-
156
-
glebend, eine Anzahl Stare auf einer Wiese zu beobachten, wenn sie den Mitgliedern zugänglich find, berdienen aufrichtiges Lob. Wor Ber Jagd obliegen. Emsig laufen ihrer mehrere, denn sie sind aus- allem darum, weil sie nach Möglichkeit die Gefahren solch knapper gesprochen gesellige Vögel, auf dem Plane umber, mit dem Kopfe und wortfarger Leitfaden meiden: die urteilslose Registrierung nidend, einmal nach rechts, dann wieder nach links abschwenkend, eines willkürlich gewählten Materials oder den Drill nach einem wo nur immer im niederen Grase ein Beutestüd ihre Auf- subjektiven Geschmacksschema. Soweit das in Dingen der Kunst mertiamfeit feffelt. Jezt macht der eine einen drolligen wünschenswert und erreichbar ist, wahren diese Pfadfinder eine Luftsprung, denn ein junger Grashüpfer verließ sich auf seine gründliche Sachlichkeit; sie verschweigen aber nicht die Zwiespältig Schenkel und wollte entfliehen. Ein anderer hat im Boden ein Loch keit der Anschauungen über manches Werk und manche Schule, fie entdeckt, tastet mit dem Schnabel hinein und verspürt einen Regen- predigen nicht stumme Verzüdung, sie wollen zum selbständigen tim, den er ans Tageslicht zieht. Da dieser aber groß ist und Erleben der Kunst hinleiten. Ueber die Nationalgalerie schrieb boll Lebensenergie stedt, so sträubt er sich, windet sich, schlängelt sich Ernst Schur. Für die kluge Art charakteristisch ist sein Spruch hin und her, und der kleine Jäger hat seine liebe Not, den Lecker- über Knaus, dem wir heute gerecht werden können, weil wir ihn Bissen zu bewältigen. Am Blande der Wiese, nach dem Gehölz zu, nicht mehr bekämpfen müssen. Auch die Andeutung der Linien von liegt noch moderndes Laub vom vorigen Herbste her. Darüber hat Rethel zu Hodler, von Hosemann zu Baluschet, von Steffect zu fich ein dritter Star gemacht, dreht sorgsam mit dem unschäzbaren Liebermann zeigt die für solche Wegleitung allein richtige Methode Schnabel Blatt für Blatt um und späht nach allerlei Gewürm. D, des Bergleichens aus dem Eindruck. Es wird kein festes Stelett es find eifrige Infektenjäger, die Stare, und äußerst nügliche Vögel. der Entwidelung gegeben; der Beschauer( der Leser) muß die Zu Lenz, einst Lehrer an dem berühmten Institut Schnepfenthal im ſammenſegung selber erfühlen. May Deri führt durch das Thüringer Walde, hat berechnet, daß eine einzige Starenfamilie Kunstgewerbemuseum . Er beginnt mit einem Versuch, die ästhe täglich über 350 Insekten und Schneden verzehrt. tische Einfühlung zu erklären:" Die Formen baulicher und kunst Die Stare sind aber auch schöne Vögel! Wie schillert und gewerblicher Art liest man am leichtesten, indem man sich selber als gleißt grün und rot ihr Federkleid an Hals und Brust, wie prächtig den Gegenstand denkt." Das hat etwas für sich, dürfte aber nicht heben sich die weißen Tupfen und Tropfenfledchen vom dunklen immer ganz leicht zu vollziehen sein. Freimütig spricht Deri seine Untergrund ab! In einigen Wochen wird auch der Schnabel ein Bedenken gegen die mit Figuren und Allegorien überladene, italie Schönes Aussehen haben. Jetzt ist er noch grau, aber dann wird er, nische Majolita, auch gegen die holländischen Landschaftsteller; nicht beim Männchen wenigstens, ganz goldgelb sein. Wenn aber die weniger energisch wendet er sich gegen dekorativ überreizte Kuriosi Kleinkinderwirtschaft vorbei ist, ergraut er wieder mehr und mehr, täten, wie den Bommerschen Kunstschrant. Stes sucht er durch die und im Herbst und Winter erscheint er ganz dunkel. Dergleichen Aeußerlichkeiten, durch den schönen Schein, hindurch, zu dem Geist Umfärbungen des Schnabels finden bei ziemlich vielen Vögeln, der Form und zu den wirksamen Kräften der Zeit zu leiten. So besonders männlichen, einmal im Leben statt, dann nämlich, sagt er von den beiden frühesten Bechern des Lüneburger Ratswenn sie, im ersten Frühjahr nach ihrem Inslebentreten, filbers: Sie haben von der Gotik noch das nervig Kantige im aufin das heiratsfähige Alter kommen. So ist es unter andern sehr steigenden Fuß, das Organische und lebendig Bewegte im gedrehten auffallend bei dem Amselmännchen, das im ersten Jahre einen Körper, das nach oben Gewendete, frei Ausblühende in der Bes schwärzlich- bräunlichen Schnabel hat, aber im Frühling des zweiten frönung. Der Kraftstrom geht von unten nach oben; der Becher einen orangeroten bekommt. Beit seltener ist, daß, wie beim Star, feht sich nicht im Stehen nach unten, sondern er stredt sich, schraubt ein und dasselbe Individuum seinen Schnabel in jedem Jahre fich empor, wie ein lebendig wachsendes Ding." Man darf wohl berfärbt. jagen, daß nach solcher Weise auch des Ungeübten Empfindung für Das Kaum ein anderer Vogel eignet sich in gleicher Weise als das Künstlerische im Kunstwert erschlossen werden kann. Stubenvogel wie der Star. Harmlos läuft er zwischen den Haus Kaiser- Friedrich- Museum wurde von Ernst Diez bearbeitet. Mit bewohnern hin und her, ist dauerhaft, vorsichtig, erfreut durch sein Recht fordert er, daß, wer ein Bild gründlich verstehen will, sich poffierliches Wesen, beschaut jedes Ding neugierig, schließt nicht damit begnügen darf, es genießend anzuschauen, es vielmehr mit Hund und Kaze Freundschaft und lieft ihnen die Schmaroßer bewußt beschreiben müsse. Ein wenig weit scheint die Forderung ab, zirkelt alle Rizzen und Löcher mit dem Schnabel zu gehen, die solchem beschreibenden Anschauen bei jedem Museums aus, ahmt Baute und Tierstimmen nach, lernt, auch ohne besuch nur ein Bild gestatten möchte. Prinzipiell abzulehnen ist daß man an ihm die qualvolle Operation des Zungenlösens bor die von Diez empfohlene Methode der Deutung; fie berirrt sich nimmt, Worte nachiprechen, furz, er ist für das Zimmer, die Vogel- im Literarischen, lenkt also vom Malerischen ab. Im übrigen stube und einen großen Käfig der dankbarfte und beste Bogel. Bu bewältigt auch dieser Führer die Fülle des Stoffes gewandt, aber bem gehört er zu den wenigen feines Geschlechts, die von ihrem ohne Bergewaltigung. Die Bändchen sind in lesbarer Type ge Pfleger förperliche Büchtigung ertragen, ohne scheu zu werden und druckt, gefällig ausgestattet und mit einigen erträglichen Abbil berhält sich der Stute gegenüber genau so wie der Hund. Der verdungen versehen. storbene Bogelfenner und gefchickte Bogelpfleger Hofrat Liebe in Gera , der mitunter über 200 Käfigvögel hielt, erzählt in feinen Schriften von einem an die Reitpeitsche gewöhnten Star folgendes: Ich besaß einst viele Jahre hindurch einen Star, den ich mit Hilfe der Seitpeitiche gewöhnt hatte, während des Winters in der Wohnstube frei auf einem Papageiſtänder fich zu bewegen, der auf einem großen Papierbogen in der Ede stand. Solange fich jemand in der Stube aufhielt, zeigte er fein Verlangen, feinen Ständer zu verlassen und weitere Ausgänge im Bimmer zu unternehmen; befand er sich aber längere Zeit allein, dann konnte er der Versuchung, von seiner Warte herabzufteigen, oft nicht widerstehen. Erat man jetzt ins Bimmer, so schlich er, geduct wie ein Hund mit bösem Gewissen, in möglichst flachem Boden längs der Wand herum und strebte seinen Ständer wieder zu gewinnen. Sehr fomisch sah es aus, wenn er, um einen über den Bapierbogen hinaus gefallenen Lederbissen zu erlangen, am Rande des Bogens auf und abtrippelte und dabei nach der Reitpeitsche schielte; wagte er endlich die Ueberschreitung der Grenze und griff man nach jener, so suchte er schleunigst ben Bogen und seine Sigstange wieder auf, nicht ohne seinen Merger durch scheltende Laute Luft zu machen. Später half er sich in allen Fällen, indem er das Dienstmädchen, das mich beim Füttern zu unterstügen pflegte, unausgefegt bei ihrem Zunamen rief, bis dieses aus der Küche tam und ihm den ersehnten Bissen wieder zuschob.
Der gezähmte Star frißt alles, was man ihm gibt: Brot, Kartoffeln, Fleischstückchen, Grünes , Obst usto. Halbflügge oder flügge aus dem Nefte genommen, füttert man die Jungen zunächst mit Semmel und weißem Käse, dann mit Mehlwürmern und Sonstigen fleinen Würmern, bis fie allmählich an das gewöhnliche Futter gewöhnt werden. In der Vogelstube halte man ihm die Flügel ge Stugt, so daß er feinen Unfug an den Restern anstellen fann, und man wird an bem spaßhaften Burschen einen angenehmen Gesellschafter haben.
Kleines feuilleton.
Kunft.
Führer durch die Museen Berlins. ( Jm Berlage der Reuen Freien Volksbühne Berlin.) Die kleinen Bändchen, die nur Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin , Drud u. Verlag:
-
Bazillen im Rinematographen. Der Gedanke, die Kinematographie der Wissenschaft dienstbar zu machen, ist schon vor geraumer Zeit in die Pragis umgesetzt worden. Bereits über ein Jahrzehnt ist es her, daß der bekannte französische Gelehrte Doyen chirurgische Operationen im beweglichen Bilde zeigte und so besonders der Lehrtätigkeit der Chirurgen ein neues Hilfsmittel brachte. Inzwischen ist man auf diesem Wege erheblich fort geschritten. Die wunderbaren fleinsten Lebewesen, die bisher nur ber Forscher in ihrer Lebenstätigkeit unter dem Mikroskop, unter biel tausendfacher Bergrößerung beobachten fonnte, sind bereits Kinematographiert worden, und auch der Laie ist jetzt imstande, die Lebensvorgänge dieser Wesen, das Zerstörungswerk, das sie im menschlichen Körper berrichten, im Bilde vor sich vorüberziehen zu laffen und so einen Einblick in die Geheimnisse der Biologie und Bakteriologie zu tun. In meisterhafter Vollendung führte Dr. Comaudon aus Paris eine Reihe von Kinematographien dem Berliner Publikum bor , die er mit Hilfe der bekannten Filmfirma Bathé Frères in Paris angefertigt hat. Von den gezeigten Bildern find besonders diejenigen, die die Tätigkeit der verschiedenen Strankheitserreger zeigen, für den Laien interessant. Die Kommabazillen, die die Erreger der asiatischen Cholera sind, sieht man bor fich in lebhafter Bewegung; ebenso beobachtet man die Erreger der Schlaffrankheit und anderer Erkrankungen bei ihrem Vernich tungswert, wie sie in die Blutkörperchen eindringen und sie zer stören. Man sieht aber auf einem anderen Bilde auch die Abwehr des Körpers gegen diese Feinde. Die weißen Blutkörperchen nehmen den Kampf gegen die Eindringlinge auf, umfassen sie vor unseren Augen und absorbiren fie. Der Erreger der Syphilis Spirochaeta pallida erscheint in 40 000facher Vergrößerung. Ein anderes Bild stellt den Blutkreislauf, die Bewegung der Blutförperchen in den fleinsten Gefäßen bar. Eine ausführliche Aufzählung der gezeigten Bilder würde hier zu weit führen. E3 zeigen aber die Comaudonschen Kinematographien, daß ein Schah reicher Belehrung durch die Rientöppe" geschaffen werden kann, und es liegt an dem Publikum nicht zum mindesten an der Arbeiterschaft durch seinen Einfluß aus dem" Kientopp" die Sensations- und Paradenbilder zu entfernen und ein Bildungs mittel zu schaffen.
J
-
-
die