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besten anfangs April, wenn sich die junge Brut unter den alten, Rubrik mehrere Beichen; dieselbe Biffer würde dann so aussehen: harten Schildern entwickelt, bepinjelt. Der Erfolg ist ein durch II| VIII| VIII| VI" also 14 geichen für eine einzige Bahl, bie schlagender. wir mit vier Ziffern wiedergeben. Jm V. Jahrhundert n. Chr. Wenn jetzt im Winter alle Arkeit im Garten ruht, empfiehlt es fanden endlich die Inder das System, mit Hilfe von zehn Biffern fich, die Obstbäume gelegentlich scharf zu mustern. Man zeichen jede beliebige Bahl niederzuschreiben; es hat aber sechs findet dann an den 8meiger in den Kronen gelegentlich Jahrhunderte gedauert, ehe diese Entdeckung ins Abendland kam. die Nester des Goldafters, die eine böje Raupenbrut Die Araber, die damals Herren fast aller Mittelmeerländer enthalten. Sigen sie für die Hand unerreibar, so brenne man waren, brachten sie nach Sizilien und es finden sich fie mit einer Fackel ab, die man an langer Bambusstange befestigt. Büchern des 11. und 12. Jahrhunderts Ziffern der neuen Diese Stangen sind im Handel bis 3,6 Meter lang billig erhältlich. Schreibweise aber seltsamerweise ohne Null die wichtigste Sonst schneidet man die Nester ab, um sie darauf im Feuer zu ver- Bahl fehlte noch. Sie tam erst später in Gebrauch, als der junge nichten. Bei sorgfältiger Musterung der Kronen wird man auch hier italienische Mathematiker Leonardo Pisano sein Buch Liber und da an den diesjährigen Zweigen die funstvoll spiralig zu a bacci( 1202) veröffentlichte. In den langsamen Zeitläuften verfammengelitteten Eierringe des Ringelspinners entdecken. breiteten sich derartige Neuerungen aber nicht so schnell wie heute Jeder Ring besteht aus etwa 400 Eiern, die fast durchweg aus- und es dauerte etwa weitere zweihundert Jahre, ehe dieses neue tommen. Die im zeitigen Frühling ausschlüpfenden Räupchen ſizen System seinen Weg zu uns nach dem Norden fand. Adam Riese anfangs noch dicht gedrängt an der Rinde, namentlich an den Ast- und die Buchdruckerkunst taten hier das nötige zur Verbreitung. winkeln zusammen, um sich dann über die Krone zu verteilen. Die Das regelmäßige Dezimalsystem fam aber wiederum erst hundert bunten Raupen, auch Harlekins genannt, werden bedeutend größer Jahre später in Gebrauch; damit feierte die Null im Ziffernsystem als Kohlraupen und fönnen in furzer Zeit ganze Baumkronen fahl ihre hächsten Triumphe, sie wurde grundlegend für die moderne Ziffernfressen. Mit dem Abschneiden und Verbrennen eines jeden solchen schreibart, wie für die Rechnung im allgemeinen. Ihre Benüßung und Eierringes erspart man sich im Frühling und Sommer viel Verdruß Verbreitung ist aber viel größer geworden und man findet und Arbeit. Weiterhin untersuche man die Stämme und Hauptäste sie heute, wo man fie gar nicht ahnt. In der Rechtsfunde figuriert der Apfelbäume auf etwa bleistiftstarke Bohrlöcher. Diese Löcher Mull als der Ausdruck völliger Nichtigkeit, daher die Redensart werden verursacht durch die Raupen eines großen Nachtschmetterlings, null und nichtig". Bon gleicher, schwerwiegender Bedeutung ist sie des Weidenbohrers. Diese Raupen leben zwei bis drei Jahre im bergmännischen Leben; hier ist das„ Nullen" eine gefürchtete nicht nur im Holze der Weiden, sondern auch in demjenigen des Erekution, durch die ein ganzer Förderwagen, dem unreines Gestein Apfelbaumes, fressen das Sternholz aus und bringen ganze Aeste, beigemengt ist, als gar nicht geliefert erklärt wird. In der Abja ganze Bäume zum Absterben. In frisch entdeckten Bohrlöchern messung von abstrakten Werten hält sie die Mitte zwischen zwei tann man die Raupen mit einem eingeführten, am Ende halen- Extremen oder Unendlichkeiten, z. B. bei der Temperatur förmig gebogenen träftigen Draht erreichen, aus dem Loch messung mittels des Thermometers; hier ist 0 die Scheide herausziehen und töten, worauf das Bohrloch mit Baum- linie von Wärme- zu Kältegraden. In der Musik findet wachs verstrichen wird. Auch abscheuliche, plattgedrückte, die Null vielfach Berwendung. Erwähnt fei nur die Anhalbkahle Raupen, die die der Farbe der Rinde täuschend wendung der Null bei Noten für Streichinstrumente; jeder Schüler angepast find, sieht man jezt hier und da an den Aesten weiß, daß er bei einer solchen Note eine leere Saite anzustreichen fest anliegen. Es sind die Raupen der Kupferglude, die im hat. Einen ganz neuen Wert hat die Null im kaufmännischen Leben Frühling, sobald die Knoipen schwellen, ihren Fraß beginnen und als Wertbezeichnung bekommen: bei Mehl und Mühlenfabrikaten ist beträchtliche Größe erreichen. Wo man ihrer anfichtig wird, soll man Null"," Null- Null", oder" Null- Be"( geschrieben OB), auch 000 usw. fie töten, da sie im Frühling die befallenen Bäume oft überhaupt eine allgemein gebräuchliche Qualitätsangabe. Hier zeigt die häufung nicht zum Austreiben kommen lassen. der Null eine um so größere Feinheit an, ebenso wie im Spritbandel beim Kognat, dessen Beschaffenheit durch Nullen oder durch Sterne ausgedrückt wird.- So ganz bedeutungslos ist die Null also doch nicht. Kunft.
Ich glaube, daß vorstehende Ausführungen nicht nur dem leibHaftigen Briezte selbst, sondern auch allen angeblichen Briegles und allen, denen das Wohl der Obstbäume am Herzen liegt, genügen tverden. Wo die gegebenen Anleitungen beherzigt werden, dürfte im kommenden Jahr die günstige Wirkung nicht ausbleiben. Hd.
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Kleines Feuilleton.
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Diese
Dänische Stunft.( Ausstellung im Kunstgewerbemuseum. Geöffnet von 10-3, Sonntags bon 12-3; Eintritt frei.) Ausstellung, die mit größter Sorgfalt durch Peter Jessen , den Direktor des Museums, mit Hilfe einer dänischen Kommission zu fammengetragen wurde, zeigt zwei deutlich getrennte Arbeitskreise. Deren einer umfaßt die Architektur; er ist in den vorderen Ausstellungssälen geborgen und heißt: Dänemark . Der zweite, das Stunstgewerbe, füllt den Lichthof und heißt: Kopenhagen . Kopen hagen aber wiederum bedeutet: das nordische Paris . Während Dänemark : das Land der freien Bauern, der fetten Weiden und der Handelsschiffe.
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Zu der vom Meer umfaßten und durchsprengten Ebene mit ihren weichen Lüften und ihrer webenden Feuchtigkeit gehört der Badstein. Das läßt sich für die Wasserkante in ihrer ganzen Länge, von Memel bis Amsterdam kontrollieren. Der Natur geboriam, gibt es eine innige Verwandtschaft zwischen dem, was in Danzig , in Rostock , Flensburg oder Holland gebaut wurde. Der Backstein bestimmt die Form; in Dänemart ist er von einer besonders paus. badigen und wohlgenährten Art. Man muß immer an dänische Milchfühe denten. Zum anderen modelliert an der Wasserkante auch heute noch der Geist der Hansa. Man sieht forpulente Staufherren in Wams und Belz. Ein von der Bernunft gemildertes Barock, ein der Repräsentation entkleidetes Empire: das ist die Tradition der Wasserfante. So baut Dänemark noch heute. Diese Häuser sind gefund bis zum Rabusten; sie sind behaglich, sturmfest und blank. Sie sind dänisch, blan und grün, Meer und Weide.
Die Null. Von einem völlig unbedeutenden Menschen fagt man gern, er sei eine komplette Null" und will damit andeuten, daß er ein Nichts in der menschlichen Gesellschaft sei und daß er so gar nicht mitzähle; auch in der Mathematit ist a+ 0= a. Die Null rechnet eben nicht und man fann vor eine Biffer so viel Nullen fegen wie man willfie wird dadurch nicht größer. Das wendet sich allerdings fofort, wenn man die Null hinter die Ziffer fezt, diese wird dadurch sogleich um das Behnfache vergrößert, eine 1 wird eine 10, eine 10 wird ein 100 ein Beweis, daß die Null keineswegs eine solche„ Null " ist, wie man sie nennt; sie ist vielmehr die legt gefundene unferer Ziffern, aber auch die wichtigste von ihnen. Und bei dem Worte" Biffer" muß man schon wieder an die Null denken, denn sie hieß, als sie in Indien gefunden und durch die Araber nach dem Abendlande gebracht wurde, sifr", d. h. leer", ohne Inhalt". Dieses Oval, das man vielleicht einer leeren Eierschale oder einer tauben Nuß nachgezeichnet haben mag, war der Ausdruck für etwas Leeres, Nichtsbedeutendes; man nannte es sifr und da dieser Ausdrud von den italienischen Staufleuten in die arabische Zahlenreihe aufgenommen wurde, kam mit der Zeit der Gebrauch auf, alle Zahlen mit sifr sifer zifer zu bezeichnen; daraus ist unser Wort Biffer entstanden. Alle Zahlen verdanken also der Null ibren Gattungsnamen. Die Gepflogenheit des Zählens und auch gewisse Ausdrücke für bestimmte Anzahlen muß es von der Zeit an gegeben haben, wo die Menschen fich gegenseitig verständigten, also von Anfang an. Nur die genauere Bezeichnung dürfte im Aufang sehr problematisch gewefen fein, denn es hat bis zur Vervollkommnung, wie fie uns heute geläufig ist, sehr lange gedauert. Die Griechen im V. Jahrhundert v. Chr. benutzten die Buchstaben des Alphabetes und verwendeten drei alte, nicht mehr gebräuchliche Buchstaben( die sog. Epiſemen) zur Bezeichnung der Behner und Hunderter. Mit diesem Modus waren sie dem modernen Ziffernsystem viel näher, als die Ziffernfchreibung der späteren, der römischen Kultur; aber die Null fehlte ihnen. Außer dem Zehnerbuchstaben verwendeten fie fogar einen an die Ziffer an gehangenen Akzent, um ihn ins Behnfache zu übertragen; sie waren also dem heutigen System ganz nahe, nur die einheitliche Null, die die ganze Schreibweise ungemein vereinfacht hätte, fannten fie Und dann ist einer da, der heißt Joachim Stovgaard. Der hat nicht. Man denke sich aber Ziffern in römischer Schreib- mancherlei von Kopenhagen , von Frankreichs Stultur; als er aber weise, z. B. eine Rechnung, in der Boften figurieren wie die Fresten im Dome zu Biborg malte( von denen man hier AbMDCCCXXXVIII( 2888). Trotzdem bestanden damals schon Bücher bildungen sieht), da siegte das Blut des Helden, dessen, der das mit Kolonnen für die Einer. Zehner usw.; es kamen dann in jede Meer atmet und der nordischen Somne ins Antlig sieht. R. B. Verantw. Redakteur: Richard Barth , Berlin . Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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Kopenhagen ist dünnblütiger. Man empfindet die Stadt, wenn von Jacobsen und dem Niels Lyhne gesprochen wird. Ein französischer Hafen, vom dänischen Rebel verhangen. Aus der bodenjesten Gesundheit wurde sinnenfrohes Spiel; aus den Bauern wurden fulturmüde Aestheten. Beinahe fönnte man glauben, daß Kopenhagen nur zufällig in Dänemark wuchs. Wunderlich, wie dies Agrarland, dessen Einwohnerzahl hinter der von Groß- Berlin zurückbleibt, in diefem einen Kopenhagen , das nur halb so groß ist wie Hamburg , einen solchen Reichtum an schönen Dingen hervorbringen konnte. Wir sehen die Porzellane, die Metallarbeiten, die Bucheinbände, die Möbel; alles hat seinen Charakter, feine Fröhlichkeit, feinen farbigen Schein. Mild, träumend, lyrisch find die Porzellane; wie ein schwärzlicher Hauch liegt es über dem Silber, darin blasse Korallen sich verirrten. Die Möbel leuchten in blonder Birke, hell wie fingende Mädchenseelen.