Denkmünzen als Courantmünzen zur Prägung zuzulaffen, Annahme fand. Indes hat das der Bundesrat in den Händen und die diversen Landesregierungen werden wohl kaum Lust haben, sich über die Denkwürdigkeit ihrer Landesereignisse und das Maß der ihm zu zubilligenden Prägemengen mit dem Bundesrat auseinanderzusetzen. Unschuldig ist auch die in einer Resolution ausgesprochene Auf­forderung an den Reichskanzler, möglichst auf Ausprägung von Behnmarkstücken hinzuwirken. Ueber die einzuziehenden Münzarten berichteten wir bereits; hier ist gegen die Regierungsvorlage nichts geändert.

Partei- Nachrichten.

Partei- Organisation. Der Socialdemokratische Verein München zählt gegenwärtig 2401 Mitglieder, gegen 1637 im Vorjahre. Die Jahreseinnahmen des Vereins betrugen 15 859,19 W., die Jahres­ausgaben 15 755,75 M. Der Gauvorstand für Südbayern berichtete, daß sich an 16 Orten neue Vereine gebildet haben. Die Einnahmen des Gauvorstandes betrugen 2133,53 M., die Ausgaben 1416,54 M. Gemeindewahlen. Bei den Bürgerausschuß- Wahlen in Durlach  ( Baden  ) wurden 9 Socialdemokraten gewählt.

Totenliste der Partei. In Sudenburg   starb der Partei­genoffe Wilhelm Lange im Alter ven 42 Jahren an der Tuber fulose. Er war seit Jahren ein eifriger Kämpfer für die Interessen seiner Klassengenossen.

Unfre niederländischen Parteigenossen beschlossen auf ihrer Yesten Hauptversammlung, das bisher wöchentlich erscheinende Partei­blatt De Sociaaldemocraat" in ein Tageblatt umzuwandeln. Das ist die erste Frucht des engeren Zusammenschlusses der bisher weit getrennt gelesenen flassenbewußten Arbeiter Hollands  .

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Der Streit der östreichischen Berg­arbeiter.

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Aus der Frauenbewegung.

Sociales.

Frauenstudium in Baden. Das Ministerium hat vor einiger Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel zeigen Beit dem engern Senat der Universität eröffnet, daß es nunmehr, nach den Zusammenstellungen der„ Statistischen Korrespondenz  " im nachdem das Karlsruher Mädchen Gymnasium seine ersten Abitu- Kalenderjahr 1899 nur geringe Abweichungen gegen die Preise von rientinnen entlassen habe, für zweckmäßig hält, Damen mit dem 1898. Weizen ging zurück von 181 M. auf 154 M.( die Preise ver­Zeugnis der Reife zur vollen Immatritulation zuzulassen. Außer stehen sich per 1000 Stilogramm), Roggen blieb wie im Vorjahr auf der juristischen hatten sich darauf alle Fakultäten mit der Abficht der 143 M., Gerste ging zurück von 148 M. auf 142 M., Hafer von Regierung einverstanden erklärt; die medizinische Fakultät mit 147 M. auf 137 M. Erbsen stiegen von 224 M. auf 225 M., Linsen dem Zusage, daß sie sogenannten Hörerinnen, d. h. Damen von 414 M. auf 415 M. Bohnen fielen von 261 M. auf 251 M., ohne Reifezeugnis, den Besuch der Vorlesungen nach wie vor ver- Kartoffeln von 52,2 M. auf 49,4 M., während das Rindfleisch stieg weigern werde. Wie es heißt, hat auch der engere Senat der von 1056 M. auf 1067 M. Universität bereits beschlossen, sich mit dem Vorgehen des Die Kleinhandelspreise zeigen folgende Bewegung. Es stiegen Ministeriums einverstanden zu erklären, und zwar in dem Sinne, Kalbfleisch per 1 Kilogramm von 1,31 M. auf 1,38 M., Hanımel daß für die Immatrikulation von Frauen das Reifezeugnis eines fleisch von 1,27 M. auf 1,28 M., Eßbutter von 2,19 M. auf 2,22 W., deutschen   Realgymnasiums oder einer deutschen   Oberrealschule mit Rindfleisch von der Keule blieb auf 1,35 M. stehen, Rindfleisch vom dem eines deutschen   humanistischen Gymnasiums gleichgestellt sein Bauche fiel von 1,16 M. auf 1,15 M., Schweinefleisch von 1,39 M. auf 1,34 M., geräucherter inländischer Speck von 1,60 m. auf 1,58 M., inländisches Schweineschmalz von 1,58 M. auf 1,57 M., Speisemehl aus Weizen von 34 auf 30 Pf. und aus Roggen von 27 auf 25 Pfg., während die Eier per Schock von 3,57 M. auf 3,67 M. hinaufgingen. Die Korrespondenz des Bundes der Landwirte behauptete neulich in der Polemik gegen uns, daß im Jahre 1898 infolge von Börsenspekulationen anormal hohe Preise" bestanden und ftügte darauf den Vorwurf tendenziöser Darstellung. Aus den hier gegebenen amtlichen Zahlen ergiebt sich, daß, wenn wir in der Sprache des Bundesorgans reden wollen, auch das Jahr 1899 noch fast dieselben„ anormal hohen Preise" aufweist. Was nennt das Blatt dann normale Preise?

solle.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter! Seit Dienstag, den 23. Januar befinden sich die Kollegen bei der Firma M. Kleber, Uferstraße, im Ausstand. Die Ursache zu dem Vorgehen bot das rigorose Ver­halten des Meisters Berm sowie Maßregelung einiger Kollegen. Die erhobenen Beschwerden beim Inhaber der Firma blieben ebenso er folglos, wie die inzwischen stattgefundenen Verhandlungen. Wir er­suchen daher bis zur Beilegung der Differenzen den Zuzug von Schlossern, Drehern und Metallarbeitern aller Art nach diesem Be­trieb fernzuhalten. Die Ortsverwaltung Berlin   des Deutschen Metallarbeiter Verbandes  Der Streik bei der Firma Budde u. Göhde in Eberswalde  dauert fort. Die Einigungsbestrebungen sind gescheitert. Von der Firma waren folgende Bedingungen für die Wiederaufnahme der Arbeiter gestellt:

Preissteigerungen. Die Unternehmerberbindungen entfalten jetzt allgemein eine lebhafte Thätigkeit zur Erhöhung der Preise ihrer Produkte. Wir hatten schon mehrfach Gelegenheit, von solchen zu melden. Es haben wiederum Preiserhöhungen beschlossen die Papier­fabrikanten für Bergaments, Bad und Dütenpapier, Drudpapier, Couvertpapier und Holzfreies Schreibpapier. Ferner der Bielefelder Leinen- und Wäscheverein für sämtliche Wäschefabrikanten und der Verband deutscher   Schirmfabrikanten für fertige Schirme. rheinisch- westfälisches Ziegelsyndikat wurde in Dortmund   gegründet zum Zwede einer Erhöhung der Ziegelpreise. Das östreichische Eisen­fartell hat vorläufig einen Antrag auf Preiserhöhung abgelehnt, weil noch eine Anzahl Firmen außenstehen, die erst zum Eintritt ge zwungen werden sollen, dann soll sofort eine ausgiebige Preis­

1. Der Former S. bleibt vom Wiedereintritt in die Fabrik aus­geschlossen. 2. Sämtliche zur Zeit streifende Former und Arbeiter müssen Aus Wien   wird uns vom 25. Januar geschrieben: Die Streit- sich solidarisch und schriftlich verflichten, feinem derjenigen Former Yage   ist im großen und ganzen unverändert, so viele Mühe oder andrem Arbeiter unsres Werks, welche während des Streiks fich auch die Unternehmer geben, der Oeffentlichkeit durch ihre Blätter an deffen Spitze wie gewöhnlich die berüchtigte„ Neue Freie Preffe" gearbeitet haben, irgend welche Schwierigkeiten, wie sie auch geartet sein mögen, innerhalb oder außerhalb des Betriebs zu machen oder erhöhung eintreten. marschiert einzureden, daß sich die Lage„ beffere". Der erfünftelte sie in irgend einer Form zu schädigen. Wer hiergegen verstößt, hat Optimismus der Unternehmer hat einen bestimmten Zwed: dadurch soll sofortige Entlassung zu gewärtigen. nämlich der Regierung zu Gemüte geführt werden, daß ihre Juter- 3. Die Einstellung der Streifenden erfolgt in derselben Weise wie vention eigentlich überflüssig" fei. Die zweite Lüge, die von den die von neu aufgenommenen Arbeitern, die Former werden als Unternehmern beharrlich verbreitet wird, ist ihre Darstellung der solche, die Kupoler oder andre Arbeiter nach unserm Ermessen be­Ursachen des Streiks. Obwohl die Beweggründe der Ar- schäftigt. Es hat keiner der Streifenden einen Anspruch auf die beiter offenkundig zu Tage liegen, ihr Stampf fich als ein wahrer Ver- Thätigkeit, die er bisher ausgeübt hat, und auf denselben Platz, den zweiflungskampf darstellt, phantasieren die Unternehmer dennoch davon, er bisher gehabt hat. es handle sich den Arbeitern um eine Machtprobe". Noch nie ist

4. Die Handhabung der Arbeitsordnung wird in der bisherigen milden Form nicht mehr geübt, sondern in Zukunft nach Maßgabe der Bestimmungen fachlich aber streng durchgeführt.

5. Die Wiederaufnahme der Arbeiter erfolgt am Montag, den 29. d. m., früh 61/2 Uhr. Wer alsdann nicht erscheint, bleibt vom

unverschämter gelogen worden. Die Achtſtundenfchicht gehört zu den ältesten Forderungen der östreichischen Bergarbeiterschaft; für sie find schon zwei Streits geführt worden. Wenn die Arbeiter die gegen wärtige, in ihrem Umfange noch nicht dagewesene Konjunktur nicht ausnüßen würden, um eine Verbesserung ihrer Lebenslage zu Wiedereintritt ausgeschlossen. erreichen, so wären sie Thoren, die an sich selbst ein Verbrechen be­gehen. Die gruselige Geschichte von der Machtprobe" ist natürlich gleichfalls zur Einschüchterung der Regierung erfonnen. Die brutalen Unternehmerprozen, die nichts verteidigen wie ihren Geldjad, möchten fich der Welt als Hüter und Bewahrer der socialen Ordnung aus geben, um damit die Regierung von jeder Einflußnahme zurück­zuscheuchen.

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Diese Bedingungen sind von den Arbeitern abgelehnt. Be­fonders wurde der 3. und 4. Punkt für unannehmbar erklärt. Die Entlassung des Formers&. hielten sämtliche Arbeiter als ungerecht. Das Kontrollbuch hat ergeben, daß. im ganzen vorigen Jahre 16 mal zu spät gekommen ist. Diese Verspätung ist aber hauptsäch lich deshalb verschuldet, weil sehr oft das Gießen und Arbeiten bis 9, 10, ja bis nach 10 Uhr abends gedauert hat. Der Firma war bekannt, daß hiergegen die Arbeiter auftreten wollten, deshalb die schroffe Haltung gegen die organisierten Arbeiter und die plötzliche Maßregelung.

Der Verband der Former.

Ein

Ein erheblicher Rückgang des Fleischkonsums in König 3- berg i. r. wird durch den Verwaltungsbericht des Magistrats für 1898/99 fonstatiert. Zwar ist die Zahl der geschlachteten Tiere gegen das Vorjahr um 4000 Stück gestiegen, aber der Verbrauch an Fleisch pro Kopf der Bevölkerung auf 61,601 Kilo­gramm( gegen 67,325 Kilogramm im Jahre 1896/97 und 61,7 Kilo­gramm im Jahre 1897/98) gefunken. Der Preis für Schweine­fleisch ist ein wenig gefunken, dagegen der für Rindfleisch um 3,97 Broz, für Kalbfleisch um 7,76 Proz. und bei Hammelfleisch um 1,17 Proz. gestiegen.

Vom Kriege.

Der Siegesjubel in England ist schnell gedämpft worden. Eine am Freitag in   London eingetroffene Depesche des Generals Buller aus Spearmans Camp vom 25. d. M. 12 Uhr 5 Minuten mittags besagt: Ich bedaure, melden zu müssen, daß, wie ich heute morgen erfahre, in der Nacht die Division des Generals Warren den. Spionkop wieder hat aufgeben müssen.

Die Nachricht zeigt, wie begründet die Zweifel an der gestern wiedergegebenen, in so mysteriösen Tönen gehaltenen Siegesnachricht waren. Nach einer Privatmeldung konnte General Warren wegen Mangels an Truppen Spionkop nicht halten. Er wurde neuerdings von den Boeren angegriffen und mußte, nachdem er viele Leute verloren, sich vor der Uebermacht der Boeren zurück­ziehen.

Von dem Größenwahnsinn der Kohlenmagnaten macht man sich keinen Begriff; jeder Direktor hält sich für einen kleinen Herrgott, der sich nicht herbeilaffen dürfe, mit Arbeitern an einem Tisch zu fizen und zu verhandeln. So haben die Direktoren des Brüger Reviers der Behörde erklärt, sie lassen sich deshalb auf keine Verhandlung vor dem Einigungs- Zur Lohubewegung der Einseher( Tischler). Der weitere amte ein, weil die Arbeiter aus der Arbeit ausgetreten sind, und Verlauf der Lohnbewegung tann ein guter genannt werden. Es mit streikenden Arbeitern verhandeln sie nicht. Nach dieser wahrhaft haben bis jetzt 82 Firmen, davon 73 durch unterschrift, den Tarif borfintflutlichen Anschauung könnten also Unternehmer nur mit von 1899 anerkannt; 9 haben durch wörtliche Zusicherung, dazu ge Streitbrechern Verhandlungen pflegen! Dabei bestimmt aber das hören die besseren Firmen, die Zahlung nach dem Tarif zugesichert. Gesetz ganz ausdrücklich, daß das Einigungsamt berufen sei, ein Es arbeiten somit zu den neuen Bedingungen 342 Kollegen; hinzu gütliches Uebereinkommen über die Bedingungen zur Fort- kommen noch diejenigen, welche schon die Forderungen im Vorjahre segung oder Wiederaufnahme des Arbeitsverhältnisses" zugebilligt erhielten, es sind das etwa 100 Kollegen. herbeizuführen, ihm also also die Intervention bei Streits Die Beteiligung am Streit ist eine bessere als am Anfang, geradezu zugewiesen ist! In einem so ernsten Moment dürfen es selbst die Unorganisierten beteiligen sich an demselben. die Unternehmer wagen, mit solchen aufgelegten Verdrehungen zu Die Kommission bittet nun die Kollegen, auf die Annonce zu operieren! Wenn die Herren Spens- Boden und Blumfeld achten und dahin zu wirken, daß die geladenen Kollegen zu der diesem Unternehmer- Wahnsinn gegenüber nicht die notwendige Versammlung am Sonntag im Lokal des Herrn Herzberg, Alte Energie aufbringen, so werden sie der Unternehmerclique nicht Jakobsir. 75, erscheinen. Heute abend 8 Uhr findet bei Herzberg imponieren. Die östreichischen Regierungen haben den Brutalitäten eine Bezirks- Vertrauensmänner Versammlung beider Richtungen der Bergbau- Unternehmer allzeit so gleichgültig zugesehen, daß statt. Auch hier ist pünktliches Erscheinen aller nötig. fich die Herren der Kohlengruben nun allmächtig dünken! Aber die Arbeiter werden die Kraft aufbringen, ihnen zu beweisen, daß diese Ju den Gesellenausschuß der Berliner Bäder- Jnnung Conder Entsaz von Ladysmith ist wohl vorläufig unmöglich. Allmacht" eine Schranke hat und daß die Zeiten der Sflaberei bor- cordia" wurden am Donnerstag die von den Gewerkschaften auf­In London über find. So lange die Arbeiter fest bleiben, find sie unbefiegbar. gestellten Kandidaten gewählt. Den gleichen Erfolg hatte die für hat die Nachricht über die Niederlage der Engländer bei Spionkop Ihre Widerstandsfähigkeit und der Druck der Allgemeinheit werden das Schiedsgericht aufgestellte Liste. die Kohlenmagnaten schon mürbe machen. Deutsches  

Reich.

Die Streiffommission.

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Aus Falkenau wird uns berichtet: Die Situation ist un- Bei der Gewerbegerichtswahl in   Dresden gelangte die berändert. Der Streit hat sich jetzt auf fast alle Werke Liste der Gewerkschaften ohne Widerspruch zur Annahme. In erstreckt, so daß über 5000 Mann im Ausstand stehen.   Saalfeld sind die Kandidaten der Gewerkschaft nahezu einstimmig Die Kohlennot wird immer fühlbarer, so mußten deshalb gewählt.

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Bielleicht ist auch die folgende Ansicht des Vertreters der süd­afrikanischen Republik, Dr. Leyds in   Brüssel, die richtige. Derselbe hat sich geäußert: Nachdem ich das Telegramm sorgfältig durchs gelesen hatte, kam ich zu dem Schlusse, daß die Engländer ihre Stellung nicht werden behaupten können. Uebrigens besteht Spiontop aus mehreren Teilen. General Warren wird wahr­scheinlich nur eine Höhe besetzt haben, die von geringer strategischer Wichtigkeit ist. Ich bin überzeugt, daß bei der vor­trefflichen Organisation unfres Generalstabes die von den Engländern eingenommene Position aufgegeben worden ist, weil sie strategisch bedeutungslos war." Nun hat auch diese Stelle wieder geräumt werden müssen, und

allgemeine Bestürzung hervorgerufen. Man erklärt sich dieselbe nur dadurch, daß die Boeren rechtzeitig frische Verstärkungen erhalten haben und infolgedessen die Truppen des Generals Warren an­greifen konnten. In militärischen Kreisen glaubt man, daß das Kriegsamt die Nachricht über den Wiederverlust des Spiontop schon früher erhalten habe, als es diefelbe veröffentlichte. Von den andern Kriegsschauplägen.

die erste böhmische Aktiengesellschaft für Glasindustrie in Blei= Die Handschuhmacher in   Neuhaldensleben hatten in stadt als auch die Glasfabrik in Nensattl ihren Betrieb gänzlich den drei dort bestehenden Fabriken eine Lohnerhöhung von 13 Bfg. einstellen. Größere Unternehmungen in Graslis und Neudet pro Paar verlangt. Auf dieses Verlangen erfolgte eine kurze ab- Dem„ Standard" wird aus   Rensburg vom Dienstag gemeldet, werden nachfolgen. Am Donnerstag früh traf hier ein Bataillon lehnende Antwort, ohne daß ein Fabrikant sich auf Verhandlungen daß die Boeren, die 7000 Mann start bei Colesberg stehen, in des 73. Infanterie- Regiments aus   Prag ein. Die Ruhe wurde mit den Streitenden einließ. Am Montag wurde sodann den Hilfs- Unruhe seien, da General French seine Truppen planmäßig und bisher nicht gestört und werden sich auch die Bergarbeiter, die ein- arbeitern gekündigt, so daß bei dem Ausstand 300 Personen in vorsichtig enger um Colesberg zusammenziehe. mütig zusammenstehen, zu keinerlei Ausschreitungen provozieren Betracht kommen. Von den Hilfsarbeitern gehören die meisten erst Modder River, 24. Januar. Wie gewöhnlich fand heute früh lassen. Fortgesetzt finden große Bergarbeiter Versammlungen statt. kurze Zeit der Organisation an, es wird deshalb gebeten, diese durch sowie heute abend ein Beschießen der Laufgräben der freiwillige Beiträge zu unterstüßen. Gelder find zu richten an: Boeren statt. Das Feuer der Engländer war auf die hohen May Ring, Neuhaldensleben, Süzlingerstraße, bei Hehner. Kopjes links von Magersfontein gerichtet, wo, wie man glaubte, die Die Kohlennot nimmt in   Sachsen in für die Industrie un­Das Gewerkschaftskartell. Boeren ein neues Geschütz auffahren wollten. angenehm bemerkbarer Weise zu. Nachdem in Oestreich die Ausfuhr Die Glasarbeiter in Petersdorf(   Schlesien) beharren weiter Letzte Meldungen. verboten wurde, ist am Mittwoch der letzten Kohlenzug von   Böhmen im Streit. Der Glasofen ist noch nicht in Betrieb gesezt, es wird in   Sachsen eingetroffen. Wahrscheinlich wird in   Dresden die große von einer Woche auf die andre verschoben, aber es fehlen noch immer licht folgende Verlustliste: In Ladysmith sind vom 20. bis zum  London, 26. Januar  .( W. T. B.) Das Kriegsamt beröffent Nähmaschinen- Fabrit von Seidel und Naumann, in der mehrere die langersehnten Glasmacher. Wie es scheint, wird es den Tausend Arbeiter beschäftigt find, ihren Betrieb einstellen müffen.- 23. Januar 7 Mann verwundet worden, 11 meistens infolge Krankheit östreichischen Arbeitern hier so ergehen, wie in   Penzig. Denn vor feit gefeßt, während die elektrische Straßenbahn ihren Betrieb auf ihre Personalien festgestellt. Da die Arbeiter nicht im Irrtum waren Mann des Ambulanztorps verwundet worden. In De Aar starb In der Siemensschen Glasfabrik ist bereits ein Ofen außer Thätig einigen Tagen wurden sämtliche auf das Polizei- Amt beschieden und gestorben, zwei Marinesoldaten infolge eines Unfalls getötet worden. In Spearmans Camp find am 24. Januar ein Offizier und acht die Hälfte reduziert hat. über das, was ihnen bevorstand, so haben neun östreichische Arbeiter es vorgezogen, sofort das preußische Gebiet zu verlassen. Da faselt am 24. Januar ein Offizier am Typhus.  Wien, 26. Januar. Die Wiener Abendpost" meldet: Bei man noch immer bei uns von Arbeiterrechten. Ja, gewisse Rechte den gestern vom Seftionschef von Blumfeld mit den Gewerken bleiben dem Arbeiter in Preußen: das Recht Steuern zu zahlen und des Kladnoer Reviers geführten Verhandlungen erklärten sich die für wenige Groschen jahrelang dem Kapitalismus zu frohnden. Befizer der Werke schließlich bereit, ein Einigungsamt zu Entschließt sich aber der Arbeiter, einer Organisation beizutreten, um Lehte Nachrichten und Depelthen. beschicken, jedoch mit der ausdrücklichen Erklärung, daß seine Lebenslage mit zu verbessern, so wird er erbarmungslos auf  Paris, 26. Januar  .( W. T. B.) Der Gesandte der Süd­dies nur ein Aft des Entgegenkommens gegenüber dem Wunsche der die Straße geworfen, und ist er Ausländer, gar ausgewiesen. afrikanischen Republik Dr. Leyds und der Legationssekretär Regierung sei. Die Gewerke erklärten jedoch gleichzeitig im voraus, Die Brauereigesellen in   Meißen haben in einer dieser Tage ontheer van der Hoeven find heute zum Geburtstage daß sie auf die Forderungen der Arbeiter, soweit fie bis heute be fannt seien, nicht eingehen können. Sie werden dies noch vor dem stattgefundenen Versammlung beschlossen, in eine Lohnbewegung Sr. Majestät des   deutschen Kaisers nach   Berlin abgereift. einzutreten. Sie fordern 26 M. Wochenlohn, Anerkennung ihres   Kopenhagen, 26. Januar  .( W. T. B.) Aus Anlaß des Abs Einigungsamte erklären. Aus   Prag wird vom heutigen Tage gemeldet: Die Lage in Arbeitsnachweises seitens der Unternehmer und volle Bewegungs- lebens der Herzogin Friedrich zu Schleswig Holstein ist von heute den böhmischen Revieren ist ziemlich unverändert. Es sind nirgends freiheit in der Bethätigung des Koalitionsrechts. Man hofft diese ab bis auf weiteres Hoftrauer angeordnet worden.  Konstantinopel, 26. Januar  .( Meldung d. Wiener t. f. Telegr. Nuheſtörungen vorgekommen. In   Pilsen ist das Einigungsamt Forderungen nach Lage der Sache ohne ernſte Differenzen zu zu zufammengetreten und hält morgen seine erste Sigung ab. Ju erreichen. suche zur Erzeugung rauchlosen Pulvers erfolglos geblieben Schazlar ist auf dem Marien- und Elisabethschachte ein Ausstand ausgebrochen. Eine Gendarmerie- Assistenz ist dorthin abgegangen. Der finnische Fachvereins- Kongreß, der fürzlich von den find, hat fich die Pforte entschlofsen, mit einer   deutschen Fabril Ver­Vorständen der Fachvereine arrangiert worden war, nahm ein ein- handlungeit einzuleiten, um hier eine ähnliche Fabrit zu errichten.  Pilsen, 26. Januar. Wegen Bedrohung der Eisenbahnheitliches Agitationsprogramm an. Nach demselben soll eine An- Vertreter der Fabrit weilen seit einigen Tagen hier. Angestellten auf dem Rangierbahnhofe und wegen Plünderung näherung zwischen den Fachvereinen herbeigeführt werden. Beschlossen zweier Kohlenwaggons auf dem Güterbahnhofe durch eine wurde, daß alle der Fachorganisation angehörenden Verbände fich grüßere Menschenmenge mußte eine Kompagnie Soldaten nach jedem innerhalb drei Jahren der socialdemokratischen Partei anzuschließen Bahnhof entfendet werden.

In

haben.

Ausland.

W

Korresp. Bureaus.) Da die an verschiedenen Malen gemachten Ber­

Peking, 26. Januar  .( W. T. B.) Es verlautet, daß der neu ernannte Thronfolger am 5. Februar unter dem Namen Chikurmg zum Kaiser ausgerufen werden foll. Während die Bevölkerung im Norden anscheinend teilnahmslos ist, werden im Süden Unruhen befürchtet.

Berantwortlicher Redacteur: Paul John in   Berlin. Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in   Berlin. Drud und Gerlag von Max Bading in   Berlin.

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