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meter auf den Tag berechnen lassen. Es ist dies eine Schnelligkeit, Jund schwarzen Streifen geziert ist. Dadurch ist es in dem Gewire die selbst die reitenden Briefposten mit Pferde- und Reiterwechsel von Halmen, dunklen und hellen Stengeln und Gräfern außer im 18. Jahrhundert nicht erreichten. ordentlich geschüßt; es ist jetzt nur noch bei scharfem Zusehen zu bemerken, der Schutz für die Wiege der Nachkommenschaft ist jetzt also vollkommen.
Ueber die Reis: to stea im Mittelalter liegen weniger genaue Angaben vor. Eigentliche Gasthäuser fehlten und wurden durch geistliche Hospize, Zunftherbergen und Kauffahrerhöfe notdürftig eriezt. Die Hanja zahlte im Anfang des 16. Jahrhunderts als Botenlohn 12 Heller für die Meile, was auf den Monat bei fünf Meilen täglicher Wegstrecke gut 8 Gulden ausmachte und als keine fchlechte Bezahlung galt. Bei der schlechten Beschaffenheit der LandStraßen spielte die Flußschiffahrt trop aller Zollplacereien eine Beträchtliche Rolle, und es wird berichtet, daß man im Anfange des 15. Jahrhunderts auf dem Marktschiff für eine Fahrt von Frankfurt nach Mainz 12 Heller zahlte, ein Betrag, für den man etwas über 2 Pfund guten Rindfleisches kaufen konnte. Alles in allem hielten die Schwierigkeiten des Reifens an, bis die Eisenbahn als wahrhaft revolutionärer Faktor derart aufrüttelnd eingriff, daß Die junkerlichen Perücken im preußischen Herrenhause heute noch alljährlich wadeln, wenn bei der Etatsberatung auf Freizügigkeit und andere Erfindungen des Teufels die Mede kommt.
Aus dem Tierleben.
Das Kunstwert einer Spinne. Wohl jeder hat schon einmal das Netz einer Spinne betrachtet und sich gewundert über die Regelmäßigkeit des Baues wie über die Feinheit der Fäden, die troydem so fest sind, daß sie nicht nur Fliegen und Mücken, sondern auch stärkere Jufelten, fogar die kräftigen Wespen rettungslos in ihren Maschen festhalten. Daß die Infelten so leicht gefangen werden und sofort in dem Neh hängen bleiben, rührt übrigens daher, daß die Fäden des Fangnezes mit vielen Tausenden von winzigen Tröpfchen einer zähklebrigen Flüssigkeit befezt sind, so daß die Flügel und Beine der Fliegen bei der Leisesten Berührung daran hängen bleiben. So funstvoll und gefchickt auch das Neg angefertigt ist, es ist nicht zu vergleichen mit dem Kunstwerk, das manche Spinnen zur Unterbringung ihrer Eier anfertigen. Die Kreuzipinne zum Beispiel baut ein solches, fehr tompliziertes, aber äußerst praktisches Reß, das an die Spinugeschid lichkeit des Tieres die allerhöchsten Anforderungen stellt und das daher einer näheren Betrachtung wert ist.
Es ist min nicht gar leicht, die Spinnkünstlerin bei dieser inter effanten Arbeit zu beobachten, fie muß zu diesem komplizierten Werk ganz ungestört sein und sie wählt daher meistens die Nachtzeit zum Bau ihres Nestes. Licht braucht sie zu ihrer Arbeit nicht, denn sie fertigt ja das ganze Gebilde an, ohne es zu sehen, da sie beim Spinnen dem entstehenden Werk den Rücken zufehrt. Auch nach getaner Arbeit befieht sie sich ihr Kunstwert nicht, sie geht davon, ohne sich einmal danach umzusehen und verkriecht sich in ihren Schlupfwinkel, wo sie nach wenigen Tagen an Entkräftung stirbt, da der enorme Verbrauch ihrer Spinndrüsen ihre Kräfte aufgezehrt hat.
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7
6
5
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Unter Leitung von S. Alapin.
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Lösungen. Infolge des Karlsbader Turniers und der damit verbundenen Materialanbäufung. haben wir für einige in unieren früheren Schachspalten veröffentlichte Endspiele bis jept feine Lösungen bringen fönnen. Wir holen nachstehend den Rüdftand ein. Indem wir die Stellungen in Typen wiederholen, bieten wir hiermit auch gleichzeitig unseren Lesern eine fleine Sammlung von fünf Studien.
H. Rint( 19. August) Weiß: Ke7; Te2; La4; Ba6. Schwarz: Ka8; Dd1; Lf3; BB a7, b7. Remis: 1. Lc6, LXL; 2. Td21, DXT; 3. ab7, LXb7. Batt.
( 1.
Kf4
Will die Kreuzipinne an einem geichützten Drt, etwa im Gesträuch, in hohem Gcafe, in Schilf und Binsen ihr Nest bauen, dann spinnt sie erst einige Querstäbe, welche die Stügpunkte miteinander verbinden und gewissermaßen als Baugerüst dienen. In der Mitte dieses Gerüstes nun spinnt die Spinne aus feinen, weißen Seidenfäden ein Näpfchen, indem sie die Spipe des Hinterleibes, in dem die sechs Spinnwarzen liegen, fortwährend hin und her, auf und ab bewegt, wobei die Klanen der Hinterfüße den hervor fchießenden Faden fassen und in Näpfchenform zusammenlegen. Dieses Näpfchen, das ichließlich ungefähr einen Zentimeter hoch wird und die Größe einer fleinen Haselnuß hat, ist nun der eigent liche Eierbehälter; die Spinne füllt ihn fofort bis oben hin mit ihren fleinen orangefarbenen Eiern, die wie Perlen ausichen und spinnt dann gleich einen festen Deckel, der wie ein Stücken weißen Seidenfilzes das Säckchen dicht abschließt. Nun umgibt sie dies Niemzowiti( 2. September) Beig: Ka4; Sf2; BB e5, ganze Sädchen mit einem dichten Gespinst, das aber nicht aus g4. Schwarz: Kg5; BB f7, e6. Weiß gewinnt mit 1. Kb4.( Jn einzelnen Fäden besteht, sondern in Form feiner, dichter Flocken der Partie gegen Rubinstein spielte hier Niemzowitsch 1. Sd3?. aus den Spinnwarzen herausquillt, wie ganz feine Baum worauf Schwarz mit 1. 16! Remis erzielte.) 1. wolle. Diefe Seidenwolle, die doch aus denfelben Spinnorganen f6; 2. Se4j nebst exf6): 2. Sd3+, KXg4; 3. Sc5, und kommt, wie die vor kurzem gesponnenen weißen Fäden, ist aber gewinnt mit Sc7- d7. ganz merkwürdigerweise jezt auf einmal von glänzender, goldgelber R. Teichmann( 16. September) Weiß: Kd2; BB a4 , b4, Farbe. Bald umgibt die weiche Flockenmasse das ganze Eter- c4, e4, a4. Schwarz: Kd7; BB a7, c6, d4, eo, h5. Schwarz am Säckchen wie ein dichtes, molliges Kissen, das von der Künstlerin Buge gewinnt mit 1. Kf7; 2. a5( oder 2. c5, a5! oder 2. jetzt mit den Füßen gedrückt und gefnetet wird, bis eine ziemlich 2. g5, Kg6 2c.) .. Kb7; 3. b5( fonst Kas nebst c6- co). runde, nach oben sich verjüngende Kugel entstanden ist, die einem 3. Kf7; 4. Kf2, Kd6; 5. Kd3, cb5; 6. cb5, Kc5 2c. winzigen, umgekehrten Luftballon sehr ähnlich sieht. Die unermüd- Blatoff( 21. Oftober) Weiß: Kc3; Lh2; BB co, ho. liche Arbeiterin begibt sich nun an das untere Ende der Kugel Schwarz: Kal; Tf1. Weiß gewinnt mit 1. Kb3, z. B.: and beginnt wieder eifrig zu spinnen. Aber jetzt kommt zur Ab- 1... Tht; 2. c6, TXL ; 8. c7, Tb2+; 4. Kc3, Tb1, Kd2; wechselung wieder weiße Seide in Fäden aus den Spinnwarzen 5. Tb2 †, Kd3; 6. Tb3+, Kd4 2c. hervor, behutsam fassen die Raumklauen der Hinterfüße diesen H. Rint( 28. Oftober) Weiß: Ka2; Te2; Sd4; BB c2, h4, Faden und legen ihn in Kreisen übereinander dicht um die Kugel h6. Schwarz: Kd8; Dhi; BB a7, c4, c3, d5. Weiß gewinnt mit herum, wobei die Spinne sich in jedem Augenblick dreht und wendet 1. h7, DXh4; 2. Te7!, KXT( 2. and rings um den Ballen herumgeht. So steigt sie allmählich in Spirallinien, fortwährend spinnend, von unten nach oben auf, bis fie den Rand erreicht hat, den sie aber nicht einfach glatt abrundet, sondern mit hübschen, scharfen Auszackungen versieht. An den Spizen dieser Zacken werden die Fäden befestigt, die das ganze Gebilde halten und es mit den Stützpunften verbinden. Jetzt fertigt die Spinnerin wieder einen weißen, festen Filzdeckel an, der das Ganze dicht verschließt.
DXS; 3. Tf7, Ke8; 4. Tb7 2c.); 3. Sföt, Kf7; 4. SXD, Kg7; 5. Stof, KXh7; 6. Kas nebst Sf5- e7+ Xd5.
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Schachnachrichten. Der erste Vorsitzende des Deutschen Schachbundes Prof. Gebhardt in Koburg hat den anderen bier Mitgliedern der Bundesverwaltung fein Amt zur Verfügung gestellt, was diefe jedoch mit dem Hinweis darauf abgelehnt haben, daß über diese Frage die ordentliche Mitgliederversammlung 1912 entscheiden wird. Der Berliner Arbeiter Schachklub hat mit dem Prager zwei Korrespondenzpartien verabredet und zwar unter der höchst interessanten Bedingung, daß jede der Parteien bet Mitteilung des fälligen Buges auch gleichzeitig eine Begründung und einen Hinweis auf die mit ihm verfolgten Zwecke( Drohungen, Baraden, Positionsbetrachtungen 2c.) der Gegenpartei einsendet. Bei loyaler Ausführung was in Arbeiterfreisen sicherlich der Fall sein wird dürften auf solche Weise Ueberrumpelungen möge lichst vermieden werden.
Das Nest ist nun fertig; der wichtige Inhalt, das Säckchen mit den Eiern, ist auf die beste Weise geschützt. Die dichte Hülle und der Deckel hinderu Regen und Schnee am Eindringen und dafür, daß die Eier nicht erfrieren, sorgt das weiche Daunenfiffen, in dem fie gebettet sind. Aber eins fehlt noch. Die weiße, glänzende Kugel fällt zu sehr in die Augen, sie kann also leicht feindlichen Tieren zum Opfer fallen; aber auch dagegen weiß die Spinne Rat. Sie Hlettert vom Rand des Nestes nach unten und spinnt dabei ganz merkwürdigerweise jezt dunkelbraune und schwarze Fäden, die sie mit den Hinterfüßen in geschlängelten Linien der Nesthülle auflegt, so daß nach Beendigung dieser Arbeit das Nest mit hübschen braunen Berantw. Redakteur: Richard Barth , Berlin . Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW