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Sieht man von diesen unseres Erachtens allerdings recht ge- Schachnachrichten. Der Sieger von San Sebastian wichtigen prinzipiellen Bedenken ab, so präsentiert sich das Werk- A. Rubinstein hat Dr. Em. Lasker, der seit seinem Siege chen als eine geschickte Zusammenfassung unseres heutigen Wissens über den verstorbenen Weltmeister W. Steiniz den Rekord der über die innere Natur der Elektrizität. Der geschichtliche Rahmen, Schach- Weltmeisterschaft in Matchen unbesiegt( nur gegen der die Darstellung umspannt, läßt alle Teile der Elektrizitätslehre C. Schlechter Remis) inne hat, zu einem Wettkampfe um die sowie der Nachbarbezirke dee Magnetismus und der Optik gleich- Weltmeisterschaft herausgefordert. Dr. E. Laster antwortete, er mäßig zu ihrem Rechte kommen. Für einen kritisch denkenden könne nur dann hierüber entscheiden, wann die Verhandlungen über Leser, der die Schale von dem Kern zu trennen weiß, wird diese eine frühere Herausforderung durch den Kubaner Capablanca Dr. Lasker Teicht faßliche Darstellung der Elektronentheorie gewiß nicht unwill- als endgültig gefcheitert zu betrachten sein werden. tommen sein. wendete fich neulich an den Präsidenten des Franklin- Schachklubs Kann dieses Werk nur unter gewissem Vorbehalte empfohlen in Philadelphia Walter Penn Shipley, der in jenen Verhandlungen wwerden, so verdienen zwei weitere Neuerscheinungen:„ Glemente die Wahl zum Schiedsrichter angenommen hatte, mit der Bitte, und Elektrochemie" und" Telegraphie und Tele- endgültig zu entscheiden. Die Differenzen zwischen Lasker und phonie", die beide aus der Feder von Hanns Günther stammen Capablanca bestanden im wesentlichen darin, daß ersterer als älterer und denen noch zwei Bändchen über" Dynamomaschinen und Elektro- Herr, um eventuellen Ermüdungen vorzubeugen, höchstens 5 Stunden motoren" und über„ Beleuchtung und Heizung" alsbald folgen pro Tag Spielzeit, in zwei Intervallen a 22 Stunde geteilt, wwerden, desto uneingeschränkteres Lob. Jedes für sich abgeschlossene akzeptieren wollte, während sein bedeutend jüngerer und physisch Bändchen gibt in guter, wohldurchdachter Auswahl das Tatsächliche fräftigerer Gegner eine ununterbrochene Spielzeit von 6 Stunden und Theoretische so anziehend wieder, daß manche Partien sich wie pro Tag forderte und, sich dabei auf den Umstand berief, Dr. Lasker ein Roman lesen. Man blättere zum Beispiel die an wirklich dra- habe seine Weltmeisterschaft unter denselben Bedingungen zu vermatischen Spannungen reiche Geschichte der Kabeltelegraphie durch! teidigen, unter denen er sie gegen Steinig erworben hatte. Capablanca Das erste Bändchen umfaßt die Lehre von den elektrischen Elemen- hat nur formell und oberflächlich recht. Die Weltmeisterten, primären und sekundären( Akkumulatoren). Die Behandlung schaft soll doch dem zufallen, der besserer Kenner des Schachs ist, der chemischen Fragen ist dabei so anschaulich, daß ihr jeder halb- nicht aber dem physisch Ueberlegenen!... Auch ganz formawegs aufmerksame Leser ohne Mühe wird folgen können. Galbano- listisch genommen, hat Laster recht, wenn man nur gründlich plastik sowie andere chemische Wirkungen des elektrischen Stromes auf die Sache eingeht. Die Bedingungen mit Steinig bestanden werden da mitbehandelt. nämlich prinzipiell darin, daß Lasker als damaliger„ Aspirant" in Mit dem zweiten Bändchen gelangen wir auf das Gebiet solcher schachtechnischer Beziehung den Bedingungen des damaligen Besizers wichtiger Mittel der modernen Kultur, wie es Telegraph und Tele- des Weltmeistertitels einfach sich zu fügen hatte, soweit sie plausibel phon heutzutage find. In zwei einleitenden Kapiteln wird die erscheinen. Und 5 Stunden pro Tag in zwei Intervallen a 2½ iſt Behre vom Magnetismus behandelt, dann folgt ein kurzer geschicht- eben eine genügend plausible Bedingung für eine so anstrengende licher Ueberblick über das Werden der Telegraphie, in den sechs geistige Tätigkeit! übrigen Kapiteln werden die wichtigsten Apparate der Telegraphie Zweispringerspiel im Nachzug. und Telephonie besprochen. Die durch gute Zeichnungen unter- weispringerspiel im Nachzug. stüßte Darstellung bleibt überall allgemein verständlich und klar Am 6. April 1912 in München gespielt. und wird durch eingeflochtene historische Ausblicke belebt. Es R. Spielmann. C. Bardeleben. läßt sich wirklich keine bessere Anleitung zum Studium der Telegraphie und Telephonie für technisch- interessierte Arbeiter denken.
Wir sehen der Erscheinung weiterer Bändchen der Serie, von denen der vierte u. a. die Darstellung der drahtlosen Telegraphie geben wird, mit besten Hoffnungen entgegen. Der Preis von 1 M. für den Band ist in Anbetracht der guten Ausstattung mäßig zu
nennen.
1. e2-04 2. Sg1- f3
8. Lfi- c4
e7- e5
Sb8- c6 Sg8- f6
Diese Eröffnung hat höchstens den Bert, dem Evansgambit: 3..... Lc51 Dies ist aber 4. b4 auszuweichen. unlogisch, da sowohl angenommenes LXb4!) als Evansgambit( 4. abgelehntes( 4. Lb6) eher für Schwarz günstig ist. d7-85 Sc6- d4
4. Sf3- g5 5. e4Xd5
Eine zweifelhafte Neuerung. Besser Sc6- a5!( 5. SXd5;
6. c2- c3
Das Kleine Werk von Prof. Fr. Adami„ Die Elektria zität". Teil I, das in Reclame Serie:„ Bücher der Naturwissen schaft" erschienen ist, sollte hier eigentlich nicht besprochen werden, ba es als Anfang einer systematischen Darstellung feineswege ein Ganzes für sich bildet. Wir fühlen uns indes verpflichtet, schon jezt darauf hinzuweisen, daß das Werk so viel tatsächliche Unrich tigkeiten enthält, daß von seiner Benutzung als Führer dringend 5. abzuraten ist. Um nicht beweislos zu behaupten, ein Beispiel statt 6. SX17, KXS; 7. Df3+ 2c. mit vieler. Der Verfasser belehrt uns( Seite 18-19), daß bei Reibung starkem Angriff); 6. d2- d3! 2c. von zwei Stüden rohen Bernsteins aneinander beide Stüde negativ elektrisch geladen werden. In Wahrheit aber kann das eine Stüd jo gut wie das andere positib oder negativ geladen werden; auf alle Fälle jedoch sind gleichzeitig auftretende Elektrizitätsarten verschieden. Von einer Durchbrechung dieses wichtigen Grundgesebes ist uns bis jebt noch nichts bekannt geworden. Auch auf den Geiten 43-44 haben wir einen ebenso unbegreiflichen Fehler entdeckt. Die meisten Leser werden sicherlich keine Lust haben, nach den Fehlern des Buches zu spähen und werden also gut tun, das Werkchen, wie gut es auch gemeint war, borderhand unbenutzt zu V. Th. laffen,
_ Schach.
Unter Leitung von S. Alapin.
Stärker, wenn auch dem Gegner den Angriff überlassend, ist 6. d5- d6! b7- b5?
6.
7. c3Xd4
Starter 7. Lfi 1 Statt des Tertzuges sollte Schwarz eben 6.... Sd4- f5 gespielt haben.
7.
8. d4xe5
b5xc4
Weit stärker war Dd1- e21
8.
9.0-0
Dd8Xd5!
Sofort Sg5- f3 war sicherlich besser.
17.
18. Tel- di
18. Te2?, La6 2c. 18.
Sc5- d3
Lf8- c5 LXS; 19. gXf3,
Beffer 18.. a6; 20. Sc3, SX65 2c.
19. Lc1- e3 20. f2Xe3
Lc5Xe3 a7- a6
21. Sb5- d6+
c7Xd6
22. Td1Xd3
d6- d5?
23. Tal- c1+
Kc8- d8
24. Tc1- d1
Kd8-67
25. e3- e4?
Th8- d8
26. Sf3- d4
g7- g6 d5Xe4
27. Sd4- b3
28. Td3xd7+
29. Td1Xd7t
Td8Xd7
Ke7Xd7
30. Sb3- c5+?
Besser Sd4!
30.
Kd7- co
31. Sc5b7?
Weiß tariert das Bauern- Endspiel falich. Es sollte für ihn eher verloren gehen.
31.
32. 85-86!
Kc6Xb7
Sonst Kb7- c6- d5Xe5( bezw. Kd4).
33. Kg1- f2
32.
34. Kf2-83
35. b2- b3?
35.
•
£ 7Xe6
Kb7- c6
Kc6- d5
8
7
11. d2- d4?
Lc8- b71 Sf6- d7
Richtig war 11. Sc31, Dc6( 11.... Dd3; 12. Sel nebst d4); 12. d4 2c.
11.
12. Sb1- c3
c4Xd3 Dd5- c6?
h2- h4! war das Richtige.
g6- g5! gewann.
36. a2- a3!
37. g2- g3?
h2- h41 war geboten.
37......
Kdб- c5?
Kc5- d5
Kd5- e5?
Mit g6- g51 war das Spiel ge
wonnen.
38. h2- h41
Ferber.
9.
10. Sg5- f3
c d
e
f g
h
6
5
I
3
2
C
13. Tf1- e1
5
13. DXd3?, La6 2c.
A
Weshalb nicht einfach Dc4! nebst
eb. Sc5 und Td8 2c.?
39. g3- g4 40. h4- h5
Ke5- d5
Kd5- e5
g6Xh5 h5- h6 Ke5- d5
41. g4Xh5 42. b3- b4
13.
0-0-0
14. Dd1Xd3
Sd7- c5
3
15. Dd8- f5+
Dc6- d7
16. Df5Xd7+
Td8Xd7
2
17. Sc3- b5?
Das Richtige bestand in 17. e6! nebft Se5. Nun steht Schwarz besser.
44. b4- b5
Kd5- c4 Nemis.
Es folgte: 44...... ab5; 45. ab5, KXb5; 46. KXe4, Kc6; 47. Ke5, Kd7; 48. Kf6, Kd6; 49. Kg6, 65; 49. KXh6, e4; 50. Kg7, e3; 51. h6 Imit Remisschluß.
43. a3- a4
Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin.- Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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b
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2+( FP- 991).