-
315
es die, die gewöhnt sind, zeitig aufzustehen, zu arbeiten und die sind zahlreiche fossile Formen namentlich in der Triasformation Sachen nicht zu verdrehen.
" 1
Und dafür genießen sie teine Vorzüge."
" Im Gegenteil, alle Vorzüge genießen die, die spät aufstehen. Uebrigens, nein, nicht alle. Bu den Feiertagen werden die Arbeitenden größere Summen als Belohnung bekommen; aber sie bestehen ja
nicht darauf?"
"
„ Sie müssen zugeben, daß es schrecklich ist... zusammen zu dienen und zu fühlen, daß man auf dem Rücken seiner Kollegen figt. „ Sie scheinen an einem analytischen Skeptizismus zu leiden?"
Die
" Ja, stellen Sie sich vor. ich leide wirklich daran „ Das wird Ihnen nichts Gutes bringen, mein Lieber Waldemar litt wirklich und jetzt sogar ganz bewußt. Krankheit, die sich in der Kindheit als unbewußte Verlegenheit geäußert hatte, fonnte jetzt mit ihrem richtigen Namen benannt werden. Es war das Gewissen.
Aber ihr stärkster Anfall, der alle verblüffte, tam erst später. Waldemar trieb sich zwei Jahre im Ministerium herum; Milchanow arbeitete und offenbarte große diplomatische Fähigkeiten. Beide äußerten zugleich den Wunsch, ins Ausland versetzt zu werden, beide legten zugleich die nötige diplomatische Prüfung ab.
Waldemar wurde gefragt:" Wo ziehen Sie es vor, tätig zu sein?" Es ist mir eigentlich ganz gleichgültig," antwortete er, aber meine Mama hat schon längst den Wunsch gehegt, in Rom zu leben." Gut. Rom ist sehr geeignet für einen jungen Diplomaten. Nach drei Wochen kam die Entscheidung. Waldemar Nelidsky wurde der zarischen Botschaft in Rom , Milchanow als stellvertretender Sekretär dem Konsulat eines winzigen Städtchens in Holland zugeteilt. Der Unterschied war folossal.
Und nun kam der bewußte Anfall. Bei der Begegnung mit Milchanow, fragte ihn Waldemar:„ Hören Sie, werden Sie wirklich hinfahren? Der Dienst in einer Konsulatskanzlei ist das Grab jeder Karriere....
Gewiß fahre ich!", antwortete Milchanow." Ich habe keine Mittel, um diese Versehung auszuschlagen. Ich werde fleißig arbeiten, vielleicht gelingt es mir, durch Fleiß etwas zu erreichen. vielleicht wird eine Zeit fommen, wo man auch bei uns Wissen, die Liebe zur Arbeit und die Fähigkeiten schägen wird. Und ich liebe meinen Beruf, ich gestehe es Ihnen.
Waldemar drückte ihm die Hand und reichte am selben Tag seinen Abschied ein.
" Du bist verrückt," sagte ihm die verzweifelte Mutter.„ Ein so glänzender Anfang! Das wäre eine der besten Karrieren geNein, Mama, ich will und kann nicht... ich werde auf dem
worden.
Lande, oder wo Sie wollen, leben.
"
•
В
Du bist trant, Waldemar, Du mußt Dich furieren. " Ja, ich bin frank, Mama... aber meine Krankheit ist leider unheilbar...." Einige Tage später erhielt er seinen Abschied.
bekannt.
In den modernen zoologischen Lehrbüchern faßt man diese drei Arten, trop mannigfacher unterschiede, zu einer Gruppe den ungenfischen und Burchfischen( Dignoer) zusammen und stellt sie zwischen die echten Fische und die Amphibien. Da derartige Uebergangsformen im Hinblick auf die Abstammungslehre und den natürlichen Stammbaum der Tiere ein ganz befonderes Interesse bieten, lohnt es sich wohl, sich mit ihrem Leben und Bau etwas genauer vertraut zu machen, zumal diese Tiere auch sonst in ihrer Lebensweise zahlreiche merkwürdige und interessante Züge aufweisen.
Der wichtigste Unterschied zwischen den Fischen und den auf dem Lande lebenden Wirbeltieren besteht in der Verschiedenartige feit ihrer Atmungsorgane. Während nämlich bei den Fischen die Aufnahme frischen Sauerstoffs durch die Kiemen erfolgt, atmen die Amphibien und die übrigen Landwirbeltiere durch Lungen. Es gibt zahlreiche Gründe, die es wahrscheinlich erscheinen lassen, daß die Landwirbeltiere von fifchartigen Borfahren abstammen und ursprünglich ebenfalls eine Riemenatmung besessen haben. Auch heutigentage atmen ja bekanntlich die Amphibien als Larven noch durch Kiemen; erst im Verlaufe der Entwickelung werden die Kiemen allmählich zurückgebildet, und dafür treten dann die Lungen in Funktion. Diese Beobachtung hat sicherlich jeder schon selbst an den kiementragenden Kaulquappen unserer Frösche gemacht, mit denen man ja im Frühjahr jeden geeigneten Tümpel bevölkert findet. Da sich die Kaulquappen leicht im Aquarium halten, kann man diese ganze Umwandlung sehr schön im Zimmer verfolgen, man muß den Tieren nur die Möglichkeit schaffen, zur richtigen Zeit das Wasser verlassen zu können. Wenn wir weiterhin die Entwickelungsgeschichte zu Rate ziehen, so sehen wir, daß sich die Lungen der Landwirbeltiere aus paarigen Ausstülpungen des Vorderdarmes herausbilden. Betrachten wir jetzt zum Vergleich die Fischentwickelung, so finden wir, daß sich auch bei den Fischen fast an der gleichen Stelle des vorderen Darmabschnittes eine allerdings unpaare Ausstülpung bildet, die späterhin zur sogenannten Schwimmblase wird. Auf die verschiedenen Abweichungen in der Entwickelung von Schwimmblase und Lunge brauchen wir hier nicht weiter zu sprechen zu kommen, jedenfalls lag der Gedanke nahe, daß diese beiden Organe troß ihrer verschiedenen Funktion( die Schwimmblase ist bekanntlich ein„ hydrostatischer Apparat", der es den Fischen ermöglicht, ihr spezifisches Gewicht zu verändern) entwickelungsgeschichtlich in naher Beziehung zueinander stehen. Man nimmt denn auch schon seit langem an, daß sich die Lunge im Verlaufe der Stammesgeschichte aus der Schwimmblase entwickelt Bandleben ihre Funktion wechselte und aus einem hydrostatischen hat, daß die Schwimmblase beim Uebergang vom Wasser- zum Apparat zu einem Atmungsorgan wurde, das an Stelle der für die Luftamtung ungeeigneten Kiemen trat. Diese Hypothese, der heute eigentlich nur noch Jaedel widerspricht, findet nun in den verschiedensten Tatsachen ihre Bestätigung. Es existieren nämlich verschiedene Uebergangsformen", die gewissermaßen lung sind. Bei dem schon vorher erwähnten Flösselstör Poly p= terus Bichir ist nämlich die Schwimmblase gleich der Lunge paarig ausgebildet, so daß dadurch eine große Kluft bereits überbrückt erscheint. Außerdem mündet bei diesem Tier auch die Schwimmblase, genau wie die Lunge, in die Bauchseite des Schlunddarmes, während bei den übrigen Fischen die Einmündungsstelle rüdwärts gelegen ist. Durch die Kenntnis der Lurchfische wurde die oben ausgesprochene Vermutung aber fast zur Gewißheit erhoben. Wir können is hier direkt vor Augen sehen, wie sich der Uebergang vom Wasser zum Landleben vollzieht. Für gewöhnlich atmen auch die Lurchfische durch ihre Kiemen. Nun leben jedoch die Tiere in Gewässern, die häufig einer Austrocknung Im Jahre 1836 erbeutete der bekannte Sammler Johann Natterer im Amazonenstrom in Südamerika zwei Exemplare ausgesetzt sind, und sie wären in ihrer Existenz bedroht, wenn sich eines bis dahin unbekannten Tieres, die er zu näheren Bestim- die Tiere nicht im Laufe der Jahrtausende an diese Verhältnisse mung an das Kaiserliche Naturhistorische Museum in Wien fandte. Schwimmblase ein einfacher Sad ist, erscheint sie bei diesen angepakt hätten. Während bei den gewöhnlichen Fischen die Der Kustos des Museums, Fibinger, rechnete die Tiere den Reptilien zu und gab ihnen den Namen Lepidosiren paradoxus. Tieren an ihrer Oberfläche durch zahlreiche Querwände start verEinige Jahre später 1841 fandte Thomas Weir zwei bon bas venöses Blut vom Herzen wieder zum Herzen zurückgeleitet größert. Außerdem besteht ein vollständiges Gefäßsystem, durch ihm in Gambiastrom Westafritas gefangene Exemplare eines werden kann, mit einem Wort: die Schwimmblasen sind zu echten anderen ebenfalls unbekannten Tieres nach London , die dort von Owen untersucht und den Aalen zugerechnet wurden. Sie er- ungen ausgestaltet und vermögen als solche auch für den Notfall hielten den Namen Protopterus annectens. Erst erheblich später die Luftatmung zu übernehmen. stellte es sich heraus, daß Lepidofiren und Protopterus sehr nahe Nachdem wir jetzt die wichtigsten allgemeinen Merkmale dieser verwandte Formen sind, die gewissermaßen den Uebergang bon den merkwürdigen Gruppe fennen gelernt haben, wollen wir uns nocy echten Fischen zu den Amphibien bilden. Bereits damals äußerte genauer mit der Lebensgeschichte wenigstens einer der drei Arten, Hurley die Vermutung, daß es sich bei diesen Tieren um die mit dem afrikanischen Protopterus, dem sogenannten Molch fisch, letzten Reste einer in den älteren Erdperioden vom Devon an beschäftigen, über dessen Gewohnheiten wir durch zahlreiche forgweitberbreiteten Fischordnung, der Crossepterygier, fältige Untersuchungen von Wood, Mc Dennell u. a. gut unterrichtet handele, von denen eine Art der merkwüdige Polypterus find. Das Berbreitungsgebiet des Tieres erstreckt sich von den Bichir fich bis in die Jeztzeit herübergerettet hat. Die Ber Flußläufen des tropischen Afrika , Kongo , Gambia und Senegal , bis mutung, daß wir es in den genannten Arten wirklich mit den hinauf zum Weißen Nil . Die Tiere bevorzugen feichte, schlammige Ueberresten einer uralten Fischklasse zu tun haben, fand ihre volle Gewässer oder Sümpfe, die während der regenlosen Periode ausBestätigung, als im Jahre 1870 in den Flußläufen von Queens- trocknen. Hier halten sie sich meist am Grunde auf und kommen land eine dritte berwandte Form, der Barramunda nur von Zeit zu Zeit zum Atmen an die Oberfläche. Auch im ( Ceratodus Forsteri) aufgefunden wurde, denn von dieser Art Aquarium findet man den Molchfisch stets in der dunkelsten Ede
Naturwiffenfchaftliche Ueberlicht.
( 8 wischen Land und Waffer.)
Auf der südlichen Hemisphäre unseres Erdballs existieren drei merkwürdige Wasserbewohner, die wie Fremdlinge aus alter, längst vergangener Zeit anmuten. Diese Tiere sind der Wissenschaft noch nicht sehr lange bekannt und haben bei ihrer Entdedung Anlaß zu einem heftigen und langen Meinungsstreit gegeben. In der Tat unterscheiden sich diese Geschöpfe in ihrer Organisation so sehr von allen sonst lebenden Tieren, daß man es wohl begreift, welche Schwierigkeit ihre Einordnung in das System den Forschern bereitete.
lebendige Demonstrationsobjekte für dieſe allmähliche Umwand