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geklagten widerriefen die ihnen abgepreßten Geständnisse und pro- 1 Wasserspiegel erreicht. Der frumme Hafen des Oberschnabels, die testierten gegen die geführten Untersuchungsprotokolle. Der einzige großen Krallen und der schnelle Flug verleihen diesem Schmarcher Belastungszenge war Harel. Die Jurh fällte indes einstimmig ein räuber etwas Faltenartiges, da er aber ein schlechter Stoßtaucher Urteil, das die Angeklagten Demerville, Ceracchi, Arena und Topinos ist, helfen ihm seine sonstigen Räubereigenschaften nichts, und er Lebrun des Komplotts zur Ermordung des ersten Konsuls schuldig müßte ohne seine Frechheit oft Hunger leiden. Mit schnellem Fluge erflärte. Sie wurden zum Tode berurteilt, die anderen und unter heiserem Gefrächze ist er unverrichteter Sache davon Angeklagten: Diana, die Haushälterin Domervilles, Mlle. Fumey geflogen. Da bernimmt das Ohr ein eigenartiges fautes Pfeifen und ihre beiden lächerlichen Galane freigesprochen. Die Nichtigkeitsü- tü!" Bald sind auch diese Rufer den Bliden entschwunden. beschwerde der Verurteilten wurde abgewiesen. Die Hinrichtung fand Dat fünt Tüten," bemerkt der friesische Steuermann, die brengt am 11. Pluviofe( 31. Januar) 1801 statt. Die Zeitungen vermerkten gien Gefahr, sei brengt Regen!" Also Regenpfeifer waren es. fie ohne weiteres Detail. Die Köpfe fielen vor einer schweigenden Menge.
Sarel betam als Lohn zunächst 600 Fr. Noch vor der Verhandlung abancierte er zum Bataillonschef und erhielt einen gleichen Betrag für seine Equipierung. Auch sonst schienen seine Verhältnisse sich sehr gebessert zu haben, denn er bezog bald eine Wohnung in einem eleganten Stadtviertel. Otto Pohl
Unter solchen Beobachtungen ist das Boot der Brutstätte nähergekommen. Immer zahlreicher find die geflügelten Gäste in der Luft geworden, und eben solche Mengen schauteln sich auf den Wellen. Welch ein Leben und Treiben, welch ein Saufen und Tosen, welch ein Gewirr von schreienden, pfeifenden und frächzenden Bogelstimmen!
Das Leben auf einer Vogelinfel. Schaden erleidet, weder von vierfüßigen Räubern noch von Men
Von C. Schenkling.
Wenn man das Wort„ Vogelinsel" hört oder liest, so schweifen die Gedanken über viele Breiten hinweg, nach dem Norden oder Süden, und heften fich dort an einen Punkt, von dem uns einst ein Forscher oder Seefahrer berichtete und von dem der Dichter Chamisso in seinen Drei Schiefertafeln" sagt:
„ Ein Inselchen,
Das sich das Volf der Bögel auserfor
Die Insel liegt vor dem Besucher. Die Landung macht feine Schwierigkeiten. Am Wall steht der Inselvogt, der auch darauf zu achten hat, daß die Vogelfolonie teine Störung und keinen schen, nämlich den Gästen, die nach der Insel kommen. Und hat ja einer der Besucher sein Gewehr mitgenommen, um auf hoher See einen Schuß zu tun, so nimmt der Vogt es in seine Obhut, denn Schietgeweers zyn hier verboden!" lächelt er den Nimrod an. aber gern ist er bereit, die Gäste durch die Vogelkolonie zu führen, allerdings nur unter dem Versprechen, daß seine Anweisungen befolgt werden.
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Wir treten mit ihm den Rundgang an. Langsamen Schrittes geht er uns voran. Es ist im Anfang der Brutzeit. Nicht weit find wir gegangen, da stoßen wir hier und da auf spärlich mit Grasbüscheln bewachsene Stellen, die sich nach dem Strande hin vermehren. Der Bau des Nestes ist höchst einfach. Muldenartige Bodenvertiefungen sind höchst dürftig mit Algen, Tang, Seegras und Federn ausgefüttert, da und dort wird noch an den Nestern gebaut, andere sind fertig, in dritten finden wir bereits Eier, zwei, Brei, bier. Nur wenige Nefter erbliden wir, in denen schon das brütende Weibchen hoct. Auf Wunsch des Führers treten wir nur vorsichtig auf, streifen die fünftige Vogelmutter auch nur mit einem Blide. Fast ohne Ausnahme verharren die Weibchen auf dem Gelege; nur einzelne fliegen ängstlich davon. Die Nefter lassen nur wenige eigentümliche Abweichungen erkennen und auch die Färbung der Eier ist nur wenig verschieden: schmutziggelb mit grün untermischt gleichen sie dem Dünenjande, nur einige Arten find spärlich dunkler gefledt. Dasselbe gilt von den unflüggen, erst mit Flaum bedeckten Jungen, die als unförmige Klumpen einzelne Nefter ausfüllen. Die dürftige Ausstattung der Seevogelnester, die scheinbar nur wenig Elternliebe erkennen läßt, hat die gleiche Urfache wie der spartanisch einfache Bau der Hühner, Sumpf- und Jungen bestimmt. Sobald als möglich verläßt die Brut das Nest, um feinem Lebenselement zugeführt zu werden; eine warme und weiche Kinderwiege", wie man so gern das Nest der Singvögel nennt, ist hier also gar nicht ant Blaze.
Bur Ruhstatt in bewegtem Meeresschoß... Auch heute möchte ich den Leser nach einem solchen Vogel Eiland führen. Einer langwierigen Reije bedarf es nicht, denn das bewußte Infelchen liegt vor der westfriesischen Emsmündung und ist die westliche Nachbarinsel des weit und breit bekannten Borkum; der Name unserer Bogelinsel aber ist Rottum. Nottum ist das fleinste bewohnte Inselfledchen im Gebiet des beutschen und holländischen Küstenmeeres. Bei einem festen, flippenartigen Untergrund erhebt es sich höher und trotziger über den Meeresspiegel als die benachbarten Inseln. Das rote und gelbe Gestein, mit Muschelschalen reich gemengt, hält den anprallenden Meereswogen wader stand und hochauf sprigt ihr Gischt, als wollten sie im Zorn das Hindernis wegräumen, das sich ihnen auf dem Wege in die Wester- Ems entgegenstellt. Rottum mißt in der Länge eine Begitunde und ist in der Mitte halb so breit. Wie das nahegelegene Bortum hat es die Form eines Hufeisens. Sein Boden ist zum Anbau irgendwelcher Kulturpflanzen ungeeignet. Bewohnt ist es dennoch, wenn auch nur von einer Familie. Die holländische Regierung hat nämlich einem vorgeschobenen Posten Schwimmbogelnester: sie sind nicht zu längerem Aufenthalt der auf diesem Inselchen seinen Wohnfiz angewiesen. Es ist der Inselvogt, der die Strandungen und sonstigen Vorgänge, die sich in dem gefährlichen Seerevier ereignen, beaufsichtigt, sowie die Strandgüter und Schiffsteile birgt, die die Wogen an den Strand werfen. Das ist kein heiteres Geschäft, denn unter den angeschwemmten Gegenständen befinden sich recht traurige Ueberreste, die den Beschauer zu ernsten Gedanken stimmen. So herrscht in dem einstödigen aber festgefügten Häuschen, das der Vogt mit seiner Familie bewohnt, ein nur zu stilles Leben. Ueber ein halbes Jahr ist diese Inselfamilie vom Festlande getrennt, und Konserven aller Art helfen ihr, den Winter zu durchleben. Die fürzere Sommerperiode bringt dagegen eine angenehme und interessante Zeit, denn, ob der Inselvogt mit den Seinen auf dieser Erdscholle auch allein haust, die Familie sieht dann so manchen Besuch. Die Badegäste ber benachbarten Inseln unternehmen Segelbootpartien nach Rottum, lassen sich von dem Wärter dies und jenes berichten und Die Mehrzahl unter den beflügelten Bewohnern der Insel beim Abschiednehmen bleibt manches Pfötchen" in der Hand des freundlichen Inselführers zurüd.
Wir gehen weiter! Vor uns, so weit die fleine Insel sich aus. dehnt, bemerkt das Auge nichts anderes als einen einzigen großen Brüteplatz von Seevögeln. Nefter, nichts als Rester sehen wir überall dicht nebeneinander und an manchen Stellen so dicht beisammen, daß nicht das fleinste Fledchen freigeblieben ist. Auf allen Seiten fauern unzählige Vögel, und wenn auch über uns ein gewaltig fausendes und flatterndes Geräusch von ab- und zustreichenden Individuen, ein unaufhörlich schnarrendes, pfeifendes und freischendes Stimmengewirr die Ohren mehr als jattsam erfüllt, so blieb die großartige Bogelfolonie trot unserer unerwar teten Erscheinung doch in ihrer ruhigen Verfassung.
bilden die schnecieißen Möwen, darunter auch Lachmöwen, die durch ihr schäderndes Geschrei auffallen. Unter erstaunlichen Mengen von Silbermöwen bemerkt man auch die bereits erwähnten schwarzföpfigen Räuber. Unzählige von leinen Sturmmöiven, die auch an der Ostseeküste in Mengen vorkommen und selbst im Binnenlande nicht fehlen( selbst das Häusermeer Berlins besuchen sie zur Winterszeit), jagen blitschnell über den Wasserspiegel dahin, im Fluge einen Fisch erhaschend, um dann wieder blißartig davonzuschießen. Es ist ein wundersames und seltsames Leben in dieser Wasservogeltvelt, das man als Festlandsbewohner nicht begreift, nur anstaunt. Alle die Tausende von beflügelten Wejen find Räuber, alle eifrige Fischer, die, um Beute streitend, einander stets mit Neid und Gier beobachten und feindlich begegnen. Eine wunderbare Beränderung geht aber mit den Tieren vor, sobald das Brutgeschäft beginnt.
Die Landratte, die auf einer der benachbarten Inseln Familienbab simpelt, Seetvaffer und Seelust ineipt, hat wohl in seinem Reiseführer von der Bogelinsel Rottum gelesen. Kühn geworden in dem Wellenspiel der blauen Flut, findet sich bald ein Gefährte, um auf einem Segelboot, das von zwei friesischen Teerjaden geleitet wird, die Ueberfahrt nach Rottum zu wagen. Wie weitet fich Brust und Herz, wenn bei gutem Winde das Boot draußen auf dem Meere pfeilschnell dahinfliegt! Wie aufmerksam wird jedes Fahrzeug verfolgt dort der stattliche Dreimaster, der mit geblähten Segeln vorüberzieht, drüben am Horizont ein Koloß in ruhiger, erhabener Würde und überall Segelboote, große und fleine, und Fischersmads, taum zu zählen. Ueber dem Boot und seitwärts Streichen mit scharfem, heiserem Geschrei die Segler der Lüfte, Möwen treuz und quer umber. Und je mehr man sich dem Ziele nähert, desto zahlreicher werden die befiederten Gäste. Scharf und dicht faust es den Bootsleuten um die Ohren. Und welch unglaubliches Gefreisch und Geträchze in diesen hin- und herwogenden ist die schwarzföpfige Brandseeschwalbe, deren Gabelschwanz weiß Vogelscharen! Da gibts die feltjamsten und schärfsten Mißflangtöne! Hörst Du das Kivi- vii"?? Das ist der Austernfischer, der seinen befiederten Strandgenossen und den Fischersleuten Warnungsrufe gibt. Im Hui ist alles auseinander gestoben, denn es naht der gefürchtete Feind, die große schwarzköpfige Raubmöwe, die anderen Geevögeln die Beute abjagt und unter Umständen solange berfolgt, bis sie den verschluckten Fisch wieder herauswürgen, den ber Räuber dann mit größter Gewandtheit erhascht, ehe er den
Unter allen Seevögeln sind die Möwen die besten Gierleger, namentlich die Silbermöwen. Obwohl auch Fischjäger, sind die Seeschwalben dem Beobachter doch sympathischer. Besonders häufig aussieht, während er bei der viel lleineren schwarzen Seeschwalbe schwarz gefärbt ist. Ein feltenerer Gast ist der große Säger, der ein geichidter Taucher ist und vom Dezember bis März an den offenen Gewässern Deutschlands erscheint. Wegen des Schadens, den er der Fischzucht zufügt, wird er eifrigit verfolgt. Sein schwarzgrau schillernder Balg dient überdies als Belzwerf. Höchst lebendige Vögel sind die Strandläufer und Austernfischer. Wegen ihrer Körperschwere zumeist auf dem Wasser treibend, tommen a