' Den schreckte«r aber nicht. Sie soll mich hören," schrie er heftig werdend.»Ich wer'sch shr schon amal sagen. Oder denkste etwan, ich sagö ihr nich? Ich will mich anrnl lustig fein! Wozu is man denn jung? Ich will auch amal was haben vom Leben! Wozu lebt man denn? Doch nich bloß zum Arbeiten! Man lebt ja ohnedaS bloß einmal!" Gelt?" lachte der Joseph,aus die gescheiten Gedanken hat Dich erst die Grete gebracht!" Der Paul wurde feuerrot und wollte ausweichen; aber der .Geselle hielt ihn fest: Gibs ock zu! Ick habS ja gleich gemerkt und Glück-Karle auch!" Hat er was gemerkt?" fragte der Bursche erschrocken. Der Joseph wollte sich ausschütten vor Lachen: Da? hätt ja gar a blinder Hesse fein müssen, der bei euch beiden nischt gemerkt hätte!" Schüchtern vertraulich kam der Paul näher. Du," fragte er verlegen, ohne den Freund anzusehen,was meinste: ob... ob er mir... sie geben tat?" Heiraten willst sie?" tat der Joseph, lustig verschmitzt die Augen zukneifend, ganz verwundert. Nu freilich! Was denn sonst?" Wenn aber die Mutter nich will?" Das Geficht des Burschen verfinsterte sich. Da hat sie mir nischt reinzureden. Da hängt mein Lebens- glücke dran! Da versteh ich keinen Spaß nich!" Der Joseph blieb bei seinen Zweifeln: Ich alaubs nich, daß sie's zugibt!" Das brachte den Paul erst recht in Harnisch und trieb ihn so wollte eS der Joseph noch tiefer hinein in den Trotz gegen die Mutter. Weißte denn schon, ob die Grete Dich will!" Er schmunzelte verschmitzt: Ich denk schon!" Hast sie schon gefragt?" Gefragt nu grade nich!" Da tät ich sie nu aber doch schon lieber fragen!" riet der Joseph und trat dicht an den jungen Burschen heran:Weißte," flüsterte er und fuchtelte dabei, um seinen Worten Nachdruck zu geben, mit der Faust ihm vor dem Gesicht aus und ab.weißte was? Heute Abend geht der Karle aus Moschwitz in a Kretscham, da is sie allein d'rheeme. Wenn ich an Deiner Stelle wär, ich tät Hingehn und tät sie fragen!" Meinste?" fragte der Paul zaghaft und sah dem Gesellen prüfend in das Gesicht, ob er es ernstlich meine. Nu, aber sehr!" Da er in den Mienen seines Bertrauten nur treuherzigen Ernst las, wie der Joseph ihn so gut zu heucheln verstand, war er fest ent- schloffen, am Abend sein Glück zu versuchen. Nun war die schlechte Stimmung vom Morgen mit einem Male Verflogen; lustig pfeifend handhabte er fleißig Schrubber und Rauh- dank, und als sein erregtes Blut ihm einmal im Ohre zu fingen anhub, fragte er scherzend: In welchem Ohre klingts?" Im rechten!" riet der Geselle. Stimmt!" Da red't einS was von Dir," lachte der Joseph verschmitzt, was Gutes!" Auch der Paul lachte und wußte wohl, wen der Freund meinte. Prost!" schrie der und griff nach der Flasche.Dadruff trinken wir amall" Er reichte sie dem Tischlerssohn und der tat ohne Zögern einen tüchtigen Schluck; diesmal brannte der Schnaps schon nicht mehr so wie zuerst. Der alte Volksglaube, der dem Paul«ine gute Nachrede ge- weissagt, hatte diesmal recht: in derselben Stunde redeten der Glück-Schuster und seine Tochter miteinander von dem Sohne der Rother-Tischlern. Er gefällt mir!" hatte das Mädchen dem Vater erklärt.Ich will ihn!" Heiraten?" fragte der lauernd und überflog, von unten auf- sehend, mit rasch prüfendem Blick das energische Gesicht der Tochter. Die aber blitzte ihn mit ihren blanken Augen nicht schlecht an: Was denn sonst?" Wenn die Alte nich wär," zweifelte der Schuster. Die Heirat ich nich!" Der Paul muß, was sie Willi" Da trat die Grete vor den Vater hin und straffte den jugend- schönen, schlanken Körper. Bin ich nischt?" fragte sie. In den energisch blitzenden Augen, in der ganzen siegessicheren Haltung des Mädchens las der Schuster, daß seine Tochter vor ihm stand, die wollte, was er wollte, was er als Glück für sie, als Rache für sich selbst ersehnte. Da glaubte er an ihren Sieg, und ein wildes Leuchten des Triumphes überflog sein von tausend feinen Linien zerschnittenes Gesicht. Von nun an war der Paul völlig im Bann der Schusterleute. Wie verwandelt schien der Bursche. Die Mutter, die sonst ihn so völlig in der Gewalt gehabt hatte, vermochte nichts mehr über ihn. Nicht einmal die Sorge um ihr Befinden, das fast von Tag zu Tag schlechter wurde, vermochte mehr, ihn nach Feierabend oder an Sonntagen an ihr Bett zu fesseln. AIS wenn er gar nicht sähe, daß sie krank, daß sie dem Tode verfallen war, akS wenn die Liebe zu ihr mit der Furcht vor ihrem Zwang völlig aus seinem Herzen qjt» wichen wäre. (Fortsetzung folgt.), Oer I�aiibenKolomrt als Gärtner und Klcxnturzücbtera Winterschutz. In der Regel stellen sich die ersten Nachtfröste anfangs Oktober ein. In diesem Jahre, das za vom Frühling bis jetzt unberechenbare Launen zeigte, überraschte uns der erste Nachtfrost bereits im zweiten Drittel des September. Wtts im Gemüsegarten nicht ganz frostfest war, das Laub der Kartoffeln, der Gurken und Kürbisse und die Tomaten, das fiel ihm zum Opfer. Aber em solcher Früh- frost erschüttert auch vielfach das sonstige Pflanzenleben, ohne daß wir es zunächst merken, dem, in seinem Gefolge tritt Stillstand im Wachstum fast aller Gewächse ein, und der energische Laubsall der Bäume folgt ihm auf dem Fuße. Wenn die Blätter fallen, stellt der Garten die letzten Anforderungen an seine Pfleger. Es heißt dann einerseits Maßnahmen zu treffen, die unsere Lieblinge gegen harten Frost schützen, andererseits aber auch den letzten Teil der Ernte einzuheimsen und sachgemäß zu versorgen. In unseren Zier- gärten werden nicht mehr viele Pflanzen angebaut, die eines nach- haltigen Winterschutzes benötigen. Schutzbedürftig find hier in erster Linie die feineren Rosen; zu ihnen gehören weder die Schling» rosen, noch die direkt von den verschiedenen Wildrosenarten ab« stammenden Strauch- oder Buschrosen, die sich jedem Winter ge« wachsen zeigen, sondern nur die feineren Hochstamm- und Gruppen- rosen. Tee-, Noisett- und Bourbonrosen sind am empfindlichsten die am meisten angepflanzten Teehybrid- und Remontantrosen, so» wie die Monatsrosen vertragen schon eine gute Portion Winter« kälte. Vorsicht ist aber, wie man zu sagen pflegt, auch bei ihnen besser als Nachsicht; deshalb bietet man ihnen Schutz. Da di« Blätter der Gartenrosen sehr festsitzen, und oft noch im Dezember nicht fallen wollen, aber auch n,cht mit eingeschlagen werden dürfen� weil sie sonst Fäulnis hervorrufen, entblättert man jetzt alle Rosen- krönen. Sie bleiben dann blattlos stehen, bis ernstliche Fräst» drohen. Dann erst werden die Hochstammrosen von den Stäben losgebunden und vorsichtig mit den Kronen zur Erde niedergelegt, worauf man die Kronen vollständig mit lockerer Erde bedeckt. Wo es nötig ist, wird der Stamm zunächst mit einem Holzhaken an der Erde verankert. Hat man alte unbiegsame Stämme, die beim Umlegen zu brechen drohen, so läßt man sie am Pfahl stehen und bindet die Krone in Fichten- oder Wacholderzweige ein. Stroh ist zu vermeiden, da dieses die Mäuse anlockt, weiche Knospen und Zweige im Winter aonagcn. Niedrige Rosen werden am besten in der Weife geschützt, daß man die umgebende Erde Pyramiden- förmig an die Krone heranzieht. Aus dem so gebildeten maul- wurfsartigen Erdhügel dürfen die Zweigenden ruhig heraussehen« da im Frühling doch ein starker Rückschnitt erfolgt. Von anderen Ziersträuchern, die einigen Winterschutzes be» dürfen, kommen noch verschiedene immergrüne Gehölze in Frage: die Alpenrosen, Stechpalmen, Kirschenlorbcer und ähnliche. Die Erfahrung hat gelehrt, daß diese Pflanzen im Winter weit mehr durch Trockenheit, als durch Frost leiden. Bei ihnen kommt e» darauf an, jetzt wiederholt gründlich zu gießen. Diese Arbeit wird solange fortgesetzt, bis man sich nach einigen Tagen davon über» zeugt hat, daß das fast allenthalben staubtrockene Erdreich wieder mit Wasser gesättigt ist. Nunmehr wartet man ab, bis der Winter Ernst macht und das Erdreich einige Zentimeter tief gefroren ist. Dann gibt man den in Frage kommenden Gehölzen eine tüchtige Laubdecke um den Wurzelhals. Der Durchmesser dieser Decke soll etwa dem der Krone des zu schützenden Strauche? entsprechen. Die immergrün beblätterten Zweige bedürfen keines besonderen Schutzes. Die beregte Laubdecke soll nur das tiefere Eindringen des Frostes, d. h. das Ausfrieren des Wurzelballens verhindern. Dadurch bleibt den Wurzeln die Möglichkeit, das den immergrünen Blättern von der trockenen Winterluft entzogene Wasser zu ersetzen, was eine gute Durchwinterung verbürgt. Die jetzt zu pflanzenden Blumenzwiebeln, wie Hyazinthen, Tulpen, Narzissen, Safran. Schneeglöckchen usw., sind für eine leichte Bodendecke dankbar. Man legt diese Zwiebeln jetzt, sobald es frostig wird, etwa ö Zentimeter tief in gut gegrabenes Erdreich und wartet dann gleichfalls ab, bis das Beet oberflächlich gefroren ist. Dann gibt man ihm eine Decke aus Laub oder halb verrottetem Pferdemist. Diese Zwiebeln arbeiten nämlich während des ganzen Winters, d. h. sie bewurzeln sich in der kalten Jahreszeit und bilden ihre Triebspitzen vor, welche im kommenden Frühling die Blüten bringen. Diese Vorarbeit ist aber nur möglich, wenn man das tiefe Eindringen des Frostes in den Boden verhindert. linier unseren Gartenstauden gibt es nicht viel schutzbedürftige mehr. Im allgemeinen benötigen nur die aus hochalpinen Regionen stammenden Kräuter eines leichten Winterschutzes, der am besten in Form einer dünnen, trockenen Laubdecke gegeben wird. Man darf nicht glauben, daß diese Gewächse im Hinblick auf die beträchtlichen Höhenlagen, in welchen sie vorkommen, winterhart seien. In den Hochalpen schützt sie bis in den Sommer hinein eine gewaltige