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Jm Fall der Bejahung der Fragen 3 und 4 bitten wir die Liste Ihrer Arbeiter bez. den Beitrag an die Geschäftsstelle des deutschen   Flottenvereins, Brühl   25, I., gelangen zu lassen.

Am meisten wäre uns gedient, wenn Sie die Broschüre selbst an Ihre Arbeiter verteilen oder diesen per Post zu­schicken würden, da uns dadurch viel Arbeit und Kosten erspart blieben."

Der Inhalt des Machwerks, mit dem der Flottenverein die Arbeiter zu überraschen" gedenkt, ist so blödsinnig- verlogen, daß die Zumutung, volljährige" Arbeiter fönnten dadurch belehrt werden, nur auf die irrige Schätzung der Einsicht des Proletariats nach dem Maßstabe der Jutelligenz der Marine- Agitatoren und Lieferanten zurückgeführt werden kann.

Die Socialdemokratie muß mehr thun, sowohl weil sie mehr ver- genden Kapiteln des Etats wurde es noch ärger; da regten langt, als auch weil für sie mehr auf dem Spiel steht. Demgemäß fich die verschiedenen Kirchturmsinteressen und in langen hat die Resolution, die in voriger Woche von den Berliner   Arbeitern Reden wurde die Notwendigkeit des Neubaues eines Gerichts In diese lang­gegen die Flottenvorlage gefaßt worden ist, bei ihrer notgedrungen in diesem oder jenem Landstädtchen erwogen. kurzen Fassung die konstitutionellen und finanziellen Seiten der Sache weiligen und breiten Erörterungen fiel die Anregung des freifinnigen Abg. Goldschmidt, die Lage der Kanzlisten, Diätare, Bogen­gar nicht oder nur nebensächlich berührt und das Schwergewicht ihres schreiber und Attenhefter zu verbessern. Bom Regierungstisch wurde Brotestes in die Verurteilung derjenigen Tendenzen gelegt, die unter sehr fühl erwidert, daß daran nicht zu denken sei. Der Andrang der dem Schlagwort der Weltpolitit zusammengefaßt werden. Civilversorgungsberechtigten zu dieser Laufbahn" sei besonders in Von diesem Schlagwort, gilt in erster Reihe: Hier ist der Feind! Berlin   so groß, daß die Leute eben sehr lange auf feste Anstellung Nicht als ob die Socialdemokratie sich vor einem Schlagwort fürchtete, ivarten müßten. Womit die Sache erledigt war. Am Montag wohl aber weil der liberale Philister sich durch Schlagworte ins werden die Etats der direkten und indirekten Steuern beraten.- Bockshorn jagen läßt. Beweis die Wahlen von 1878 und 1887, wo fich die Spießbürger durch die lächerlichsten Schlagworte derartig Die ,, Notleidenden" und der agrarische ,, Notstand". Hypnotisieren ließen, daß sie, ihre eigenen Interessen mit Füßen Der bündlerische Notstandsjammer im Cirkus Busch Die Vaterschaft der Weltpolitik nimmt in der Täglichen tretend, ins Garn der Reaktion rannten. Dann aber ist das Schlag- steht uns wieder bevor und in den nächsten Tagen werden die Rundschau" Dr. Sarl Peters für sich in Anspruch. Und zwar mit wort der Weltpolitik eben nur die Maske für jene mächtigen agrarischen Blätter wiederum wiederhallen von den Klagen über vollem Recht. Er hat schon vor mehr als zehn Jahren die Politik Interessen, die rücksichtslos entschloffen find, die Flottenvorlage die steigende Notlage" der Großgrundbesizer. Angesichts dessen der Bülow und Tirpik verfochten, wurde freilich damals ausgelacht. durchzusetzen, und was nicht übersehen werden darf dabei ist es nicht uninteressant, sich vor Augen zu führen, was die Er selbst weist darauf hin, daß er 1896 400 Millionen für die Flotte felbst wieder unter einem unerbittlichen 3wang historischer Not- berufenen Vertreter der agrarischen Interessen, die Land- verlangt hat, aber auf den Widerspruch der Abgg. Hammacher und wendigkeit stehen. Gerade dies hat die proletarische Opposition seit wirtschaftskammern, über den Notstand" der Land- Prinz Arenberg gestoßen fei. Jetzt sei man für mehr als das jcher vor der bürgerlichen vorausgehabt, daß sie sich nie mit der wirtschaft sagen. Der bayrische Landwirtschafts- Doppelte, obwohl sich seit 1896 die Weltlage nicht wesentlich ver­unfruchtbaren Defensive begnügt hat, auf den papiernen Schein ihres rat schreibt: Rechts zu pochen, sondern daß sie sich stets in die Politik ihrer Gegner hineinzudenken vermocht und die gegebene Situation nach allen Richtungen zu durchdringen gewußt hat, wodurch allein sie ihren Gegnern immer überlegen geblieben ist. Wenn die liberale Oppofition dorfer Maler, der Malkasten" Redoute wird diesmal der sich begnügt zu sagen: Die Weltpolitik, die sich in den uferlosen bekennt ebenfalls diese günstigere Gestaltung, da der Ernte­Die Landwirtschaftskammer für Ostpreußen Triumph" der Hansa" als" Jdee" zu Grunde liegen. Und zwar wird Karnevals- dee mit besonderer Rücksicht Flottenplänen verkörpert, ist eine windige Projektenmacherei, so ist flottenvortage das ganz richtig, aber auch ganz von der Oberfläche geschöpft. Erst Ertrag und die Preise für landwirtschaftliche Produkte beauf die Flotten vorlage durchgeführt werden. Es soll eine Narremmahnung für das 20. Jahrhundert werden, das dem Deut­indem die proletarische Opposition prüft, woher diese windige friedigendere waren". Die Landwirtschaftsschen Reich" die ihm gebührende Stellung einer ersten Weltmacht mit Projektenmacherei fommt, indem sie sich über die ernsthaften Ursachen kammer für Westpreußen   fagt: Hilfe einer starken Kriegsmarine einräumen wird, dem Hanseatischen klar wird, die in noch so lächerlichen Wirkungen hervortreten, gewinnt " Bereits im vorigen Jahr konnten wir mitteilen, daß durch ein Wahlspruch wieder aufnehmend: Mein Feld ist die Welt!" Anziehen der Preise für Getreide, Vieh und sie den festen Boden, worauf sie der falschen und gegenwärtig Wenn es munt nicht seitens der Großindustriellen und des Spiritus eine fleine Besserung im landwirtschaftlichen Gewerbe Berliner   Hofes Aufträge für die freien Künstler Düsseldorfs mächtigen Weltpolitik die richtige und auf die Dauer siegreiche Welt­fich zeigte. Diese hat ebenfalls für das Berichtsjahr, wenn andregnet! politit entgegenzusehen vermag. mit Schwankungen, Verein ciner relativ günstigen Ernte wieder den Landwirten einigen Mut eingeflößt." Centrum und Flottenvorlage. Die Köln  . Volkszeitung" Die Landwirtschaftskammer für Pommern   konstatiert, daß die Centrums- Fraktion hinsichtlich des entscheidenden konstatiert: Punktes, der Dedungsfrage, völlig gefchloffen auftritt.

Dieser ihrer allbewährten Methode ist die Socialdemokratie in dem politischen Kampfe der legten Monate treu geblieben, und ihre Organe haben das Schlagwort der Weltpolitik in allen möglichen Richtungen gründlich zerpflückt. Gleichwohl mag es nützlich sein, augenblicklich, wo der Kampf zu einer Art Stillstand gekommen ist, noch einmal die wesentlichsten Gesichtspunkte zusammenzufaffen, um die es sich bei der sogenannten Weltpolitik handelt. Es würde jedoch ermüdend sein und zur Wiederholung oft schon gejagter Dinge zwingen, wenn wir alle die Nedensarten der Flottenschwärmer der Reihe nach untersuchen wollten; wir ziehen es vor, einen fürzeren Weg einzuschlagen, indem wir die historische Entwicklung der kapita­ listischen   Weltpolitik in ihren großen Zügen vorfolgen laffen und in je einem Artikel die Weltpolitit des kapitalistischen   Absolutismus, die Weltpolitik des bürgerlichen Handelskapitals, die Welt­politik der großen Industrie und die Weltpolitik des frachenden Kapitalismus beleuchten. Auf diesem Wege branchen wir die Nedensarten des gegenwärtigen Wasserpatriotismus nur da mit einem Wort zu berühren, wo sie von den historischen Thatsachen totgeschlagen werden, und neben allen Annehmlichkeiten dieser fummarischen Methode haben wir noch den Vorteil, flaren Einblick

habe. Der Sprößling, der von den heutigen Machthabern alimentiert Wie im vorjährigen Bericht, so kann auch jetzt konstatiert wird, ist in der That seines natürlichen Erzeugers würdig.- werden, daß sich die Lage der Landwirtschaft günstiger gestaltete und im allgemeinen eine Wendung zum Besseren eingetreten ist.

In wirtschaftlicher Beziehung muß das verflossene Jahr als ein besseres denn seine Vorgänger eingeschätzt werden. Die Witterungsverhältnisse waren im ganzen günstig und, wenn auch in den einzelnen Gegenden der Provinz verschieden, so ließen sie doch überall verhältnismäßig reiche Getreide- und Futter­ernten zu."

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Die Landwirtschaftskammer für Schlesien  nannte die Preise einigermaßen lohnend", und die Landwirtschaftstammer für die Provinz Sachsen   jagte:

" Immerhin ist der bessere Stand der Getreidepreise der Landwirtschaft besonders dadurch zu statten gekommen, daß im allgemeinen die Ernte eine gute Mittelernte war und die Erträgnisse aus der Feldwirtschaft sich dadurch befriedigend gestalteten. Auch die Einnahmen aus der inneren Wirtschaft zeigten eine Steigerung, weil sich im Sommer ganz allmählig die Bich­preise von ihrem seitherigen Tiefstande erholten und einen flotten und lohnenden Abjazz aller Art, namentlich für Schweine, brachten." Die Landwirtschaftstammer für Schleswig Holstein   sprach von einem im ganzen etwas

That feines natür Flotten- Karneval. Dem Künstlerfest der Düssel­

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Das ist eine Thatsache von der größten Bedeutung, um so mehr als diese Geschlossenheit in dem gleichen Umfange bei früheren Gelegenheiten nicht vorhanden war, sondern die Fraktion mehrfach in zwei sich gegenseitig neutralisierende Hälften sich spaltete, wodurch sie ihre ziffernmäßig ausschlaggebende Stellung einbüßte. Daß dadurch der Centrumspreffe ihre Aufgabe auf das äußerste erschwert war, braucht wohl nicht ausdrücklich hervorgehoben zu werden.

Die Köln  . Volfsztg." erklärt dam mit aller Entschiedenheit, daß das Centrum für eine Flotte auf Pump nicht zu haben sei.

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Das Wasserwettrüsten. Die Times" tündigen gegenüber der deutschen   Flottenvorlage eine Verniehrung der englischen Flotte an. Da wären also die sechs Milliarden, die unsre Vorlage fordert, bereits wieder zu wenig.

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Der

Ausführung der Gewerbe Ordnungs- Novellen. Bundesrat wird sich, wie offiziös mitgeteilt wird, in naher Zeit mit

Weltpolitik des Deutschen   Neichs wie die revolutionäre Weltpolitit geren Bilde" als die meisten leztverflossenen Jahre boten: auf die Ausführung erordnungen zu befassen haben, welche sich

des deutschen   Proletariats erklärt.

Politische Nebersicht.

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Die Viehpreise hielten sich bei recht reger Nachfrage für Zucht, Nuß- und Schlachtvieh auf angemessener Höhe." Etwas gepreßt flingen diese Zugeständnisse. Die agrarisschen Kreise sind eben nicht so dumm, das Lob der fetten Jahre mit Berlin  , den 10. Februar. vollen Backen auszuposaunen. Indessen: Zugeständnisse der Das unsaubere Doppelspic!, Profite, die feit zwei Jahren und länger die Großgrundbesiger das die konservativen Agrarier hinsichtlich der Flottenvorlage einheimsen, sind es darum doch. Für die schreienden Cirkus treiben, ist im Reichstag vor den gangen Volt entlarvt worden. agrarier bestehen freilich die Berichte ihrer Interessen Vielleicht werden sie fünftig vorsichtiger reden und schreiben. bertretungen nur dann, wenn sie das Echo des bündlerischen Durchweg Gegner der Flottenvorlage schwelgen sie in natio- Notstandsjammers find. al nalen Phrasen, während sie in mastierten Zeitungsartikeln und privaten Gesprächen gegen das große nationale Werk intriguieren. Die elende Feigheit der Gesellschaft wird nur durch den eflen Byzantinismus und die erstaunliche Beschränktheit übertroffen. Mit der mutigen Opposition Wie wir schon angekündigt, bereitet der Flottenverein eine gewaltige gegen die Kanalvorlage haben sie sich offenbar vollständig Beschießung des Volfes mit Papierpfropfen vor. Die mehrfach er erschöpft und darum gefallen sie sich nun in niedrigen wähnte Broschüre von Hans Hartmann wird in ungeheuer Auflage heuchlerischen Spekulationen auf die Hofgunft. überall gedruckt. Während eine Berliner   Druckerei 1, Millionen in Die reuz 8eitung" schreibt heute über unsre billigster Ausstattung herstellt mit dem aufgedrudien Preis von Protestversammlungen: 10 Pf. wird in Braunschweig   eine bessere Ausgabe für den Preis von 15 Pf. gedruckt. Natürlich wird alles gratis verbreitet. Ju welcher Weise die Flugblatt- Verbreitung vor sich gehen soll,

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Deutsches Reich.

Die Papierflut., pus

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Damit

Einmal wird es sich um eine faiserliche Verordnung handeln, welche den Rest des Handwerksorganisations Gesetzes vom Jahre 1897 in Geltung bringen soll. Bekanntlich sollen am dies möglich wird, ist es nötig, den auf sie bezüglichen Ab­April d. J. die Handwerkskammern in Thätigkeit treten. schnitt des Handwerksorganisations Gejeges in Kraft zu setzen. Gleichzeitig follen übrigens auch die Bestimmungen über den Meistertitel und die allgemeinen Vorschriften über die Lehrlings verhältnisse zur Einführung kommen. Die zweite Verordnung wird sich auf die Novelle vom Jahre 1891 beziehen. In dieser ist bestimmt, daß die Vorschriften über Arbeiterschutz und über die gewerbliche Aufsicht auch auf die Werkstätten mit Motorenbetrieb ausgedehnt werden sollen. In der in Aussicht stehenden Verordnung wird es sich um die Ausführung dieser Be jtinuing handeln, in welcher dem Bundesrate das Recht vorbehalteir ist, für gewisse Arten von Betrieben Ausnahmen von bestimmten Borschriften nachzulassen.

Warenhausfteuer. Der Der Gesetzentwurf, betreffend die Besteuerung der Warenhäuser, ist im Staatsministerium durch­beraten, soll die Genehmigung durch den König erhalten haben und demnächst dem Landtag vorgelegt werden.

Einen Gefehentwurf gegen den Vertragsbruch landwirt-;

Der in großem Stile unternommene Versuch der jedenfalls von Landtag   zugehen. der socialdemokratischen Meinungsfreiheit und Urteils das zeigt das folgende Aftenstück, das die Leipziger Boltszeitung" fchaftlicher Arbeiter hat soeben nach. berühmten Mustern die Re­fähigkeit noch viel zu optimistisch denkenden Professoren, die veröffentlicht:

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Genossen" mit Geisteswaffen" zu bekämpfen, ist auf der

ganzen Linie fehlgeschlagen. Darüber darf man sich nicht täuschen. Es ist dies eben ein Glied mehr in der Kette der Be­weise dafür, daß einer rein auf Verhezung und Unzufriedenheits­erregung drejjierlen Agitationspartei gegenüber noch so scharfe und noch so trefflich geführte Geisteswaffen" gar nichts richten... Die Socialdemokratie bildet eben mit vollem Be­wußtsein und mit großer Konsequenz eine Welt für sich, und wenn man nicht kräftigere Mittel und gangbarere Wege als den Geisterkampf findet, um die Arbeiterschaft von der socialdemokratischen Führung und Verführung zu trennen, wird man nicht dazu gelangen, die Verführten wieder dem nationalen Gedanken zurückzuerobern. Gleichwohl wäre es als ein guter Erfolg des letzten Versuchs der Professoren, durch geistige Waffen in focialdemokratischen Versammlungen etwas auszurichten, zu be­grüßen, wenn man sich des Mißerfolges und feiner Ursache klar bewußt würde und für die Zukunft entsprechende Lehren darans zöge."

Mit gemeinerer Perfidie ist faum jemals der Ruf nach dem starten Mann, nach fräftigeren Mitteln" des Staats­streichs, des Ausnahmegefeßes, der brutalen Unterdrückung erhoben worden, als hier anläßlich der Haltung der Social­demokratie zur Flottenvorlage, gegen die doch die Kon­ferbatiben genau fo feindlich gesinnt sind wie wir selbst, wenn auch aus sehr wenig lauteren und kultur förderlichen Gründen.

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Nach den Vorgängen im Reichstag   wird die Kreuz­Beitung" fünftig vielleicht ein wenig vorsichtiger sein. Statt fich über die Wasserscheu" der Arbeiter Heuchlerisch aufzu regen um oben einen guten Eindruck zu machen soll sie lieber erst ihre eignen Parteigänger im Lande für die Flotte begeistern. Einstweilen hat auf dem flachen Lande keine einzige fonservative Versammlung zur Agitation für die Welt­politik stattgefunden. Fürchtet man, mit faulen Aepfeln begrüßt zu werden?

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Das preußische Abgeordnetenhaus Beendete Sonnabend die Specialberatung des Etats der Justizver­waltung. Die Debatte war recht belanglos. Beim Titel Gehalt des Ministers" wurde noch von verschiedenen Seiten Beschwerde über die Höhe der Gerichtskosten geführt, das zu milde Urteil einer Berliner   Straffammer gegen einen Sittlichkeitsattentäter kritisiert und cin langer Mandarinenstreit darüber ausgefochten, ob die Präsi denten der Oberlandesgerichte, die Herren der Justizprovinzen, nicht in eine höhere Rangstufe gehörten, als die Senatspräsidenten jüngst geschaffenen Reichs- Militärgdes erichts. Bei den fof

Streng vertraulich!

vor

Iver

lassen. In dem Entwurf werden Strafen bis zu dreißig Mart eventuell zehn Tagen haft für solche Arbeiter Leipzig  , Januar 1900. gesehen, die widerrechtlich den Antritt der Arbeit ver­Geehrter Herr! Das Präsidium des deutschen   Flottenvereins hat beschlossen, weigern oder die Arbeit verlassen; auch soll die zwangs weise Zuführung derselben durch die Landespolizeibehörden am 10.( 15.?) Februar d. I. an die gesamte deutsche auf Kosten der Arbeiter und auf Antrag des Arbeitgebers Arbeiterschaft eine Flugschrift zu vertreiben, die rein fachlich In beiden Fällen muß der Antrag binnen zulässig sein. und in keiner Weise agitatorisch die Frage behandeln foll, welche einer Woche nach Begehung der strafbaren Handlung gestellt Bedentung und welchen Nutzen die Schaffung einer starten sein. Feruer soll mit einer Geldstrafe bis zu 150 Mark deutschen   Flotte für unsre Arbeiterschaft oder mit Haft bis zu 6 Wochen bestraft werden, haben wird. Es wird darin dargelegt sein, wie ein landwirtschaftliche Arbeiter zur widerrechtlichen Verweigerung weiteres Emporkommen unfres deutschen   Arbeiter- des Autritts der Arbeit oder zum widerrechtlichen Verlassen derselben standes und eine Verbesserung seiner Lebensberleitet oder wer landwirtschaftliche Arbeiter, von denen er haltung nur möglich ist, wenn unsre deutsche weiß oder den Umständen nach annehmen muß, daß sie bei einem Flotte und damit unser Handel und Industrie bedeutend andern Arbeitgeber widerrechtlich den Antritt der Arbeit verweigert erstarkt. Mit Genehmigung des Herrn Präsidenten der hiesigen oder die Arbeit verlassen haben, für einen Zeitraum in Arbeit nimmt, des Herrn Präsidenten der hiesigen wo die vertragsbrüchigen Arbeiter dem andern Arbeitgeber zur Arbeit Handelskammer hat nun am 18. d. M. in deren verpflichtet find. Im ersteren Falle soll der Arbeitgeber für den Räumen eine vertrauliche Besprechung stattgefunden, an der die Vertreter folgender Firmien teilgenommen haben: Folgen die Schaden verantwortlich sein und neben dem Arbeiter als Gesamt­schuldner haften. Firmen.)

Die Erschienenen haben sich einstimmig bereit erklärt, an der Berbreitung dieser Schrift mitzuwirken und dieselben in ihren Fabriten verteilen zu lassen, auch sonst dem Unter­nehmen ihre volle moralische und finanzielle Unterstützung zu gefagt.

Wir erlauben uns deshalb, auch an Sie mit der Bitte heran­zutreten, den beifolgenden Fragebogen möglichst umgehend auszufüllen und an uns zurüdgelangen zu laffen.

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Indem wir Ihnen im voraus für Ihre liebenswürdige Bereit willigkeit zur Unterstützung dieses vaterländischen Unternehmens mujren besten Dank jagen, bitten wir Sie gleichzeitig im Juteresse des Gelingens desselben, diese Mit teilung als eine durchaus vertrauliche betrachten zu ivollen. Mit vorzüglicher Hochachtung Deutscher Flottenverein  ( Geschäftsstelle Leipzig) ( gez.) E. v. Bressensdorf.

Der Fragebogen lautet: 1. Sind Sie bereit, die Broschüre an Ihre männlichen bolljährigen Arbeiter in Ihrer Fabrik zu verteilen oder auf Ihre Kosten per Post in deren Wohnung zu senden?

2. Wie vieler Eremplare bedürfen Sie in diesem Falle?

Es soll angeblich an der Annahme des Entwurfs kein Zweifel sein, und das ist ja auch gern zu glauben, da für die Ver­klavung der Landarbeiter in den deutschen   Parlamenten immer leicht Mehrheiten der bürgerlichen Abgeordneten zusammen zu bringen sind.

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Die Meldungen über neuere Eisenbahner- Entlassungen in Sachfen, die wir gestern unter Berufung auf bürgerliche Blätter gaben, erweisen sich als unwahr. Die Sächs. Arbeiterztg." hat Er­undigungen eingezogen und diese Auskunft erhalten. Die Alarm­nachricht ging von den Dresdener Neuesten Nachrichten" aus.

Die Aufhebung der Kohlenausfuhrtarife beabsichtigt nach der Köln  . 8tg." die preußische Staatsbahuverwaltung. Sie waren ursprünglich eingeführt, so wird die Maßregel begründet, um unsern Kohlenzechen, als sie im Inland feinen genügenden Abfagmartt fanden, den Wettbewerb im Auslande zur Herabsetzung ihrer Selbst­fosten und zur Erhaltung ihrer großen Arbeiterschar zu erleichtern und zu ermöglichen. Sie haben jetzt ihren gwed erfüllt und sind unnötig geworden, seit es den Kohlenzechen nicht einmal mehr ge lingt, den Inlandsbedarf zu befriedigen.

Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozeffe.

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3. Würden Sie im verneinenden Falle bereit sein, uns die Die Druckschrift Parisiana, deutsche Verse aus Paris  ", von Adressen ihrer männlichen volljährigen Arbeiter zur Oskar Panizza  , wurde vom Landgericht München   1 wegen Verfügung zu stellen, damit wir selbst an diese die Schrift ver- Majestätsbeleidigung beschlagnahmt. Gegen Panizza   wurde senden resp. verteilen? ein Saftbefehl erlassen. Der Schriftsteller wohnt aber, weit vorm 4. Sind Sie in diesem Fall bereit, zu den hierdurch er- Schuß, in Paris  . wachsenden Kosten einen Beitrag zu leiften?