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Der neue Alpentunnel.

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Sandboden und die Moorböden, die wir gleichfalls in Ser Mark PK N. für Obstfulturen 50-80 Gramm pro Baunt, je nach Größe bielfach antreffen, find fast durchweg talfarm. Den sogenannten Zur flüffigen Düngung gibt man 1-2 Gramm pro Liter Wasser, Abfall- oder Staubkalt, der zur Düngung genügt, bekommt man in den Rüdersdorfer Kallbergen schon für wenige Groschen. Den befferen Düngefalt mit einem Gehalt von 85-90 Broz. an fohlen­Saurem Kalt bezahlt man mit 1-12 M. pro Zentner. Die Kalt­düngung erfolgt durch gleichmäßiges Ausstreuen über den Boden mit nachfolgendem Umgraben. Berwendet man ungelöschten( Aek-) Ralt, so schichtet man ihn zunächst auf Haufen und bedeckt diese Kandersteg ( Berner Oberland ), 1. 4. 11. mit Erde, bis er unter der Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit Seit heute früh ist Europa ur einen Riefentunnet reicher nach einigen Wochen zerfallen und damit für die Pflanzenwurzeln Bünktlich zur erwarteten Stunde soweit ist die montan- trigono unschädlich geworden ist. metrisch- geodätische Wissenschaft bereits gediehen erfolgte der von Bei Verwendung von mineralischen und konzentrierten orga- allen Beteiligten mit Ungeduld erwartete Durchstich des Lötscha nischen Düngemitteln läßt sich in vielen Fällen Geld sparen. Diese berges, von jubelnden Zurufen der Menge und Böllerschüssen Düngemittel gelangen mit wenigen Ausnahmen in Säden von freudig begrüßt. Obwohl es noch stockfinstere Nacht war, herrichte 100 Kilogramm Inhalt in den Handel. Kauft man solche Original- bald nach den ersten Kanonenschlägen im ganzen Städtchen ein sade in Verbindung mit Nachbarn und teilt dann den Inhalt, so lebendiges Treiben. Alles jubelte, Jung und Alt fiel sich vor stellen sich diese Dünger verhältnismäßig billig. Die Preise schwan- Freude um den Hals, und die Ingenieure beider Stollen, die Helden ten je nach Angebot und Nachfrage. Muß man von Stallmist- des anbrechenden Tages, umarmen und füssen sich, obwohl sie beim Süngung absehen, so tommen für eine Stidstoffdüngung Chili- fladernden Schein der zahllosen Laternen taum ihre verstaubten salpeter, ein Salz mit 15 bis 16 Broz. Stidstoff, und Hornmehl oder Gefichter erkennen fönnen. Auf allen Vieren" trochen einige von Hornspäne in Frage, die etwa gleichen Stickstoffgehalt haben. Preis ihnen durch die Oeffnung, die soeben der letzte Dynamitschuß in beider Düngemittel beträgt 12-13 M. pro Bentner. Auf ein den wuchtigen Berg gerissen, und italienische und deutsche, östers Quadratmeter Gartenland gibt man je nach Bedarf 20-40 Gramm. reichische, froatische, schweizerische und mazedonische Arbeiter Die Preise für Kunstdünger schwanken stets je nach der Marktlage. stürmen von hüben und drüben herbei, um den denkwürdigen Es ist darauf hinzuweisen, daß die ausschließliche Anwendung Moment inmitten des Bergriefen zu feiern. mineralischer Düngemittel eine Art Raubbau darstellt, namentlich Wieder wie beim Gotthardt- und Simplontunnel , diesen beiden bei unserem an und für sich humusarmen Sandboden, der dadurch allein ebenbürtigen Brüdern der Galleria Lötschberg ", hat die mehr und mehr entwertet wird; deshalb ziehe man, wo es nur Ingenieurkunst schöne Triumphe gefeiert: Genau wie vorher bes möglich, die tonzentrierten organischen Düngemittel den minera- rechnet sind beide Mineurkolonnen aufeinandergestoßen, die bon lischen vor, gebe also an Stelle des Chilifalpeters Hornmehl oder Süden aus Gopperstein und die von Norden aus Kandersteg . Fünf Hornspäne; ersteres wirkt nach fürzester Zeit, lekteres zerfekt sich lange Jahre arbeitete man von hüben und drüben, zusammenzus nur langsam, so daß sich seine Wirksamkeit über den ganzen Som fommen; seit über acht Wochen hörte man bereits gegenseitig die mer erstedt. Für Phorphorsäuredüngung steht uns Thomasmehl Sprengschüsse, seit drei Tagen war auf den Zentimeter genau die mit 14 bis 20 Broz. Gehalt und Knochenmehl mit etwa 30 Broz. noch zu durchbohrende Strede festgelegt und nun endlich löfte sich Gehalt zur Verfügung. Wie Kalf, so fann man auch Phosphor- die Spannung in einem jubelnden: Eviva Genosse! Eviva säure dem Boden auf Vorrat geben, d. h. stärkere Mengen schaden Bruder!" nichts. Stidstoff, Phosphorsäure und Kalf gibt man jetzt vor der

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Bodenbearbeitung. Für Kalidüngung steht uns das 40prozentige lich, die Rendezvousstelle im Herzen des Berges mittels Extrazuges Dank der Liebenswürdigkeit der Ingenieure war es uns mögs Kalifalz und feingemahlenes Kainit mit etwas über 12 Broz. Kali - alsbald nach dem Durchschlag zu erreichen. Mit ledernen und steif gehalt zur Verfügung; ersteres foftet zurzeit 4,50 M., letzteres leinenen Schuhanzügen und Hüten angetan, saben wir aus wie 1,75 M. pro Zentner. Von Kalijala rechnet man 20-40 Gramm Trapper, die in einen amerikanischen Urwaldregen gekommen. pro Quadratmeter, von Kainit muß, des geringeren Gehaltes halber. Nur erging es uns schlechter als diesen, denn die Luft im Tunnel annähernd das dreifache Quantum gegeben werden. Kainit ist also war alles eher als frische Waldesluft. Wohl stehen sowohl am nur scheinbar billiger, unter Umständen stellt es sich teuerer,

wertlos.

namentlich wenn es mit der Eisenbahn bezogen werden muß, weil Nord- wie am Südportal des Tunnels zwei Riefenventilatoren, die dann etwa ein Drittel der Menge von 40prozentigem Stali genügt. mit vielen Hunderten von Pferdekräften frische Luft in das Loch Für Obstbaumdüngung gibt man Kalifalz am besten im Winter, pumpen und schlechte heraussaugen; allein die qualvolle Size und indem man es über den Schnee ausstreut, mit welchem es später das tropfende Wasser fressen mehr, als der stärkste Motor leisten schmilzt und in den Boden eindringt. Ein guter organischer Stali- fann. Jekt erst ermißt man, welche Qualen die 1600 Arbeiter dünger ist Holzajche, sie ist aber schwer erhältlich. Kohlenasche ist ausgestanden, die hier seit Jahren Tag für Tag acht Stunden lang bei harter Arbeit diese Luft einzuatmen gezwungen waren. An Bon allen mineralischen und konzentrierten Kunstdüngern ist 2528 Tagen( 1160 auf der Nord-, 1368 auf der Südseite). Es spricht der Stickstoffdünger entschieden der teuerste. Briette spart als für die fabelhafte Bähigkeit dieser jungen Leute( die meisten der Praktikus die Ausgabe hierfür vollständig, und zwar durch den 1600 sind zwischen 17 und 20 Jahre alt), daß die Ingenieure uns Anbau von Gründüngungspflanzen. Hülsenfrüchte besitzen be- mit einem gewissen Stolz erzählen, daß Krankheiten unter ihnen tanntlich die Eigenschaft, den Stidstoff aus der Luft aufzunehmen berhältnismäßig selten waren. Ebenso die Unglücksfälle. Neben den und in ihren Stengeln, Blüten und Blättern, namentlich aber in fast unausbleiblichen Quetschungen, Stürzen, Steinvürfen usw. gab den durch Wurzelbatterien verursachten Wurzelknöllchen aufzu- es in diesen fünf Jahren" nur" zweimal ein größeres Unglud: speichern. Sät man diese Pflanzen an und gräbt sie dann während Das war vor drei Jahren, als plöblich ein Wasserfall in eine Spalte oder nach der Blüte ein, so reichert man hierdurch nicht nur den der Felsen geriet und den Tunnel auf rund 1500 Meter wieder Poden fast kostenlos mit Stidstoff an, sondern auch mit Humus, zuschüttete. 24 Arbeiter büßten dabei ihr Leben ein, und da dem den die verrottete Grünmasse bildet. Unter Ausnutzung der Grün- Kapitalismus Bietät ein Fremdwort ist, so suchte man nicht lange düngungspflanzen ist man in der Lage, nicht nur den Stickstoff- nach den Leichen, sondern raffte die Glieder er Zunächſtliegenden dünger, sondern dauernd auch jede Stallmistdüngung zu ersparen, eiligst zusammen und ließ die übrigen liegen. Wenige Tage nachher das heißt man tann bei Anbau von Gründüngungspflanzen in war die Unfallstelle zugemauert und nie wird ein Menschenauge Berbindung mit Kalt, Phosphorsäure- und Kalidüngung dauernd von diesen Opfern des Tunnelbaues mehr etwas sehen. Wenige erfolgreich arbeiten, ohne Raubbau zu treiben. Für unsere Ver- Wochen vorher hatte eine Latine weitere 10 Stollenarbeiter vers hältnisse ist die gelb blühende Lupine die beste Gründüngungs- schüttet und getötet. pflanze. Ein Zentner Saatgut reicht, weitläufig ausgestreut, was Interessant ist, daß dieser Riesenbau, für den rund 72 Millionen empfehlenswerter als dichte Saat ist, für etwa 75 000 Quadratfuß Mark ausgegeben werben, ohne einen einzigen größeren Streib Gartenfläche aus. In zweiter Linie ist die Seradella zu empfehlen, bis hierher geführt wurde. Dank der Anspruchslosigkeit der die sehr kleinsamig ist und daher noch weit weniger Saatgut er- Italiener und Türken, die einen Tagelohn von 6 grant trop der fordert. Die Lupine steht bereits 2% Monate nach der Saat in wahnsinnigen Hike im Stollen und der furchtbar anstrengenden voller Blüte und kann dann eingegraben werden, doch entzieht man immerhin durch ihren Anbau das betreffende Land während eines erheblichen Teiles der Kulturperiode anderen Kulturen.

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Arbeit unter den etwa 100 Aufsehern als gute Bezahlung ansehen. Einzig die Bohrer und Mineure usw., sowie die Maurer erhielten 8 bis 11 Frant pro Tag. Gearbeitet wird in drei Schichten uns Mineralische und fonzentrierte organische Düngemittel eignen unterbrochen. Während all der Baujahre ist der Betrieb nur ein sich auch zur Herstellung von Dungwaffer. Man rechnet dann auf einziges Mal, au Reujahr, unterbrochen worden, freilich nur für jeden Liter Waffer 3 Gramm Knochenmehl. Mit diesem Dung- 5 Stunden. Dabei waren in der ersten Zeit die Arbeiter nicht im waffer, das man wöchentlich ein- bis zweimal bei trübem oder bei geringsten vor Krankheitsschädigungen geschützt. Erst als ein Teil Reigenwetter gibt, fördert man die Entwickelung der Gemüse, reklamierte, nahm man sie für 75 Centime monatlich in eine namentlich der Rohlgewächse, Tomaten, Gurten. Auch mit Geflügel Krantentasse auf, die ihnen in Krankheitsfällen täglich 2 Frant bung kann man eine vorzügliche Jauche herstellen; es ist dabei aber zahlt. immer zu beachten, den flüssigen Dünger lieber öfter und in starter Naturgemäß beherrschen die Jtakener das ganze Städtchen Berdünnung, als weniger oft und zu fräftig zu geben, denn in das sonst nur etwa 500 Gintvohner, jetzt aber mit den Italienern lekterem Fall können die Wurzeln unter Umständen geschädigt uſtv. über 4000 zählt und mit seinen Baraden und Trattorien werden. Für allerkleinste Verhältnisse nimmt man Alberts Univer-( Sneipen) usw. fast völlig italienischen Charakter angenommen hat. faldünger, einen hochkonzentrierten Kunstdünger, der außer Kalt Bum großen Aerger der Kurgäste von Kandersteg , Blaufee, Mithola alle Pflanzennährstoffe enthält. Von Marte A G. für Garten- die zwar gern in dem Ruhm des neuen Bertes sich sonnen, aben fulturen rechnet man 50 Gramm pro Quadratmeter, von Marte derer, die es geschaffen, nicht gern gedenken,