207
dahin. Kein Gefang erschallt, lein Scherztvort fliegt von Mund zu Mund berbiffener Grimm liegt auf den Zügen aller, sich hin und wieder in einem unterdrückten Fluche Luft machend.
Da tommt ihnen eine andere Kompagnie laut und luftig fingend entgegen. Als fie bei der achten vorbei marschiert, wird dieser zu gerufen:
Na, die achte hat's heute wieder gut gehabt!" wohl wieder ordentlich geschliffen worden!" Knie nach der Heimat durch!"
Blöglich ruft ein Wigbold der anderen Kompagnie:
"
Jm unendlich ausgedehnten leeren Raume befinden sich in ewiger unteilbar). Fallbewegung die unendlich vielen Atome( griechisch Sie sind voneinander nur durch Größe und Gestalt verschieden und wirken aufeina der nur durch Druck und Stoß. Die größeren Atome, die schneller fallen als die Kleineren, stoßen mit diesen zusammen, und daraus entstehen die Seitenbewegungen und Wirbel, hr seid die Keime der ununterbrochen sich bildenden und immer wieder Ihr drückt ja die vergehenden Welten. Es eristiert nichts als die Atome und der leere Raum; alles andere ist Meinung." Dies ist das Weltbild, das Doch die Musketiere der achten antworten auf alle scherzhaften ums Demokrit entwirft. Troy großartiger Ginfachkeit und Konsequenz, Burufe nicht. Sie sind nach der Schinderei auf dem Exerzierplage mit der sich hier zum ersten Male die mechanische Naturerklärung nicht aufgelegt zu Späßen. behauptete, war diese Lehre, dank ihrem rein spekulativen Ursprung, mit schweren physikalischen Fehlern behaftet, so ist z. B. die Annahme, daß die größeren Atome im leeren Raume schneller als die kleineren fallen müssen, durchaus falsch. Außerdem fehlten damals dieser fühnen Theorie, um auf die naturwissenschaftliche Forschung befruchtend wirken zu fönnen, alle Verbindungsglieder mit den Tatsachen der anmittelbaren Erfahrung. Aber nicht diese Umstände allein entschieden über ihr Sicial. Die Lehre, die den Einfluß der göttlichen Mächte auf den Gang der Welt ausschaltete und nur mit den natürlichen Ursachen wirtschaften wollte, wurde schon im Altertimi als ungeheuerlich und ruchlos angesehen. Der fromme Glaube fiegte schließlich über die Vernunft, und fo berfielen Demokrit und ieine Lehre der Verachtung und Vergessenheit, denen fie erst im um bald darauf ein neues 17. Jahrhundert entrissen wurden, glänzendes Leben zu beginnen.
-
Noch' ne Hennessy drei Stern'!" Lautes Gelächter folgt diefen Worten, von der vorbeimarschierenden Kompagnie übermütig, fpöttisch von der achten dumpf grollend, aber doch die Brust wie bon einem Alp befreiend.
Die Dffiziere und Unteroffiziere beißen sich auf die Lippen. itend will der Hauptmann der achten auffahren, besinnt sich aber schnell eines Befieren und tut, als ob er nichts gehört hätte. Bald steht die Kompagnie wieder auf dem grauen, stumpf finnigen Kasernenhofe. Der Hauptmann übt furze Kritik:
Das Erergieren war heute unter aller Kanonejradezu faumäßig Deshalb egerziert die janze Kompagnie sofort eine Stunde
nach.
21
„ Das ist für das Lachen," denken die Musketiere.
Herr Leutnant von Jhenpfip," wendet sich der Hauptmann an diefen, übernehmen Sie die Aufsicht beim Nachegerzieren!"
31 Befehl, Herr Hauptmann!" antwortet er und denkt, indem er falutierend an den Helm greift und vor Aerger platzen möchte: Aha! Das ist die Quittung für meine Bemerkung." Während die Unteroffiziere nun ihre Wut an den Soldaten auslaisen, begibt sich Hauptmann Drei Stern" ins Kajino: Dr'nang-' n Hennessy!"
"
#
I.
#
Es ist fein Zufall, daß der Mann, der mit Recht als Begründer ber modernen Chemie gilt, zugleich ein eifriger Anhänger der demotritischen Atomijiit war, so wenig es ein Zufall ist, daß er in einem Lande lebte und wirkte, wo die moderne induftrielle Technik, deren Grundlage die experimentelle Naturwissenschaft bildet, zuerst ihre Blüte erreichen konnte. Der Engländer Robert Boyle ( 1626-91) hat die materialistischen Grundlagen in die Naturwissenschaften von neuem eingeführt und dadurch die einzig fruchtbare Methode der chemisch- physikalischen Forschung geschaffen. Unter dem endgültigen Bruch mit den alchimistischen Wahngebilden hat er das Experiment, das direkte Befragen der Natur, als das fruchttragende Feld des naturwissenschaftlichen Dentens proflamiert. Er sprach als Grundfaß aus, daß die nachweisbaren, nicht mehr gerlegbaren Bestandteile der Körper als Elemente zu betrachten feien eine Ansicht, die für die chemische Wissenschaft feitdem maßgebend geworden ist. Ihm gebührt auch die Ehre der Entdeckung eines Gesezes, womit eines der schönsten Kapitel der die finetische Gastheorie physikalischen Atomistit eingeleitet wurde, nämlich: daß die Gasvolume dem darauf lastenden Drude Schon im nächsten Jahrhundert nach seinem Tode haben die von ihm ausgestreuten Ideen eine reiche Saat getragen.
-
-
-
-
de umgefeht! proportional limb.
In unendlicher Mannigfaltigkeit und in ständigem Wechsel breitet sich aus vor uns die Welt. Aber der dauernde Gedante befestigt die flüchtig schwebenden Erscheinungen. Er sieht sie, durch eherne Bande aneinander gefettet, aus einem Urquell der Natur fließen. Was ist denn diese Natur? Woraus und wie ist sie gebildet? Auf diese Fragen, die das Nachdenken der Menschheit immer wieder und wieder gereizt hatten, hat uns die griechische Naturphilosophie die ersten vernehmbaren Antworten geTiefert. Aus Wasser ist alles entstanden und in Waffer febrt alles wieder zurück," lehrte Thales aus Milet ( VI. Jahrh. v. Chr.). Die Luft, aus der durch Verdichtung und Berdünnung Feuer, Wind, Seinem Grundjage folgend, hat die Chemie eine Unmenge von io Es stellte sich Wolfen und Erde hervorgehen, ist das Urelement ber Dinge," fo Berlegingen verschiedenster Körper vorgenommen. Ulang die Lehre von Anagimenes, dem jüngeren Landsmanne bald herans, daß die Zahl der unzerlegbaren( d. h. wohl vervon Thales. Die Zahl ist der Anfang der Dinge, die riache standen mit den uns zu Gebote stehenden Mitteln unzerlegbaren) ihrer materiellen Existenz," dies ist der Juhalt der pythagoräischen Stoffe oder Elemente im Vergleich mit der Zahl der überhaupt Ansicht. Wir fädeln jetzt über diese naiven Antworten, aber schon eristierenden berichiedenen Körper verschwindend llein ist. Gegenim Altertum haben sie viel reiferen und flareren Theorien Boden wärtig zählt man noch nicht 100( nach dem jüngst erschienenen Bes geschaffen. Dies sind die Theorien von Empedokles und Demofrit. richt der internationalen Stommission zur Bestimmung der Empedokles stellte die Lehre von den vier Grundstoffen Atomgewichte beträgt die Zahl der offiziell anerkannten Erde, Wasser, Luft, Glemente 81), während die oder Elementen auf. Diese Elemente 3. B. Zahl der bis jetzt Stoffe allein nicht Fener organischen weniger als find ungeworden und unvergänglich. Jedes von ihnen erforschten besteht aus qualitativ gleichartigen Zeilen, umd fie treten, durch zwei 100 000 ausmacht. Zwei sehr einfache Geseze beherrschen diese Urfräfte( Liebe und Hay) getrieben, in verschiedene Verbindungen bunte Welt. Die Elemente verbinden sich nicht auf gut Glück, ein, woraus die wechselnde Mannigfaltigkeit der materiellen Welt fondern immer mur in bestimmten, tonstanten Gewichtsmengen, die entsteht. Diese Lehre, von Aristoteles aufgenommen, hat ein io mit einander in einfachen ganzzahligen Verhältnissen stehen. Um sähes Dasein erhalten, daß wir ihre Spuren jogar bis in die meuefte das Wasser zu bilden, müssen wir immer auf 2 Gewichtseinheiten Seit berfolgen fönnen. Aber man ging zuerst nicht daran, den Wasserstoff 16 Gewichtseinheiten Sauerstoff nehmen. Und wenn sich WasserstoffhyperBegriff des Elementes schärfer zu präzijieren und die Grundstoffe diese zwei Elemente zu einem anderen Stoffe experimentell abzusondern. Im Gegenteil: man blieb bei der Bor- oryd verbinden, so kommen auf dieselbe Gewichtsmenge WasserStellung einer allen Körpern gemeiniamen Urmaterie and hielt die stoff immer 82, d. h. im Vergleich zum früheren Beispiel eine gegenseitige Umwandlung der Grundstoffe für möglich. Sagt boch doppelte Zahl der Gewichtseinheiten Sauerstoff. Diese Geseze Jahon Plato in seinem Timäus":„ Wir glauben gn feben, daß der konstanten und multiplen Proportionen, d. h. das Wasser durch Verdichtung zu Stein und Erde wird; durch Zer- der unveränderlichen und einfachen, ganzzahligen Verhältnisse, in teilung wird es Wind und Luft; die entzündete Luft wird Fener; denen sich die elementaren Atome zu verschiedenen Stoffen verdieses aber nimmt, verdichtet und ausgelöscht, wieder die Gestalt binden, führten im Jahre 1805 den Landsmann Boyles, den der Luft an, und lettere verwandelt sich in Nebel, der Chemifer John Dalton zur Aufstellung der chemischen Atom zu Wasser zerfließt. Zu Aus diejem endlich gehen Steine theorie. und Evde hervor." Diese Anschauungsweise wurde für die 1. Jedes Element besteht aus gleichartigen mittelalterische Alchimie maßgebend. Nur mit dem Unterschiede, Atomen von unveränderlichem Gewicht. daß an die Stelle von den bier Elementen des Empedokles zuerst 2. Die chemischen Verbindungen bilden sich Quecksilber und Schwefel traten und dann später als drittes noch durch Bereinigung der Atome verschiedener das Salz. Das Duecksilber bedingte die metallischen Eigenschaften Elemente nach einfachsten Zahlenverhältnissen. der Körper, Schwefel Geruch und Brennbarkeit, während Salz Diefe gwei Säge bilden den Inappsten und bindigsten Ausdruc für die Löslichkeit und den Geschmad als bestimmend betrachtet der neuen Theorie. Diese Säge sind von einer so außerordentlich wurde. Diefe Grundstoffe hatten mit den heute so bezeichneten mur großen Wichtigkeit, daß wir ihre Begründung am liebsten mit den den Namen gemeinsam und wurden oft direkt als philosophisdres eigenen Worten Daltons wiedergeben möchten. Ob die letzten Quedjilber" usw. bezeichnet. Erft das 17. Jahrhundert gelangte, Teilchen der Körper, z. B. des Waffers, alle gleich find, d. h. dieselbe mit der Wiedergeburt der Naturwissenschaften, zu einem erfahrungs- Gestalt, dasselbe Gewicht isw. besigen, ist eine Frage von mäßigen Begriff des chemischen Elements. einiger Wichtigkeit. Aus dem, was wir hierüber wiffen, geht fein
-
-
-
Hatte Empedolles seinen Blick auf die qualitative Beschaffenheit Grund hervor, in diesen Stücken eine Verschiedenheit anzuder materiellen Welt gerichtet, fo fam es für Demokrit bor nehmen. Findet dies aber im Waffer statt, so muß dies gleichfalls allem darauf an, ihre quantitative Zusammenjeßung zu begreifen. Bei den Elementen, die das Wasser bilden, nämlich beim Wasserstoff