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enthaltenen Gamen werden nämlich von den Vögeln nicht ver­baut, sondern keimfähig wieder abgefeßt. Die Drosseln sind also hierdurch den erwähnten Strauchpflanzen behilflich, ihre Art weiter zu verbreiten. Besonders die Mistel, eine auf den Aesten ver­schiedener Bäume schmarozende Pflanze, ist bezüglich ihrer Ver­breitung ganz auf die Drosseln angewiesen. Nur die Vögel, befon­ders die Mist eldrosseln, sind es, welche diesen Strauch von Baum zu Baum verpflanzen, oftmals auch zum Leidwesen der Gartenbefizer auf unsere Apfelbäume. Erwähnt sei noch, daß manchmal ein Samenforn von einer Drossel an einem für die fünftige Pflanze recht ungünstigen Plaz abgefekt wird, dort feimt und Wurzel schlägt. So findet man nicht selten Ebereschen oder andere Sträucher natürlich in Zwergform auf alten Kopfweiden, Mauern und Dächern.

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Pfanne mit dem nötigen Fett gar gebraten hat. Dies gibt ein pikant schmeckendes Gericht. Sehr gut ist eine falte Schüsset: Kalbshirn in Gelee. 1 Liter Wasser focht man mit 1-2 Bouillonwürfeln, 1 8wiebel, 6 Pfefferkörnern, 1 Stüdchen Lorbeerblatt und 1 Zweiglein Thymian auf, fügt guten Essig und Salz nach Geschmack hinzu und läßt den abgehäuteten Brägen hierin in etwa 20 Minuten gar ziehen. Mit dem Schaumlöffel legt man ihn in eine Schüssel und löst nun in der kochenden Brühe je nach der Jahreszeit 6-8 Blatt beste weiße Gelatine auf, schmeckt die Flüffigkeit gut ab, verfeinert sie wohl auch durch einige Tropfen Maggi und gießt alles durch ein Sieb auf den Brägen. An einem fühlen Orte muß das Gelee fest werden. Dann richtet man es hübsch auf flacher Schüffel an und verziert es nach Belieben mit Vierteln Hartgefochter Eier, sauren Gurkenscheiben oder Kapern. Unsere samenfressenden Vögel betätigen sich im Winter durch Die Kalbszunge wird fauber gewaschen und abgefrakt. Vermindern der von allen Pflanzen im Ueber- und Uebermaß Danu tocht man sie in Salzwasser mit Zwiebel und Gewürz in 2 erzeugten Samen. Jn vielföpfigen Scharen streifen Beisige, bis 2 Stunden gar und giebt die Haut ab. In Scheiben ge­Hänflinge, Ammern, Grünfinken, Stieglite ſchnitten, reicht man sie mit Petersilien-, Mostrich oder Tomaten und andere von Feld zu Feld, von Busch zu Busch, überall rastend, sauce. wo gereifte Samen zu Gaste laden. Hier sieht man einen Trupp Gebadene Kalbszunge stellt man her, indem man die Zeisige im Erlengebüsch turnen, die reifen Früchte naschend; nach voriger Angabe abgekochte und abgezogene Bunge der Länge nach dort einen Schwarm Hänflinge zwischen den vertrockneten Unfraut- teilt, mit Mehl, Ei und Semmel paniert und in Butter oder Palmin stengeln; und wer im Winter einen Flug der so farbenschönen überbraten läßt. Man reicht sie als Beigabe zu Spinat, Blumen Stieglite trifft, wenn sie damit beschäftigt sind, die wolligen kohl, Mohrrüben, Schoten und dergleichen. Samenköpfe der aus dem Schnee ragenden trockenen Distelstauden Das Kopffleisch kann man auf verschiedene Art zubereiten. Nach auszutlauben, wird gewiß seine Freude an diesem lieblichen gründlicher Säuberung focht mau den Kalbstopf in Wasser mit Salz, Winterbilde haben. Hier und dort bleibt dann gewiß ein Samen- 8wiebel und Gewürz ganz weich. Die Knochen werden dann heraus­förnlein im Federkleide der Vögel haften und wird an anderer genommen. Die großen Badenstüde tann man panieren und über­Stelle verloren, wodurch auch diese Vögel wieder für die Er- braten. Sie paffen zu denselben Gemüsen wie Kalbszunge. Die haltung der betreffenden Pflanzenart von Ruhen sind. fleinen Stüde laffen sich folgendermaßen herrichten: Einen Teil der Wenn sich manche der genannten Samenfresser, z. B. die Brühe verkocht man mit hellem Schwigmehl und schmeckt sie mit Grünlinge, durch Abfressen von Obstbaumtnospen unan- Bitronensaft ab. Das in möglichst ansehnliche Stüde zerteilte Fleisch genehm machen, so hat diese Betätigung für die wildwachsenden muß ein Beilchen in der Sauce ziehen; dann gibt man gehackte Bäume ihr Gutes, denn die Arbeit des Auslichtens und Be- Petersilie in das Gericht und trägt es auf. schneidens der Obstbäume durch den Gärtner, um ein besseres Ragout bon albstopf. Auch hierzu fann man die Wachstum zu erzielen, leisten in der freien Natur die Vögel. fleinen Fleischstücke des Kopfes verwenden. Die Brühe wird mit Für unsere Raubvögel ist der Winter nicht gerade die braunem Buttermehl und etwas Essig oder Zitronensaft verkocht. Zeit der Not und Entbehrung, denn Habichte, Sperber, Das Fleisch ist unterdessen mit Zitronensaft beträufelt worden. Man Wanderfalten finden auch während der falten Jahreszeit schmeckt die Sauce gut mit etwas Paprika und einer Prise Zucker genügend Beute. Wenn die Anwesenheit dieser gefiederten Räuber ab, fügt eine gehackte faure Gurke hinzu, mischt das Fleisch darunter, den Besitzer eines Geflügelhofes auch in Schrecken hält, so hat das nach Belieben auch frische oder getrocknete Pilze, Schwemmflöße oder Vorhandensein einer geringen Anzahl von Raubvögeln in Wald einige hartgekochte Gierviertel und läßt das Gericht in der Schüssel, und Feld in mehr als einer Hinsicht seine guten Seiten. Den in der es angerichtet wird, noch eine Weile auf Wasserdampf durch­Naubvögeln fallen im Winter in erster Linie schwächliche, ziehen. Einige Tropfen Maggi dienen zur Verfeinerung. M. Kt. tränkelnde Tiere zum Opfer, deren Mittel zur Selbsterhaltung ( Schnelligkeit, Versteckunst usw.) nicht genügend ausgebildet sind,

Naturwissenschaftliches.

und die doch später minderwertige Nachkommenschaft erzeugen. Das Milch meer. Ueber ein ganz außergewöhnliches würden. Die geflügelten Räuber verbessern also im Winter den Leuchten des Meeres berichtet der Offizier des deutschen Dampf Bestand einer Tierart zugunsten derselben durch Beseitigen der schiffes Ambria", H. Leithner, in den Annalen der Hydrographie". für das Fortbestehen ungeeigneten Gremplare. Den größeren Auf ungefähr 7 Grad 17 Min. nördlicher Breite und 57 Grad öst­Raubvögeln fallen ferner viele Saatträhen und Häher, die bei licher Länge hat das genannte Schiff ein Meeresleuchten von ganz zahlreichem Auftreten dem Menschen schädlich sind, zum Opfer. außerordentlicher, nur selten vorkommender Stärke angetroffen. Wenn im Winter alles Insektenleben an geschüßten Orten Gegen 3 1hr morgens lichtete fich der Himmel. Nach weiteren schlummert und die Aaskäfer und Totengräber ihre im Fort- 10 Minuten vermehrte fich die Lichtfülle ganz ungeheuer, und zu­schaffen von verendeten Tieren bestehende Tätigkeit nicht ausüben gleich trat auf der Wafferfläche ein langer, hellichimmernder Streifen fönnen, dann haben verschiedene Raub bögel und das ber- herbor, der in der Richtung von Nordost nach Südwest schmitte Bolt der Krähen und Raben diese Arbeit über- verlief. Währenddessen hatte sich auch das Leuchten des Meeres nommen. Besonders in schneereichen Wintern verendet sehr viel ganz enorm gesteigert. Diese eigenartige, zeitweilig fogar un­Wild und anderes Getier, welches der Hungersnot und Kälte heimlich wirkende Naturerscheinung erregte das Gefühl, als nicht standhalten fonnte. Bald haben sich bei solchen Opfern des Winters Raubvögel und Krähen in großer Bahl eingefunden, und in furzer Zeit ist ein gefallenes Tier verschwunden: Die tote Materie ist wieder in den Kreislauf des Lebens gezogen.=

Kleines feuilleton.

Hauswirtschaft.

ob das Schiff zwischen unzähligen Riffen hindurchdampfte, und dieser Eindruck wurde noch bedeutend täuschender durch das Rauschen der brechenden Wolkentämme längsseit des Dampfers und durch mehr­maliges Auftreten von Stromkrabbelungen. Der Himmel überzog fich mit schwarzen Nimbuswollen, die allmählich von Osten heran­rückten, und im grellen Gegensatz dazu stand das vom Widerschein des Meeres ganz hell erleuchtete Deck. Der erwähnte, etwa vier Seemeilen lange Feuerstreifen war mittlerweile auch nähergerüdt und hatte sein Aussehen derart verändert, daß man meinte, man hätte hobe steile Kreidefelsen vor sich, die von einer starten Brandung umfpült und erleuchtet wären. Nach einiger Zeit zeigten fich hinter und neben diesem hellen Feuerscheine lange und schwarze RaIbstopfgerichte. Vor zwanzig Jahren noch zahlte Streifen, die Aehnlichfeit mit niedrigem Küstenland batten, sich aber man für einen großen, fleischigen Kalbskopf mit Zunge und Gehirn als unerleuchtete Wasserstreifen erwiesen. Ganz allmählich verzog 1,10 M. Heute muß man dem Schlächter mindestens das Doppelte fich dann die Lichtfülle, bis nur noch ein schwacher Schimmer in dafür geben. Die feit langem herrichende Fleischteuerung hat nordwestlicher Richtung übrig blieb, der aber gegen 4 Uhr morgens gerade die Preise der sogenannten Schlachtabgänge, wie Leber, ebenfalls verblaßte und dann ganz verschwand. Das Leuchten des Niere, Milz , Kopf, ganz besonders in die Höhe getrieben. Trotzdem Meeres blieb bestehen, wenn auch nicht mehr so intenfib wie ist ein Stalbstopf auch heute noch eine vorteilhafte Erwerbung für vorher. Die Erscheinungen wiederholten sich in der folgenden Küche und Familientisch. Sein Fleisch ist ebenso nahrhaft wie Macht in schwächerem Maße. Wahrscheinlich handelte es wohlschmeckend und abwechselungsreich in der Verwendung. Des fich bei dieser ganz ungewöhnlichen Beobachtung um bie halb weiß man es auch in der sogenannten feinen Küche zu schäzen. aus dem Indischen Ozean unter dem Namen Milchmeer" bekannte Bunge, Hirn und der eigentliche Kopf werden oft gesondert Erscheinung, nur daß fie eben hier in so außerordentlicher, folosfaler verkauft. Bei fühlem Wetter fann selbst eine kleine Familie den Lichtfülle auftrat, wie sie selten gefehen wird. Das besonders in Kauf eines Kopfes mit allem Zubehör ristieren. tropischen Gewässern vorkommende Leuchten des Meeres wird durch Das Hirn muß zuerst verbraucht werden. Gewöhnlich wird meist mikrostopisch fleine Organismen, Tiere und Pflanzen hervor­es, nachdem es gehäutet und abgespüllt wurde, mit Salz, Pfeffer gebracht, tommt aber auch bei größeren Tieren, namentlich Fischen und Zwiebel gewürzt und in Fett gebraten, wobei man es zerrührt. der Tiefsee, vor. Das Licht wechselt nicht bloß in Stärke, sondern Will man das Gericht verlängern, so kann man es mit Schweine- auch in Farbe, und es gibt ungefärbtes, rötliches, gelbliches, bläu­nieren mischen, die man sauber gewaschen und abgetrodnet, in liches und grünliches Licht. Manche Seetiere leuchten nur während dünne Scheibchen geschnitten und für sich in drei Minuten auf der der Muskel- und Friktionsbewegung. Berantw. Redakteur: Richard Barth , Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

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