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Im Anfang ging's nun ganz ordentlich. Aber danu näher zu betrachten, fotveit damit ein ungefähres Verständnis für die in unseren Karten enthaltene, oft fo achtlos genoffene große mogelte der alte Elfäffer ganz zum Teufelholen.

Da stieg dem Fremden die Galle, und er maulte den Arbeit vermittelt werden tönnte. Megger an. Der aber fand, daß der Angriff die beste Bergerlift, deffen 3wed uns nicht ersichtlich wird, Steinpfeiler, die uns

teidigung sei, und machte Spektakel.

Wir finden öfters im Gelände eine Merkzeichen, ein Holz dann als trigonometrische Punkte bezeichnet werden. Die

Verwundert horchten die beiden andern auf. Als aber Trigonometrie, die Messung mittels Dreiecke", bildet feit der alte Mann zu faftig fluchte, verbat sich dies der Fremde. dem 17. Jahrhundert die Grundlage der Landvermessung. Da fluchte der Elsässer noch mehr. 952

Die beiden gingen weg.

Aber nach kurzer Zeit ging das Krankfein im Hause des Metzgers an. Die Tochter, die einzige, die da war, und die Lahme Mutter seit vielen Jahren pflegte sowie den Haushalt führte, erfrankte und starb furz darauf.

Und da erzählte die Rätsch, daß der Fremde schuld an allem wär. Er hätte aus Rache Teufelswerk getrieben. Auch die Minklimei machte mit in dem Gesange, und ehe noch die Tochter des Metzgers begraben war, stand das Barometer auf Sturm in den Gemütern der Guten vom Städtlein. Sie wollten nichts weniger als Gericht halten an dem Fremden. Am frühen Morgen wurde der Fremde durch Klirren bon zerbrochenem Glas und Gepolter aufgeschredt. Ein Stein lag in der Stube und Glasscherben, und im Fenster war ein großes Loch. Und wie der Fremde sich wunderte, flog der sweite Stein herein, und Gelächter mit Rufen wurde von draußen her laut.

Verwundert schaute der Fremde hinaus. Auf der Straße standen die Frömmsten unter den Guten von Gutenburg. Als diese den Fremden gewahrten, schrien sie wütend durcheinander.

Rezer, verdammter, jetzt geht's Dir an den Kragen!" brüllte einer.

Und der Fremde wußte, was das alles zu sagen hatte. Ruhig zog er fich an.

Dieweil klirrten die Fenster der Nebenstuben eines nach dent andern. Immer frohlockender wurde das Schreien der Deute.

Der Fremde befuhl seiner Dienstmagd, die Läden des unteren Stockwerks zu öffnen. Im oberen waren sämtliche Fenster zertrümmert.

Er selbst trat wieder unter das Fenster. Verwundert schauten die Leute auf, als die Magd unten die Läden öffnete: Werst nur die unteren Fenster auch noch ein, weil Ihr gerade dabei seid!" sagte der Fremde.

( Fortsetzung folgt.)

Kartenkunde.

( Schluß.)

Die Kosmographie( Weltbeschreibung) des 15. Jahrhunderts war nicht mehr so naiv, neben ihren drei bekannten Erdteilen ein abso­Iutes Waffer, ein Nichts an Erde, anzunehmen. Die Weltfarten fetten ahnungsvoll in das Nichts ein Antipodenland", eine terra australis. In welcher werkwürdigen lleberstürzung der geographische Horizont nun plöglich ausgedehnt wurde, ist bekannt. Die Portu giesen hatten 1486 die Südseite Afrikas entdeckt, die Staliener vorher bie Kanarien- Inseln. Vasco da Gama findet 1498 den Geeteg nach Ostindien, Kolumbus hellt die Verhältnisse des Atlantischen Dzeans von Labrador bis La Plata auf, die erste Weltumsegelung des Portugiesen Magalhaes erschließt uns den Großen oder Stillen Dzean" bis zu den Philippinen.

Sie besteht darin, daß das zu vermessende Land mit einem Nez bon Dreieden überzogen wird, deren größere Basislinien zwischen astronomisch bestimmten Punkten gezogen find. Jedes Dreieck fann wieder in fich weiter trianguliert( gerlegt) werden und man unterscheidet danach Triangulierungen erfter, zweiter, dritter und vierter Ordnung. Ein Dreied erster Ordnung hat z. B. eine Bafis( Grundlinie) bon 20-50 Kilometer, ein Dreied letter Ord nung nur noch eine solche von 1-3 Kilometer, so daß daraus eine so erafte und durchgehende Detailaufnahme hervorgeht, wie sie unsere topographische Karte gibt. Die Edpunkte solcher Dreiecke sind es, die wir in jenen Steinplatten usw., den trigonometrischen Bunkten, bor uns haben. Warum man aber solche Dreiece zieht, berstehen wir. Man eripart einen beträchtlichen Teil von Arbeit des sonst üblichen Musmessens durch Latte und Megichnur. Von einem Dreied find alle Elemente befannt, wenn man eine Seite und zwei Winkel fennt." essen wir also mittels Latte und Schnur die Basis und mittels des Theodoliten, eines für Wintelmessung eingerichteten Instrumentes, bie beiden winkel, so brauchen wir die beiden anderen Seiten nicht auszumeffen, sie lassen sich aus den ersten Ergebnissen zuverlässig berechnen. Die Ersparnis an direkter Ausmeßarbeit geht aber noch weiter, denn nun fann man auch diese berechneten" Seiten als Basis weiter angelegter Dreiede verwenden und so genügt unter Umständen die Messung einer Seite als Basis zur Bestimmung aller Dimensionen des Netzes. Der Theodolit ist mit einem Fernglas bersehen, so daß die fernen Punkte zuverlässig erkannt werden Wie erwähnt, müssen zum mindesten einige der Punkte aftronomisch bestimmt sein. Da die Drtebestimmung auch zugleich die Anlage des Nezes von Hilfslinien, des Gradnezes, erklärt, daß wir auf jeder Karte finden, so sei ihre Methode mit­geteilt.

fönnen.

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Aus der Drehung der Erde um ihre Achse innerhalb 24 Stunden er­geben sich bekanntlich die Bole, nämlich die Teile, die in der Drehungsachse der Erde liegen und am wenigsten schwingen, und der zwischen den beiden Bolen liegende größte Streis der schwingenden Kugel, ber equator. Bole und Aequator aber bilden die Bafis für das System der Parallel- oder Breitenkreise, das bon so großer Be deutung für die Orientierung auf der Erdoberfläche ist." Früher bestimmte man einen Ort, indem man seine Entfernung von einem Hauptort angab. Der Römer bezog alle Entfernungen auf Rom , und in Breußen wurden einft alle Bege von dem Dbclisten auf dem Dönhoffplay in Berlin aus gerechnet." Run stellt man also zu nächst als geographische Breite" die Entfernung vom Aequator fest, die aus der Höhe der Sonne oder eines bestimmten Sterns über dem Aequator abgeleitet wird. Dem System von Baralleltreifen zu dem Aequatorkreis tritt zur Bestimmung der geographischen Länge" ein Syftem von Längenfreifen an die Seite, deren Ausgangspunkt eine angenommene Linie bildet, die alle Orte verbindet, die gleich­zeitig Mittag haben: der Meridian oder Mittagslinie. So teilt ein Neg von 180 Breiten- und 180 Längenkreisen die Erde, welche Grade natürlich zu genaueren Bestimmungen weiter geteilt werden tönnen. So fann jeder Punkt der Erde genau nach seiner geo­graphischen Breite und Länge beftimmt und auf jeder Karte wieder gefunden werden."( Nagel.)

In der Kartographie aber ift erst se eine richtige Eintragung der Lage und der Ortsabstände möglich und jene Trianpulationen erhalten durch die derart bestimmten Orte ihre zuverlässigen Stüze punkte.

Als bezeichnend für den Arbeitsanteil unserer Zeit am Ausbau der Karte gilt bekanntlich die Einfügung der Höhendarstellung. War die Karte der Alten zunächst Routenkarte, die nur lineare Ver Ist so der Inhalt der neuen Weltfarte erweitert, so haben wir hältnisse darstellte, lam hernach auch die Wiedergabe der Flächen nur noch eine entsprechend verbesserte Technit. Ans 1475 zur Geltung, so fügte die neuere Kartographie hierzu eine möglichst registriert man die erste Holzichnittkarte. Man geht nun aber vollkommene Darstellung auch der Höhen- und Tiefenverhältnisse. auch auf die verschütteten Quellen zurück. Des Ptolomäus' Man hat lange gebraucht, bis aus den Raupen und Maulwurfs. Geographie wird in Latein übertragen und erhält einen Atlas von hügeln, die einst Gebirge andeuteten, unsere Schichtenfarte wurde, 27 Starten in Stupferstich, der das Urbild unserer modernen Atlanten die in plastischer Wirkung Abfall und Steile der Erhebungen er bleibt; selbst des Ptolomäus' Beichensprache ist zum großen Teile kennen läßt. Bevor mittels des Barometers die Höhen der Berge beibehalten. Eine Straßburger Ausgabe fügt diesen alten Karten gemessen werden konnten( da das Duedfilber mit zunehmender 20 neue bei. Andere Ausgaben sind bereits foloriert. Die Weltkarte Höhe, also bei geringerem Luftdruck, in bestimmbaren Verhältnissen wird nun in zwei Hemisphären geteilt, die alte und neue Welt; die fällt), hielt man Höhen von 2-8 Meilen für möglich, und 1672 be­arttische Region fehlt nicht. Aus 1510 haben wir auch die erste ge- hauptete noch ein Geograph, daß Berge 15 Meilen( 112 500 Meter) druckte Karte. 1617 wird das Geburtsjahr unserer modernen Land- Höhe erreichen könnten. Wir können heute durch Barometer und bermessung, indem die trigonometrische Entfernungsmessung mittels Theodolitmessung oder Nivellieren sehr genau die Erhebungen der aneinandergereihter Dreiece erfunden wurde. Um die großen Erde feststellen. Suchte man zunächst durch die Stellung der Schraffen, Leistungen dieser Jahrhunderte für unsere gegenwärtige Kartographie der feinen Striche, die Steile und die Einzelgeftaltung zu martieren erzielte man zu frönen, haben wir aus 1644 noch die Einführung des Baro­eine plastischere Wirkung des Höhen meters zu verzeichnen, das die dritte Dimension in der Erdbild- eindrucks, indem eine schräge Beleuchtung von oben wiedergabe, die Bertikale( Höhe und Tiefe) festzustellen ermöglicht. annahm und tiefe Schatten gegen erhellte Seiten fezte, so ist doch Ein Atlas von 1638, der alle damals bekannten Karten in sich eine annähernd vollkommene Orientierung erst in der Gebirgs­faßt, enthält in sechs Foliobänden bereits 451 Starten. darstellung erreicht, seitdem man die gleich hohen Punkte durch Linien verband. Nun erhält man ein deutliches Bild der Höhenschichtung und der Terrainverhältnisse. Das gleiche versuchte man danach an

An SteNe einer weiteren Aufzählung der Fortschritte wollen wir nun berchen, die Arbeitsmittel der modernen Kartographie

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