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Lokales.

atvei Wunden unterhalb des Herzens quoll das Blut hervor und riefelte über die hellen Kleider herab. Flehentlich bat die Ver Die hygienischen Vortragskurse, welche die, Centralfommiffion mundete ihre Wirtin, doch den Revolver, der ihrer Hand entfallen der Krankenkassen Berlins " oeranstaltet, nehmen unter steigender war, zu nehmen und noch einmal auf fie zu schießen. Die Frau Teilnahme der Arbeiterschaft ihren ungestörten Fortgang. Am brachte rasch den Revolver beiseite und benachrichtigte die Polizei. Donnerstag, den 1. Februar, farden wiederum in vier Gemeinde Ein Arzt, den diese holte, legte einen Notverband an und ließ die schulen Vorträge statt, in welchen con den Herren Dr. Rat! owsti. Schwerverlegte nach dem Krankenhaus am Urban bringen. Auch die Byt, Löwenthal und Rebfisch das Thema: Ernährung Begleiter des Wagens bat die Lebensmüde wiederholt, ihr doch eine ( Nahrung und Genußmittel) in gemeinverständlicher Weise besprochen Waffe zu holen, damit sie sich selbst den Tod geben könne, wenn wurde. Die Vorträge waren durchweg gut besucht, zuun großen Teil audere es nicht thun wollten.

fogar beffer, als die ersten Vortragsabende. Erfreulicherweise Eine Zwangsinnung für das Töpfer- nnd Ofenfeher­scheint auch gerade bei den Frauen ein regeres Intereffe Handwerk tritt am 1. Mai d. J. für Berlin und Umgegend in Kraft. fich geltend zu machen. Die Distuision bez. Fragestellung fam auch schon besser in Fluß, als das erste Mal.

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Der Beifall, der die Aufführung begleitete, war wohlverdient; Direktor Schumann fann sich zu einem Poeten, wie er ihn in Herrn Siems bejigt, gratulieren.

Orgelfonzert. Mittwoch, den 7. februar, mittags 12 Uhr, hält Serr Musikdirektor Otto Dienel in der Marienkirche einen Orgelvortrag bei freiem Eintritt unter Mitwirkung ber Konzertfängerinnen Frl. Marie Lindow und Frau Emmy Maria Ehrnhorst, des Opernfängers Herrn Rich. Tlusteck, des Violinisten Herrn Baul Thiele und des Organisten Herrn Baul Heuer. aufgeführt werden: die G- moll- Phantasie von Bach, die 4 Sonate von Mendelssohn, das Hillersche Gebet, das Cargo von Händel für Gesang, Violine und Orgel a. a.

Aus den Nachbarorten.

Feuerbericht. Durchweg unbedeutende Brände waren es, die am Sonntag und Montag Alarmierungen verursachten. Rottbujer Ein schwerer Unfall im Vorortbahn Verkehr ist Sonntag traße 6 hatte ein Tisch Feuer gefangen, während Rosen­Die nächsten Vorträge, welche ebenfalls wieder das Thema: auf der Strede Berlin Oranienburg durch das Dejett halerstraße 31 ein fleiner Lokalbrand zu beseitigen war. Auf Ernährung behandeln, finden Donnerstag, 8 Februar, werden einer Maschine herbeigeführt worden. Der Lokomotivführer einem Wäscheboden in der Mariannenstraße 37 war aus nicht ftatt; es sprechen Herr Dr. V Müller beim in ber 110/174. Geeumann sowie der Heizer Hermann Rudow haben hierbei ermittelter Urjache Feuer ausgekommen, das einen fleinen Teil der meindeschule. Schönhauser Allee 166 a. Dr. G Steinig in der durch das Ausströmen des Dampfes erhebliche Brandwunden erlitten. Dachkonstruktion beschädigte, jedoch noch rechtzeitig abgelöscht werden 189. Gemeindeschule. Stephanstr. 27; Dr. G. Wiesner in der Durch das Liegenbleiben des Zuges wurde eine große Betriebs- fonnte, bevor er größere Ausdehnung erlangte. Auf blinden Lärm Georgen Kirchhof. Sidingen 40. Gemeindeschule. Gneisenaust:. 7 Am folgenden Donnerstörung herbeigeführt; hervorzuheben ist, daß sich auch bei diefer waren Alarmierungen tag. den 15. Februar, folgen dann vier Vorträge über Gelegenheit die Borichriften und Vorkehrungen, welche für den Fall ftraße 41, Waldemarstraße 61, Andreasstraße 64 und ygiene des Kindes; es sprechen über dieses einer im Dienst eintretenden Verletzung von Angestellten der Bankstraße 45 zurüdzuführen. Thema Dr. C. Saulmann( an Stelle des Herrn Dr. Simon. Staatsbahn bestehen. als unzulänglich erwiesen häben. welcher verhindert ist) in der 80 Gemeindeschule. Wrangel Einzelheiten ist folgendes zu berichten: Der von dem Unfall be­straße 128. Dr. N. Auerbach in der 84 Gemeindeschule. troffene Bug ist der den Stettiner Bahnhof um 9,45 Uhr verlassende Seibelstr. 31/32, D. H. Freund in der 118/127 Gemeindeschule, Vorortzug. Auf der Fahrt zwischen Reinickendorf und Dalldorf Versammlungen in den Vororten. Rummelsburg Vanfstr. 8 und Dr. O. Mugden in der 107. Gemeindeschule, hörten die Passagiere plöglich einen starken Senall; bald darauf fam Stralau. Morgen Mittwoch findet im Café Bellevue als Protest Genthinerstr. 4. der Zug zum Stehen. Von den Fenstern aus sah man, daß eine gegen die Flottenvorlage eine Volksversammlung statt. Wir machen nochmals darauf aufmerffam. daß die Tettdichte Dampfwolte die Maschine umgab; das zur Stelle eilende Zug: Charlottenburg . Die Frauen und Arbeiterinnen, speciell die nahme an diesen Kurien für alle Krantentaffen- Mitglieder personal fand die oben genannten beiden Perfonen, welche sich auf Genosjinnen, werden ganz besonders auf die heute Dienstag, abends und deren Angehörige unentgeltlich ist, und daß eine der Lokomotive befunden hatten, nicht unerheblich verlegt vor. 28 Uhr, bei Herrn Wernicke, Bismarckstr. 34, stattfindende Ver­Legitimation zum Eintritt nicht erforderlich ist Namentlich der Lokomotivführer hatte schwere Brandwunden davon- iammlung des" Freien Vereins für Naturheilkunde und Gesundheits­Auch diejenigen, welche die bisherigen Vorträge verfäumt haben, getragen. Es stellte sich heraus, daß während der Fahrt ein Bolzen pflege" aufmerksam gemacht. Pantow. Bei Großkurth. Berliners fönnen nichtsdestoweniger an den folgenden teilnehmen. da jeder am Siederohr aus Gründen, die bis jetzt nicht ermittelt sind, herausstraße 27, findet heute Abend 8/2 Uhr, Leseabend des hiesigen einzelne Vortrag ein begrenztes Gebiet der Hygiene behandelt und gefprungen war; die in den Raum, in dem sich beide Beamte be- Arbeitervereins" statt.- Tempelhof Mariendorf . Da für sich ein geschloffenes Ganzes darstellt. fanden, ausströmtenden Dämpfe hatten die Verlegungen zur uns am Orte teine Versammlungslokale zur Verfügung stehen, Folge gehabt. Schwere Verbrühungen hatte namentlich werden die Genossen aufgefordert. Mittwoch die Berliner Volks­Ein städtischer Glaubenseiferer. In der Märt Vollsztg." Ser Lokomotivführer davougetragen, der ohne Rüdjicht versammlungen, die sich mit der Flottenvorlage beschäftigen, berichtet jemand: Am 2 Februar cr., mittags 121 Uhr. begab ich darauf, daß ihn der Strahl des Dampfes unmittelbar traf. feiner zahlreich zu besuchen. mich zur Anmeldung eines Geburtsfalls nach dem Standesamt Pflicht entsprechend in heldenmütiger Aufopferung zum Ventil der Rigaerstr. 8. Hier wurde ich von einem Herrn in ein Zimmer ge: Maichine corgedrungen war und es geöffnet hatte. Gin Heilgehilfe. führt, in welchem sich zwei Herren befanden, welche die Eintragung der aus der Sanitätswache in der Eichendorffstraße requiriert wurde, des Geburtsfalls veranlaßten.( Borweg möchte ich bemerken. daß fegte beiben Verunglückten, die sich noch auf der Maschine befanden. meine Frau protestantisch war und vor einem halben Jahr zum Notverbände an;" eine aus Hermsdorf telegraphisch requirierte katholischen Glauben übergetreten ist.) Nachdem der eine Herr mich Maschine schleppte dann den Vorortzug dorthin. Einem die Station über die Personalien befragt hatte und von mir erklärt war Religion paffierenden. von Stralsund kommenden Schnellzug wurde dann das beider Eltern katholisch". sah der Beamte, daß in der Heiratsurkunde Saltefigna! gegeben, damit er Neumann und Nudow nach Berlin die Religion meiner Frau als evangelisch bezeichnet war. Nachdem mitnehmen konnte. Auffallend ist nun, daß weder auf der ver ich ihm auf fernere Fragen beschieden, daß meine Frau zum fatho- unglückten Maschine Verbands zeug vorhanden war, noch daß lischen Glauben übergetreten fei, erklärte er in brutalen Worten: in Berlin irgend welche Vorbereitungen für den Transport der Pfui, da sollte sich Ihre Frau was ich ämen". Als beiden im Dienst verunglückten Beamten getroffen worden waren. ich mir diese Redensart ernstlich verbat und dem Beamten erwiderte, daß dies ihn gar nichts angehe, erwiderte er: daß er als evan gelischer Beamter dazu verpflichtet reip. berechtigt wäre, denn jeder Mensch soll bleiben wie er ist und dies hat doch Ihre Frau mur Thret. wegen gethan und das wäre ein Religionshandel und dazu sei ihm die Religion zu heilig." Es ist in Berlin ein wohl immerhin seltener Fall, daß ein Beamter sich über die nebensächliche Frage, was fein Mitmensch glaubt, in derart ungehöriger Weise creifert

Mirbachiaden. Wie die Volls- Zeitung" hört, waren diefer Tage die Direktoren von dreien der größten Specialitäten bühnen auf das Polizeipräsidium beschieden worden. Es wurde ihnen dort eröffnet, daß es so wie bisher mit der Art gewiffer Darstellungen nicht weiter gehen könne. Es wurde dabei auf das Auftreten eines vielgenannten Sterns des Chansonnettengefanges hin­gewiesen; die Couplets der Dame wurden gleichwie ihre Detolle fierung als zu weitgehend bezeichnet, und es wurde bemerkt, daß von nun ab mit erhöhter Strenge auf die Innehaltung bestimmter Grenzen in der Wahl der Darbietungen und ihrer Form geachtet werden würde. Auch andere Theater, z. B. das Residenz Theater, find ermahnt worden. Für die Konzessionen der Beteiligten, so wurde ihnen eröffnet, fönnte es unangenehme Folgen haben, wenu fie nicht den Intentionen der Polizei auf Verfittlichung Wird sich nun aber das fittliche Niveau der besseren Gesell schaft" heben!

der Bühnen nachfämen.

Am

Durch einen Säbelhicb ist von einem Schußmamt ein 29 Jahre alter wohnungsloser Arbeiter Hugo Machner schwer verletzt worden. Dieser griff auf der Wache des 66 Polizeireviers in der Frankfurter Allee einen Beamten thätlich an und erhielt von ihm einen Säbel­hieb über den Kopf. Der Verwundete wurde als Polizeigefangener nach der Charité gebracht.

Zum Fall Lindenhayn. Auf die Mitteilungen aus Grünau, die wir am Sonntag veröffentlichten, erhalten wir von Herrn Linden hay n folgende Zuſchrift:

Auf den Artikel vom 4. Februar habe ich zu erwidern, daß mein Lokal von der Grünauer Lokalkommission gesperrt worden ist. ohne daß mit mir verhandelt worden wäre. Natürlich lehne ich jezt jede Verhandlung mit den Grünauer Genossen ab, stehe aber den Berlinern zu jeder Zeit zur Verfügung. Ich werde ihnen alles unterbreiten, damit sie dann ihr Urteil fällen können. Mein Wunsch wäre, daß die Berliner Genossen zu meiner Angelegenheit Stellung nehmen, denn dann würde der Schleier gelüftet werden. Die Klage auf Konzessionsentziehung ist nicht zurückgezogen. Ich hätte den Vorwärts" nicht in Anspruch genommen, er steht mir zu hoch, um ihn mit derlei Sachen zu belästigen; ich dachte als Parteigenoffe, die Genossen des Kreises würden dazu Stellung nehmen. Da dies nicht geschehen ist, fo muß ich allerdings den Raum Ihres Blattes beanspruchen. Was sonst noch vorliegt, fann ich der Oeffentlichkeit nicht unter­breiten, bin aber bereit, es jeder Kommission vorzulegen. G. Lindenhayn, Gastwirt.

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Arbeiterrififo. Von der Staatsanwaltschaft beschlaguahmt worden ist die Leiche des 42 Jahre alten Maurers Friedrich Wein­Nach unirer Meinung ist der Schleier des Geheimnisses ohne man aus der Friedrichsfelderstr. 42 Weinmann arbeitete zuletzt große Beschwerlichkeit zu lüften. Die Thatsache, daß Herr Linden auf einem Neubau in der Mogstr. 68 Donnerstagabend bekam bayn den Parteigenossen in Grünau sein Lokal nicht mehr zu Frau Weinmann durch einen Polizeibeamten die Nachricht. daß ihr Versammlungen zur Verfügung stellt, hat er nicht bestritten. Mann verunglückt und nach dem Krankenhaus Bethanien gebracht it an dieser Thatsache aber nicht zu rütteln, so sind alle schönen worden sei. Er war infolge eines Fehltritts von einem drei Stocksorte zwecklos, denn naturgemäß ist die Lokalfrage von feinem hohen Schornsteingerüst herabgestürzt und hatte sich schwere Ver- andren Umstande abhängig als von diesem. Im übrigen letzungen am Stopf und an der Bruft zugezogen. Diesen Verlegungen weiß ja auch Herr Lindenhayn, ist er im Krankenhans erlegen. Der Berunglückte hinterläßt seine Frau, mit der er 17 Jahre in glücklicher The lebte, mit sieben Kindern im Alter von 2 bis 16 Jahren.

Selbstmordversuch einer Greisin. Infolge von Familien streitigkeiten stürzte sich die 82 Jahr alte Witwe Wilhelmine E. aus dem Fenster der im ersten Stod eines Hanses der Bensielstraße ge­legenen Wohnung ihrer Tochter auf den Bürgersteig hinab und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Die alte Frau wurde ebenso wie ihre Tochter, die aus Schreck von einer tiefen Bewußtlefigkeit be fallen worden war, auf Anordnung des Arztes in das tranfenhaus am Friedrichshain gebracht.

Ueber die Pockenkrankheit, von der, wie noch erinnerlich sein wird, die f. 3. im Paffage.Panoptifum auftretenden Togo - Neger befallen worden waren, teilt der jetzt erschienene Verwaltungsbericht dcs städtischen Krantenhauses Moabit folgendes mit: In der Angelegenheit des Gutsbesitzers Dahl meldet eine 23. Mai 1898 wurde auf Veranlassung des königl. Polizeipräsidiums Korrespondenz Leute, mit denen Dahl im Prozeß liegt und die die Neger- Truppe. bestehend aus 9 Männern, 2 Knaben und ihm nicht wohlwollen, haben ihn zu Unrecht der Majestätsbeleidigung 23 Frauen im Krankenhause aufgenommen. Obgleich jämtliche Mit befchuldigt und dadurch seine Verhaftung herbeigeführt, die nach Ent­glieder der Truppe bereits in Afrifa geimpft und teilweise räfung der Beichuldigung alsbald das Landgericht ohne Bürg­zum weitenmal geimpft waren und ein Teil Blatternarben schaftsforderung wieder aufgehoben hat. Wie mit der Majestäts­aus der Kindheit zeigten, erwiefen sich bei der Einlieferung vier beleidigung verhält es sich auch mit der Bezichtigung wegen Be­Männer und 11 Frauen an Boden erkrankt. Während des Kranken- trugs und Notzucht. haus Aufenthalts ertranften noch ein Knabe und ein Mädchen. Dic In der Reitbahn schwer verunglückt am Sonnabend übrigen Mitglieder der Truppe wurden isoliert und blieben gefund. nachmittag der Unteroffizier Teschte von der ersten Schwadron des Weitere Anstedungen im Strantenhaufe traten nicht auf. Die Truppe Garde- Kiiraifier- Regiments. Bei einem Hürdensprung stürzte sein tonnte am 18. Juni gefund in die Heimat entlassen werden. Pferd und Teschke fiel so unglücklich auf den Rücken, daß er sich schwere innere und äußere Berlegungen zuzog. Der Verumglidte wurde mit einem Krantenwagen nach Tempelhof in das Garnison­lazarett I gebracht.

Das Komitee für das Märzdenkmal hat sich mit dem Gesuch, zur Herstellung eines Gedenksteins ein Plätzchen auf dem Friedhof herzugeben, nunmehr an die Stadtverordneten- Bersammlung gewandt, nachdem es vom Magistrat abschlägig beschieden worden ist

Druckfehler- Berichtigung. In dem Artikel In dem Artikel Von den Berliner Mietstafernen" in Nr. 29 bort 4. februar iſt zu Borstadt"). lesen: in der öneberger Vorstadt 14,5"( stat: Schönhauser

Unb

daß in Berlin in

der Lokalkommission eine Körperschaft und zwar die einzig zuständige vorhanden ist, der er feine Beschwerde unterbreiten fann. Nebenher bemerken wir noch, daß die positive Behauptung, die Klage auf Konzessionsentziehung sei zurüc gezogen, von uns garnicht aufgestellt worden ist und ja auch gar nicht aufgestellt werden fonnte. Soviel über Herrn Lindenhayn.

Nun sind wir noch in der Lage, in dieser ernsten Angelegenheit auch dem humoristischen Element ein Plätzchen einzuräumen. Herr Amtsvorsteher v. Oppen in Adlershof beehrt uns nämlich mit einer Bufchrift folgenden Inhalts:

Die Ausführungen unter der Spigmarke" Zum Fall Linden hayn" in der Nummer 29 Jhrer vortrefflichen Zeitung habe ich mit großem Vergnügen gelesen, wie dies immer der Fall ist, wenn ich des Vorzugs teilhaftig werde, daß sich der Vorwärts" mit mir beschäftigt. Leider muß ich aber eine Berichtigung auf Grind des Preßgesezes fordern: Es ist au der Vorwärts" mit mir beschäftigt. meinem Bedauern unwahr, daß ich selbst vor die Thür des Lindenhahnschen Lokale gefahren wäre.

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v. Oppen, Amtsvorsteher.

Es thut uns leid, daß wir auf diese mehr als liebenswürdigen Beilen nicht mit der landesüblichen Flostel dienen können, daß das Vergnügen ganz auf unirer Seite ist. Im Gegenteil. Der privaten Bonhommie des Herrn v. Oppen alle Anerkennung; aber wir sind offenherzig genug. einzugestehen, daß uns die Beschäftigung mit dem Amtsvorsteher v. Öppen bisher sehr wenig Vergnügen gemacht hat, wie es ja für keinen anständigen Menschen eine Freude fein kann, wenn er einem Beamten, und gar einem höheren, wiederholt mit dem unerwiderten Vorwurf begegnen muß, daß er in seinen Amt 3 handlungen gegen dasselbe Gefes gefehlt hat, zu dessen Aufrechterhaltung er vom Staate bestelt worden ist.

Zur Angelegenheit Sternberg schreibt die Berl. 8tg." Alle Bemühungen, eine attenttafiung des Bankiers August Sternberg zu bewirken, sind bis jezt ohne Erfolg geblieben. obwohl Und daher wäre es uns auch noch viel lieber gewesen, wenn sehr beträchtliche Kautionen, man fpricht von 300 000 m., angeboten Doktor Fauft im Cirkus Schumann. Auf den ersten Blick Herr v. Oppen in seinem Schreiben vom Sonntag statt des ziemlich wurden. Allerdings scheint die Befürchtung einer Verdunklung des erscheint es wie eine freche Verhöhnung aller Musen und Grazien, nebenfächlichen Umstandes, daß er nicht bei Herrn Lindenhahn vor: Thatbestandes nicht grundlos zu sein, find doch schon viele Beugen. des größten Meisters Meisterstück in die Manege zu zerren. Aber gefahren, die bekannten schweren Vorwürfe hätte zurückweiſen können, reich mit Geldmitteln versehen. ins Ausland gegangen der Cirkusdichter hat der Entschuldigungen mancherlei. Er ist die wir früher gegen ihn erhoben haben, und die sowohl seinem so daß die leberführung noch manche Schwierigkeiten machen dürfte. gefchmadroll genug. um alles zu vermeiden, was den großen Ansehn als auch dem Ansehn des Staates, dem Herr Als ein Versuch zur Verdunklung des Thatbestandes i es Goethe veranlassen tönnte, sich in Grabe umzudrehen. Die b. Oppen dient, doch wahrlich wenig förderlich sind. jedenfalls auch anzusehen, wenn die 8eugin Fournaçon als Majestät diefes Dichterfürsten bleibt unangetastet. เม as Nigdorf. Aus dem Bericht der städtischen Spar eine abgefeimte Echwindlerin dargestellt wird. Man verbreitet von im übrigen von Doktor Faust vorhanden, was uns das tasse ist folgendes zu entnehmen: Im Jahre 1897 betrugen die ihr, daß sie während ihres Aufenthalts in Innsbruck Hotel alte Volksbuch bietet ist es nicht schnurrig genug. Svareinlagen 196 833; im Jahre 1898 famen 268 463 M. hinzu. schwindeleien begangen haben soll. Nach unsren Informationen un i:: einent Schau- Institut verivertet!! werden, das Im Jahre 1899 erhöhte sich der nummehr vorhandene Bestand von haben Agenten des Sternberg in Inbrud sich bemüht, die F. bei längst über die eugen Grenzen der Pferdedressur hinaus it? 461 296. um 806 387 9, fo daß am Jahresschluß sich der Gesamt­der dortigen Polizei sowohl wie bei dem Wirte. in dessen Hotel fie Die moderne Cirkustunst ist nicht mehr auf die Manège beschränktbetrag der Spareinlagen auf 1267 634 W. belief. Dazu kamen im wohnte, als Diebin und Schwindlerin zu verdächtigen. Hinzufügen ihr steht eine Bühne. ihr stehen Maschinerien zur Verfügungio Monat Januar 1900 noch 61 492 W. Die am 1. Februar vorhan wollen wir noch, daß neuerdings auch von Leuten, welche der Fischer gut, wie dem Theater. So trat denn in der Ausstattungsvantomime denen 1 329 176 W. verteilen sich auf 6082 Sparkassenbücher. Vom nahestehen, der Versuch gemacht wird, diese berüchtigte Kupplerin als bes Herrn August Siems der wissensdurstige Zaubertünſtler 1. April ab gewährt die Sparkasse für Rigdorfer Grundstücke erst­verfolgte Unschuld hinzustellen. wohlgemut auf das Podium. ergößte fich an Geiſterſput Die Verlegung des Statasteramts Berlin VI nach Rig Das neue Fernfprechamt ist gestern früh 7 Uhr eröffnet und Fabelgetier und wurde erst ängstlich, als die flaffiche stellige Sypothefen zu mäßigem Binsfuß. Herrlichkeit des feurigen Pluto fich bor ihm und damit der Betrieb der alten Vermittelungsanstalten und la Der Gott der Interwelt weiß, was dem vertrockneten Gelehrten hat, fol jezt vom Finanzminister in Aussicht genommen sein. aufthatdorf, um die schon die frühere Gemeindevertretung petitioniert eingestellt worden. Das Amt la hat damit aufgehört zu existieren. fehlt, er giebt ihm einen Lebemann, den Mephistopheles, und eine ist nur noch abhängig von der Beschaffung geeigneter Mietsräume, Das neue Aint ist zugleich die erste der großen Vermittelungsanstalten gebedame. Mephistophela, auf den Weg, und nun geht es vom bie möglichst in der Nähe des Amtsgerichts liegen sollen. für über 10 000 Teilnehmer, welche den Dienst von je einem rear Bühnenraum zur Manege, flott in den Strudel. Strudel' nein. von Doppelämtern übernehmen sollen. Das neue Amt 1 befindet Das erste Bild Im Reiche der Liebe", das sich vor dem verjüngten Grancuhaft. Ueber einen selbst in heutiger Zeit faum glaub fich in einem neugebauten Saal tes Haupt- Telegraphengebäudes an auſt aufthut, ist ein Meisterstück der Tanzpoesie und mit zu dem lichen Fall menschlichen Elend berichtet eine Storrespondenz der Jägerstraße. Allerbesten zu zählen, das in Farbenkomposition und geschmedvoller Ein in einer Erdhöhle hausendes Ehepaar hat in der Nacht Vom Ball in den Tod. In der Hollmannstraße 29 wohnte Gruppierung je auf eine Bühne gebracht worden ist. Weiter bringt zum Sonnabend die Schöneberger Kriminalpolizei bei einer Mazzia feit dem 1. Ottober in einem möblierten Zimmer eine junge Ameri. das Ausstattungsstüd ein mittelalterliches Schüßenfest, auf welchem in dem noch unbebauten Stadtgebiet zwischen der Heinrich Kiepert fanerin Marianne W., die den Hausgenoffen als etwas absonderlich Faust und Mephistopheles sich als Wunderdoktoren auftbun und straße und Willmersdorf unweit der als" Neu- Kamerun" bekannten bekannt war. Sie hatte vor drei Jahren ihre Mutter durch plötz Schabernad verrichten. Nun geht es mit Halloh und Huffa zum Laubenkolonie aufgefunden. Als die Beamten jenseits der Lauben­lichen Tod verloren, feitdem zeigte sie ein aufgeregtes Wesen. Ihren Segensabbat auf dem Blodsberg, ein Schauspiel, tas seiner Natur tolonie das freie Feld betraten, wurden sie durch das wütende Bellen Lebensunterhalt erwarb sie sich mühsam durch Sprachunterricht. In nach mehr wild und aufregend als schön zu nennen ist. Den noch mehrerer Sunde auf einen schwachen Feuerschein aufmerksam ge der legten Zeit unterhielt fie ein Liebesverhältnis mit einem wilderen Schluß des Stüds bildet die Höllenfahrt des Doktor Fauft. macht. Sie fauden beim Näherkommen einen niedrigen Erdhügel, jungen Arzte. Mit diesem besuchte fte cm Sonnabendabend einen Der Teufel läßt sich nicht lumpen und führt seinen werten Gast in an deffen Eden je eine Hundehütte mit einem großen Köter stand, Ball, sodann ein Kaffeehaus. Dort geriet das Paar in Streit, und das mit allem Komfort der Neuzeit ausgestattete Hoflager unter während der Lichtschein aus einer Spalte hervordrang, die eine in bie junge Dame tam um 6 Uhr morgens in der größten Aufregung gebührendem Aufwand ein. Ballett giebt es in Hülle und Fülle, so daß den Hügel führende Thür freiließ. Nachdem die Beamten fich in einer Droschte nach Hause. Sie war faum auf ihr Zimmer es um fo höher anzuschlagen ist, wenn viele zahlungsfähige Sünder der Hunde erwehrt hatten, öffneten sie die Thür, prallten aber vor gegangen, als ihre Wirtin zwei Schüsse fallen hörte. Sie fand ihre frog folches berführerischen Lurus fich auf ihre alten Tage durch dem pestilenzialischen Dunst, der ihnen entgegenschlug, zurüd. Sie Mieterin im Ballstaat schwer verlegt auf dem Sofa figen: Aus Kirchenspenden einen Platz im Himmelreich zu sichern suchen. fahen beim Echeine einer qualmenden Petroleumlampe in eine in

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