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Borstenhaaren belegte Wefen mit Hornigem, braunen Kopf und den müssen. Denn wenn die Temperatur dort so tief ist, daß sie sechs furzen Warzenfüßen, das wohl schon jeder in unterhalb des Verflüssungspunktes der Luft liegt, so muß sich die einer unverlegt scheinenden Nuß neben dem angefressenen Kern Luft dort verdichten und sich als Flüssigkeit niederschlagen. Damit gefunden hat. Mag nun auch diese Larve sich einer sicheren, festungs- würde aber Luft von der anderen Seite der Erde nachström, fich artigen Wohnung zu erfreuen haben, in der fie geborgen ist gegen abkühlen und und sich ebenfalls verflüssigen. Dieser Vorgang Nachstellungen der Feinde aller Art und in der ihr sozusagen die würde solange anhalten, bis alle Luft berflüssigt wäre. Ihres Nahrung ins Maul wächst, so kann sie doch auch hier vom Miß- Luftmantels wäre dann die Erde beraubt. Aus diesen wie auch geschick ereilt werden. Denn obichon der Kern neben der sich ent- aus anderen Gründen könnten also auf ihr Geschöpfe nicht mehr wickelnden Larve fortwächst, so bleibt doch die Möglichkeit nicht aus- existieren. geschlossen, daß die Larve, die als Ei oft an einen noch sehr kleinen Stern gelegt wird, eine zu rasche Entwickelung nimmt, so daß der Kern dagegen zurückbleibt und nicht Nahrung genug bieten tann und die Larve schließlich dem Hungertode anheimfällt. Daher findet man bisweilen statt eines Kernes nur Wurmmehl in einer äußerlich unverlegten Nuß und den verschrumpften toten Wurm daneben. Außerstande, vor Abschluß seines Wachstums den Ort des Mangels zu verlassen und eine andere Nuß zu beziehen, ist der Wurm unrettbar verloren. Doch nur wenige fallen diesem Schicksal zum Opfer; die meisten reichen mit dem Kerne aus und zur Zeit der Nußreife sind auch sie reif, d. h. vollkommen ausgewachsen. Meist aber fällt eine bewohnte Nuß als notreif etwas früher ab als eine nichtbewohnte. Aber ob abgefallen oder noch hängend, das gilt dem Wurme gleich. Jezt ist darin seines Bleibens nicht mehr, er muß heraus! Es wird ein rundes Loch durch die Schale gefressen, so groß, daß eben der harte Kopf durchkriechen fann. Der zwar stärfere, aber weiche, dehnbare Leib muß dann schon folgen und so verläßt die erwachsene Larve ihre bisherige Wohnung und bohrt sich in die Erde, um in einer Tiefe von 2 bis 1 Meter eine bequeme Höhlung auszuarbeiten, in der sie zur Puppe wird. Wann das geschiebt und wann diese wiederum den Käfer liefert, das ist noch nicht mit Sicherheit ermittelt, da eine künstliche Zucht besondere Schwierigkeiten bietet und eine genaue Beobachtung im Freien von mancherlei Zufälligkeiten abhängig ist. Jedoch soll der neue Käfer erst im Herbst des zweiten oder im Frühjahr des dritten Jahres erscheinen.
Die ,, Vermondung" der Erde.
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Eine Möglichkeit, durch die der Bestand des Sonnensystems gefährdet wird, ist die sogenannte Lunarisierung" oder Vermondung" der Planeten. Es ist darunter zu verstehen, daß die Planeten, und als typischer von ihnen die Erde, in den Zustand des Mondes gelangen, mechanisch sowohl wie auch phyfisch.
Wir alle kennen die Erscheinung der Ebbe und Flut, der Gezeiten. Sie besteht darin, daß der Mond und auch die Sonne das Waffer zu sich heranzieht, also besonders an denjenigen Stellen der Erde aufhäuft, die diesen Himmelstörpern jeweils am nächsten stehen. Da sich nun aber die Erde dabei um ihre Achse dreht, so rollt sie gewissermaßen unter den bestehenden Flutbergen immerwährend dahin. Die Gestaltung der zusammenhängenden Länder massen( Kontinente) und der Inseln aber stellen sich den Flute bergen entgegen. Die Flut schlägt an sie an und bricht sich, muß seitlich ausweichen, um dem Monde oder der Sonne zu folgen. Diese ewige Arbeit des Anschlagens und der Reibung der Flutberge an der Erde hemmt diese naturgemäß an ihrer täglichen Umdrehung. Diese muß daher langsamer werden und schließlich ganz aufhören. Die Flut wirft also wie ein Bremsschuh. Diese Bremswirkung muß auch auf die Umdrehung der Erde einen Einfluß haben; sie muß die Umdrehung der Erde verlangsamen, wie die Bremse das Rollen des gebremsten Rades berlangsamt. Das heißt nichts anderes, als daß der Tag an Länge anwachsen muß, denn die Tageslänge wird ja durch die Umdrehung der Erde um ihre eigene Achse bestimmt. Das Bestreben der Gezeiten geht dahin, die Umdrehung der Erde um die eigene Achse so zu verlangsamen, daß fie gleich einem Umschwung um die Sonne wird, daß also der Erdentag gleich einem Jahre wird.
Macht man sich an einer kleinen Zeichnung flar, wie sich dann die Dinge gestalten müssen, so erkennt man, daß die Erde in diesem Endzustand gerade eine Umdrehung vollendet, wenn sie einmal auch um die Sonne gelaufen ist, d. h. die Erde kehrt dann der Sonne immer dieselbe Seite zu. Dieser Zustand besteht schon beim Monde im Verhältnis auf die Erde. Der Mond kehrt der Erde immer dieselbe Seite zu, so daß wir nur diese eine Seite fennen, die andere nicht. Der Umlauf des Mondes um die Erde stimmt also mit der Drehung um seine Achse überein. Nun ist zwar die Erde für den Mond Zentralförper, sie ist aber nicht Licht- und Wärmequelle, wenigstens nicht in erheblichem Maße. Für den Mond ist vielmehr auch die Sonne Licht- und Wärmequelle
Anders bei der Erde. Für diese ist die Sonne nicht bloß Lichtund Wärmequelle, sondern auch Zentralförper. Wenn die Erde der Sonne also immerwährend dieselbe Seite zukehrt, so empfängt nur diese Licht und Wärme von der Sonne, die abgefehrte Seite jedoch nichts von beiden. Jahraus jahrein würde also die Sonne auf diese Seite der Erde niederknallen und eine Hiße erzeugen, die weit über die des siedenden Wassers hinausgeht. Ein Leben wäre auf dieser Seite der Erde damit unmöglich. Aber auch auf der anderen Seite könnten wir nicht zubringen. Denn hier müßte eine unerträgliche Kälte herrschen, die keinen Pflanzenwuchs dulden würde. Die Kälte würde wahrscheinlich unter derjenigen der flüssigen Luft liegen, also unter 200 Grad. Das bedingte noch ein anderes. Der Luftmantel der Erde würde hier nämlich verschwin.
Der Astronom Darwin schloß daraus, daß die Erde einstmals eine viel fürzere Umdrehungsdauer besessen haben muß. Robert Maher, der Entdecker des Sazes von der Erhaltung der Energie, und der englische Astronom Adams, mit Leverrier der theoretische Entdecker des Planeten Neptun , haben ausgerechnet, in welchem Maße die Umdrehung der Erde durch die Bremswirkung der Gezeiten vermindert wird. Der eine fand 0,0498 Sekunden, der andere 0,01197 Gefunden innerhalb von 2000 Jahren. Dieser Betrag ist so klein, daß wir ihn bisher durch die Messung nicht nacha zuweisen vermochten. Daß eine solche Verzögerung aber vorhanden ist, ist zweifellos: denn irgendwo muß die Bremswirkung wieder zum Vorschein kommen. Rechnet man mit dem kleineren Betrag, so findet man, daß diese Verzögerung in 167 000 Jahren eine Sekunde beträgt. Soll also die Umdrehungszeit gleich der Umlaufszeit um die Sonne sein, so muß eine Verlangsamung um 364 Tage eintreten. Dazu wären 54 Billionen Jahre nötig, oder legen wir den viermal größeren Betrag zugrunde, so würde dieser Zustand schon nach 1% Billionen Jahren eintreten.
Solange aber spendet die Sonne nicht ihre Wärme und ihr Licht. Bis dahin ist beides so stark geschwächt, daß die Lebewels aus diesem Grunde nicht mehr zu existieren vermöchte. Was der Erde recht ist, ist jedem anderen Planeten billig. Auch bei ihnen allen muß dieser Zustand eintreten, wenn auch in noch so langer Zeit. Beim Merkur scheint das schon jetzt der Fall zu sein, bei der Venus sicher nicht, denn dieser Planet besitzt noch eine Atmosphäre, die er schon längst verloren hätte, wenn seine Rotationszeit gleich seiner Umlaufszeit um die Sonne wäre. Tritt also nicht der Fall eines Zusammenstoßes der Sonne mit einem anderen Stern ein, bei welcher Gelegenheit das ganze System unterginge, so werden die Planeten einer nach dem anderen lunarisiert. Vorher aber wird die Sonne ihren Schein vorloren und ihre wärmespende Kraft eingebüßt haben. Alles im Sonnensystem wird tot daliegen und das System als tote abgestorbene Welt durch den Weltraum fliegen. Aus dieser Starre fann es nur durch ein Zusammenstoßkatastrophe zu neuem Leben erweckt werden. f. 1.
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Kleines feuilleton.
Fossile Riefentiere in Deutsch- Ostafrika . Nachdem Profeffor Fraas vor einigen Jahren von einer Reise durch Deutsch - Ostafrita die ersten Nachrichten über den Fund eigenartiger Riesenknochen und Steletteile heimgebracht hatte, sind nun systematische Ausgrabungen vorgenommen worden, über deren großartige Resultate Dr. Hans Red in der Umschau berichtet. Fast zwei Jahre lang hat die deutsche Expedition, die ihre Hütten an der flachen Bergkuppe Tendaguru, vier Tage von dem Hafenplatz Lindi entfernt, erbaute, bie ganze Umgegend des Berges nach den vielerorts aus der Erde Herborlugenden Knochenreften durchforfat. 200 fchwarze Arbeiter wurden beschäftigt, deren Mißtrauen man dadurch besänftigte, die ihnen sagte, Knochen würden zu heil daß berarbeitet. Die am beften erhaltenen fräftiger Medizin Funde wurden in tieferen Erdschichten gemacht, die alle in einem ziemlich weichen, lehmigen oder fandigen Boden lagen. Die Ausbeute des ersten Jahres belief sich auf 700 Trägerlasten Knochen, deren Gewicht nicht weniger als 22 000 Kilogramm betrug und die nach Berlin befördert wurden. Damit war eine ungemein reich haltige Sammlung von Extremitäten riesiger Saurier verschiedensten Baues gewonnen, aber es fehlten noch Wirbel, Rippen und besonders Schädel. So mußte denn weiter gegraben werden, und erst die zweite Grabungsperiode war von einem einzig dastehenden, alle Erwartungen übertreffenden Erfolg gefrönt. Diesmal wurde mit 400 Arbeitern gegraben und abermals 700 Laften Material ans Licht gefördert, das in 146 Kisten mit ca. 30 000 Kilogramm Gewicht nach Berlin abgegangen ist. Als Hauptergebnis sind diesmal eine ungemein reiche Zahl von Wirbeln und Rippen, auch Schädelbruchstücke und sogar ein ganzer Schädel gewonnen worden. Die gefundenen Knochen gehören reptilartigen Tieren an, die zur Streibezeit lebten Welch' un und größer als der vielbesprochene Diplodocus waren. geheuere Dimensionen diefe Tiere erreichten, geht daraus herbor, daß der Oberarm des von Carnegie dem Berliner Museum für Naturkunde geschenkten Diplodocus Modells 95 Zentimeter lang ist, während der Oberarm eines der in Deutsch - stafrita ausgegrabenen Tiere 2,10 Meter mißt. Ein Halswirbel von 1,20 Zentimeter Länge wurde gefunden, dann Teile eines Tieres, dessen Wirbelsäule 8 Meter lang ist, Rippen von 15 Zentimeter Breite und 8,50 Zentimeter Länge. Eine ganze Anzahl neuer, bisher unbekannter Tierformen wurden ans Licht gefördert, große und kleine, schlanke und gedrungene, von deren legteren z. B. ein einziges Endglied, eine Behe des Fußes, über 80 Zentimeter lang, 20 Bentimeter breit und 15 gentimeter did ist.