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Medizinisches.

Itchtschwächeren, deren Schein gerade noch unsere Nezhaut erreicht.[ berstreuten, langsam dahinschleichenden Kugeln, alle son gleicher Wie ein goldenes Band aber zieht sich die Milchstraße über den Gestalt und meist aus der gleichen Materie. mächtlichen Himmel; wir vermögen die Myriaden von Sonnen, die ihren matten Glanz ausmachen, nicht einzeln zu unterscheiden, aber wir ahnen in dieser unfaßbaren Vielheit von gewaltigen Neues von der Schlafkrankheit. Die Berichte über Sonnen die unermeßliche Größe des Weltalls. In unermüdlicher, die Verheerungen durch die Schlaffrankheit in Afrika werden immer scharfsinniger Arbeit hat der Menschengeist Ordnung in diesen bedenklicher. Prof. Sandwith hat in einem Vortrage in London scheinbaren Wirrwar gebracht; er hat die Sonnen, die seinen hervorgehoben, daß die Zahl der während der legten 10 Jahre im Hilfsmitteln zugänglich zu zählen versucht, er hat durch die Kongogebiet an der Schlaffrankheit gestorbenen Eingeborenen wenigs Spektralanalnie ihre Materie erforscht, ihre Wärme gemessen, er stens eine halbe Million betragen hat. Man führt die Verbreitung hat die Richtung ihrer Bahn und ihrer Geschwindigkeit ergründet. der Seuche jetzt zum großen Teil auf die Reisen Stanleys zurüd, Er hat gefunden, daß es Sonnen gibt, die auf uns zu, und andere, der mit seinen Begleitern die Krankheit unwissentlich in weite Ge Die von uns hinwegeilen. Viele Kilometer in der Sekunde legt biete von Innerafrifa verschleppt haben soll. Insbesondere macht jeder dieser Weltenförper zurüd; eine unfaßbare Geschwindigkeit man ihn für die Best in Uganda verantwortlich, wo der Schätzung für unser irdisch begrenztes Vorstellungsvermögen. Würde aber der nach im Jahre 1908 allein von einer Gesamtbevölkerung von Mensch nicht unwillkürlich überall seine eigenen irdischen Maßstäbe 300 000 nicht weniger als 200 000 an der Schlafkrankheit ge auch im Weltall ( unwillkürlich) zum Vergleich heranziehen, so itorben find. würde er finden, daß jene scheinbar so ungeheuren Geschwindigkeiten in Wirklichkeit gar nicht so groß sind. Denn alle Raum- und Zeit­berhältnisse sind relativ; dem Bakterium würde, wenn es denken könnte, die Geschwindigkeit, mit der der für seine Begriffe uner­meßlich gigantische Mensch sich fortbewegt, ebenso unfaßbar groß erscheinen, wie uns Menschen die Schnelligkeit eines seine Bahn verfolgenden Himmelskörpers sich darstellt. Nehmen wir zur Ver­finnbildlichung dieses Relativitätsprinzips einmal unsere Sonne an, die eine Stugel von 1386 700 Kilometer Durchmesser ist. Diese ungeheure Kugel eilt in der Sekunde um 20 Kilometer im Welten­raum fort. Um also ein Stück Weges, gleich ihrer eigenen Aus­behnung, zurüdzulegen, braucht die Sonne nicht weniger als 19% Stunden. Die Schnecke, für uns das Sinnbild langsamer Fortbewegung, braucht für eine entsprechende Strede nur einige Gefunden. Eine in voller Fahrt befindliche Schnellzugslokomotive legt in der Sekunde gar 30 Meter, also das Treifache ihrer Aus­dehnung zurüď.

Mittlerweile wird der Kampf gegen die Schlaffrankheit und um die endliche Auflösung ihres Rätsels mit Eifer fortgesezt. Die englische Schlaffrankheitskommission, die das entvölferte Uganda während der Jahre 1908-1910 für ihre Forschungen auswählte, bat jest ihren legten Bericht veröffentlicht. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Entwickelung des Keimes der Krankheit( Trypanosoma gambiense) in der Tietsefliege und mit der Frage seiner Heber Es hat sich als wahrscheinlich tragung durch dies Inselt. herausgestellt, daß eine Fliege, die einmal, mit dem Keim an ift, diesen bis an ihr Lebensende verbreiten kann. geſtedt Von der Aufnahme des Keims bis zur Ansteckungsfähigkeit vergehen 28 Tage. Es ist immerhin noch ein Glüd zu nennen, daß die Keime sich in der Fliege nicht immer entwideln, sondern nur in einem von zwanzig Fällen, wenn die Fliegen an einem angesteckten Tier gesogen haben. Nach den bisherigen Unterfuchungen fommt überhaupt auf 500 Tietiefliegen nur eine, die zur Uebertragung der Schlafkrankheit fähig ist. Bei den ungeheueren Mengen aber, in denen das Insekt vorkommt, ist auch das schon schlimm Ist auch die Größe der Himmelsförper, ihre Materie folossal, genug. Gebote. so stehen ihnen doch auch unendlich große Räume zu In einem zweiten Abschnitt werden die Ergebnisse die über die Aufnahmefäbig Bleiben wir zur Bersinnbildlichung dieser Berhältnisse bei unserem der Forschungen mitgeteilt, Keim der Schlaffrankheit Sonnensystem. Das Volumen der Erde beträgt rund 1 Billion feit verschiedener Tiere für den Stubikfilometer, ihr Gewicht macht 5,7 Quadrillionen Kilogramm angestellt worden find. Sie haben zu dem Schluß geführt, daß aus. Die Sonne dagegen wiegt 2 Quintillionen Kilogramm, und jowohl Rinder wie Antilopen in einem verseuchten Gebiete Wirte für die Totalmasse aller Störper unseres Sonnensystems in Kilogramm den Krankheitskeim werden können. Ueberhaupt scheinen die freis wird durch eine Zahl mit 42 Nullen ausgedrüdi. Kein menschliches lebenden Tiere noch zu größeren Bedenken Veranlassung zu geben, Gehirn ist imstande, sich bei diesen Zahlen noch etwas Greifbares als man bisher zugestanden hat. Es fann wohl nur ihr Verschulden zu denken. Trotzdem sind diese Wassen unbedeutend, geradezu fein, wenn die Tietjefliege in einem Gebiete drei Jahre lang an winzig im Verhältnis zu dem Raum, der ihnen zu Gebote steht. fteckend gewesen ist, nachdem die Bevölkerung bereits völlig ver­Denn denkt man sich ein fugelförmiges Gebiet, dessen äußere schwunden war. Grenze durch die Bahn des Planeten Neptun dargestellt wird, so hat man den Raum, der den Körpern unseres Sonnensystems zu Gebote steht. Dieses Gebiet hat einen Halbmesser von 4467 Mil­Tienen Kilometer, und sein Rauminhalt beträgt danach ungefähr 373 000 Quadrillionen Rubiltilometer. Würde man auf diefen Naum die Masse aller Körper unseres Sonnensystems gleichmäßig verteilen, so käme auf ein Stubifmeter nicht mehr als 5% Tausend stel Milligramm Materie. Das gleiche Volumen atmosphärischer Luft hat dagegen ein Gewicht von ungefähr 1,5 Kilogramm. Die burchschnittliche Dichtigkeit unseres Sonnensystems auf den ihm zur Verfügung stehenden Teil des Weltraumes berechnet, ist also 240 Millionen mal geringer als die der Luft. Die unfaßbar große Masse der Himmelstörper schrumpft also im Raume zu einem wahren Nichts zusammen.

Diesen Gedanken von der Wingigkeit der Materie im Raume hat zuerst der deutsche Astrophysiker Scheiner entwidelt. Beim Verfolg seiner Ideen kommt man zu noch verblüffenderen Ergeb­nissen. Verlassen wir unser Sonnensystem und lenken wir den Blick auf die uns nächste fremde Conne. Zwischen dieser und unserer Sonne liegt ein völlig leerer Raum, der so groß ist, daß sein Durchmesser ungefähr 7000 mal die Entfernung des Planeten Neptun von der Sonne ausmacht. Dieser uns nächste Firstern ist der Stern Alpha im Bilde des Centauren. Sicherlich werden überhaupt die einzelnen Sonnensysteme alle ungefähr so weit von den Nachbarsystemen entfernt sein. Infolgedessen steht jedem Sonnensystem, auch dem unserigen, in Wirklichkeit ein 7000 mal größerer Raum als der vorhin durch die Neptunsbahn begrenzte Raum zur Verfügung. Man muß sich daher die Masse des Sonnen­systems über das Innere einer Kugel ausgebreitet denken, die 43 000 Millionen mal größer ist als die, deren äußerste Grenze die Neptunsbahn bildet. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Dichtigkeit der Materie, die 240 Millionen mal 43 000 Millionen, oder 10 Trillionen mal geringer ist als die Dichtigkeit der Luft. Geht man schließlich, wie Professor Scheiner, von der Annahme aus, daß die großen Figsternsnfteme, wie etwa unsere Milchstraße, voneinander durch leere Räume getrennt sind, deren Ausdehnung durchschnittlich ungefähr 100 mal größer ist als der Durchmesser jedes dieser Systeme, so erhalten wir als durchschnittliche Dichtig feit des ganzen unseren schärfften Instrumenten noch zugänglichen Universums einen Wert, der 10 Quadrillionen mal fleiner ist als der Wert, der die Dichtigkeit der Atmosphäre an der Erdoberfläche

ausdrückt.

Technisches.

Das Seeschiff der Zukunft? Im Jahre 1812 Bot fich Europa der erfte, erstaunliche Anblick des neuen Dampfbootes, der den Amerikanern bereits vertraut war. Und schon nach hundelt Jahren, in einer für die Entwickelung eines so wichtigen und vor gangslofen Verkehrsmittels verhältnismäßig furzen Zeit scheint es durch einen neuen Typ verdrängt werden zu sollen: das Diesel schiff, dem noch der offizielle Name fehlt, für das jedoch das Charakteristische ist, daß der Dampffefsel durch den Dieselmotor erfekt wird. Und zwar sind es große lleberieeschiffe, die man auf diese Weise auszurüsten beginnt. Die Hamburg- Amerika- Linie hat mit ihrem ersten Versuch kein Glück gehabt; an Stelle der be schädigten Motoren hat sie wieder Dampfteffel in das Probeschiff einbauen müssen. Dagegen find jetzt der größten Kopenhagener Werft überraschende Erfolge mit 7000- Tonnenschiffen gelungen, infolge deren sich die Aufträge, auch aus anderen Ländern, häufen. Besonders angenehm überrascht war man von dem absolut sicheren Rückwärtsmanövrieren des neuen Modells, da man gerade in dieser Beziehung Befürchtungen gehegt hatte. Dazu kommen die großen Annehmlichkeiten gegenüber dem Schmutz und der Geräusch fülle des Dampfers. Das zum Betriebe der Motoren erforderliche Petroleum findet seinen Blazz in den Tanks des Doppelbodens, die bei den Dampfern den Wasserballast halten. Die Schornsteine find überflüssig geworden, da es feine Koble und feinen Rauch mehr gibt; aber infolgedessen auch keinen Ruß. Die nötigen Ausstoß­robre liegen in den Masten versteckt. Der Maschinenraum wird auf diese Weise, verglichen mit denen der Dampfer, zu einem behaglichen Aufenthalt. Keine Hize und ungesunde Luft, kein ohrenbetäubender Lärm und fein Schmutz und Kohlenstaub machen den Aufenthalt, wie namentlich in den Tropen, zur Hölle. Denn die ersten fertigen Schiffe des neuen Typs Selandia" und Fiona" werden für die Dänisch- Dstasiatische Kompagnie regelmäßig zwischen Genua und Bangtot laufen. Nur hin und wieder hört man einen Heinen, scharfen Senall, wie von einem Pistolenichuß, wenn etwas von der fomprimierten Luft aus einem Sicherheitsventil ent weicht. Das ist alles, im übrigen steht ein Maschinenmeister an zwei Handgriffen und reguliert das Werf, fezt das Schiff in Gang oder bringt es zum Stehen, so leicht als man sonst eine Taschenuhr aufzieht Wenn auch der Typ im Berlauf der Zeit gewiß noch Vers befferungen erfahren wird, so ist doch der Beweis erbracht, daß er seinen Zwed völlig zu erfüllen imftande ist, daß der Erfindergeist nicht nur wie üblich für die Passagiere und Siftionäre, sondern auch für die Bedienungsmannschaft wesentlich günstigere Bedingungen ge­

Es gibt also feine größere Raumberschwendung als die im Weltall . Unendliche öde Weiten breiten sich aus zwischen spärlich schaffen hat. Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Drud u. Verlag: BorwärtsBuchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.