-.,Z' frumm san f eahna g'west" jachte Jury.To fioli'n s' eahna erst nix g'sogt." Zu frumm o ja! Auch bei ihm war einmal dieser friede wie fühlbar durch die Stube ge- schritten, wie ein Hauch Gottes in der Luft gelegen, die man geatmet. Nun war es damit vorüber. Tie Frage des Bruders überhörend, ließ er sich müde auf die Ofenbank falle!?. Was wollte was suchte er eigentlich hier? Verraten durfte er nichts, und für das, was in seiner Seele nach Teilnahme schrie, fand er hier zuleht ein Verstand- nis. Stand der Stuhl, auf dem Hannes saß, wirklich nur auf Handbreite von ihm? Wenn Jüry daran dachte, woher er kam, was er soeben gehört und worauf die Welt draufzen sich vorbereitete, schien es ihm, als läge ein Abgrund zwischen ihm und dem Bruder. Plötzlich zuckle er zusammen. An dem Wandrechen ihm gegenüber hing ein Gewehr ein wirkliches Gewehr! Seit Wochen zergrübelte er sich den Kopf, wie er zu einer Feuer- waffe gelangen könne, nun hing die Waffe vor ihm, im Hause des Bruders! Hielt seine Augen fest, daß sie gar nicht mehr loskonnten,. So war er doch nicht umsonst gekommen! Und plötzlich wußte Jüry, was er dem Bruder antworten sollte.?l G'wihr hob' i m'r beim Hilmer ausleih'n woll'n." Hannes sah ihn erstaunt an:Zweg'n we braucht's denn ös a G'wihv bei enk?" An Moada(Marder) hob'n m'r," gab Jiiry rasch zurück. An Moada, der a richtiger Mörder is. Rein nit beiz'kämma is eahm! Und mos i schon oll's'ton hob: Schling'n g'legt und Foll'n aufg'stellt! Oll's umasunst!" Ober Veder," rief der junge Bauer dazwischen.Mos geht's denn do erst zum Hilmer übri? A G'wihr hob' i selber!" Was D' nit sogst!" tat Jüry erstaunt. Do hängt's do vor Deiner," lachte Hannes.Ober zweg'n we host'n nit d' Herrschaft d'rum ongonga?" «Weil i nit mög'n hob'," gab Jüry verbissen zurück. Jüry. Jüry," meinte Hannes kopfschüttelnd,dös is a Red', die D'r koan Glück'brocht Hot." I brauch' a koan's mehr," lachte Jüry rauf. Wia's D' moanst. wia's D' nioanst. Und dös G'wihr kannst natürli hob'n. Ter Schwieger hot's jo grod deßtweg'n von Erdberg übrig'holt, wia mir den Moada g'hobt hob'n. Ober z'weg'n dem hob'n mir'n do nit'trosf'n. Bis's Grof'n sein Leibjäger a Foll'n aufg'stellt Hot. Der Heiner, der kennt si dabei aus und tuat's gern. Nur's Fell muaßt eahm loss'n." Jüry sah den Bruder an und lächelte in sich hinein mit einem Blick, der sich vor den anderen scheu verkroch.A na. um dös Fell is m'r dösmal selber z' tuan. So a Moada is a gor rarer Fong." Wia's D' moanst," erwiderte Hannes arglos.Ober ..> konnst'n no umgeh'n mit an G'wihr?" Dös lernt ma do bei den herrsckwstlichen Treibjagden," lachte Jüry zurück.Und Du Host mir's jo a oft gnua zoagt...." Nocher nimm's holt? D' Schrott und's Pulver häng'n im Beut! doneb'n.'leicht san a a poor Kugeln drin.... Und wonn's dös Miestvieh d'rwischt Host..." er trat an den Rechen, langte Waffe und Munition herab und reichte beides dem Bruder. Freili," nickte Jüry,«nocher schick i enk's glei wieder uma----" Dös hob' i nit sog'n woll'n!" entgegnete Hannes.Daß D' nur nit am End' wieder an Verdruß kriagst mit der Herr- schaft. Du host amol kan Woff'n paß und wenn irtzt der Gros hoamkimmt" Jüry hatte Mühe, dos Gewehr festzuhalten, so heftig be- gannen plötzlich seine Hände zu zittern.Hoamkimmt er irtzt?" stammelte er. Wie im Schwindel griff er nach seinem Haupt.Dös dös konn jo nit san. G'rod irtzt..." Hannes sah ihn befremdet an.Z'weg'n we denn nit? 's wird doOcculi". Und wonn die Schncpf'n kämman, do is'r jo no nia ousblicb'n. Uebrigens hob' i heunt Sponn- dienst g'hobt im Schloß und do hob' i selber g'hört, wia's d'r Mexikaner'n Heiner g'sogt Hot." (Lortsetzuiig folgt.) (Nachdruck verdsIen.Z �ZusreilZen. Bon I. W. N y l a n d e r. ..Sechsmal muß man Kap Horn umfahren haken, und sechsmal muß man ausgerissen sein, eher ist man kein rechter Seemann", schloß der alte Engkund, von der Großluke aufstehend, wo er mit den übrigen, die von Ausguck und Ruder frei waren, gesessen hatte. Kalle Haegblom seufzte, und unwillkürlich tat ich dasselbe. Weder Haegblom noch ich waren jemals um Kap Horn gesegelt« und ebensowenig waren wir ausgerissen. Haegblom, der schon ziemlich alt auf See war, hatte seine meisten Reisen auf Holz- galeassen nach Stockholm und Neval gemacht, und es gehört gewiß zu den Seltenheiten, daß Leute von Holzgaleasten ausreißen. Was mich betrifft, so hatte ich noch nicht einmal Gelegenheit dazu gehabt. Vorläufig war ich noch Teckjunge, erst zum zweiten Male unterwegs auf meiner ersten Tour nach Amerika mit der Esmcralda", jener alten Abo-Barke, von der ich früher schon er- zählt habe. Nun aber kam die Gelegenheit. Ter alte Englund hatte eben von all seinem Ausreißen er- zählt und uns eine Ahnung davon gegeben, wie es sein müsse, mit Norwegern oder Amerikanern, Engländern, Holländern und Deut- schcn zu segeln. Mouatsheucrii fünfmal so groß wie unsere, und Essen alles hermetisch gekocht, und Kartoffeln und frisches Brot. einen um den anderen Tag an Bord gebacken! Tos war eine andere Sache als hier. Aber das Herrlichste von allem mußte doch sein, ordentlich in die weite Welt hinauszukommen und mit aus- iöndischen Schissen I Wunderbare Sehnsucht! Als ich noch klein war und wir im Sommer draußen in den Schären wohnten, war ich fast krank, wenn ick Odert und Kristian die Segel hissen sah, um mit Fischen nach Helsingfors zu reisen. Und hatte ich sie einmal begleiten dürfen, und wir trafen im Fahrwasser Galeassen , die breit und ruhig mit ihrer Holzlast hoch über die Reeling aufgetürmt ihren besonnenen Gang auf Stockholm oder Reval zugingen, so dachte ich: eine Holzgaleasse, so eine recht feine, grüngcmalte, mit weißen, Birkenholz hoch aufgestapelt auf Deck, müßte docd das Stolzeste sein, was man auf dem Wasser findet! Wie glücklich und be- neidcnswert, damit fahren zu lönnenl Aber als ich nun endlich an einem Sommerlage ich war eben elf Jahre alt geworden zum ersten Male über dos Alands- Meer fuhr und ein großes, stolzes Schiff mit vollen Segel» aus dem Bottnischen Meer kommen sah. bcgleilete ich es mit sehnsuchtsvollen Gedanken, bis ich nur noch ein Pünktchen sehen konnte, cha. wo das Alands-Meer aufhört und die Ostsee anfängt. Der fährt in die Nordsee oder ins Mittelmeer mit Planken- ladung", sagte der Schiffer, der behaglich seine Pfeife rauchte, die Arme auf einen Holzstapel gestützt, mit dem selbst der Gang vor der Kajüte noch gefüllt war. und fast mit Ehrerbietung fügte e» hinzu:Das ist ein Kaufsahrteifahrerl" Nordsee Mittelmcerl Ja. das ließ sich hören, und dazu auf einem richtigen Kauffahrteischiff I So geht es allmählich immer weiter. Als Deckjuuge auf der zweiten Reife weiß man ja noch gar nicht einmal, daß man. um sich auf der See zufrieden zu fühlen, recht weit hinaus kommen muß. am liebsten nach Ostindien, Australien oder Ellina oder noch weiter, und auch mit Ausländern man weiß nichi, daß man niemals zufrieden ist. Sechsmal um Kap Horn und dreimal ausreißen I Wie großartig es lauten würde, wenn man nach einigen Jahren sagen könnte:Als ich von derEsmeraida" in Pensacola ausriß, ging ich mit einem Holländer nach Ostindien", oder:Auf der und der Reise fuhr ich zum fiebenien Male um Kap Horn ." Sechs Schläge von der Glocke des Rudermanns tönten durch die Nacht und weckten mich aus meinen Träumereien. Es war meine Stunde am Ausguck, aber ehe ich hinausging, sprang ich noch ins Logis, um mir ein Häppchen Brot zu holen. Während des Ausguckcns auf einer Brotrinde zu kauen war bei mir zur Gc- wohubeit geworden, zur üblen Angewobnheit könnte man vielleicht mit größerem Rechte sagen, jetzt, wo man gezwungen worden war. von der Brotration abzuknappen. Mein Brotbeutel, den ich selbst mir aus altem Segeltuch genäht hatte, war schon fast leer, und bis zur nächsten Austeilung waren es noch zwei Tage. Auf diese Tascke hatte ich mit zierlichen Buchstaben unter meinen Namen geschrieben:der ausgezeichneten Appetit hat." Diese Inschrift hatte mir eine Ohrfeige eingebracht.«DaS ist Schikane gegen die Reederei", sagte der zweite Steuermann. ein Schwager des Kapitäns, und dieser seinerseits war wieder ein Schwestcrsohn von einer Cousine des Hauptreeders. Und damit holte er aus, daß es mir im Kopfe sauste. In Wirklichkeit war es diese Ohrfeige, die mich mehr als irgend ctwaS anderes bestimmte. auszureißen. Lundström, der älteste von den Leichtmatrosen, war mein Vor- gänger am Ausguck. Am vorhergehenden Abend hatte ich zufällig gehört, wie er und«in paar andere überlegten, oaß sie die ESmeralda" verlassen wollten, sobald wir nach Pensacola kämen. Wenn Du nun in Pensacola auskneifst, auf was für eine Art Reise willst Du dann gehen?" erlaubte ich mir Lundström zr » fragen, als ich ihn am Ausguck abgelöst hatte. Ach, das kann mir ziemlich gleich sein", antwortete er gleich- gültig,schlimmer als hier bekommt man's schon nicht." Ich konnte nicht begreifen, daß sein Sehnen nicht ebenso wie daS meine in die Weite ging, nach Ostindien oder Australien . Ter untergehende Mond warf eine breite, glitzernde Lichtstraße über die tociße Wasserfläche des mexikanischen GolscS, dessen gleich- mäßige Dünungen kaum gekräuselt wurden. Die Rächt war ein-