähen. Gewiß ist der Vortrag auch in der gestern ragender" Fortschritt". Die Gemeindeschulverwaltung darf also auf daß sie sich mit dem Ankleiden der Kleinen möglichst zu beeilen gehaltenen Form aller Achtung wert, aber so leicht und sonnig, wie die gegenwärtigen Frequenzverhältnisse unsrer Gemeindeschulen hätten. Manche Mutter zieht es daher vor, ihr Kind auf dem talten fich Italia darin giebt, dürfte fie dem modernen Menschen nach feineswegs schon besonders stola fein. angigen Korridor in Ordnung zu bringen. allent, was er von ihrer Gegenwart weiß, faum erscheinen.