tvo er äs)?. Richtig, et hatte ihnen ja noch gar nicht erzählt, daß er aus Paris   tmn. Er schlief im Gasthof und im Speisehaus. Das Schwierigste »var. es sich ein bißchen gemütlich zu machen, weil man ja so schwer jemanden findet. Er arbeitete bei der Metro, wie man sie nennt. Er erklärte ihnen, was das ist. dieUntergrundbahn". Baptist? sagte:Donnerwetter, in Paris   findet man alle mög- liche Arbeit!" Es schmeckte ihnen sehr. Die Schlächterei führte jetzt nicht mehr der alte Langevin, sondern der Sohn, aber das Geschäft war noch immer sehr gut. Die beiden Flaschen wurden entkorkt, und wenn Alexandrine nicht gesagt hätte, daß sie keinen Durst hätte, wäre nicht genug Wein übrig geblieben, um den Käse hinunter- zuspülen. Nur eins hatte man vergessen: Zigarren. Aber Lar- mingeat zog noch einmal sein Portemonnaie, entnahm ihm zehn Sous und sagte zu Antonie: Hier, mein Kind, hol' uns mal zwei Zigarren." Sie war ein reizendes Mädel. Nicht nur, daß sie sogleich be­reit war, zu gehen, sie wollte auch durchaus, daß ihr Vater mit- käme. Sie wäre zu gern mit ihm im Ort spazieren gegangen. Ihre Mutier mußte ihr sagen:Nein, nein, laß den Vater in Ruh und sag' auch dem Krämer ja nicht, daß es für ihn ist. Nie- mand braucht zu wisien, daß er hier ist."-- Einen Augenblick wurden sie traurig; etwas später als man die Kinder zu Bett brachte. Mit den beiden Kleinen ging es ganz leicht, die schliefen schon am Tisch ein. Larmingeat gab jedem von ihnen zwei Sous. Nur wollten sie immer nicht sagen:Danke, Papa," sie sagten:Danke, Herr." Aber als die Reihe an Antonie kam, stürzte diese sich auf ihren Vater. Sie schien bis dahin nur so still gewesen zu sein. um ihre Kräfte aufzusparen, nun schrie sie mit dem höchsten Ausdruck: Ich will nicht, daß er wieder fortgeht, ich will nicht, daß er wieder fortgeht!" Sie klammerte sich an seinen Hals. Die Mutter sagte: Laß doch. Du tust ihm ja weh!" Man mußte sie losmachen, loshäieln, loSreißen, ihr versprechen, daß er nicht fortgehen würde. Larmingeat heulte. Alexandrine und Baptiste weinten auch. Als sie gegangen war, sagte Baptiste: Hast Du's gesehen, wie die Kleine ist? Es gibt kein besseres Mädel,'s hat mir«nmer leid getan, daß sie nicht mein ist." Als die Kinder im Bett waren, fingen die drei an zu gähnen: war ja auch spät! Die Zigarren waren geraucht. Da es keinen Tropfen mehr zu trinken gab. hatte man nichts mehr zu tun. Larmingeat begriff, was nun seine Pflicht war. Er sagte: Ach ja! Einmal muß ich mich ja doch entschließen, zu gehen." Man hielt ihn nicht zurück. Man fragte ihn nur, wie er gekommen sei: mit der Bahn natürlich. Er erzählte ihnen, daß er seinen Koffer mitgebracht hätte, weil er zuerst die Absicht gehabt hatte, zu bleiben. Seine Frau sagte zu ihm: Ja. da hättest Du eben damals nicht fortgehen sollen. Was willst Du, jetzt habe ich mich nun s o eingerichtet. Ich kann mir doch nicht'neu Mann nehmen und ihn beliebig wegschicken?!" Schließlich traf es sich gut: es ging ein Zug um elf Uhr. Der Bahnhof war nahezu sechs Kilometer entfernt, er durfte nicht zu spät kommen, der Zug wartet nicht. Baptiste sagte ihm, ehe er ging, in einem jener Augenblicke, in denen mau all das noch einmal zusammenfaßt, was man sich bereits gesagt hat: Wie es bei uns ist, das siehst Du nun. Meine Möbel sind hier, und es ist ein Bett mehr da, als zu Deiner Zeit." Er zeigte ihm die Einrichtung. Der Hauswirt hatte einige Reparaturen machen lassen. Er führte ihn in das Schlafzimmer der Kinder. Es war tapeziert worden und der Ofen umgesetzt, loeil er geraucht hatte. Die Kinder schliefen mit geballten Fäustchen. Larmingeat warf einen Blick auf sie. Er wagte nicht, sie zu küssen, aus Furcht, sie im Schlaf zu stören. Er sagte:Wirklich, ich seh's, Ihr habt's sehr gemütlich." Er küßte Alexandrine, bevor er ging und dann, als Baptiste ihm die Hand hinstreckte, sprach er: Na komm, wir wollen uns auch'nen Kuß geben, Alter." Länder- und Völkernamen» Die Weißrussen   heißen so nadi ihrer Kleidung, wie das heutige Galizicn Rotrußland genannt wurde, weil der polnische Bauer eine hochrote Mütze trug.Neuerdings, nach den NeichStagswablen vom Jahre 1SV3. wurde Sachsen   das Rote Königreich genannt." Wo sich der Aufschwung eines Landes an die Entwickclung einer Stadl knüpfte, nahm es deren Namen an, so haben wir das Römische Reich  , das ja tatsächlich den römischen Bürgern gehörte. Die Städte Hannover  , Schleswig   und Mecklenburg   haben Länder benannt, auch die Schweiz   hat ihren Namen von den, Hauptorte des Kantons Gchwyz. Portugal   ist ursprünglich nur der Bezirk von Oporto  , der in, Altertum?c>rtus(Hafen) Oats  (Kastell) hieß. Sogar das»n- geheure China   entlehnt seinen Namen der Stadt und dem Fürsten- tum Thsin, dessen Herrscher alle chinesischen Provinzen unter seit» Szepter brachte und 221 vor Christi den Kaisertitek annahm. Sogar einzelne Burgen haben ihre Länder getaust, wie Wirtineberg bei Cannstatt   das ganze Württemberg  . Aebnlich daS Schloß Tirol  bei Mcran, Altenburg  , Oldenburg  , Luxemburg  , Salzburg  , Buden usw. Haben wir bisher direkte und indirekte Ländernamen(di« indirekten von den Völkernamen abgeleitet) Revue passieren lassen, so entsteht jetzt die Frage nach der Herkunft der Völker» namen selbst. Die Deutschen   machen es einfach, sie nennen sich: das Volk, denn Diet, die Wurzel des Wortes Deutsch  , ist soviel wie Volk. Der Stamm steckt in, althochdeutschen Eigenschaftswort diutisk, das mittelhochdeutsch zu diutsch(gesprochen dütsch wurde. U bat sich dann nach den allgemeinen Lautgesetzen in eu vcr« wandelt, wie etwa auch in deuten, das aus düten entstand. Das Wort Volk ist dagegen viel jünger und lateinische» Ursprungs (aus vutjjus). Uebrigens tauchen dieDeutschen  " erst im S. Jahr­hundert auf, bis dahin gab es nur Germanen, es gab Alemannen. Franken, Schwaben  , wie wir denn noch heute bei den Franzosen �Usmanäs heißen, bei den Arabern Franken   und bei den Ungarn  Lcbrvadsn. Sehr treffend erklärt Kleinpaul daS Aufkommen der BezeichnungDeutsche  ":Sein Aufkommen steht in innigstem Zu- sammenhang mit den, Ueberhaudnehmen einer gewallsam auf- gedrungenen Religion und Sprache". Kurz, dieser Parteinamestellte gleichsam einen Protest gegen da» Christentum und die lateinisch redenden Priester dar, zu denen nachmal» noch die lateinisch redenden Richter und die stanzösisch sprechenden Edelleute kamen. Die Dieb ist der große Haufe, von dem sich einzelne Individuen und Kasten abgesondert haben." Und diese Klassen, wie wir sagen würden,waren die Unpopulären, nicht zum Volke Ge- hörigen... und ihnen gegenüber fühlten sich die Ein- heimischen, die eifersüchtig an der alten vaterländischen Art festhielten, die Kernbasten, die Gesunden, die Un- verdorbenen als die Deutschen  ." DaS griechische Latos(Volk) ist in unseremLaien" erhalten, der Deutsche   ist eigentlich nichts weiter als der Laie. Den stärksten Gegensatz zu dem selbstgeschaffenen Namen eines Volkes bilden die Spitznamen, die ein Fremder gibt, weil ihm irgend ein Zug auffällt, den die Einheimischen gar nicht bemerken, etwa so wie es in Hirsau   ging, wo die Kinder einen Fremden aus- lachten, weil er keinen Kropf halte, was ihnen eine Frau mit den Worten verwies: Dankt doch Gott, daß ihr eure gesunden Glieder habt! Die Langobarden sind die Langbärtigen, ihr Name findet sich schon bei römischen Schriftstellern, denen der Bart aufstel: Zivilisierte Völler rasieren sich, bis dann in der Zeit der Per- weichlichung, wo mit dem Barte eine gewisse Kraft zur Schau ge- tragen werden soll, der Vollbart wieder aufkommt; der Turnvater Jahn   ist für diese Wiedererweckung einer urwüchsigen Mannhaftigkeit typisch." Eon ihrer kunstvollen, frisierten Haartour wollen die Friesen ihren Namen haben. Die Huronen sind Strobelköpfc, vom fran« zöfischcn burs, daS eigentlich sogar einen Wildschweinskops bezeichnet. Auch der Name der Papua bezieht sich auf ihre Frisur. Als R a s s e n n a in e dient ferner natürlich die Hautfarbe; Weiße, Schwarze, Rothäute, Gelbe usw. sind bekannt. Aber auch die Phönizier sind eigentlich die Roten, und Phoenix heißt nach ihnen der Purpur, den sie erfunden haben sollen. Ihren Namen aber er- hielten sie von den Griechen, weil sie vom Roten Meer   kamen. Nicht vorenthalten sei hier folgende bissige Bemerkung Klein- Pauls:BlancS Blut, das Blut der wcstgotischen Familien, die sich von der Bermiscdüng mit Maurenblut rein und daher ihre Haut weiß und durchscheinend und ihre Adern blau erhielten... Aehn- lich teilen sich die russischen Kalmücken in Weiße Knochen und Schwarze Knochen, will sagen: Adel und Gemeine. Der echte Edelmann muß aber nicht bloß das Blut blau, sondern auch die Legitimität schwarz haben und rnolamxz�os(schwarzärschig) sein wie Herkules." Die Waffe hat den Sachsen   den Namen gegeben: der S a ch S ist das Messer von Stein(eigentlich der Stein und alles Steinerne überhaupt). Die Germane» sind wohl die Ger  - oder Speermänner. Die Franken   heißen nach ihrer Franca, einem Spieß; die Kelten nach ihrer Axt(Celt), sie stnd übrigen« die Galater des Paulus. Auch Cellt ist eigentlich nur der Stein. Auch heute werden ja übrigens die Truppengattungen kurzwegWaffen" genannt. Die Szytyen waren Schützen, die Pikardcn Pikenmnnner. Die römischen Bürger, die eine» Spieß(guiris) trugen. hießen Ouiriten: Spießbürger. Die Buschmänner leben im Busch; Nomaden(Numidcr) heißen nach der Weide(noinss), das Wort nomos erhält dann den Sinn von Gesetz, offenbar im Gedanken an die Zuteilung des Weide- landeS. Die Russen(Rodsen) sind Ruderer, sie kommen an? Schweden  , da? von den Finnländern noch heute das Russenland (Ruotsemoa) genannt wird.Die Berliner   Taubstummen hatten im vorigen Jahrhundert die Gebärde des RudcrnS vielmehr für die Engländer, bei den Russen machten sie die des Hängens(weil Kaiser Paul I.   mit seiner eigenen Schärpe erdrosselt worden war). bei den Franzose» die des Kopfabichneidcns." Das Fürstentum Reuß hat seinen Namen von Rußland  , da'sich 1247 Heinrich I.   im Kampf gegen die Polen   den NamenRcuße" erwarb. Verachtung gegen die K ü ch e gewisser Böller spricht sich in Bezeichnungen wie Frosckesscr(Franzosen  ), Mausefser(so sagen die Araber von den Schwarzen), Kartoffelsachsen usw. ernö. Menschen»