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fallen der Carnivoren. Nur daß es sich hier nicht um Bezahlung der Küfte ab, während bie eigentliche Rap- Rairo- Linie an den für geleisteten Liebesdienst handelt, fondern für die ahnungs. Wasserfällen des Sambesi   vorbei bis in das belgische Kongogebiet Losen Besucher um Leben und Tod geht, d. h. richtiger gesagt: faft geleitet wurde. Hier liegt das große Kupfergebiet von Katanga  , immer um den Tod. Die Sarracenien und Nepenthen dem P. Sallior in einem Auffah der Nature" eine große Bedeutung haben reichlich Honigdrüsen, die aber so angebracht sind, daß für den Weltmarkt zuschreibt. Schon die ersten Forschungsreisenden, das Insekt in die Falle gehen muß, aus der es kein Entrinnen die dieses Land betraten, waren enthusiasmiert von dem Metall mehr gibt. Bei den teilweise das Wasser bewohnenden reichtum, den die Erde hier birgt. Diese ungefähren Eindrücke Utricularien ist es wieder Schleimabionderung, welche den find gesteigert und präfiziert worden durch die Expedition Cornet Stöder bildet. Nepenthen und Sarracenien leuchten in prächtigen im Jahre 1891 und besonders durch die genauen Untersuchungen, Farben, so daß ihre Kannen und Schläuche von Unkundigen häufig die im Jahre 1907 durchgeführt wurden. Heute ist es zweifellos, für große Blüten angesehen werden. Die Blätter der Drosera- daß Katanga eines Tages, vielleicht 1915 oder 1920, eins der Arten( die auch zugleich durch Rotfärbung ausgezeichnet sind) sowie Hauptfupferzentren der Welt sein wird, um nicht viel bie bon Drosophyllum find auffällig durch die im Sonnenscheine später ein Mittelpunkt der Binngewinnung und der Gisenindustrie gleich Tautropfen glizernden Schleimtropfen. Auch Gerüche zu werden. Der Hebung diefer gewaltigen Schätze stand bisher werden angegeben, fo für Drosophyllum ein deutlich wahrnehm barer Veilchengeruch. In speziellen Fällen wird der Fangapparat dann noch durch besondere Sinnesorgane ergänzt, welche der Pflanze die Anwesenheit eines Opfers anfündigen.

nur die Entfernung dieses Landes, das mitten im afrikanischen Kontinent liegt, von der Küste entgegen. Seit dem 1. Oktober 1910 berührt aber die Kap- Kairo- Eisenbahn an den Stationen von Satania und Elifabethville das Gebiet von Katanga  , und innerhalb Wir sind heute imstande, über die Carnivorie ein ziemlich ein- bon 20 Jahren wird dieses reiche Land im Knotenpunkt eines Heitliches Bild zu geben und deren Sonderbarkeit" wenigstens in Eisenbahnnebes sich befinden. Die gewinnbringende Förderung der der Hauptfache zu begreifen. Daß fommende Forichung noch Metalle wird zwar noch manche Schwierigkeit bereiten, aber Sta­mancherlei larzustellen hat und wahrscheinlich unfere Anschauungen tanga, das 1500 Meter hoch liegt, hat ein sehr gesundes Klima. noch in manchen Punkten forrigieren wird, ist ja selbstverständlich. Zwei große Gesellschaften, die Tanganyika Concession und die Berg Aber über die Ratlosigkeit unserer Vorfahren gegenüber diesem Phä- werksgesellschaft von Ober- Katanga sind bereits am Werke. Wenn nomene hat uns die Gründlichkeit und unermüdlichkeit der Forscher fich ihre Hoffnungen verwirklichen, werden sie die Tonne Kupfer endgültig hinausgehoben. Daß dabei freilich ein ganzer Stattentönig au 300-400 m. nebft Transportfoften bis zur Küste von 200 m. neuer Rätsel ins Bewußtsein gekommen ist, die uns, im Verein mit liefern fönnen, so daß Afrika   auf dem Kupfermarkt bald mit zahllosen anderen Erfahrungen, das schon gelöst geglaubte Problem Amerika   in Konkurrenz treten wird. der Natur des Drganischen wieder unnahbarer denn je erscheinen Lassen, das liegt in der Natur der wissenschaftlichen Erkenntnis überhaupt, die durch jedes gelöste Problem auf noch tiefere ungelöste geführt wird.

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Kleines feuilleton.

Volkswirtschaft.

Das neue Afrika  . Giner der wichtigsten Vorgänge unserer Zeit ist sicherlich die wundersame Umwandlung, die sich seit 25 Jahren in Afrika   vollzieht, nur vergleichbar mit jener Entstehung einer neuen Bivilisation, wie sie vor einem Jahrhundert etwa in den Vereinigten Staaten   vor sich ging. Die Arbeit wird aber im schwarzen Erdteil noch rascher geleistet mit Hilfe der Errungen fchaften unserer modernen Tedit. In diesem gewaltigen Prozeß ber Erschließung des Landes bildet das Jahr 1910 einen wichtigen Martstein, und zwar find es hauptsächlich drei Momente, die ein neues Afrita" geschaffen haben: die Gründung der südafrika  nischen Union, die Fortführung der Kap- Kairo- Eisenbahn bis in bas Gebiet von Katanga   und die ersten Ueberschüsse der sogenannten Chartered, der britischen Südafrika  - Gesellschaft. Seit der Auf­findung der Diamanten von Rimberley im Jahre 1870 entstand aus einem Land der Ackerbauer rasch ein Land der Bergwerke. Bon Kimberley, dessen Diamantenreichtum so viele loďte, find fast alle die ausgegangen, die seit 1887 Johannesburg   gegründet haben, die Goldminen von Witwaters- Rand fanden und Transvaal   erschlossen. Von Kimberley ging Cecil Rhodes   aus, der England ein ganzes nach ihm genanntes Land gewann. Die zweite Etappe in der Er­schließung Südafrikas   und dem Vordringen bis zum belgischen Rongogebiet entfaltete sich in der Ausbeutung der gewaltigen Gold­minen. Witwaters- Rand ist heute der größte. Goldlieferant der Welt. Mehr als 600 Millionen Mark Gold hat es im Jahre 1910 gegeben bei einer Gesamtgoldproduktion der Erde von zirka 1900 Millionen Mark. Aber Transvaal   birgt auch noch gewaltige Metall schäze anderer Art, außer Diamanten vor allem Zinn, Eisen, und bann ein nicht minder wichtiges Produkt, nämlich Kohle. Die Kolonisierung der weiten Gebiete von Rhodesia   wurde zur selben Zeit, da aus Transvaal   ein modernes Industriegebiet wurde, von der britischen Südafrika  - Gesellschaft unternommen. 1889 gegründet, hat dies industrielle Unternehmen lange Zeit nur von Hoffnungen leben müssen. Jahr um Jahr vergrößerten sich die Ausgaben, wie dies bei dem Bordringen in einen unbekannten Kontinent nur natürlich ist. Nun hat der Gewinn den Verlust überstiegen. Jm Jahre 1904/05 hatte die Gesellschaft ein Defizit von 357 000 Pfund Sterling bei einer Bruttoeinnahme von 641 000 Pfund, 1907/08 ein Defizit von 153 000 Pfund bei 741 000 Pfund Einnahmen, 1908/09 ein Defizit von 66 000 Pfund bei 827 000 Pfund Ein­nahmen. Im Jahre 1909/10 ist bei einem Einnahmeetat bon 953 000 Pfund ein Gewinn von 28 000 Pfund erzielt. Damit ging die wirtschaftliche Erschließung Südrhodesias Hand in Hand, dessen Ausfuhr heute schon die Summe von 2 800 000 Pfund Sterling übersteigt. In derselben Zeit ist die Eingeborenenbevölkerung von 449 000 im Jahre 1900 auf 697 000 im Jahre 1910 gewachsen; das Vieh hat in demselben Verhältnis zugenommen: 250 000 Rinder gegen 36 000, 216 000 Hammel gegen 42 000.

Geologisches.

Unterseeische Gebirge. Die Ausdehnung der Welt­meere ist eine zu gewaltige, als daß der Mensch im Verlauf der wenigen Jahrzehnte, in denen eine eigentliche wissenschaftliche Meeresforschung stattgefunden hat, ihre Räume auch nur mit ans nähernd genügender Vollständigkeit erkundet haben könnte. Jedes Schiff, das sich zu solchen Zweden auf den Weg macht, nimmt während seiner Fahrt Lotungen vor, um damit einen Beitrag zur Renntnis des Meeresbodens zu liefern. Dennoch ist diese Kennt nis noch immer außerordentlich lüdenhaft, wie Dr. Groll in der Beitschrift der Berliner   Gesellschaft für Erdkunde   zeigt. Er hat auf einem Heinen Weltbild die Meeresteile ausgezeichnet, inner­halb derer wenigstens mehr als eine Lotung auf einem Gradfelde ( von 111 Kilometer die Seite) vorgenommen worden ist. Man sieht auf den ersten Blid, daß auf der hohen See nur auf wenigen Zinien, die mit denen des Hauptschiffahrtsverkehrs zusammen treffen, häufigere Lotungen borgenommen sind. Gut bekannt ist demnach der Meeresboden nur in der Nähe der Küsten. Daraus ergibt sich ohne weiteres der Schluß, daß man über die Gestaltung des Meeresbodens vorläufig noch wenig Sicheres aussagen kann, Im allgemeinen besteht die Annahme, daß der Meeresboden weniger fchroffe Gegenfäße aufweist als die Oberfläche der Festländer. Dian würde danach erwarten müssen, daß der Boden der Ozeane, wenn deren Waffer plöblich verschwinden würde, sich wie eine sanftwellige Landschaft ausnehmen würde. Diese Lehre gründet sich einmal auf die Lotungen selbst, andererseits auf die Erfahrungen, die man bei der Verlegung langer transozeanischer Kabel gemacht hat. Bei diesen hat es sich bisher immer als genügend erwiesen, dem Kabel eine Länge zu geben, die um 5 Proz. die an der Meeresoberfläche gemessene Länge übertraf. Dr. Groll ist nun aber zu anderen Folgerungen geführt worden. Danach muß es auf dem Meeress boden doch einen Wechsel der Formen geben, der wenigstens in manchen Gebieten eine Aehnlichkeit mit dem Gebirge der Fests länder befäße. Dr. Groll meint geradezu, daß fast überall, wo Meerestiefen durch häufigere Lotungen bekannt geworden sind, eine solche Schwankung der Tiefen nebeneinander sich herausgestellt hat. Als Beispiele werden zunächst die sogenannten Faraday- Hügel im Nordatlantischen Ozean erwähnt, deren Entdedung im Jahre 1882 geschah. Sie müssen eine Höhe von 2000-3000 Metern bes fiben und mit einer Steilheit bis zu 35 Grad aufsteigen, so daß der Vergleich mit einem Hochgebirge sogar von alpinen Formen durch aus naheliegt. Dies untermeerische Gebirge hat nach den bisheri gen 1903 ergänzten Lotungen eine Länge von mindestens 300 Stilo metern. Einen ähnlichen Wechsel der Meerestiefen, der auf das Borhandensein solcher Gebirge deutet, ist auch in anderen Meeres teilen zu finden, z. B. im Südatlantischen, im Indischen und im nördlichen Stillen Ozean. Es ist auch zu beachten, daß die ozeani schen Inseln vielfach nur als höchste Spiken untermeerischer Ge­birge aufgefaßt werden können. Die kleinen Antillen z. B. bilden die Gipfel eines Gebirges, das mit seinem Fuß auf der einen Seite in 6000-8000, auf der anderen Seite in 2000-4000 Metern unter dem Meere liegt. Das wären sogar Gebirge von der Ent­widelung eines Himalaya  . Bon ähnlicher oder noch bedeutenderer Großartigkeit sind die untermeerischen Gebirge, deren Krönung die Inselbogen Ostasiens   und der Südsee darstellen. Die Tonga  - und Kermadec- Inseln sind gar die Gipfel eines Gebirges, das eine Länge von 2000-2500 Kilometer befist und zu den größten bisher überhaupt bekannten Meerestiefen von 9000 Metern und mehr hinab geht. Daraus wird es flar, daß der Meeresboden, wenn er zutage läge, gewaltigere Gebirge aufzuweisen hätte als irgend.

Das beste Zeichen des Fortschrittes in der Kolonifierung dieses neuen Afrifas ist aber die sich immer weiter vorwärts erstredende Linie der Kap- Kairo- Eisenbahn. Die Strede vom Rap nach Kimberley tvar 1894 bei Mafeting, 1896 bei Balaphe angelangt. Nach einer zweijährigen Unterbrechung während des Burenkrieges tourde dann weitergebaut. 1903 zweigte man bei Bulawayo   eine Strecke nach eins der Festländer. Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Drud u. Berlag: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW