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Die teuflische Selbstmarter trieb ihn, gerade das Wert, das ihm am tiefsten ans Herz gewachsen war, den Uriel Acosta ", als Blagiat bezichtigen zu laffen, und verzweifelt wehrt er sich gegen diesen Vorwurf.

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Natürlichen Produkt gleichwertig find. Subine- und auch Saphire| Sof- Intrigen und Literaten- Streitigkeiten vergiftenben Tätigkeit erst hat man bereits 1848 durch Erhihen von Tonerde mit Borag recht entwurzelte: er ward Sekretär der Schillerstiftung, beren und durch Hinzufügen von Chromoryd, das" ot gab, oder Kobalt Schöpfung im wesentlichen sein Verdienst war. In den jämmerlichen oryd, das die Steine blau machte, erzielt. Wer die Steine waren Händeln dieser Weimaraner Zeit brach er zusammen. Im Januar 1865 fehr flein, und alle Versuche, sie zu bergrößen, führten nicht zum berließ er sein Haus, reiste unftet in Deutschland umher. Am Biele. Da tamen auf einmal fnapp nach 1870 von der Schweiz her 13. Januar brachte er sich in der Nacht in einem Friedberger Hotel ziemlich große Rubine in den Handel, die man sofort für fünstliche mit Dolch und Rasiermesser sieben furchtbare Stiche und Schnitte Erzeugnisse hielt. Später stellte man das denn auch fest. Der bei. Die Wunden gelang es zu heilen, aber fein Geist berfinsterte Erfinder war ein Schweizer Pfarrer, der sein Geheimnis jedoch sich immer mehr. Niemals hat der Verfolgungswahn so grägliche mit in den Tod nahm. 93 fand man es in Frankreich wieder. Einbildungen ausgebrütet, wie in diesem unseligen Mann. Es war Nach diesem Verfahren erzeugt man heute die sogenannten refonftru- als ob er alle Kräfte seiner dichtenden Phantasie zu seiner Selbst­ferten Rubine. Man schmilzt in fleinen Platinschälchen Rubin zerstörung gesammelt und gesteigert hätte. Guztow glaubte sich von Splitter, Abfälle von echten Rubinen, die allmählich zusammenlaufen einer Verschwörung seiner Feinde umringt, die ihn mit der Ent und einen großen Stein bilden, der allerdings immer etwas wolfig hüllung austilgen wollte, daß er alle seine Werke abgeschrieben ift. Synthetische Steine find das natürlich im Grunde nicht. Das habe. Ued nnn marterte der Arme Tag und Nacht sein Gehirn, Verfahren zu deren Herstellung fand 1891 der franzöfifche Forscher einmal um die Plagiate zu erfinden( als Behauptungen seiner Ber­Frémh und dessen Assistent Verneuil. Heute hat man es technisch folger) und dann um die Vorwürfe zu widerlegen. Für jede einzelne weitergebildet und auf dieser Grundlage beruhen alle Methoden, Szene seiner Dichtungen suchte er den inneren und äußeren Anlaß nach denen wir heute beliebig synthetische Rubine erzeugen. Wir nachzuweisen. Am 28. März 1865 fchreibt er( mit falscher Jahress haben da Tiegel mit einem Soft an Stelle des Bodens. In dem zahl) einen Abschiedsbrief an seine Frau. Er spricht von seinem Ziegel ist Tonerde und Chromoryd oder Tonerde und Kobaltoryd, tiefen, entfeglichen Fall:„ Ich höre das Rasen der hungernden Hunde, je nachdem man Rubine oder Saphire herstellen will. Das Gemisch die auf mein Fleisch warten; ich höre über mir die Leinwand an fällt in ganz fleinen Mengen durch ein langes Glasrohr, in das meinem Sarg feſtnageln!" Seitlich Sauerstoff und etwas tiefer Wasserstoff eintritt. Die Gafe werden unten entzündet und verbrennen als Knallgas mit großer Hißeentwickelung. Die Tonerde, in der sich das Chrom- und Kobalt­orhd auflöst, schmilzt und fällt noch flüssig auf ein fleines Blatin­Blech. Die nächste Portion geschmolzener Tonerde mit Chrom= oder Kobaltoryd folgt fofort noch und vereinigt sich mit der erften. Der Prozeß geht weiter und der fünftliche Stein wird größer und größer. Man hat auf diese Weise Steine von 40-60 Starat er zielt, und wenn die Mischung der Stoffe forgfältig genug vorge nommen wird, so find die Steine außerordentlich far und feurig. Die Kosten für einen solche. Rubin betragen für 1 Karat unge schliffenen Steins etwa 10 Pf. und 4 Karat davon sind nötig, um 1 Karat geschliffenen Steins zu bekommen. Das Schleifen selbst Toftet etiva 1,20 M., die Gesamtkosten betragen also 1,60 M. Dem steht der Wert der natürlichen Steine so gegenüber: gewöhnliche Rubine foften etwa 100 m. pro Karat, die besonders beliebten taubenblutfarbenen Steine aber erzielen für 1 Rarat bis zu 1000 Mart. Der Unterschied wird noch gewaltiger, wenn man bedenkt, daß der Preis nicht mit der Größe im gleichen Verhältnis zunimmt, sondern biel schneller. Ein Slein von 3 Starat foftet nicht 300 M., fondern schon 700 W., einer von 2 Karat nicht 200, sondern etwa 300 M. Die fynthetischen Steine wird man natürlich nicht zu den gleichen Preisen verkaufen. 1 Starat kostet davon etwa 20 M., Steine von 2 Starat 40 M., von 5 Starat 100 M. usw. Allerdings lift auch das noch eine ganz gute Verzinsung des Anlagekapitals. Außer Rubinen und Saphiren find bisher noch Topase and Alegan­drite auf diesem Wege hergestellt worden. Unterscheiden tann man, das sei noch einmal befont, die synthetischen Steine von den natürlichen nicht. Sie sind ihnen auch in jeder Beziehung gleich vertig, so daß man tatsächlich nicht von echt und unecht reden darf. Sicher sind durch diese Entdeckung ungeheure Werte entwertet und aman sagt, er Edelsteinhandel verlöre sein. ganze gesicherte Basis. Eine Tatsache macht sich da jetzt schon fühlbar, die mit der Ge­Schichte auch zusammenhängt. Die Pfand- und Leihhäuser beleihen mämlich heute weder Rubine noch Saphire mehr, und das ist tat­fächlich manchmal echt schmerzlich!

Kleines Feuilleton.

Die Tragödie Karl Gutkows. Das erschütterndste Drama, das Karl Gupkow gedichtet, war fein eigenes Leben. Mit der fatanischen Kraft seiner zermalmenden Phantasie hat er aus dem letzten Jahr zehnt feines Daseins ein grausiges Nachstück des Wahns gestaltet. Der in feinen Werten immer etwas fühle und spröde Dichter wurde in der Umdichtung feines persönlichen Schidials von einer alles auf­Löfenden, verzehrenden Kraft.

Unter Anrufung des allmächtigen Gottes" beschwört er den Anstaltsarzt: Bewahren Sie sich selbst vor der Schuld, eine in der Geschichte der Literatur noch nie vorgekommene gräßliche Erscheinung, daß man einem Autor die von ihm verfaßten Werke aberkennt, durch eine Prozedur herbeigeführt zu haben, die diesen Autor schon bei Lebzeiten für tot erklärte und die Feststellung jenes gräßlichen faftums rein der Wintür, dem einseitigen Belieben der Ueberlebenden anheimſtellt." Am 12. August, am Geburtstage meines lieben Kindes Selma und im Angesicht meines mir vom Wahn der Menschen verhängten gräßlichen Todes" wiederholt er seine Be teuerungen: Mein Eingeständnis, daß keine Handschriften von mir existieren, macht die Frevler nur übermütiger... Ich scheide aus dem Leben, von der Welt verflucht!"

Schließlich schreibt er in einem Aufruf An die Deutschen " feine Berteidigung nieder:" Da ich die Unabänderlichkeit meines grauen­vollen Geschide fenne, so bin ich längst ermüdet, in den Nebel hinaus­zusprechen und mich gegen die Anschuldigungen des Frrtums oder der Bosheit zu verteidigen... Nur bei meinen Dramen noch regen mich der Wahnsinn und die ungerechtigkeit der Menschheit zu ſehr auf. Wenn ich mir denke, daß man unserer Nation die Schmach auf bürden will, zu behaupten und durch die gräßlichfte Ermordungs­prozedur gleichsam festzustellen, daß ein deutscher Schriftsteller gewagt hatte, Dramen, die Ruf erhalten haben, Ruf fogar außerhalb Deutschlands , als von ihm herrührend auszugeben, während sie von anderen verfaßt feien", so ergreift mich ein Born, der die Eifen stäbe an meinem Fenster ausreißen und dem ganzen Menschengeschlecht rufen möchte: Du bist verrückt."

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Guzztow hat noch mehr als ein Jahrzehnt gelebt. Er wurde aus der Anstalt entlassen und hat mit ungetrübter Intelligenz noch viel und Hervorragendes geschrieben; aber das Gespenst des Verfolgungswahns begleitete ihn bis zu jener letzten Nacht, da er bei einem Zimmerbrand erstiďte.

Geologisches.

vor

Die Regenbogenbrüde. Der an Naturwundern fo überaus reiche Westen der Vereinigten Staaten befigt im Bereich des Staates Utah eine zwar auch an anderen Stellen der Erde man dente an das Prebisch- Tor der Sächsischen Schweiz­fommende aber hier besonders großartig entwidelte Sehenswürdigkeit in seinen natürlichen Brücken. Bisher fannte man drei Beispiele davon, die es schon zu einer besonderen Berühmtheit gebracht hatten. Im August des Jahres 1909 wurde dann von einer geolo gischen Expedition, die ein Lehrer an der Staatsuniversität bon Utah veranstaltet hatte, noch eine vierte natürliche Brüde Vor einigen Jahren hat im„ Literarischen Echo" ein Arzt nach entdeckt, ein Beweis dafür, daß die Bereinigten Staaten noch den Akten der Heilanstalt, in die Karl Guglow 1865 nach einem immer nicht ganz durchforscht sind. Diese legte Brüde ist sogar die Selbstmordversuch verbracht wurde, eine Schilderung feiner entjes- großartigste. Es hat sich, wie jetzt Dr. Bogue vor der Geologischen lichen Krankheit gegeben. Jetzt bringt der Guytow- Forscher Houben Gesellschaft in Washington berichtet hat, herausgestellt, daß sie schon in der Zeitschrift für Bücherfreunde" aus derselben Quelle neues den Indianern bekannt gewesen ist, die freilich ihr Land besser ge Material. Guzkow war in der Wirklichkeit seines Daseins ein von fannt haben mögen als feine jepigen Bewohner. Sie hatten der Kindheit an Berfolgter und Geheszter. Erst preßte ihn das foziale Bride eigentümliche Namen beigelegt, Barohoini oder Nonnezofchie, und geistige Elend feiner proletarischen Herkunft. Als ihn ein wovon der erstere soviel bedeutet wie Regenbogenbrücke. Ueber­gütiger Zufall ins Freie hob, war der preußische Polizeistaat hinter trafen schon die früher bekannten Naturbrücken von Utah um ihm her und ließ ihn nicht mehr los. Dazu fam die dauernde ein bedeutendes ihren vor längerer Zeit entdeckten Neben materielle Sorge, die er durch eine Produktion von ungeheurer buhler von Virginia , so muß die Regenbogenbrüde jest als Fruchtbarkeit nicht zu bannen vermochte. Mag fein, daß der Dämon die größte von allen derartigen Naturspielen auf der Erde bezeichnet von Anfang an in ihm hauste, es genügt aber zur Erklärung werden. Sie ist deshalb auch gewürdigt worden, von einer be des schließlich ausbrechende Verfolgungswahnsinns, die Raftlofig- fonderen Abordnung der geologischen Landesuntersuchung untersucht feit seiner äußeren Lebensumstände, die ihn kaum jemals zur Ruhe zu werden, die nun auch genaue Messungen vorgenommen hat. Das tommen ließ. nach besigt die Brücke eine Spannweite von rund 80 Metern und

Gnglow hatte sich 1861 in eine Stellung nach Weimar loden erhebt sich um mehr als den gleichen Betrag über dem Tal eines Tassen, ver der er eine materielle Sicherheit erhoffte, die ihn aber feinen Flusses. Der Bogen ist ausgemeißelt aus dem sogenannten bei elende, Bezahlung und einer aufreibenden, durch alle möglichen La Plata- Sandstein und liegt in einer großartigen Wüstenlandschaft. Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.