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Trouesfart, Professor der Zoologie in Paris , jest mit Bezug auf ein[ umherschweifend, streng monogam leben8, fennen wir die Kubus; bisher unbekanntes Tier ausgesprochen hat, das als ein Waffer auch in ihrem sonstigen Leben besteht die größte Gleichheit, auch elefant" bezeichnet wird. Ein Forscher will nicht weniger als fünf der Kubu lebt von dem Dürftigen, was der Urwald bietet; er hat dieser Tiere an den Ufern des Leopold IL- Sees im Gebiet des kein Eigentum." oberen Kongo gesehen haben. Bisher ist aber weder irgend ein Teil des Tieres noch auch nur eine Abbildung nach Europa gelangt. Nach der Schilderung jenes Forschers befizen die Wasserelefanten eine Höhe von etwa zwei Meter, langen Hals, furze Ohren und einen furzen Rüssel, dagegen keine Stoßzähne, und auch die Füße scheinen von denen des gewöhnlichen Elefanten abweichend zu sein.
Erziehung und Unterricht.
Der Kubu ist noch nicht einmal ein Jäger. Was er braucht, fucht er auf, sammelt er, ohne die Anfänge der Technik in der Unterjochung anderer Wesen. Auch seine Monogamie ist ein Er zeugnis isolierter Not; Volz meint, daß dieses Ausschalten serueller Impulse auf die geistige Entwickelung ungünstig wirkt. Alle Antriebe zu höherer Entwickelung fehlen.
Auch ohne die Entdeckung, daß es noch heute religionslose Bölfer gibt, wäre es gewiß, daß die religiösen Borstellungen, die
Laufe der menschlichen Geschichte entstanden sind. Es gab Zeiten, wo der Mensch noch nicht über die Rätsel des Lebens fragte und noch nicht die Fragen religiös beantwortete; wie es Zeiten geben wird, wo der Mensch so weit in seinem Fragen vervollkommnet ist, daß er nicht mehr religiös antwortet, sondern wissenschaftlich. Viel leicht wird man dereinst einmal so eifrig nach einem religiösen Stamm suchen, wie jest nach einem religionslosen.
Astronomisches.
Die Bedeutung der Tierpsychologie für die Dämmerungserscheinungen menschlichen Bewußtseins, erst im Pädagogik. Vorläufig kümmern sich noch herzlich wenig Pädagogen um die Wissenschaft, die die Seele des Tieres erforscht. Diese Vernachlässigung ist aber völlig unberechtigt; denn sowohl Lehrer wie auch Schüler können von der Tierpsychologie sehr viel lernen, und es wäre dager zu wünschen, daß eine in der ZeitSchrift für Pädagogische Psychologie" veröffentlichte Arbeit des Genfer Professors Dr. Ed. Claparède über die Bedeutung der Tierpsychologie für die Pädagogik nicht ohne Widerhall bliebe. Daß die Tiere für unsere Kinder viele Jahre hindurch im Mittelpunkte des Interesses stehen, weiß jede Mutter und jeder Vater. Mit dem Der Beginn des Feldzuges gegen den Mars . Wau- wau des kleinen Kindes fängt es an und hört eigentlich nie Lange bevor der Planet Mars in die Stellung der Opposition auf. Denn wenn wir Erwachsenen genügend Zeit und Gegelegen-( 25. November) eingetreten ist, haben die Astronomen begonnen, ihn heit haben, schauen wir noch sehr gerne der Arbeit der Ameise, der mit ihren verschiedenen Waffen anzugreifen. Die ersten Veröffent Spinne oder eines Käfers zu. Da der Fleiß der Biene, die Ge- lichungen der neuen Marskampagne bat Dr. Duenisset von der duld der Spinne usw. gute Erziehungsmittel sind, werden sie sogar Juvisy- Sternwarte in der Zeitschrift„ Astronomie" gebracht. Einige für die Bedürfnisse des Moralunterrichts" für geeignet gehalten.. durch große Klarheit ausgezeichnete Morgenstunden im April haben Interessanter als dieses ist es aber, was Herr Professor diesem Forscher Gelegenheit gegeben, auf dem Blaneten mehrere Claparède zur Erziehung der Erzieher für wichtig hält. So kann Erscheinungen auf der Oberfläche des Planeten wahrzunehmen, der Erzieher von der Tierdressur lernen, daß das Tier nur lernt, die sonst erst unter günstigere: Umständen erkennbar zu werden wenn es damit ein bestimmtes Interesse verbindet. Das Kaninchen, pflegen. Der Südpol zeigte sich als heller Bezirk, der von einem dunklen das durch einen Reifen laufen soll, lernt dieses, indem der Reifen Bande umgeben war, und dies Band hielt der Beobachter nicht auf dem Wege zum Futter angebracht wird. Der Hunger spielt in etwa für eine optische Täuschung, sondern für etwas wirklich Border Tierpsychologie eine große Rolle, womit keineswegs gesagt sein handenes. Das sogenannte Sirenenmeer zeichnete fich als ein versoll, daß dieses Erziehungsmittel nun auch auf das Kind zu über- schwommener Fled aus, der von der Polartappe abwärts sich ertragen sei. Auf die Kindererziehung können wir aber die Gr- streckte und allmählich nach dem hellen Rand des Planeten hin ver ziehungsmittel der Tierdressur übertragen, die stets an die In- schwand. stinkte des Tieres anknüpfen. So löst zum Beispiel ein Pferd mit Gleichzeitig sind jetzt noch einige andere Schriften über den feinen Zähnen einen am Fuß befindlichen Knoten auf, weil es an der Knotenstelle mit einer Nadel gestochen wird. Es bringt den Fuß ans Maul, um den Schmerz los zu werden und löst den Knoten auf. Ist er gelöst, so hört auch der Schmerz auf, die Nadel hat ihre Funktion erfüllt. Noch etwas anderes lernen wir von der Tierpsychologie. Außer für die Dressur der Raubtiere wird die Furcht niemals als Erziehungsmittel gebraucht, weil der Dresseur genau weiß, daß durch Furcht niemals eine bestimmte Handlung ( außer der der Flucht) erreicht wird und daß sie, statt zu fördern, nur hemmt. Vergleichen wir damit einmal unsere Erziehungsmethoden. Das Furchteinjagen ist heute noch das verbreitetste und beliebteste Erziehungsmittel in der Schule und im Hause.
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Der Dresseur fennt den Wert der Gewöhnung; er weiß, daß er nur durch Tätigkeit etwas erreichen kann wir speisen unsere Kinder mit Worten ab und heißen sie stille siben. Die Tierpsychologie lehrt uns auch die großen Eigenschaften" jedes Erziehers: die Fähigkeit, andere Geister zu verstehen, das heißt Toleranz und Sympathie, und ferner Geduld und Milde". T. S.
Völkerkunde.
Mars erschienen, die aufs neue beweisen, daß eigentlich überhaupt noch keine einzige der vielen und wichtigen Fragen über die Be schaffenheit dieses Planeten übereinstimmend erledigt worden ist. So hat der bekannte Astronom Prof. Mascart in einer Erörterung über die Marstanäle wiederum betont, daß ihr wirkliches Vorhandensein noch immer durchaus nicht als sicher betrachtet werden könne. Dieser Standpunkt wird bekanntlich von anderen hervorragenden Himmelsforschern geteilt. Gegenwärtig sind neue Versuche im Gange, die an entsprechenden Verhältnissen im Laboratorium entscheiden sollen, ob folche Gebilde wie die Marsfanäle auf rein optischem Wege ent stehen können oder nicht. Namentlich Professor Maunders, einer der führenden Planetenforscher in England, ist schon vor einiger Zeit dafür eingetreten, daß nichts Wirkliches an den Marstanälen sei, und hat auch seinerseits bereits Verfuche ausgeführt, die ihn in dieser Ueberzeugung bestärkt haben. Besonders ist es die berühmte Verdoppelung der Kanäle, die nun schon gar berdächtig ist und faum anders denn als optische Täuschung erklärt werden kann. Vielleicht sind es Strönnungen im Luftmeere, die für diese Wahrnehmungen im Fernrohr verantwortlich zu machen sind, wie auch das Flimmern der Sterne darauf zurüdGin religionsloses Volt. Daß die Menschen die geführt wird. Daß der Streit um die Marsfanäle nicht zur Ruhe Religion als ein„ Wiegengeschenk" von Anbeginn erhalten haben, kommt, ist sehr begreiflich, denn von ihrem Sein oder Nichtsein gilt als eine ausgemachte Sache. Religionslose Völker soll es nach hängt in erster Linie der Glaube an die Bevölkerung des Mars Dieser Auffassung nicht nur nicht geben, sondern nicht geben können, durch vernunftbegabte menschenähnliche Wesen ab. Dieser Eine Volk ohne Religion schildert nun Prof. Wilh. Bola Glaube hat jetzt ohnehin eine starke Erschütterung erfahren, in Petermanns Mitteilungen. Es sind die Kubus auf Süd- da der große schwedische Physiker Arrhenius sich als Gegner einer Sumatra, die, unberührt von jeder Kultur, seit Urzeiten im un- solchen Annahme bekannt hat. burchdringlichen Urwald leben. Der jungfräuliche Urwald, in dem fie hausen, erstreckt sich über Tausende von Quadratkilometern. In winziger Zahl lebt hier dieser Stamm, der unter schweren Entbehrungen sich spärlich fortpflanzt. Volz hat auch nicht die Anfänge religiösen Denkens bei den Kubus gefunden: weder eine Art Seelenglauben, der auf den Unterschied des lebenden und toten Körpers zurückgeht, noch eine Vorstellung von Zauberkraft, die wohl in der Wirkung giftiger Pflanzen oder in der Deutung von Krantheiten ihren Ursprung hat, noch endlich mythologische Phantasien. Der Kubu nimmt alle Erscheinungen seines Lebens hin als Selbstverständlichkeiten, über die er nicht nachdenkt. Er fragt nicht. Wolz hat sich bemüht, zu erforschen, ob sich die Kubus beim Toten, beim Blitz und Donner etwas dächten. Gar nichts. Die Antwort auf seine Fragen zeugte von guter Naturbeobachtung, aber über bie Tatsache hinaus gab es nichts".
Landwirtschaftliches.
Die Rentberge, eine primitive Form des Aderbaues. Daß Ackerbau auch ohne Pflug und Haustiere denkbar ist und auch auf gewissen Kulturstufen eine Rolle gespielt hat, sucht Ed. Hahn in einer Broschüre über„ Die Brondwirtschaft in der Bodenkultur" zu beweisen, indem er an ein vielerorts noch heute geübtes Verfahren, die sog. Rentberge erinnert. Hierbei wird der Wald gerodet, das brauchbare Werkholz zugeschlagen und abgefahren. Die zurückbleibenden Späne, Aeste, Sträucher, Wurzelstränke usw. werden möglichst gleichmäßig über die ganze Fläche verteilt, die Nasennarbe wird aufgehackt und untergehackt, und schließlich wird das Ganze, nachdem es einigermaßen ausgetrocknet ist, angezündet. In die noch warme Asche fät man dann Roggen, vereinzelt auch Buchweizen. Wir begegnen diesem Verfahren hier und da noch im württem Bolz vergleicht das Leben der Kubus mit den im gleichen bergischen und badischen Schwarzwald , in den Schweizer Voralpen, Urwald schweifenden Menschenaffen, den Gibbons. Der Gibbon in Steiermark und den österreichischen Alpen und im Böhmerwald . lebt monogam, familienweise, ein altes Männchen, ein altes Beib- Ganz ähnlich ist das Schiffeln" in der Eifel und im Moselland; chen und die Jungen( meist zwei bis drei); die Gibbons find in auch die Lohheckenwirtschaft des Siegerlandes und die Moosbrennerei Südfumatra nicht gerade häufig, und so zieht die Familie einsam des deutschen Nordwesten wäre mit her heranzuziehen. Ferner fann durch den Urwald, und nur von Zeit zu Zeit mag sie mit anderen man die Brandwirtschaft noch in weiten Distrikten von Schweden , Familien zusammentreffen... Ganz ähnlich familienweise Finnland , Esthland und Nordrußland autreffen, überall unter VerChöchstens in fleinen Familienhorden) nomadisch im Urwald wendung von Roggen zur Aussaat.
Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,