eteHime des Menschen in der Natur'. Wilser:.Die Urheimat des Menschengeschlechts' u. s. f. Außerdem enthält jede Nummer (abwechselnd Beilagen aus dem Gebiete der Aquarien- und Terrarien- Runde, über Gartenbau, von Wandern und Reisen usw. Als weitere Ergänzung zu der Zeitschrift erscheinen jährlich fünf Buchbeilagen: das erste Bändchen.Denkmäler der Natur' von R. H. Francä bietet einen wertvollen Beitrag für die Naturschutzbewegung. Be- sonders anziehend und reizvoll ist das mit zahlreichen Abbildungen geschmückte KapitelDie aussterbenden Orchideen'. In seinem beitrageGrundbegriffe der Chemie' gibt Dr. W. Mecklenburg eine Narc und leichtverständliche Einführung in dieses Gebiet. Die (angeführten Versuche sind meistens so gehalten, daß der Leser sie Iselbst nachzuprüfen vermag. Den Nutzen und Schaden unserer heimischen Vogelwelt untersucht R. Zimmermann in seinem gleichnamigen Bändchen. Als vierte Buchbeilage erschien ferner Fortpflanzung und Vererbung' von Dr. C. T h e s i n g, das einen iUeberbiick über die wichtigsten Erscheinungen der Fortpflanzung bon den Urtierchen an bis herauf zu den höchsten Lebewesen bietet, und zugleich als Einführung in die moderne Vererbungsforschung betrachtet werden kann. Der letzte Band..Die Natur am Meeres- strande" bon Dr. C. Steher will den zahlreichen Ferienreisenden ein treuer Begleiter an unsere deutschen Küsten sein, und sie mit deren reichen Tier- und Pflanzenleben sowie mit deren geologischen Werhältnissen usw. vertraut machen. Erwähnt mutz noch werden. daß sämtliche Bände mit zahlreichen und im allgemeinen wohl ge- Rungenen Abbildungen ausgestattet sind. Da die alle vierzehn Klage erscheinende Zeitschrift und die fünf Buchbeilagen vom Verlage für den außerordentlich bescheidenen Preis von t.bv M. im Viertel- sahr abgegeben werden, vermag jeder sich mit der Zeit eine schöne (naturwissenschaftliche Bibliothek zuzulegen. Jedenfalls sollte die �Natur" in jeder Arbeiterbibliothek zu finden sein. Von den sog. außerordentlichen Veröffentlichungen der Deutschen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ist vor allem die soeben erschienene deutsche Ausgab« des Uves De läge und M. GoldsmithDie Entwicklungstheorie" zu erwähnen.(Autorisierte Uebersetzung von ®nc. Rose T h e s i n g.) Der berühmte französische Gelehrte gibt hier in durchaus gemeinverständlicher Form eine Darstellung der verschiedenen Entwickelungs- und Vcrerbungstheorien von Lamarck . Darwin , Spencer, Naegeli, de Vries, Weismann, Roux, Mendel, (Gallon usw. Alle Fragen, die heute unser naturwissenschaftliches Denken bewegen finden in diesem Werke eine ebenso klare wie (kritische Besprechung. Das Buch ist keine reine Unterhaltungs- Zektüre, es fordert vom Leser eigenes Mitdenken, aber jeder wird es mit reichem Nutzen aus der Hand legen. Ebenfalls zu empfehlen ist ein kleines Werk von Professor Dr. A. Wagner:Die Lebens- Geheimnisse der Pflanzen", das in anziehender Sprache, unterstützt durch reichen Bilderschmuck, die Wichtigiren Lebensgesetze der höheren Pflanzenwelt behandelt. Endlich verdient auch noch ein mit präch- tigen Naturphotographien geschmücktes Werk von R. Zimmer- »wann:Tiere der Heimat"(Preis geh. 2 M., geb. 2,80 M.) lobende (Erwähnung. Unter dem TitelNaturwissenschaftliche Schülerbiblwthek' gibt Dr. B. S ch m i d im Verlag von B. G. Teubner eine Sammlung (von naturwissenschaftlichen Werken heraus, auf die ich die Leser (noch ganz besonders hinweisen möchte. Wenn die Arbeiten, wie der Name sagt, auch in erster Linie für die Schüler unserer höheren Lehranstalten bestimmt find, so wird sie doch auch jeder Erwachsene mit Freude zur Hand nehmen. Bisher erschienen in dieser Serie: (Prof. H. RebenstorfsPhysikalisches Experimentierbuch"(Preis neb. 8 M.s , ein Buch, das dank der Klarheit der Darstellung sowie »er sachgemäßen und geschickten Auswahl der Experimente, zu den testen Publikationen auf diesem Gebiete gehört. Professor Dr. P. D a h m sAn der See" will eine Anleitung zu geographisch- (geologischen Beobachtungen geben. Auch dieses kleine Werk wird jeiner Aufgabe durchaus gerecht. Geradezu mustergültig in Diktion mnd Stoffauswahl ist F. R u s ch SHimmelsbeobachtung mit bloßem (Auge"(geb. 3 M.). Endlich fei noch erwähnt Prof. Dr. H. K e f e r- (stein:Große Physiker'(geb. 3 M.), das nicht nur eine gute tbcographie von Copernicus, Keppler, Galilei , Newton, Farcway, Kobert Mayer und Helmholtz enthält, sondern zugleich auch als eine gute Einführung in die Hauptfragen der Physik angesehen »verden kann. Wenn die späteren Bände der Sammlung sich auf dem gleichen Niveau bewegen, ist eS nur lebhaft zu wünschen, daß sie im Kreise der heranwachsenden Jugend weiteste Verbreitung sindet. Gerade in Arbeiterkreisen wird ein bon der Franckschen Verlags- (Bnchhaiidlung in Stuttgart herausgegebenes, von G. N i e m a n n besorgtes,Kleines Wörterbuch der Naturwissenschaften" willkommen sein, da eS eine rasche und im wesentlichen zuverlässige Auskunft (über die hauptsächlichsten bei der Lektüre aufstoßenden Fremdworte ttnd Fachausdrücke erteilt. Bevor ich diese knappe Uebersicht schließe, möchte ich noch auf eine ebenfalls neue, im Verlage von Bornträger in Berlin er- (scheinendeBibliothek für naturwissenschaftliche Praxis", hcrauö- Gegeben bon Dr. W. Wächter, hinweisen. Mir liegt augenblicklich »er zweite Band von Dr. W. Schleip:Anleitung zum prak- tischen Studium niederer Tiere' vor. Jeder, der ein Mikroskop besitzt und sich erfolgreich mit dem Studium der niederen Tiere »behandelt werden die Protozoen, Nesseltiere. Würmer und Stachel- Dfluter) beschäftigen will, wird in diesem Büchlein einen zuver- Bwanto. Redakteur: Richard Barth , Bxrlin. lässigen Ratgeber finden. Ein ähnliches Ziel steckt sich auch daH im Jsariaverlag in München erschienene Werk von H. Morin» .Streifzüge in der Meli des Kleinen', das gleichfalls deßl Anfängetz empfohlen sein mag._ 8« Der Krelfelhornpaß. «uS Pari» wird unterm 13. Juli gemeldet: Der Vize« fähnnch Lemair erfand einen Kompaß in Gyroskopform, der nicht den magnetischen, sondern den geographischen Nordpol anzeigt. Die Erfindung, sagen die Blätter, sei um so wertvoller. als die ungeheuren Smhlmassen der Kriegsschiffe die gegenwärtig üblichen Kompasse stark beeinflussen. Hierin irren die Blätter. Denn diesen Vorzug teilt die Neuheit mit allen Kreiselkompassen. Der Kreisel war zuerst ein interessanter physikalischer versuch, dann ein amüsantes Spielzeug, zuletzt ist er der technischen An, Wendung zugänglich, zum Maschinenteil gemacht worden. Ein« sonderbare Lausbahn, sonderbar wie der ganze Kreisel überhaupt. Die Erscheinungen, die an ihm zu beobachten sind, lassen sich ganz einfach beschreiben, und erfordern doch zur genauen Darstellung da» schwerste Rüstzeug der mathematischen Theorie. Die erste und auf, fallendste Erscheinung ist die Kraft, mit der der Kreisel die Richtung seiner Achse beizubehalten sucht. Dies beruht darauf, daß jede sich bewegende Mass« die Richtung ihrer Bewegung beizubehalten sucht; je größer die Masse oder je schneller die Bewegung um so mehr Kraft ist erforderlich um eine Ablenkung hervorzubringen. Sucht man aber einen sich drehenden Kreisel zu kippen, so müssen die sich bewegenden Massenteile aus ihrer Bahn gerückt werden, und dem setzen sie einen um so größeren Widerstand entgegen, j« schneller sie sich drehen. Die merkwürdigste Erscheinung, die den Kreisel überhaupt erst zu einem interessanten Problem macht, ist aber die sogenannte Präzession. Man stelle sich einen auf der Tischplatt« rotierenden Kreisel vor, von oben gesehen rotiert er entgegengesetzt der Bewegung deS Uhrzeiger?. Wenn man ihn nach hinten kippt, so schlägt er freiwillig nach rechts aus, so daß er im nächsten Augenblick schräg nach hinten liegt und sich trotzdem ans seine» Spitze weiter dreht. Daran sind die im Augenblick deS Kippen? am vorderen Rand befindlichen Maßenteile schuld, sie suchen ihr« nach recht?(vom Beschauer auS) gerichtete Bewegung beftubehalten und kippen den ganzen Kreisel in dieser Richtung. Einer Ber« schiebung seiner Achse parallel zu sich selbst setzt ein Kreisel keine» Widerstand entgegen. Tanzt er aufrechtstehend auf einem Blatt Papier , so kann man ihn mit diesem ohne Schwierigkeiten hin und herbewegen. Ein Modell, das alle diese Erscheinungen zeigt, kann man sich leicht aus einer Pillenschachtel mit einem durch, gesteckten Streichholz machen. Ungemein interessant ist nun die Anwendung des Kreisel? als Kompaß. Man versteht dies am leichtesten, wenn man sich einen Kreisel am Lequator vorstellt, der um eine horizontale Achsa rotiert, die in der Ost-Westrichtung liegt. Bei der Drehung der Erb« sucht der Kreisel seine Achsenrichtung im Welträume beizubehalten; hat er also zuerst auf einen bestimmten Stern gezeigt, so jeigt e» immer weiter auf ihn, und verfolgt ihn vom Aufgang brS zum Untergang; dazu ist aber notwendig, daß seine Achse sich auf» richtet, denn der Stern gelangt ja in den Zenith, dann fällt e» wieder. Hindert man aber den Kreisel an dieser Bewegung, indem man die Achse in horizontaler Lage festhält, so führt er ein« Präzessionsbewegung aus, die Achse dreht sich auS derOst, West in die Nord-Südrichtung. Hat sie diese erreicht, so wird der Kreisel durch die Drehung der Erde nur noch parallel seiner Achse verschoben, dem setzt er ja keinen Widerstand entgegen und er behäll somit die Nord-Südrichtung bei. Dieser Umstand be, sähigt ihn. als Kompaß zu dienen. Der alte magnetische Kompaß ist ja freilich viel einfacher, er hat aber schon viele Ursachen zur Un» Zufriedenheit gegeben. Daß er mißweisend zeigt, ist noch da» wemgste, schlimmer ist«S, daß die Mißweisung sich von Jahr zu Iah» ändert. Auch wird er von magnetischen Massen am Meeresgrund«; an der Küste oder gor im Schiff selbst in ganz unkontrollierbare» Weise beeinflußt, im allseitig eisengeschlossenen Unterseeboot sind sein« Angaben ganz unzuverlässig. Der Kreiselkompaß vermeidet dies« Fehler und hat den großen Borzug, daß man einen Mutterkompaß bauen und dessen Zeigerstellung elektrisch auf beliebig viele Tochterkompaff« übertragen kann, man stellt dann natürlich den Muttcrkompaß da auf, wo er gegen Störungen und Erschütterungen am besten geschützt ist. Um leichteste Beweglichkeit zu erzielen, schwimmt da? ganz« Kreiselsystem auf Quecksilber; der Antrieb erfolgt elektrisch, damit die Richtkraft möglichst groß wird, werden Umdrehungszahlen bi< zu IOOOO in der Minute angewandt. Natürlich ist dazu allersorg» fältigste mechanische Ausführung erforderlich, sonst wird der Kreiset durch die gewaltigen Fliehkräfte einfach in Stücke gerissen. Ein« Mißweisung hat auch dieser Kompaß, fährt ein Sckiff auf einem Meridian nach Norden, so wird ja die nord-südlich stehende Kreisel- achse fortwährend gekippt lmd sucht sich nun wieder in die Ost-West, richtung zu drehen. Diese Drehung kann aber von vornherein be» rechnet und auf der Fahrt berücksichtigt werden. So stellt de» Kreiselkompaß einen wichtigen und ungemein interessanten Fortschritt in der technischen Ausnutzung physikalischer Erscheinungen dar.- Drpck it. Perlag: PorwärtsBuchdrgcksreiil.VerlggöanstgltPaiUSingerScEo.tBdrlinLÄ,