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Der Mond war untergegangen, der Tag brach bereits an, und die Dreschenden waren schon fast durch die ganze Reihe hindurch, als Atim, der ältere Sohn, in der Pelzjacke und Müze nach der Tenne tam.
Hast wieder mal gefaulenzt," herrschte der Vater, im Dreschen innehaltend und sich auf den Dreschflege! stützend, ihn an.
" Die Pferde müssen doch besorgt werden," versetzte Afim. Die Pferde müsse: besorgt werden!" wiederholte der Alte in höhnischem Tone." Ueberlaß das nur der Mutter! Nimm den Dreschflegel zur Hand. Hast schon viel zu viel Fett angesezt, alter Trunkenbold.
gebreitet. Sie nahmen den Drefchflegel zur Hand und begannen reizen müßte. Indeffen tar hierbei die Schwierigkeit zu übers im regelmäßigen Dreitakt drauflos zu dreschen. Der Alte schlug winden, die ganze Schweißstelle so homogen zu gestalten, daß die mit dem schwersten Drefchflegel wuchtig zu, daß das Stroh unter geftigkeit des ungeschweißten Metalls möglichst erhalten blieb. Hier jeinen Schlägen mürbe ward; das junge Mädchen führte von oben sette eben die Geschicklichkeit des Schmiedes ein. Aber mit unerbitte her zierliche, leichte Schläge, während die Schwiegertochter ihren licher Notwendigkeit ergab sich der Zwang, maschinell zu schaveißen, Dreschflegel träftig niederfallen ließ. als die Maffenfabitation anfing, auf dies Gebiet überzugreifen; denn Massenfabritation bedeutet immer die Unabhängigkeit von den persönlichen Eigenschaften des einzelnen, es darf niemand unerset bar sein. Darum wurden in der letzten Zeit auch zahlreiche Bersuche, maschinelle Schweißverfahren auszubilden, gea macht, die schließlich 311 3trei sehr vollkommenen Schweißverfahren, der elektrischen und der autogenen Schweißung, geführt haben. Es ist eigentlich nicht angängig, einfach von einer elektrischen Schweißung zu sprechen; denn es gibt zwei grundverschiedene Arten, deren eine, die Lichtbogenschweißung, mit den älteren Schweißverfahren so viel gemeinsames hat, daß man sie cigentlich nicht als elektrisches Schweißen bezeichnen sollte. Das Charakteristische aller dieser Verfahren liegt darin, daß eine äußere Wärmequelle, wie die Glut des Schmiedefeuers oder die Hibe einer Gasflamme( autogenes Schweißen), an die zu verbinden den Metallstücke herangebracht und diese dadurch auf Schweißglut gebracht werden. Bei der Lichtbogenschiweißung fann man zwischen 2 Kohlenstäben einen Lichtbogen erzeugen und an das Metall heranführen resp. ihn durch einen Magneten dagegen blasen lassen, man kann den Lichtbogen aber auch zwischen einen Kohleftab und einen „ Einen Naden hat er, so did und fett wie ein Herr. Und der beiden Metallstücke entstehen lassen. Dies Verfahren stellt mir fallen die Hosen vom Reibe!" sagte der Alte, indem er wieder eigentlich ein elektrisches Schmelz- oder Gießverfahren vor, denn die cinen Schlag ausließ und den Dreschflegel, um nicht aus dem Takt| Verbindung wird durch Schmelzen der Ränder oder von eventuell au fommen, wenigstens durch die Luft schwang. eingeführten Metallstücken erreicht. Vorzüglich eignet sich das Verfahren deshalb zu Reparaturen; um eine Bruchstelle wird Metall aufgehäuft, die Hihe des Lichtbogens bringt es zum Niederschmelzen und der Bruch wird ausgefüllt.
.Dein Geld habe ich noch nicht vertrunken," brummte der Sohn vor sich hin.
Was redest Du?" fragte der Alte in drohendem Tone, während er einen Taft im Dreschen ausließ.
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Der Sohn nahm schweigend den Dreschflegel, und die Arbeit ging nun im Biertatt trap tapa tap, trap tapa tap weiter. Trap!" fiel jedesmal nach drei leichteren Schlägen der schwere Schlag des Alten.
Die Reihe war durch, und die Frauen griffen nach den Rechen und Harkten das Stroh zusammen.
Ein Narr war der Betrucha, daß er statt Deiner Soldat tourde. Dir hätten sie dort wenigstens Deine Dummheit herausgeprügelt, und er hätte hier fünf solche, wie Du bist, ersetzt."
Na, laß schon gut sein, Väterchen," sagte die Schwiegertochter in beschwichtigendem Tone.
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Sechs Köpfe seid Ihr nun, und alle wollen gefüttert sein, und feins taugt zur Arbeit. Petrucha, ja der hat mir für zwei gearbeitet....!" Auf dem durch den Schnee gebahnten, kaum sichtbaren Fuß wege kam die Alte über den Hof. Sie hatte die Füße dicht mit wollenen Fußlappen umwidelt und in neue Bastschuhe gesteckt, die auf dem Schnee knirschten. Die beiden Männer schütteten den noch mit der Spreu bermengten Hafer zu einem Haufen auf, während die Frauen die Tenne rein fegten.
Der Dorfvogt war da," sagte die Alte, alle Männer sollen aum Spanndienst antreten. Ziegelsteine sollt ihr anfahren. Kommt, bas Frühstüd ist fertig."
Schön. Spann den Rotschimmel an und mach' Dich auf den Weg," sagte der Alte zu Akim. Und sorg' mir dafür, daß ich nicht wieder Deinetwegen Aerger habe, wie neulich. Nimm Dir den Petrucha, zum Vorbild." bekommen," „ Und weil
Wie Petrucha zu Hause war, hat er die Schelte fagte Atim mürrisch, als der Alte gegangen war. Betrucha jezt nicht da ist, beißt er auf mich los." " Du verdienst es eben nicht besser," sagte die Mutter vorwurfsboll. Da war der Betrucha doch ein anderer Mensch." Ja doch, ja! Schon gut!" brummte der Sohn.
"
Schon gut!-fagit Du? Hast Du vielleicht das Mehl nicht Bertrunken? Und jetzt sagst Du noch: schon gut!" Rühr' doch nicht immer in dem alten Schmutz herum," sagte die Schwiegertochter. ( Fortsetzung folgt.)
Technische Rundschau.
Icftrifches Schweißen, Elektrizitätswesen Warmwasserversorgung, amerikanisches Rohr postwesen.)
und
Immer mehr wird durch das Vordringen der Maschinenarbeit die Geschicklichkeit des Handiverters oder Arbeiters überflüssig gemacht und ausgeschaltet. Daß dadurch dem Volfe ein schwerer Schaden zugefügt, daß ein bedeutendes Nationalvermögen zerstört wird, unterliegt leider keinem Zweifel. Wie hoch stand der mittelalterliche Handwerkerstand durch das hohe Können und die Geschick= lichkeit seiner Mitglieder! Wo ist noch ein Schlosser zu finden, der imjfande wäre, eine größere glatte Fläche nur mit Hammer und Meißel herzustellen, wie man sie vor 60-70 Jahren noch treffen Tonnte? Die Hobel - oder Shapingmaschine, in neuerer Zeit auch die Fräsmaschine, haben ihn überflüssig gemacht. Die automatisch arbeitenden Werkzeugmaschinen stellen so geringe Anforderungen an die Bedienungsmannschaften, daß vielfach ungelernte Leute dazu herangezogen werden können; dies übt natürlich eine bedeutende Rückwirkung auf den Bildungsstand des Volkes aus.
Mit am wenigsten berührt von dieser Entwickelung war bisher der Beruf des Schmiedes. Wenigstens konnten nur die aller gröbsten Arbeiten bisher maschinell ausgeführt werden, und die Geschicklichkeit des Mannes spielte noch eine bedeutende Rolle. Das gilt auch für die Schweißarbeit, obgleich der eigentliche Arbeitsvorgang so einfach ist, daß er zur Mechanisierung förmlich
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Die eigentliche Elettroschweißung ist von der eber genannten Lichtbogenschiveißung dadurch unterschieden, daß die zur Erwärmung auf die Schweißtemperatur erforderliche Arbeitsmenge nicht in Form von Wärme, sondern in Form von Elektrizität zu geführt wird und sich erst im Innern der Stüde in Wärme um fcit. Man erreicht dies dadurch, daß man einen außerordentlich starken elektrischen Strom in die zu verbindenden Metallstücke hina einschickt. An der Trennstelle ist die Verbindung der Stüde naturgemäß sehr schlecht, dort findet also der Strom seinen größten Widerstand. Wo der elektrische Strom Widerstand findet, ents wickelt er aber Wärme, Dies ist von der Glühlampe bekannt es tritt also eine Erhibung der Trennstelle ein. Zur Unterscheidung nennt man dies Verfahren auch Widerstandsschweißung. Ausge führt wird das Verfahren mittels einer finnreich ausgedachten Maschine. Zwei Klammbaden halten die Stücke fest und dienen gleichzeitig als Stromführung. Durch Drud oder Tritt auf einen Hebel werden die Stücke gegeneinander gepreßt, durch denselberr Hebel wird der Strom eingeschaltet. Nach den Einschalten ist in kurzer Zeit die Schweißglut erreicht und der Druck staucht die Stüde ineinander. Zum Schweißen benutzt man ausschließlich Wechselstrom, der mit ziemlich hoher Spannung zugeführt und in einem im Innern der Maschine angebrachten Transformator auf geringe Spannung und große Stromstärte umgewandelt wird. Dies ergibt den Vorteil, daß die diden Kupferleitungen für die starken Ströme möglichst furz werden.
Daß dieses Verfahren erst spät ausgebildet ivurde, ist wohl dem Umstande zuzuschreiben, daß es sehr sorgfältig fonstruierte Maschinen erfordert. Denn das Können des Arbeiters ist hier schon ganz ausgeschaltet, er hat nur noch die Arbeitsstücke der Maschine zuzuführen und den Schweißvorgang durch Tritt auf den Fußbeber einzuleiten, das Schweißen besorgt in stets gleichbleibender Weise die Maschine. Daraus folgt, daß das Hauptarbeitsgebiet der Elektroschweißung die Massenfabritation ist. Das Verfahren läßt fich in mannigfacher Weise variieren, es ist nicht nur möglichy, Metallstücke stumpf aneinander zu schweißen, man kann auch Bleche längs einer Kante dadurch verbinden, daß man einen Schweißpunkt neben den anderen sett, das ist ein vorzüglicher und billiger Ersatz für eine Nietung. Rüden die Schweißpunkte immer mehr aneinander, so entsteht schließlich eine Naht. Zur Massenfabrikation von Blechgefäßen, die heute zum Transport von Benzin, Del usw. viet gebraucht werden, eignet sich diese Nahtschweißung" wie fein anderes Arbeitsverfahren. Das Vorschieben der Arbeitsstücke wird dann auch dem Arbeiter abgenommen und durch einen Elektromotor besorgt; der Schweißautomat ist fertig!
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In einem Fachblatt macht Otto Goerk aus Berlin äußerst be achtenswerte Vorschläge, die in modernen Kraftwerten oft verloren gehenden Wärmemengen nupbar zu verwerten. Trop aller modernen Hilfsmittel wird die Energie der Kohle selbst in einem großen sehr ökonomisch arbeitenden Kraftverk nur unvollkommen ausgenußt. Nur 15 Proz. der Energie wird in elektrische Energie umgesetzt, der Rest geht verloren, und zwar zum Teil in der Kesselfeuerung, zum größten Teil aber im Kühlwasser der Kondensation 3anlagen. Diese letteren Berlufte sollen nun zu Gewinnen führen, indem man die in diesem crwärmten Kühlwasser vorhandene Wärme in Zentraheizungen, Warmwasserbereitungen, Badeanstalten, Wäschereien wirtschaftlich erfolgreich verwertet. Ein mittelgroßes Elektrizitätswerk( es han delt sich hier natürlich nur um Berie, die mit Dampfmaschinen