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Wärmeeinwirkung bewahrt blieb, und dann der ganze Apparat vom] faltigkeit bie eines jeden anderen chemischen Elements bei weitem Morgen bis zum Abend der Sonnenbeftrahlung ausgefeßt. Obwohl übertrifft. Die Organismen, die aus organischen, d. h. tohlenman im Kopfhaar des Affen bis 47 Grad Celsius messen konnte, stoffhaltigen Substanzen aufgebaut sind, verdanken also in letter blieben die Tiere völlig gesund ohne die geringsten Krankheits- Linie die Möglichkeit ihrer Existenz den Eigenschaften dieses Clea erscheinungen zu zeigen, ein Beweis, daß die Wirkung der Sonnen- ments. Nun fann man beobachten, sagt der Verfasser,„ daß der ftrahlen nicht auf ihrer Einwirkung auf Gehirn und Rüdenmark be- Stohlenstoff durch die organische Welt eine Wanderung unternimmt ruht, sondern einfach darauf zurückzuführen ist, daß durch fie eine und zu seinem Ausgangspunkt wieder zurüdkehrt, daß er also Wärmeübererzeugung und Stauung im Organismus ausgelöst wird, einen geschlossenen Ring bildet, dessen Glieder das Menschen und die seinen Tod herbeiführen kann. Die im ersten Augenblick ver- Tierreich einerseits und das Pflanzenreich andererseits find." wunderlich erscheinende Tatsache, daß die in den Tropen lebenden Den Ausgangspunkt dieses Kreislaufs bildet ein Prozeß im Affen die Sonne nicht vertragen, ist leicht daraus zu erklären, daß pflanzlichen Organismus, über dessen wahre Natur sich die Wissen fich diese Tiere stets im dunklen Dschungel aufhalten, das selten oder schaft erst am Ende des verflossenen Jahrhunderts ganz klar ges nie ein Sonnenstrahl durchdringt, so daß sie als geborene Schatten worden ist. Der Kohlenstoff bildet, wie genaue Wägungen ergeben wesen" noch empfindlicher gegen die Sonne find als der sonst haben, etwa die Hälfte des Trockengewichts einer Pflanze. Woher gegen Natureinflüffe fo berweichlichte Kulturmensch der stammt diese gewaltige Menge? Die ältere sogenannte Humus gemäßigten Bone. Dazu kommt, daß den Affen die Fähigkeit zu theorie gab an, daß Kohlenstoff, ganz wie die übrigen Nährstoffe schwigen fehlt, ein Mechanismus, dessen Einfluß auf den Ausgang der Pflanze, durch die Wurzeln aus den Boden aufgenommen eines ähnlichen Experiments bei Menschen von weittragendster Be- werde. Diese Theorie, die eine lange Zeit die gesamte Botanik deutung wäre. und Landwirtschaft beherrschte, stand jedoch ratlos vor der ein fachen Tatsache, daß die Pflanzen, die im humusfreien Sande oder jogar in Wasserkultur aufgezogen werden, trozdem sehr gut ge deihen und ihre Trockensubstanz und demgemäß ihren Sohlenstoff mehren. Des Rätsels Lösung liegt in der Erkenntnis der Tatsache, daß die Pflanze ihren Kohlenstoff nicht aus der Erde durch die Wurzel, sondern aus der Kohlensäure der Luft durch die Blätter bezieht. Diese Entdeckung," bemerkt der Verfasser, ist eine der bedeutsamsten naturwissenschaftlichen Leistungen, denn es war gewiß nicht leicht, den unsichtbaren Gasaustausch in der Luft als den wichtigsten Ernährungsvorgang der Pflanze aufzufinden, und es gehörte der Mut einer festen Ueberzeugung dazu, die Tausende von Zentnern Kohlenstoff, die ein Walddistrikt in sich aufhäuft, aus dem prozentlich äußerst geringen Kohlensäuregehalt der Atmos sphäre( 0,033 bis 0,30 Broz.) herzuleiten."
Die Folgerungen und die praktische Nutzanwendung aus diesen Beobachtungen find überaus einfach. Die Frage, ob ein Klima vertragen wird, läßt sich abgesehen von der Rücksicht auf die individuelle Verschiedenheit der körperlichen Konstitution danach beantworten, wie weit man sich gegen dessen Schädlichkeiten zu schützen vermag. Der Farbige und der Weiße zeigen, obwohl bei ihnen fein Unterschied in der Höhe der Hauttemperatur vorhanden ist( fie beträgt bei beiden 32,5 Grad bis 33,5 Grad Celsius im Mittel, in der Sonne 36,0 Grad bis 36,5 Grad bis 37 Grad, im höchsten Falle 37,4 Grad) doch eine bemerkenswerte Verschiedenheit in ihrer Reaktion auf Sonnenwärme. Beim Farbigen erfolgt nach sehr furzfristigem Tem peraturanstieg eine Schweißfefretion und damit sofort eine Abfühlung, ein Temperaturabfall durch Wasserverdunstung, bei Weißen läßt diese Schweißfefretion etwas länger auf sich warten. Das läßt sich darauf zurüdführen, daß der dunkle Körper mehr Wärme absorbiert als der weiße, also schneller die erforderliche Menge aufgenommen hat, um einen Schweißausbruch zu zeitigen; schwerer zu erklären ist die Tatsache, daß der Farbige„ ökonomischer schwigt", d. h. nur sobiel Schweiß produziert als wirklich verdunsten kann, so daß nie der Schweiß von ihm herabläuft, wodurch natürlich und das trifft Leider meist bei Weißen zugar feine Erleichterung geschaffen, sondern nur ein erhöhter Wasserverlust bewirkt würde. Vielleicht beruht diese Eigenschaft des Farbigen auf einer feineren Entwidelung der Schweißdrüsen oder einer exakteren Funktion des sekretorischen Nerbenapparates.
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Dieser bedeutsame Vorgang spielt sich nur in den( durch Chlorophyll) grüngefärbten Organen der Pflanze ab, denn nur diese find imstande, der Kohlensäure der Luft den Kohlenstoff zu ents reißen. Aus diesen Laboratorien stammt der gesamte Kohlenstoff unserer organischen Welt, denn kein tierisches Lebewesen ist im stande, das wichtigste Element seiner Körpersubstanz aus an. organischer Quelle direkt zu beziehen. Es kann dieses nur in organischer Form aufnehmen, wie sie in den Pflanzen erzeugt worden ist. Sehr bemerkenswert dabei ist, daß diese chemische Umsetzung nur mit Hilfe von Lichtschwingungen zustande kommt. Chne Beleuchtung keine organische Substanz. Durch das Licht wird die Kohlensäure der Luft zerlegt, der Kohlenstoff vom Sauerstoff abgesondert und mit Hilfe des durch die Wurzeln aufgenommenen Waffers in sogenannte Kohlenhydrate verwandelt. Stärke, Buder, Bellulose sind Produkte dieser Gattung.
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Wie start selbst im Ruhezustand die Schweißausscheidung sein fann, zeigt der Versuch, bei dem ein nur mit Hemd und Hose be fleideter Philippiner von 57 kilogramm Körpergewicht nach einstündigem Liegen in der Sonne 280 Gramm Wasser verlor, ungerechnet die Menge Schweiß, die die Kleidung aufgefogen hatte. Nun tommt der absteigende Ast des Prozesses. Bei der Assis Wenn man hiernach also auch die Möglichkeit zugeben muß, daß es milation des Kohlenstoffs durch die Pflanze wird eine große zu schweren, nur durch übermäßige Schweißsekretion hervorgerufenen chemische Arbeit geleistet und eine Menge Spannkräfte gebunden, Buständen kommen kann, analog den bedrohlichen Ohnmachten bei Indem die pflanzliche Substanz durch die Tiere als Nahrung oder, großem Wasserverlust durch Diarrhöen in gewiffen Infektions - um ein anderes Beispiel zu wählen, von dem Menschen als Heizung frankheiten des Verdauungsapparates, so find doch wohl die meisten für seine Maschinen verbraucht wird, werden diese Kräfte wieder der als Hizschlag und als Sonnenstich bezeichneten Fälle, die man frei und entfalten sich im tierischen Lebensprozeß so gut als in sonst gern als spezifisch chemische Sonnenstrahlenwirkung auffaßte, den Leistungen der Dampfmotore. Was wird nun daber aus dem darauf zurückzuführen, daß, daß, namentlich wenn die von der Kohlenstoff? Er wird oxydiert, oder anders ausgedrückt, er Sonne her absorbierte Wärme vermehrt wurde durch die bei verbindet sich wieder mit dem Sauerstoff. Kohlensäure ist immer Mustelarbeit produzierte Wärme und durch unzweckmäßige das Endprodukt eines jeden Lebens- oder Verbrennungsprozesses. Kleidung nicht an die Außenluft abgegeben werden konnte, Dadurch wird der Kohlensäuregehalt der Luft wieder auf das rich die Wärmeftauung im Organismus und die durch äußere tige Maß gebracht und der Kreislauf tann von neuem beginnen. Umstände bewirkte Unfähigkeit, das Wärmegleichgewicht wieder So verbindet der Kohlenstoff in finem Kreislaufe die Welt der herzustellen, derartige das Leben bedrohende Zufälle erzeugten. lebenden Wesen mit dem Bjianzenieiche und erzeugt zwischen ihnen Diese Erscheinung hat man häufig beim Militär beobachtet, wo die eine Lebensgemeinschaft, chne die unser Planet wohl für immer meisten Leute schlapp machen", wenn in aufgeschlossenen Rolonnen tot und öde geblieben wäre, marschiert wird, wo die erhitzte Luft zwischen den Reihen festgehalten wird, was die Wärmeabgabe ungemein erschwert; ausreichende Lüftung ist also als ein wichtiges Erfordernis zum Schuße gegen derlei Ünannehmlichkeiten zu betrachten. Experimentell wies Aron das nach, indem er einen Affen der Einwirkung der Sonnenhige überließ, ihn aber gleichzeitig dem Luftzug eines träftigen Ventilators aussetzte. Trotz der direkten Bestrahlung zog sich der Affe infolge diefer energischen Abkühlung feine Schädigung zu, ein neuer Beitrag für die Richtigkeit der Annahme, daß eben nur die Wärmeftrahlen das verderbliche Prinzip der Sonnenwirkung darstellen.
C. B.
Kleines feuilleton.
Landwirtschaftliches.
Berbesserung von Butter und Käse. Die Meierei wirtschaft hat sich durch den Fortschritt der Wissenschaft reichlich in demselben Grade verändert wie andere landwirtschaftliche Erwerbszweige. Besonders ist für sie die Erforschung der Gärstoffe von ber
Der Kreislauf des Koblenstoffs größten Bedeutung geworden. Früher mußte man alles, was mit
in der Natur.
Unter diesem Titel bringt das letzterschienene( 3/5) Heft der " Zeitschrift für Naturwissenschaften" einen Aufsatz aus der Feder bon Dr. Otto Streicher , der mit mustergültiger Klarheit dieses interessante Problem der Naturökonomie behandelt.
Der Kohlenstoff ist das Grundelement der gesamten organischen Welt. Die ganze organische Chemie ist ja bekanntlich die Chemie der Kohlenstoffverbindungen, deren Fülle und Mannig
Gärung zusammenhing, nach der gewöhnlichen Erfahrung be handeln und geduldig warten, was daraus werden würde, wäh rend man es heute in der Hand hat, die sogenannten Fer mente, die als Erreger der Gärung zu betrachten sind, wie Bakterien in Reinkulturen zu züchten und nach Be lieben zu verwenden, also eine Gärung einzuleiten, wann und wie man will. Alle Wandlungen der Milch, von der gewöhnlichen fauren Milch zum Kefir, Kumys, Yogurth usw., und dann zur Butter und zum Käse find unter diesem Gesichtspunkt studiert worden. Man weiß jetzt, welche Fermente oder auch Batterien dazu mitwirken, diefen verschiedenen Stoffen ihre bestimmten Eigenschaften und hauptsäch