ebenso langen Untertritt 2— 3 om breit annahen. Die Druckknöpfekönnen in Abständen von etwa 8 om auf der Naht befestigt werden.Kalls man die Hose lieber seitwärts schliehen will, schneidet man imWruÄ einen Schlitz von 28—30 sm Länge zu beiden Seiten.Der obere Bund an der Rockhose kann gerade oder rund sein,je nach Geschmack, mutz aber auf alle Fälle lose im Gürtel fitzen.Der untere Hosenrand lvird mit einem 3 om breiten Bündchen, dasdoppelt sein muß, eingefaßt Man kann den unteren Hosenrandeinreihen und an das Bündchen setzen, das die Kuieweite habenmuß. Oder man setzt das untere Bündchen glatt an und knöpft esdann mit einem Druckknopf übereinander. Zu diesem Zweck mußman unten im Bruch einen 8 om hohen Schlitz einschneiden. DieHose kann man unter Kniehöhe oder über Kuiehöhe tragen. Je nachdem muß in der Länge zugegeben werden.Bei 75 om Länge ist 1,60 Meter Stoff erforderlich, wenn derStoff 76—80 om breit liegt. Bei 60 om breitem Stoff braucht manl3/« Meter und bei 120 cm breitein Stoff nur einmal die Länge,also 76—30 om.Kleines feuilleton.DaS„Antlitz" der Landschaft. Was den meisten Menschen einNicht in Begriffe zu bannendes Empfinden bleibt, wenn sie, irgendein Landschaftsbild betrachtend, sich nicht sagen können, woran esliegt, warum diese Gegend so, eine andere wieder ganz und garverschieden auf sie wirkt, das hat Alexander v. Humboldt mit wenigenWorten meisterhaft erfaßt und zu analysieren verstanden. Wir ent-nehmen diese seine Charakteristik dem in der von N. H. Francs gegründeten„Natur-Bibliothek"(die„N.-B." erscheint bei TheodorThomas. Leipzig, und bringt ausgewählte Abschnitte oder voll-tkommene Neudrucke von den älteren Klassikern der Naturwissenschaftund Technik in fortlaufenden Heften, das Stück zu 26 Pf.s neu-erscheinenden Humboldtschen«Kosmos', da sie nur wenigen bekanntzu sein scheint. Humbold schreibt:«Jede Begetationszone hat außer den ihr eigenen Vorzügen auchihren eigenen eigentümlichen Charakter, ruft andere Eindrücke in unshervor. Wer fühlt sich nicht, um an uns nahe vaterländischetßflanzenformen zu erinnern, anders gestimmt in dem dunklenSchatten der Buchen, auf Hügeln, die mit einzelnen Tannen bekränztsind, und auf der weiten Grasflur, wo der Wind in dem zitternde»Laube der Birken säuselt? So wie man an einzelnen organischenWesen eine bestimmte Physiognomie erkennt, wie beschreibendeBotanik und Zoologie im engeren Sinne des Wortes Zergliederungder Tier- und Pflanzenformen sind: so gibt es auch eine gewisseRatürphysiognomie, welche jedem Himmelsstriche ausschließlichzukommt. Was der Künstler mit den Ausdrücken: Schweizer-»atur, italienischer Himmel bezeichnet, gründet sich auf das dunkleGefühl eines lokalen NawrcharakterS. Himmelsbläue, Wolken-Gestaltung. Dust, der auf der Ferne ruht, Saftfülle der Kräuter,Glanz des LaubeS, Umriß der Berge sind die Elemente, welche denTotaleindruck einer Gegend bestimmen. Diesen aufzufassen undanschaulich wiederzugeben, ist die Aufgabe der Landschaftsmalerei.Dem Künstler ist es verliehen, die Gruppen zu zergliedern: undunter seiner Hand löst sich(wenn ich den figürUchen Ausdrucktvage» darf) das große Zauberbild der Natur gleich den geschriebenenWerken der Menschen, in wenige einfache Züge auf.'Statistisches.Dr. Erich Simon, Statistisches Taschenbuch.(2. Jahrgang 1S11. 1 M. Verlag von A. Bodenburg.) Es istuicht jedermanns Sache, sich durch die amtlichen statistischen Ver-öffentlichungen(selbst das«Statistische Jahrbuch' für das DeutscheSieich oder das für Preußen) durchzufinden; auch find jene stets zuspezialisiert oder zu umfangreich, um dem Laien schnell Antwortauf statistische Fragen erteilen zu können, die ihm bei der Zeitungs-lektüre, in der Agitation aufstoßen. Das Simonsche Taschenbuchlbietet nach Stichworten in alphabetischer Reihenfolge statistischeDaten, die im allgemeinen für den Laien ausreichen dürften. Er-freulicherweise ist die Arbeiter-(speziell Gewerkschafts-) Statistikrelativ ausführlich behandelt. Eiu Kalendarium(bis März 1912), einereichhaltige Zusammenstellung von Verkehrs- und Steuertarifcn und einAnhang mit einer Detailstatistik über Groß-Berlin und das Aus-land vervollständigen den Inhalt. Die Zahlenangaben, die der-gleichSweise meist bis auf das Jahr 1870 zurückgehen, zeichnen sichdurch absolute Verläßlichkeit aus; der Verfasser benutzte nur amt-liches Material.Das empfehlenswerte Büchlein ist in zwei Ausgaben(zu gleichemPreise von 1 M.) erhältlich; die auf dünnem Papier verdient ihrerHandlichkeit wegen den Vorzug vor der auf gewöhnlichem Papier.. Ii. D.Erziehung und Unterricht.E i n eigenartiges Anschauungsmittel besitzt dieBürgerschule zu Freiberg i.<B. Dort ist ein besonderes Zimmerjür den Unterricht in der Heimatkunde hergerichtet. Die eine Wandlvird von einem 7 Meter breiten und 4 Meter hohen Bilde bedeckt.das die Stadt mit ihrer Umgebung darstellt. Bor diesem Bildesöergnttvortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin.— Druck u. Verlag:sind in künstlicher Nachahmung drei Lebensgemeinschaften aus derNatur veranschaulicht: Wiese, Teich und Feldrain. Soweit dieEigenschaft der Materie es gestattete, ist zum Aufbau dieser Lebens-gemeinschaften natürliches Material benutzt worden, anderes, sonamentlich die Pflanzen, mußten künstlich ersetzt werden. Allesverwendete Naturmaterial ist der Umgegend Freibergs ent-nomine», und das Kunstmaterial bildet nur solche Stücke nach, diegleichfalls in der Umgebung zu finden sind. Der Uebcrgang vomBild zur plastischen Darstellung ist so geschickt hergestellt, daß beideszusammengeht und als eine Einheit erscheint. Bild wie plastischeDarstellung werden im Unterricht für Heimatkunde und Natur-künde benutzt, und zwar als Vorbereitung und zur Wiederholungdes Unterrichts in freier Natur, nicht soll dadurch der Unterrichtin der Natur überhaupt ersetzt werden. h.Techuisches.E n t w i ck e l u n g der Elektrizitätswerke. Im Jahre1310 ist die EntWickelung der Elektrizitätswerke eine besonders leb-hafte gewesen. Innerhalb des Stadtbezirkes Berlin stieg derStromverkauf im ersten Halbjahr um 14,6 und im zweiten sogarum 19 Prozent, in Groß-Berlin betrugen die entsprechenden Ziffern16,1 und 19 Prozent. Dagegen ist der Gaskonsum nur um 2,9 bezw.6,9 Prozent gestiegen. In diesen Zahlen prägt sich deutlich das Vor-dringen der Elektrizitätsbcleuchtung gegenüber der Gasbeleuchtungaus, obwohl durch die Verwendung der Mctallfadcnlampen dieZahlen erheblich zuungunsten der Elektrizität beeinflußt werden.Wenn da die meisten Neuanschlüsse wohl mit Mctallfadenlampei«ausgestattet werden, die nur den dritten Teil des Stromes der altenKohlcnfadenlampen verbrauchen, ist die Zunahme der in Benutzunggenommenen Lampen noch erheblich größer als die genanntenZahlen; in Deutschland sind im letzten Jahre rund 18 006 Lampe»neu angeschloffen worden. Hinter diesem Konkurrenzkampfe ver-birgt sich ein wichtiges soziales Problem, da es im volksgesundheit-lichcn Interesse jedenfalls äußerst wünschenswert wäre, wenn Gas-und Petroleumbeleuchtung vollständig durch das elektrische Lichtverdrängt würden, das die Luft nicht durch Verbren nungsgafe ver-unreinigt. Durch die Ausgestaltung der Metallfadenlampen ist mandiesem Ziele sehr nahe gekommen, da diese bei einem Tarife, etwawie der der Berliner Elektrizitätswerke, das elektrische Licht billigermachen als Petroleumlicht. Folgende einfache Rechnung zeigt diesdeutlich. Eine 16kerzige Metallfadenlampe verbraucht etwa 20 Watt,dies kostet pro Stunde(40 Pf. pro Kilowattstunde) 0,8 Pf. EinPetroleumrundbrenner von 25 Millimeter Durchmesser, der nachUntersuchungen von Prof. Eder in Wien eine durchschnittliche Licht-stärke von 14 Kerzen hat, verbraucht stündlich für 1 bis 1,6 Pf. Pc-troleum, im Mittel 1,26 Pf. Das elektrische Licht ist also um mehrals ein Drittel billiger.Eine allgemeine Verwendung im Haushalte kleiner Familienkann aber nur dann möglich werden, wenn die Elektrizitätswerkesich dazu verstehen, ihre jetzigen Anschlußbcdingungen wesentlich zumildern. Gerade bei Verwendung von Metallfadenlampen steht oftder Betrag der Zählermiete in krassem Mißverhältnis zu denKosten des Stromverbrauchs. Es werden noch vielfach Beträge von12 bis 20 M. verlangt, während kleinere Anschlüsse häufig nureinen Jahresverbrauch von 30 bis 36 Kilowatt oder darunter haben;dies würde in Berlin 12 bis 14 M. jährlich kosten. Es müßte alsodie Zählermicte mindestens auf den bei Gaswerken üblichen Betragvon 4 bis 6 M. ermäßigt werden. Am besten wäre aber zweifellosder Verkauf des Stroms in kleinen Wohnungen nach einemPauschaltarif, wobei die Stromkosten, wie heute schon die Wasser-kosten, auf die Miete geschlagen werden könnten. Auch für dasElektrizitätswerk wäre diese Lösung am günstigsten, da jeder ZählerStrom verbraucht, den natürlich der Konsument nicht bezahlt. Istdieser Stromverbrauch auch nur gering, so kann er doch über dasganze Jahr summiert recht groß werden(bis 30 Kilowattstunden),so daß bei einem kleinen Anschlüsse das Werk 100 Prozent des be-zahlten Nutzstromes zu liefern hätte, um den Zähler in Betrieb zuhalten. Vor kurzem wurde der Fall eines kleineren rheinischenElektrizitätswerkes bekannt,(bei dem auf diese Weise wenig über einDrittel des erzeugten Stromes bezahlt wurde; alles übrige der-schluckten die Zähler. Bei einem Pauschaltarif sichert sich das Werkdurch..Strombegrenzer" vor übermäßiger Belastung, das sind Appa-rate, die bei Uebcrschrcituiig einer bestimmten, durch die Höhe derPauschalsumme bedingten Stromstärke die Leitung vielmals in dccSekunde unterbrechen, so daß das Licht anfängt zu flackern, einZeichen für den Konsumenten, daß er zu viel Lampen brennt undeine ausschalten muß. Wenn dann noch das Werk umsonst odergegen mäßige Abzahlungen die Ausführung der Leitungen undsonstigen Anlagen sowie die Lieferung der Lampen übernimmt, wiees schon in Straßburg, Gotha und zum Teil auch in Berlin ge-schieht, wird es auch dem bescheidenen Haushalt möglich, sich den„Luxus" elektrischer Beleuchtung zu gestatten Der Erfüllung dersozialygicnischen Mission, die der Elektrizität zweifellos vor-behalten ist, wären wir dann um ein gut Teil näher gerückt.r�irtsBuchddnckewiu.VerlagtzanstaltPgnlTmgeröcEd./BerlinLW,