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An- 1 für
ging ein Raunen und Flüstern durch die Menge beim An- für die ganz Kleinen: Mein erstes Buch" und zu Schmide blick des Grabes. Viele blieben stehen, und ein altes Weib, hammers ebenfalls unzerreißbarem Gud hinein!" berfaßt hat( beide bei Josef Scholz, Mainz , je 2 M.). Schroedter seht auf die Dorfrätsch, schrie gellend:
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Webe, unser Friedhof ist unrein durch das Kepergrabljedes Blatt eine Einzelheit aus der noch engen Anschauungswelt des Kindes; groß und in fräftig eindringlichen, guten Farben bildet Da stuzten die Batres. Das Gebete- und Rosenkranz er fie ab. Schmidhammer hält sich an luftige Spielfzenen, immer geleier hörte auf, und alle drängten sie sich zusammen... Einer mit derber Ausgelassenheit, die dem strammen Vollblut seines der Patres fragte, was mit diesem Grab los jei. Kindsvolls sehr glaubwürdig angepaßt ist. Sichtlich mit Begeiste Die Rätsch feiferte grell und glaubenseifrig, voller un- rung hat sich derselbe Künstler auch an dem von Nicolaus Henningduldsamer Religionsbegeisterung: Ein Fremder ist gestern sen zusammengestellten Buch" u stige Berslein"( Scholz, hier angekommen, von weit her, und heute kommt der Sarg grotester Scherzgedichte ausgelesen und da hat Schmidhammers 1 M.) beteiligt. Henningsen hat aus alter Boltslyrik eine Schütte mit seinem Weib, und beide find Kezerbrut, die Gott ber- Sumor nun seinem Wahlspruch: Je toller, je beffer" bollends damme!"
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Da standen die Batres und schauten sich bedeutsam an, frohlockend und zukunftssicher. Aber einige leise Worte unter sich bestimmten sie zu handeln, wie das Gesez gebot.
( Fortsetzung folgt.)
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Macht über sich eingeräumt. Daß Kinder sich an den Versen von berkehrter Welt ergöhen, weiß man ja. So follte man meinen, die Bilder lägen auf ihrem Wege. Das Kind weiß aber noch nichts} von den Grenzen des Wirklichen und belebt die Dinge mit un beschränkter Freiheit der Phantasie. So wird es manches als selbstverständlich und eben nicht luftig wunderbar empfinden, wo dem Erwachsenen die humoristische Kehrseite der ernsthaften Wirklich med feit erquicklich sichtbar wird. Das Buch paßt jedenfalls erst für das über die ersten Lesestufen vorgerüdte Kindesalter. Ein Buch mit heiteren Reimen hat auch Gertrud Caspari
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Von neuen Bilderbüchern. mit Bildern versehen, ihr einziges Bilderbuch in diesem Jahre.
Bemerkenswerte Fortschritte,
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Alte und neue Reime find gewählt und ein fröhlich umsonntes Guten Morgen" lacht den Beschauer vom Umschlag her an. Die Arbeit der deutschen Jugendschriften- Ausschüsse trägt gute Schön und licht ist auch dieses Caspari- Buch wieder. Es hat eine Frucht. Einmal, weil sie das Gute, befreit vom berghohen Wust so frische, buntfarbene Sauberteit, daß man ihm schon deshalb die des Schlechten, sichtbar machen und dann, weil sie so augenfällig beste Wirkung auf das findliche Gefühlsleben zutrauen zu dürfen zeigen, wo es am Guten fehlt. Mit flaren Zielen wird jeht daran glaubt. Gertrud Casparis Farben flingen wie fleine filberne gearbeitet, die Lücken auszufüllen. Die ganz wohlfeilen Quellen- Gloden. In heimlichem Freuen schaltet ihr Humor mit den herzi bücher, die Heinrich Wolgast im Münchner Verlag der Jugend- gen Drolligkeiten der Kinderwelt. Das 32 Seiten starte Buchh blätter seit zwei Jahren herausgibt, haben zuerst umsichtig und fostet 2,80 Mt., unzerreißbar auf starte Pappe gezogen um 1 M. weitplanig die bringlich nötige Arbeit begonnen. Den 25 Pfennig mehr. In Alfred Hahns Verlag, Leipzig , ist es erschienen, da Bändchen der Quellen folgten vor Jahresfrist die Schaffsteinschen Mit filhouettierten Szenen, in deren Stoffen fich Reigungen Blauen und Grünen Bändchen, die 30 Pfennig foften. der Boccizeit ergehen, wartet" Das schwarze Bilderbuch" Beide Sammlungen wenden sich in der Hauptsache an die Schul- des Münchener Verlages von Martin Mörite auf( 4 M.), das in jugend aller Altersstufen. Die Wolgastschen Hefte sind bis auf seinem kräftig schwarz bedruckten braunen Gewande und der grünen cins bilderlos, und auch bei den Schaffsteinschen ist trotz der ein- Schutzhülle wirksam absticht von der Schar der anderen Bilderbücher geitreuten Federzeichnungen Max Slevogts der Text durchaus das Wichtigste. Beide Sammlungen, die in diesem Jahre tüchtig weiter- dieses Jahres. Die Bilder Rolf Hörschelmanns find in allen gewachsen sind, bedeuten natürlich für die geistige Erziehung des Teilen sicher durchgeführt, fie erzählen so klar, daß man die BerProletarierkindes fehr viel, und diesen Ruhm, Hilfe in der Not nusschen Reime, die bis auf ein Frühlingstanzliedchen gar nicht gelungen sind, sehr wohl entbehren könnte. Im humoristischen Auszu bringen, wird nun auch ein drittes Unternehmen haben, das den druck der Gesichtsprofile ist Hörschelmann wenig reich. Aber in den Rindern, die wenig oder gar nicht lesen können, dienen will, also Baumfilhouetten ist der Zeichner prächtig, da ist er jedem Baum borweg Bücher mit Bildern, mit bunten Bildern zu ganz niedrigen Preisen auf den Markt bringt. Die breiten Markbände der Samm- gewachsen und das gilt auch von der Bewegung und Charakteristik Der Körper. Besonders schön ist der uralte Lindenbaum mit dem lung„ Das deutsche Bilderbuch", die der Scholzsche Verlag in Mainz herausgibt, sind sehr bekannt geworden; aber die eine rennenden Einhorn und dem erschreckten Schneiderlein und dann Mart, die sie fosten und wirklich auch wert sind, ist für unzählige der Frühlingstanz der Kinder auf dem jungen Rasen, the Proletariereltern immer noch unerschwinglich. Jeht hat nun der Bildergeschichten. Scholzsche Verlag eine Sammlung Bolts- Bilderbücher" Wieder hat Ernst Kreidolf seiner feingestimmten Blumenbegründet, die künstlerisch den Stil und Wert seiner Deutschen lust ein beglückendes Bilderbuch abgewonnen. Aus den alten finniBilderbücher haben, im Format nur ein Drittel fleiner find als diese und nur 50 f. foften. Das ist eine Verlegertat von gen Boltsnamen unserer Blumen und aus ihren merkwürdigen größter Bedeutung. Hier muß nun besonders die Arbeiterschaft ihr Formen und lichtschönen Farben sind zwar zarte Märchen herausgeträumt und in schlichtinnige Verslein gefaßt. In eine Welt von Berständnis für echte Kulturwerte fördernd einsehen. Von den lieblichen Elfenwesen und spaßig- spukhaften Kobolden führt dieses fieben mit großen, farbigen Bildern und fleinen Strichzeichnungen Buch, das sich„ Ein Gartentraum" nennt( Schaffstein, Köln , reich belebten Volksbilderbüchern, mit denen das Unternehmen be- 5 M.). Sechzehn Märchen sind geträumt, und einiges von den ginnt, bringt eines Tierbilder von Rappstein: Unsere Haustiere", immer szenisch geschlossenen Bildern ist geradezu entzückend in das andere ein buntes Allerlei von Hand Schroedter zu alten seiner forgjam wägenden Kunst und feinem fajt ehrfurchtsvoll Kinderreimen:" Fröhlicher Reigen". Dann gibts drei Bücher Märchen und Sagen: eins enthält Rotkäppchen und Sneewittchen , finnenden Humor. Das Schönste ist das Blatt der Pfingstroje mit das andere Dornröschen und Hänsel und Gretel, beide mit strich- der jung- mütterlich anmutigen, sibenden Gestalt und den dictugliderben und farbkräftigen Bildern, weiter hat Arpad Schmid- gen Knospen, aus denen Kinderchen mit Nachthäubchen und weißen hammer zu dem Gedichte Kopischs von den Heinzelmännchen ein Schlafröckchen geworden find. Kreidolfs Märchenkunft wurzelt Buch geschaffen, das mit seinem höchft fidelen Koboldtreiben wahr. bodenständig in der frühen deutschen Malerei. Seine Mädchenscheinlich den Apfel abschießen wird. Endlich bringt die Reihe wesen haben ganz den Duft keuscher Reinheit, der in jenen alten für die kleinsten Bilderbuchschüßen noch zwei un zerreißbare Bildern webt. Und so flingen auch seine flar- reinen Farben so Pappbücher, eins mit den Kappiteinschen Haustierbildern, harmonisch zusammen, wie der Natur unmittelbar abgelaufchte das andere Seiteres Spiel"- mit Schmidhammerschen Kobolz- Laute. und Bardausbildern zu Holstschen Reimen in Schreibschrift( zu 50 Pf.). Ein Wunsch, der vor Jahresfrist an dieser Stelle ausgesprochen wurde, ist mit diesen Unzerreißbaren erstmals und gleich in vortrefflicher Weise verwirklicht worden.
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Kinderreime. ovodune si
Die Wolgastiche Sammlung Schöne alte Kinderreime" mit den farbigen Bildern von Josef Mauder hat sich allgemeine Liebe erworben. Die Sammlung foftet 60 Pf. Jebt ist dies Büchlein, das keiner Mutter und feinem Kinde unbekannt bleiben sollte, auch in die Quellenbücher eingereiht worden. Farbige Bilder, die der Kritik standhalten, ließen sich freilich für 25 Pf. nicht geben. Rolf Winkler hat dafür den Reimen launige Strichzeichnungen gesellt, die vortrefflich gelungen und wiedergegeben sind. Auch ein Büchlein Rätselreime über dreiHundert ist jetzt in den Quellen herausgekommen.
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Unter den Dichtern neuer Kinderreime ist Adolf Holst der unerschöpflichste, und er weiß auch mit unfehlbarer Sicherheit Wort und Wendung und Einfall in der Sphäre des kindlichen Geistes Davon überzeugen wieder die au halten, den er erfreuen will. Bierzeiler, die er zu Hans Schroedters unzerreißbarem Buch
Auf die Schöpferin des lieben Büchleins bom Hänschen im Blaubeerenwald" hat man viel Hoffnung gesetzt, und die hat nicht getrogen. Der Wald ist Else Bestows eigentliche Welt. Sic liebt ihn aus der Seele des Kindes heraus. Denn der Wald, freilich der alte, urwüchsige, der sich nach seinem eigenen Willen aufbaut, der ist das eigentliche Märchenland, er mit seinen absonder lichen Gewächsen, seinen geheimnisvollen Schlupfwinkeln und seinem großen und Heinen Getier. Von dieser Welt erzählt die farbige Kunst Else Bestows in dem Buche: Aus Erdmänna eins klause", das in die auf feine Ausführung bedachtem Münchener Künstler- Bilderbücher des Georg W. Dietrichschen Bera lagea eingegliedert worden ist( Preis 3,50 M.). Mit fraulich- frohen Augen schaut sie das fleine Kinderbolt an. Ihren Stift und Pinsel führt das herzbeglüdte Lächeln über die naive Wichtigkeit ,, von dem all das drollige Wollen und Bewegen der findlichen Lebensbetätigung erfüllt ist. Dem schönen Luche ist ein nach dem Schwe dischen gearbeiteter Tegt beigegeben, der noch einmal auf den naiven Ausdruck hin überarbeitet werden müßte.
Die Erinnerung an das vorm Jahre gut geglüdte Buch vom Sandmännlein" erwedt Anneliese Leminskis Weißt Du, wieviel Sternlein stehen?"( Echreiber, Eßlingen 2 M.)