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fchafften fie auf die Landspike, die dort war. Sie feßten sie dal nieder und häuften Steine darüber.
Skallagrim landete an einer Stelle, an der eine hohe Landspike in das Meer hinausging, die nur durch eine schmale Enge mit dem Lande zusammenhing.
Darauf erforschte Skallagrim. das Land. Es warem gewaltige Moore und weite Wälder an der Küste entlang zwischen: Berg und Bucht, gute Seehundjagd und reichlicher Fischfang.
Als sie aber das Land südwärts ausforschten, da tat sich ihnen ein großer Fjord auf. Sie fuhren hinein und hielten nicht inne, bevor sie ihre Fahrgenossen von Kueldulfs Schiff gefunden hatten. Es war ein sehr frohes Wiedersehen.
Sie erzählten Skallagrim, wo Kueldulf an Land gekommen wäre, und wo sie ihn beerdigt hätten. Sie führten ihm dahim und es schien ihm, als würde da in der Nähe eine gute Stelle für den Gutshof fein.
Grim kehrte zu seinem eigenen Schiffsgenossen zurück, und beide Teile blieben den Winter über da, wo sie angekommen
waren.
( Fortsetzung folgt.)
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Das tollfte Sammelsurium von ein wenig zweckmäßigen Heilungsmethoden, viel mystischen Gaukeleien und sehr viel haara sträubendem Unfinn bietet die Art, in rer die Chinesen der Schwindsucht zu Leibe gingen und die sie bei dem starren Kons fervatismus, mit dem dieses Volk überkommene Anschauungen hegt, auch wohl heute noch betätigen. Die gebräuchlichsten„ Heil" mittel sind da unter anderem: Rabenfleisch, Auflegen verschiedenfarbiger Papierstückchen auf die Schläfen, Beschwörungen durch den Bonzen getrocknete Gidechsen und Krötenschleim. Zur Lösung des Schleims in den Atmungswegen verwandte man Latribenstangen, wogegen sich nichts einwenden läßt, aber auch Extratt ars menschlichem Kot. Im großen und ganzen muß man sagen, daß mit Ausnahme der Hindu medizin die Heilkunde der orientalischen Völker, zumal was die Behandlung der Schwindsucht betrifft, auf einer sehr niedrigen Stufe steht.
Bei den Griechen spielen unter den Maßnahmen zur Bes handlung der Schwindsucht diätetische Verordnungen eine große Rolle. Hippokrates rät förperliche Bewegung an, wenn der Kranke bei Kräften ist, andernfalls empfiehlt er möglichste Ruhe. Der Kranke soll sich vor Kälte und Wind in acht nehmen, bei Fieber das Baden unterlassen und die Freuden der Liebe meiden. Hippoftates war ein strikter Anhänger der Vererbungsa theorie der Tuberkulose, während sein weniger berühmter Kollege Euryphon von Anidos als eifriger Verfechter der An guter, alter Wein, mäßig genossen, sowie gutes und fettes Fleisch und viel Milch. Auch hier sehen wir also, wie bei den Hindu, schon das moderne Prinzip der Ueberernährung als Grunds lage der Tuberkulosebehandlung.
Zur Gefchichte der Tuberkulore. tedungslehre galt. Weiter figurierten als Heilmittel ſehr
Schon bebor Hippokrates, der„ Vater der Medizin"( 460 oder 450 bis 370 v. Chr.), seine heute noch beachtenswerten Vorschriften für die Behandlung der Schwindsucht aufstellte, kannte man im alten Griechenland Krankheitszustände, die mit der weißen Best" der heutigen Kulturnationen, der Tuberkulose, identisch waren oder ihr doch wenigstens stark ähnelten. Zwar pflegten die Griechen die Ausdrücke Phtisis( heute für Phtisis pulmonum, Lungenschwindsucht, gebraucht) und Tabes( dies Wort wird jest noch zur Bezeichnung der Tabes dorsalis, der Rückenmarksschwindsucht oder Rückenmarksdarre, die mit der Tuberkulose nichts zu tun hat, verwandt). als einen Sammelbegriff für auszehrende Krantheiten überhaupt anzuwenden, ohne die Lungentuberkulose als besonderes Krankheitsbild zu erkennen. Doch schon in verhältnis mäßig früher Beit, als gerade die griechische Medizin anfing, fich aus einem taschenspielerischen Priesterprivileg zu einer Wissenschaft zu entwickeln, bestimmte sie Hippokrates als ein Lungengeschwür, begleitet von Husten, eitrigem Auswurf, Blutauswurf, Fieber und fortschreitender Abmagerung". Seine Anweisungen zur Behandlung dieses Leidens zeigen eine erfreuliche Klarheit und Logit gegenüber den oft mehr als phantastischen Heilmitteln", deren sich zuweilen die Orientalen zur Bekämpfung der gefürchteten Krant heit bedienten.
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Ebenso wie bei den Griechen bedeutete bei den Hindu wir folen hier einem Auffaze von Dr. F. Köhler im Heft 4 der Beitschrift für Tuberkulose" die Entwickelung der Priestermedizin zur Laienmedizin einen großen Fortschritt in der Erkenntnis der Krankheitsvorgänge und ihrer Behandlung. Die Gefahr, die die Schwindsucht für die Volksgesundheit bedeutete, wurde schon zur Zeit der Abfassung der„ Gesetze des Manu" voll gewürdigt, auch wurde die Frage der Vererbung und Ansteckung dieser Krankheit bereits erörtert. Man betrachtete die Lungenkranken gleich Aussäßigen als gemeingefährlich und verbot den Brahmanen, ein Mädchen zu heiraten, das, möchte es auch noch so reich sein, unter seinen Vorfahren Lungenkranke aufzuweisen hatte. Die eigentliche Blütezeit der altindischen Medizin fällt in die sogenannte„ brahmanische Periode", während der der Buddhismus gestiftet wurde. Aus dieser Zeit rühren die bedeutendsten medizinischen Schriften der Inder Her, unter deren Verfassern besonders Suçruta durch sein Ayur- Veda, das Buch des Lebens", hervorragte. In dieser Schrift widmet er der Schwindsucht ein eigenes Kapitel. Nach ihm soll der Arzt einen vorgeschrittenen, hoffnungslosen Fall nicht mehr behandeln, um seinen Ruf nicht aufs Spiel zu sehen. Im übrigen empfiehlt er viel hygienische Maßnahmen und auch einige Medikamente. Man soll dem Keranten Aerger und Aufregungen ersparen, wenn er fein Fieber hat, soll er lauwarme Bäder nehmen. Fußwanderungen, Reiten, Wagenfahrten werden zur Förderung des Stoffwechsels empfohlen, schließlich Höhenluft und der Aufenthalt in- Ziegenställen. Seltsamer schon mutet die Verordnung an, dem Kranken das Fleisch schnellfüßiger Tiere zu geben, von Hirschen , Rehen, Antilopen, ferner von Raubtieren, Schlangen, Würmern und Ratten. Reiner Fleischsaft in wässeriger und alkoholischer Lösung wird auch bereits als wirksam angepriesen. Weiterhin soll der Patient viel Gemüse, Butter und Wein ge
Bei den Römern waren nach Plinius dem Welteren ( 23 bis 79 n. Chr.), dessen Wort„ Die Gonne ist der Heilmittel größtes" heute in der Behandlung der Gelenktuberkulosen wieder zu Ehren gekommen ist, Sonnenfuren üblich, auch Seereisen nach Aegypten , doch nicht wie jetzt wegen des dortigen Klimas, sondern wegen der Dauer der Fahrt. Interessant ist übrigens, daß nach den Untersuchungen von Prof. Ruge Kiel das jebige Aegypten völlig tuberkuloseverfeucht ist und daß die Stadtaraber durch diese Krankheit direkt dezimiert werden. Celfus( 1. Jahrh. vor Chr.) rät gleichfalls Seereisen und Alimawechsel an. Schwache Leute sollen, um frische Luft zu ges nießen, im Wagen ausfahren oder sich in der Sänfte austragen laffen. Weniger hoch schätzt er den Wein als Heilmittel ein, schreibt aber, ebenso wie Hippokrates , dessen Wege er oft wandelt, start gewürzte Speisen vor, im Gegensatz zur heutigen Medizin, die eine möglichst reizlose Kost fordert. Auch den Genuß von Milch rät er an. Sonst gehören zu seiner Therapie verschiedene zweckloje Medikamente, die wir auch bei dem berühmten Botaniker und Pharmatologen Pedanius Diostorides aus Anazarbea bes Tarsus im Cilizien finden, dessen Werke noch bis in 16. Jahrhundert Geltung hatten und im Orient noch heute sich hohen Ansehens erfreuen.
In der späteren Zeit, von Galen bis zu den Arabern, stehen hygiene und Diätetit wieder an der Spitze der Tuberkulosebehandlung. Galen schickt seine Kranten nach Lybien und Oberägypten , auch nach Castellamare am Vesuv , wo er der frischen und mit Schwefeldämpfen vermischten Luft große Heilwirkungen auspricht. Er isoliert die Kranken, schränkt den Besuch von Freunden und Verwandten ein und verordnet gute und reichliche Nahrung. Nach seiner Meinung ist die Schwindsucht nur im Anfangsstadium heilbar. Von den arabischen Aerzten läßt naments lich Avicenna ( Jbn Sina, 980 bis 1037), der Fürst der Aerzte", feine Batienten Höhenluftkuren gebrauchen und empfiehlt besonders das Gebirgs- und Seeklima von Kreta . Sein fast ebenso berühmter Kollege Averroes ( Jbn Roschd, um 1100 bis 1198) zieht wiederum Aegypten und Aethiopien , den Sudan , als Kurorte vor. Im übrigen gelten bei den Arabern Besprengungen mit Milch, ja ganze Milchbäder ferner als innerliche Mittel Olivenöl und Buder als mächtige Seilfaktoren.
So sehen wir, daß schon in den Zeiten, da an exakte Fors schungsmethoden und experimentelle Heilkunde noch nicht gedacht werden konnte, die Grundlagen der heutigen Tuberkulosebehandlung auf Grund generationenlanger Erfahrungen vorgebildet waren; aber erst der modernen Medizin blieb es vorbehalten, das zerstreute Material zu sammeln, in ein System zu bringen und eine einheit liche Behandlung daraus herzuleiten. C. Pg.
nießen, kurz, die ganze Behandlung läuft, wie die in unserer Zeit, Zunftwefen und kommunale Hilfs
auf eine Ueberernährung, eine Mästung hinaus.
Aus dem alten Aegypten erfahren wir über die Lungenschwindsucht so gut wie gar nichts; man fand in der Behandlung der Magen-, Bruft- und Herzkrankheiten zuviel Schwierigkeiten, als daß man sich ernstlich an ihre Bekämpfung gewagt hätte. Erst aus späterer Zeit haben wir einige, wenn auch dürftige Nachrichten. Die Juden und Perser scheinen die Tuberkulose nicht gefannt zu haben. Jedenfalls finden wir bei den Juden keine Fleischbeschaugeseze, die auf perlsüchtiges( tuberkulöses) Vieh anwendbar wären, und auch die Perfer fannten teine Behandlungsmethode, die für die Schwindsucht charakteristisch gewesen wäre.
verbände in Innerafrika.
In der„ Revue Socialiste" gibt Jules MaIbrauge eine Dare ftellung der merkwürdigen genossenschaftlichen Organisationsformen, die das soziale Leben der großen Handelsstadt Timbuktu bestimmen. Am Rande der Sahara und an der Grenze des Sudan gelegen, hat diese Stadt feit fünf Jahrhunderten die Elemente der verschiedensten Rassen aufgenommen, aber sie in den Rahmen einer eigenartigen sozialen Ordnung eingefügt, die von den Zuständen in den benachbarten Gebieten scharf absticht. Die Bevölkerung fett