sagte Bergendal.Wenn wir alle uns zusammentaten und nichts mit denen zu tun haben wollten, die uns zum Beispiel Uebles wollen, dann würde es sich schon zeigen, daß die Armut zusammengenommen das ist, was den Woüstand der andern ausmacht. Damit sind die, wie ich jetzt gehört habe, anders- wo beschäftigt." Wir werden aber nie im Leben über irgend etwas einig," sagte ein alter Steinhauer trübselig.Nein, wenn uns bloß einer von den Herren ein bißchen im Nacken kraut, dann rollen wir ihm gleich vor die Füße und lassen uns aus unsere Eigenen loshetzen. Wären wir alle wiedie Kraft", dann hätte am Ende alles anders ausgesehen." Sie schwiegen und saßen da und sahen den Toten an; es lag etwas wie eine Abbitte in der Haltung eines jeden einzelnen Mannes. Ja, das kommt spätl" sagte Ström mit einem Seufzer. Tann griff er in das Stroh hinein und holte eine Flasche hervor. Dieser oder jener saß noch da und arbeitete mit etwas herum, was vielleicht gesagt werden sollte; aber dann kam der Doktor und sie zogen sich in sich selbst zurück. Sie nahmen ihre Bierflaschen und gingen wieder an ihre Arbeit. Schweigend sammelte Pelle seine Habseligkeiten zu- sammen und ging dann zum Vorarbeiter und bat um seine Abrechnung.Das kommt ja plötzlich," sagte der Vor- arbeiter,Du warst ja jetzt so gut in Gang gekommen; was willst Tu denn nun anfangen?" lFortsetzung folgt.)] Die Bronze in der pfablbauzeit, (Schluß.) Wo freilich die weittragende Erfindung gemacht worden ist ob einmal, ob nach dem Gesetz gleicher Wirkungen aus gleichen Ursachen mehrfach davon wissen wir wieder nicht das mindeste. In den letzten Ausgang der Bronzeperiode, obwohl schon mit Ein- dringen des Eisens, sah von oben noch die homerische Zeit. In Mexiko  (dessen Zusammenhang mit der Ostkultur allerdings noch ganz dunkel ist) blühte noch reine Bronzekuitur ohne jede Spur von Eisen, als die Spanier des Cortez hinkamen. Die Anfänge aber liegen überall dunkel. Sicher wird man sich doch eine Gegend(oder Gegenden) dabei denken, wo auch Zinngestein vorkam. Dieses Gestein ist aber ein wahrer Sonderling in seiner Verbreitung. An bestimmten Stellen taucht es plötzlich mächtig auf, um dafür weitesten Zwischengcbietcn ganz zu fehlen, wahre mineralogischeInseln" bildend im ungeheuren Plan der anderen Bestandteile unserer Erdrinde. Eine solcheZinninsel" liegt z. B. in Hinterindien  , eine andere endlos davon entfernt in unserem Erzgebirge   und wieder eine in Cornwall   in England. Das gibt schon einen Spielraum ursprünglicher Möglichkeiten, so breit wie die ganze altweltliche Kultur. Gewiß wieder ist aber, daß auf ihrer Höhe die Bronzekultur sich weit auch von diesen Zinninseln fort über das an sich zinnfreie Zwischenland ausge- breitet hat. Das läßt auf Handelsverbindungen schon damals schließen. Und zwar wurden offenbar nicht nur schon fertige Bronzcwaffen so von Volk zu Volk in Tausch und Kauf weiter- vertrieben, sondern überall, wo die Bronzekultur rechten Fuß faßte, suchte man bald auch im Lande selbst eigene Bronzen her- zustellen. Dazu aber mußte mindestens das Zinn in rohem Zu- stände von fern hergeholt werden. Vielfach ist auch schon das Kupfer, das häufiger, aber doch auch nicht immer so bequem vorkam, als Handelsstoff vertrieben worden. Sein Name(von ses cypriutn, zyprisches Erz) lokalisierte es in der Antike bei der kupferreichen Insel Zypern, deren Name selber aber wieder auf ein noch älteres orientalisches Wort für Kupfer zurückzugehen scheint. Jedenfalls sehen wir noch in der historischen Zeit(die, wie gesagt, bei Homer   noch der reinen Bronzeperiode recht nahe ist) besondereZinnfahrten" rege im Gange. Die Phönikicr holten das kostbare Zusatzmctall für ihren Ostwinkcl des Mittel- meeres aus Spanien  (wo eine kleine Zinnstatt lag), ja dem fernen England selbst. Aehnliche Dinge müssen aber viel weiter noch zurückgreifen. Solcher Handel, einmal durch eine Not- wendigkeit der frühen Metallzeit ins Leben gerufen, mochte dann noch mancherlei Nebenfolgen haben. Völker, die schon eigene Kupferbenutzung hatten, übermittelte er das Zinn dazu; Leuten, die in irgendeinem Winkel überhaupt noch keine Metalle kennen gelernt hatten, brachte er wohl auch gleich die Bronzekultur als ihre erste Metallperiode. Das jetzt ist der Rahmen, in den sich unser Pfahlbautenbild für diese Epoche sehr gut einfügt. In mehreren Pfahlstationen, die sonst ihrem ganzen Wesen nach noch echte Steinzeitkultur bewahren, tauchen plötzlich einzelne Sachen aus reinem Kupfer auf Noch nicht Bronze, sondern bloß Kupfer 1 Da ist Vinelz (Fenil) eine der 20 Psahlbanstationen des Bieler Sees. Anfang der achtziger Jahre wurde im Strandgelände ein Abzugsgraben eingetieft und man kam auf Pfähle mit Kulturschicht also die gewöhnliche Entdeckungsgeschichke. Die Station erwies sich noch als sehr reich an schönem Feuersteinmaterial. Durchbohrte Steine und Bohrzapfen wiesen aber auf Höhe der Steintechnik. Die Töpfe zeigten hübsche, schon vorgeschrittenere Muster. Plötz- lich nun, zum Staunen aller Forscher damals, dazwischen unge« fähr hundert reine Kupfergegenstände. Zuerst Schmucksachen: eine Spirale für einen schönen Hals, Medaillon- oder amuletthafte Gehänge mit Trageloch, ein Kollier von Kupferperlen. Dann kleine kupferne Waffen und Werkzeuge, Dolche und Messer, Meißel und Ahlen  . Viktor Groß in seinem schönen Bilderwerk über die Protohelvetier hat ihnen eine vorzügliche Tafel gewidmet. All- mählich sollten sich bestätigende Kupferfunde auch in mehreren anderen Stationen zeigen: so in Lüscherz  (Locras  ) ein mächtiges beilartiges Gebilde aus Reinkupfer, das wie irgendein Schaustück oder auch ein beilförmiger Rohbarren ausschaut, anderswo auch kleinere echte Beile. Wenn man etwa von der Schmuckspirale absieht, so ist an den Sachen durchweg verblüffend auffällig, wie sehr sie im roten Metall doch noch die alten gangbaren Stein- modelle geradezu sklavisch treu nachahmen. In der Schweiz   kommt hier und da, wenn auch nicht eben auffällig, Naturkupfer vor. Wer also den Urschweizern die unabhängige Erfindung wenigstens der einfachsten, noch rein auf Kupfer beschränkten Metalltechnil zuzuschreiben geneigt ist, kann sie hier noch ohne Handel an ein Landesprodukt anknüpfen lassen. Ich denke mir als wahrschein- licher, daß sie zuerst eine solche Schmuckspirale oder Kette ge- legentlich eingetauscht haben, als fabriziert in Gegenden Europas  , wo das Kupfer noch stärker sich aufgedrängt hatte und zunächst zu allerhand Spielereien benutzt worden war. Dann haben sie als praktische Leute aber selber mit dem neuen Stoff auf Waffen» und Werkzeugtechnik hin experimentiert, sei es jetzt mit eignem Landeskupfer oder auch noch mit roh(wofür jener Barren sprechen könnte) eingeführtem Material. Dabei legten sie ihre alten Stein- modelle naturgemäß zugrunde. Die Aehnlichkeit mit solchen, die direkt im Pfahlbau daneben liegen, spricht jedenfalls schon füc eigenes Metallgießen im Lande noch auf dieser Kupferstufe. Dazu aber haben wir als noch näheren Beweis tönerne Gußlöffel, die niehrfach vorkommen und, wie es scheint, bis in diese Zeit zurück- gehm. Daß es wirklich Gußlöffel sind, zeigt die ganze Art, vor allem aber auch das anklebende Schmelzmetall. In dem mittelsten jener drei aufeinander folgenden Dörfer des Robenhausener Moors ist neben lauter Steinzeitkultur nur ein einziges Metall- messerchcn gefunden worden, und zwar ein kupfernes. Unter den Gießlöffeln dieser Stelle aber ist mindestens einer, mit dem reines Kupfer gegossen worden ist. Schließlich werden die guten Leute aber doch hier wie anderswo nicht viel Freude an ihrer reinen Kupfertechnik erlebt haben, und der wahre Aufschwung kam erst, als der erste Händler alsAllerneustes" eine Bronze- fache vorwies. Diesmal muß nämlich unbedingt einer die Sache erstgv- bracht" haben, da Zinn   in der Schweiz   schlechterdings nicht vor- kommt. Die Bronzcbereitung können die Vorhelveticr bei noch so viel Schläue nicht daheim entdeckt haben, denn sie wohnten. mineralogisch gesprochen, nicht auf einer der paar europäischen Zinninseln  ". Wir haben schon früher einmal von solchen Handelsmöglichkeiten gesprochen. In der Epoche des Pfahlbauer- tums, vor der wir jetzt stehen, ist über ihre sogar sehr nach- drücklich betriebe,« Ausnutzung kein Zweifel mehr möglich. Für die ganze Bronzezeit hat man aus vielerlei Landfunden die Ge- wißheit, daß der Verkehr über das Schweizer   Land hinaus nicht mehr bloß die Wasserstraßen benutzte, sondern schon über die großen Alpenpässe ging, z. B. den St. Bernhard; kein Wunder, daß Hannibal und die Römer später hier schon vorgezeichnete Pfade fanden. In mehreren Pfahlstationen sind kleine, gleich- förmige Metallringe, einmal hundert beisammen, einmal viele in einem größeren, wie Schlüssel im Bund, gefunden worden. Wenn man an dasRinggeld" der alten Autoren und Sagen(Cäsar, Beowulf  , Siegfriedmythe) denkt, so bleibt kein Bedenken, daß man auf die Zahlmünze sieht, die damals schon im Umlauf war. Wenn keine Spur in dem vollständigen Inventar aller Pfahlbau- sammlungen auf einheimische Glasindustrie deutet und doch in allen Bronzestationen blauweiß gestreifte und grüne Glasperlen in Menge als Schmuckbestandteile liegen, so ahnt man auch, was für solche Ringe von jungen Liebhabern, die ihre Mädchen ge- Winnen wollten, erhandelt worden ist. In diese Reihe trat nun aber auch die Bronze, zuerst Wohl in schon verarbeiteter Ganz- form, bald aber ebenfalls in ihren Rohteilen, als Zinn und Kupfer. So viel Kupfer wie die aufblühende Bronzeindustric auch hier im Schweizerwinkel bald nötig gehabt hat, hat die Schweiz  selber bestimmt nicht mehr liefern zu können, auch da muß schon eingeführt worden sein. Vollends aber von außen kam, wie ge- sagt, das gesamte Zinn. Denn das ließen sich die Leute auch diesmal nicht nehmen: alsbald in eine flotte eigene Gußtechnik auch vor diesem goldig schimmernden Doppelstoff einzutreten. Am Bieler See liegt Mörigen  . Es hat. wie so viele heutige Seedörfcr, zwei Pfahlbaustationen, eine steinzeitlichc nahe dein Ufer, weit im See aber eine größere bronzezeitliche. Man ver- steht wohl diesen Wechsel. Einerseits gab die Metalltechnik größere Bewegungsfreiheit: man durfte es mit ihr wagen, auch viel weiter in den offenen See hinein die kühne Pfahlburg zu