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Alles, was die Transparenz mindert, ist zu meiden. Dazu| wird, muß ein Gemüse, wenn es als Nahrungsmittel voll sur gehört vor allem pastos aufgetragene Farbe. Woraus folyt, daß Geltung fommen soll, nicht allein gekocht, sondern auch noch durch Der Begriff Glasmalerei eigentlich ein Verlegenheitsprodukt ist. geschlagen werden, damit die Zellwände bereits vorher eine Ber Es werden wohl einige Stoffe, das Schwarzlot, das Silbergelb kleinerung erfahren haben. Am schwersten berdaulich von allen mit dem Pinsel aufgetragen; dem Prinzip nach betbleibt aber die Stoffen, die mit den Gemüsen in eine Gruppe gestellt werden, Farbwirkung dem Glaskörper. Man tönnte also mit Recht von find die Pilze, weil sie außer der Bellulose auch noch das sogenannte einem Glasmosaik reden, einem Zusammensetzen des Bildes aus Chitin enthalten. Beiläufig sei noch bemerkt, daß die Gewohnheit, einzelnen Stücken farbiger Gläser. Es hat in der Tat Zeiten ge- einem Gemüse beim Kochen etwas Natron zuzusehen, die Berdaugeben, die allein dies musivische Verfahren nuzten; auch heute lichkeit der darin enthaltenen Bellulose nicht verbessert. berivendet zum Beispiel Kolo Moser in Wien prinzipiell das reine Glasmosaik. In den weitaus meisten Fällen aber wird die WirTechnisches. ng der durch die Bleiruten zusammengehaltenen farbigen Gläser unit Hilfe von Schwarzlot und Silbergelb bereichert. Durch das Schwarzlot laffen fich Schatten und Halbtöne, Abdunkelungen, BeLebungen innerhalb einer Farbfläche schaffen; das Silbergelb fann als reine Farbe, kann aber auch als Mischmittel genutzt werden, etwa so, daß Blau durch die Hinterschmelzung von Silber beim Richtdurchfall in Grün gewandelt wird. Die Stala solcher Nuancierung ist sehr groß. Es gibt indes noch andere Mittel, die Effekte bes Glasfensters zu mehren. Man kann zwei Gläser von berfchiedener Farbe übereinander legen, auch Gläser von verschiedener Struttur. Ober man verwendet Ueberfanggläser , das heißt Scheiben, die aus zwei übereinander geschmolzenen Farben beStehen. Man kann dann nach dem Schema einer bestimmten Beichmung eine der Schichten fortäten und so etwa weiße Streifen in einer roten Fläche oder blaue Punkte in Violett( dann wurde das Rot fortgeäst) gewinnen. Man sieht also, daß der Glasmalerei mancherlei Möglichkeiten der Farbmischung, der Lichtnuancierung and der Musterung innerhalb einer Glasfarbe zur Verfügung Stehen; Bedingung aber bleibt: daß niemals Farbstoff in dem Ginne, wie ihn etwa die Tafel- oder Wandmalerei benußt, aufgemmalt wird. Und zwar darum, weil jede aufgemalte Farbe die Transparenz und dadurch die Wirkung des Glasbildes beeinträch tigen würde. Golcherart sind nun die Arbeiten in den beiden Ausstellungen. Und was sonderlich beachtet sein will: sie sind zumeist Ausführungen nach Entwürfen bortrefflicher Künstler. Bei Heinersdorff finden wir den leidenschaftlichen Bechstein, der fatte Gluten aufbrennen läßt; wir finden Thorn- Britter, einen Meister der monumentalen Linie, der ein Aeußerstes aus den Bleien zu gewinnen weiß. Bei Schmidt gehören die besten Fenster dem Professor Joseph Goller, dem Professor A. Gußmann. Von Goller phantastische Kompofitionen, start und behäbig in der Form, saftig in der Farbe. Von Gußmann ein grüngrauer Kruzifigus, auf blauem, flächig abSchattiertem Grund, der Nymbus und ein Fled zu den Füßen in brennendem Rot. R. Br.
Physiologisches.
Das Spiegelglas und seine Herstellung. Die Kenntnis des Glases geht weit zurüd in die Geschichte der Menschheit; die ersten Anfänge verlieren sich im Dunkel der Vergangenheit. Die Geschichte der Herstellung des Spiegelglases hingegen liegt innerhalb der lebten 200 Jahre. Es besteht aus denselben Grundbestandteilen wie das gewöhnliche Glas mit Hinzusetung bon etwas Arsenik und Holzkohle. Die Fabrikation ist sehr mühsam und berlangt große Sorgfalt, sofern die besten Qualitäten erzielt werden sollen. Das meiste Spiegelglas wird in Frankreich und Belgien verfertigt, und es ist wohl von Interesse, dem Fabritationsprozeß in einem dieser großen Spiegelglaswerke zu folgen. Wer zum ersten Male bei Nacht ein derart großes Spiegelglaswert betritt, wird sich wundern, alle Schmelzöfen geschlossen zu finden. Nur das dumpfe Geräusch eines mächtigen, aber eingeschlossenen Feuers ist in der Stille vernehmbar. Von Zeit zu Zeit öffnet ein Arbeiter eine Klappe, um in den Ofen zu sehen und den Zu stand des Glases zu beobachten. In den Augenblicken beleuchtet bann eine lange, bläuliche Flamme die Seiten der nahestehenden Kühlöfen, die schweren, großen Gießplatten und einige Matraßen, auf denen halbangekleidete Arbeiter ruhig schlafen. Blöblich schlägt die Uhr; ein Signal erschallt, die Pfeife des Aufsehers ertönt, und ungefähr dreißig starke Männer erheben sich von den Matraßen. Jest beginnt die Arbeit mit einer Geschwindigkeit und Präzision wie bei einem Artilleriemanöver. Die Schmelzöfen werden geöffnet; große mechanische Vorrichtungen erfassen die glühenden Schmelz liegel, ziehen sie aus dem Ofen, heben sie empor und bewegen sie gleich folossalen Feuerkugeln an den schwarzen, eisernen Balken der Decke entlang. Plöblich halten sie an, und jeder der gewaltigen Kessel senkt sich langsam über einen großen gußeifernen Tisch, der vor dem geöffneten Schlunde eines Kühlofens steht. Wieder ertönt ein Signal; die Schmelztiegel neigen fich, und die schöne, opalartige Flüssigkeit ergießt sich glänzend, durchsichtig und geschmeidig über die Blatten auf den Tischen. Auf ein neues Signal bemegt fich eine Walze über das glühende Glas, worauf dann ein Arbeiter mit fühner, sicherer Hand die etwa sich zeigenden Fehler in der Flüssigkeit abschöpft. Hierauf schieben ungefähr zwanzig Arbeiter mit ihren Werkzeugen die großen Platten mit dem Glase in den Ofen, wo es langsam gekühlt wird.
Die Betömmlichkeit der Gemüse. Eine reichliche Berücksichtigung von Gemüse in der täglichen Ernährung gehört zu Das Herausnehmen aus dem Kühlofen ist nicht von so dramaben Grundsäßen, die ganz allgemein befürwortet werden. Auchtischen Szenen begleitet wie das Gießen. Dennoch ist es interessant wenn man nicht der gänzlichen Ausscheidung von Fleisch aus dem zu beobachten, wie zwölf Arbeiter, nur mit Lederriemen versehen, Speisezettel das Wort reden will, so besteht doch heitte volle Einig die große, dünne, zerbrechliche Platte heben und sie in langsamen, feit in der Annahme, daß reine Fleischnahrung unter Ausschaltung genau Taft haltenden Schritten auf den Kanten von den Defen bon Gemüse für die dauernde Gefunderhaltung des Körpers nicht nach den Gestellen bringen, wo jetzt das Schleifen und Bolieren guträglich ist. Dabei spricht aber eine merkwürdige Frage mit, deren borgenommen wird. Das Glas ist noch rauh und undurchsichtig; Aufklärung der Wissenschaft nicht leicht fällt. Alle Pflanzenteile erst allmählich bekommt es durch das Schleifen und Polieren die enthalten eine größere oder geringere Menge von Holzstoff tristallartige Durchsichtigkeit und wunderbare Glätte, die wir an ( Bellulose), der außerhalb des Magens nur unter Mitwirkung von ihm schäßen. Das Schleifen selbst wird durch Maschinen mit erst Batterien gelöst werden kann, indem diese die Bellwände sprengen, grobem, dann immer feinerem Sande bewerkstelligt, bis zulett und zwar dadurch, daß sie eine Gärung einleiten. Ueber das darin beim Polieren, das bei dem besten Glaje mit der Hand geschieht, liegende Nätsel der tatsächlich zustande kommenden Verdauung von allerfeinstes Sandpapier in Anwendung fommt. Bei diesem Brozeß Bellulose im tierischen und menschlichen Körper hat sich Professor verliert das Glas immer mehr als ein Drittel seines ursprüngAld. Schmidt aus Halle im Verein für innere Medizin in Berlin lichen Gewichtes. ausgesprochen. Die großen Wiederkäuer wie die Rinder fönnen eine gewaltige Menge von Bellulose ihrem Körper einverleiben, nämlich haben einen Flächeninhalt von ungefähr 27 Quadratmetern, bei Die größten Platten, die bis jetzt angefertigt worden find, täglich etwa 3 kilogramm. Allerdings tritt die Verdauung der einer Dicke, die zwischen drei Fünftel und einem ganzen Zentimeter Bellulose Hauptsächlich erst im Darm ein, und zwar beim Tier dort, wo am meisten Bakterien vorhanden sind, während beim Menschen schwankt. Wie sich denken läßt, bietet der Transport dieser großen, merkwürdigerweise die Zelluloſeberdauung am besten stattfindet, dünnen Flächen erhebliche Schwierigkeiten. Solche Scheiben, die wenn möglichst wenig Batterien im Darm vorhanden sind. Diese biele hundert Mart tosten, können unmöglich auf gewöhnlichem Widersprüche lösen fich wahrscheinlich teilweise durch die Berücksichti- Wege von der Fabrik nach ihrem Bestimmungsort befördert werden; gung der Tatsache, daß die Zellulose immer mit anderen Stoffen berbunden vorkommt und demnach auch ganz verschiedenen wir fungen unterliegt.
auch find die gewöhnlichen Eisenbahnwaggons für den Transport ganz ungeeignet. Gewöhnlich werden drei große Platten in einem Holztaften mit zwischenliegendem Stroh ganz eng zusammengepadt. Diese Kasten werden dann auf eigens dazu von den Glaswerken gebaute Gisenbahnwagen geladen, deren Boden so tief ist, daß er fast mit den Gleisen gleichläuft. Diese Vertiefung ist notwendig, damit die hohen Kasten die Tunnel und Brüden passieren können. Die Staften stehen natürlich auf der Kante, und jeder Wagen enthält sechs bis acht derselben. Von den Eisenabhnwagen werden fie dann mit großer Sorgfalt auf Wagen geladen, die wieder so gebaut find, daß die Raften so tief wie möglich zwischen die Achsen der Räder einfinten tönnen.
Coviel ist sicher, daß sie für den Menschen schlechthin unberbaulich ist, wenn sie nicht für den Genuß in geeigneter Weise vorbereitet ist. Deshalb find alle Arten von rohem Gemüse, zum Beipiel Radieschen oder Mohrrüben, schwer verdaulich und werden nur zum Teil ausgenutzt. Wie in allen Fällen sind die einzelnen Menschen freilich auch in diesem Punkt nach ihren Fähigkeiten sehr verschieden veranlagt. Manche werden auch rohe Gemüse hinreichend betvältigen, während andere sogar gekochtes Gemüse, zum Beispiel Erbsen, nicht zu berdauen vermögen. Professor Schmidt hat den Gründen nachgespürt, auf denen diese Unterschiede beruhen. Sie brechens, auch nachdem es in den Gebäuden angebracht ist, gibt Der hohe Preis des Spiegelglases und die Gefahr des Zerbeginnen bereits bei der Zerkleinerung im Munde, deren gesund natürlich zahlreichen Spiegelglas- Versicherungsgesellschaften ein heitliche Bedeutung auch bei der Kindererziehung noch viel stärker ausgedehntes Betätigungsgebiet. Je nach der Lage des Gebäudes berüdiichtigt werden müßte, als es gewöhnlich bisher geschieht. wird die Prämie bestimmt, da die Gefahr des Brechens natürlich In zweiter Linie ist die Busammenfebung und Menge des Magen- sehr von der örtlichen Situation abhängt. hafts von Bedeutung. Wo in dieser Hinsicht ein Mangel vorliegt, ber im allgemeinen mit dem Ausdruckschlechter Magen" bezeichnet
Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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