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Frage zu fun. Aber er schlang's hinunter- und manchmal, da es sich ihm gar zu trocken und eisenhart die Kehle hinunter quälte, ging er ans Faß und zapfte sich einen schweren Trunk.
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Der alte Stieb ist nicht jähzornig, wie sonst die Steinmeßen find, und wie ihm, da er gerade mit der Fundamentierung für den Grabstein auf dem Friedhof beschäftigt ist, der Winternheimer Reprochen um Reprochen macht, wirft er ihm nicht Hammer und Kelle an den Kopf, sondern legt sie ruhig beiseite und sagt:
Macht Ihr's dann, Winternheimer."
Und nun steht der Winternheimer ratlos und fühlt, daß ihm nichts anderes übrig bleibt, als das zu sagen, was er sich die ganze Beit schon zu sagen gescheut hat. Und ist drum herum gegangen, wie die Kaze um den heißen Brei.
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„ Na, Stieb," bittet er aber dann stecken ihm die Worte fest. "' s doch meiner Seel wahr," erwiderte der Stieb, und man ist Soch kein Schulbub." „ Na ja aber" und er wartet ein bißchen. Doch es hilft ihm nichts: Jch will ihn doch nit dahin haben, das ist ja grad auf den Kopf."
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Was sagt Ihr, Winternheimer?"
Na ja,' ist doch wahr."
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zeit kaum bon denen aus der Renntierzeit Mitteleuropas . Sicher stehen sie nicht höher als diese, eher niedriger. Das Anschleifen der Schneide der steinernem Werkzeuge beginnt im Norden erst in weit späterer Zeit, frühestens im dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Nur finden wir unter den altdänischen Funden mancherlei abweichende Formen, die sich aus dem Vorherrschen des Fischfanges erklären so zum Beispiel lange und dabei schmale, oft etwas gekrümmte Feuersteinmesser, vielleiht zum Spalten bes ziehungsweise Aufschneiden großer Fische bestimmt, ferner nach innen ausgerundete, mit steinernen oder hölzernen Handgriffen versehene Schaber, höchstwahrscheinlich dazu benutzt, runde, dicke Holzstangen und-stiele abzuschaben, ferner breite Steinbeilflingen und verschiedenartige kleinere und größere Reile mit breiter Schneide, sogenannte Spalter, teilweise in Holzgriffen gefaßt, die wahrscheinlich zum Spalten von Laumstämmen gedient haben.
Mannigfaltiger und sorgfältiger sind die Werkzeuge aus Hirsch horn und Knochen, darunter vornehmlich lange Knochenharpunen mit oft seche bis acht starken Widerhaken zum Spießen größerer Fische, fleine Hammerbeile aus Hirschhorn , Pfriemen und Nadeln aus Knochen, bierzinkige, kammartige Hecheln zum Zerteilen der Tiersehnen usw. Seltsamerweise fehlen in den ältesten Ablagerungen noch alle Fisch- und Angelhafen. Es kann deshalb mit Sicherheit angenommen werden, daß noch viele Jahrtausende nach der Anlegung der ersten Niederlassungen on den Küsten der Fischfang lediglich Fluchtlinie," erklärt der Stieb und mit Fischspeeren und Harpunen, sowie mit aus Binsen geflochtenen Netzen und Reusen betrieben worden ist, vielleicht auch, wie dies noch heute von manchen nord- und südamerikanischen Indianer stämmen geschieht, mit Pfeil und Bogen.
' s is grad auf den Kopf! Na, to dann hin?" Ja, wo dann hin?"
" Das ist vorgeschriebene
legt die Richtschnur an.
" Kann sein, aber da drückt er zu sehr!"
Der Stieb guckt ihn einmal groß an und verbeißt sich ein Lächeln. Tot ist tot, Winternheimer, und die da drunten o mein, die spüren nig mehr."
Er ist hart, der Stieb, und hat kein Gefühl dafür. Er hat all die Grabsteine gesetzt seit mehr als zwanzig Jahren, und, wenn er bei jedem hätte Rücksicht nehmen wollen, was die Leute für Wünsche hatten, dann ständen sie wie Kraut und Rüben. Ordnung muß sein und er hat die Ordnung nicht gemacht. Wär die Reihe tiefer angefangen, täm der Stein jeht auch ein Stück tiefer zu stehen eines hängt immer vom andern ab, das ist so.
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( Schluß folgt.)
fifcherleben
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Während die altskandinavischen Fischer nirgends zum Landanbau übergegangen sind, ist es recht wahrscheinlich, daß sie bereits in ihren Ansiedlungen den Hund als Wachttier hielten, vielleicht auch schon beim Aufscheuchen und Jagen des Wildes benußten die allerersten Anfänge der Tierzucht. Wie die eingeschlagenen Hundeschäde! und die aufgeschlagenen Hunderöhrenknochen in den Kjöffenmöddingern beweisen, ist der schakalähnliche Wildhund zuerst genau so gejagt und verzehrt worden wie der Wolf, der Fuchs, die Wildtabe usw., und selbst in später Beit scheint er, wenn es an anderem Fleisch mangelte, noch vielfach geschlachtet worden zu sein. Jung eingefangene fleine Wildhunde aber wurden nicht immer sofort getötet, sondern häufig mit in die Ansiedlung genommen, um dort aufgefüttert und später bei passender Gelegenheit verspeist zu werden. Sie erhielten abgenagte Knochen und Fleischabfälle hingeworfen, gewöhnten sich an die Anwesenheit der Menschen und wurden häufig die Freunde und Spielgenoffen der Kinder. Fehlte es nicht an Fleisch, ließ man den Kindern diese tierischen Freunde und zog auch, wenn die Hündinnen Junge warfen, den Nachwuchs auf. So entstand in den Ansiedlungen eine Art Spezies halbgezähmter Wildhunde, die troß der sicherlich oft rohen Behandlung eine gewisse Anhänglichkeit an die Bewohner der Ansiedlungen feffelte. Infolge ihrer Wachsamkeit und ihres leichten, durch das geringste Geräusch aufgestörten Schlafes eigneten sie sich vorzüglich zu Wächtern während der Nachtzeit.
Vergleicht man die in den Küchenmüllhaufen gefundenen Werka zeuge mit den Werkzeugen und Geräten der Fischervölker an der Kwakiutl, Tlinkiten( Koloschen), Haidas usw., dann ergibt sich auf nordamerikanischen Westküste, der Klamath- Indianer, Tschinuts, den ersten Blick, daß die Fischer an den Westufern der Ostsee im fünften, vierten Jahrtausend vor unserer Zeit noch immer um mehrere Entwicklungsfiadien unter jenen amerikanischen Indianerstämmen standen und kaum jene Stufe wesentlich überschritten hatten, auf der heute noch die negritischen Küstenhorden der Ana damaninseln im Bengalischen Meerbusen, südlich von Birma, stehen. Will man die Nahrungsbeschaffung der Urfischerbevölkerung Däne marks und Südschwedens verstehen, muß man daher das Leben und Treiben jener Negritos betrachten.
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Wie die altnordischen Fischer sind auch die Küstenbewohner der Andamaninseln, obgleich sie keinen Landbau treiben, längst zur festen Ansiedlung vorgeschritten. An den Küsten die Bewohner des Binnenlandes stehen auf etwas tieferer Stufe beherbergen diese Dörfer meist 50 bis 80, hin und wieder auch über 100 Personen. So lang wie die Fischer Alt- Dänemarks bleiben freilich die Mintopies nie in ihren Küstendörfern. Haben sie diese längere Zeit, vielleicht einige Generationen hindurch bewohnt, siedeln sie sich an einer anderen, günstigeren Stelle des Ufers an, oft nur einige tausend Schritt entfernt. Ein Wegziehen in weitentfernte Gegenden ist schon deshalb ausgeschlossen, weil jede Dorfschaft ihren bes stimmten gewöhnlich mehrere Quadratmeilen großen Jagd- und Küstenbezirk hat und ein Eindrigen in fremde Bezirke zum blutigen Kampf mit der dortigen Bewohnerschaft führen würde. Der Hauptgrund, der die Minkopies zur Aufsuchung neuer Ansiedlungsstätten treibt, ist der Gestank ihrer Küchenmüllhaufen. Gang ebenso wie die altnordischen Fischer schütten auch die Eingeborenen der Andamaninseln ihre Küchenabfälle neben ihren Dörfern auf einen Haufen, und diese Haufen von Muschelschalen, faulenden Knochen, Fischa gräten, Gingeweiden und verwesenden Pflanzenresten erzeugen wäh rend der trockenen Jahreszeit in der heißen Sonnenglut einen der artigen Gestank daß selbst die wenig empfindliche Nase der Minkopies neben diesen Müllhaufen nicht auszuhalten bermag. Man zieht weiter, um vielleicht nach mehreren Menschenaltern, wenn inzwischen auch der Wohnplatz allzu verpestet ist, nach der früheren Ansiedelungsstätte zurückzukehren und auf oder neben den alten Kehrichthaufen neue Abfälle aufzuschichten. So sind denn auch im Laufe der Zeit an manchen Stellen der Andamaninseln, vornehma lich in Südandaman, ganz ansehnliche Kjökkenmöddinger entstan den, die denen der dänischen Inseln völlig gleichen, wenn sie auch meist kleiner find.
Wie bekannt, benutzen auch die Australier bereits den Halbgezähmten Dingo als Wacht- und Jagdhund. Die. Tiere laufen frei auf der Lagerstätte und deren Umgebung herum, und es ist durchaus fang, der meist mit kleinen, aus Bast und Fibern geflochtenen und Die Hauptnahrung liefert auch dem Küsten- Minkopie der Fischa nicht selten, daß ein solcher Dingo, wenn er von seinem Herrn mit Wachs eingeschmierten Handneken, mit Fischspeeren und Hars gar zu wenig zu fressen erhält, ihm davonläuft und entweder zu punen sowie mit Pfeil und Bogen betrieben wird. Der Minkopie vagabundieren beginnt, also wieder zum wilden Dingo wird, oder ist im Fischschießen und Fischspeeren sehr gewandt. Entweder daß er eine andere Horde aufsucht. Da der gezähmte Dingo nur schießt und speert er vom Einbaumboot aus, oder er geht bis zur wenig au fressen erhält, oft längere Zeit fast nur Pflanzennahrung, Süfte ins Wasser und wartet dort unbeweglich so lange, bis er so befindet er sich gewöhnlich in einem schlechten Ernährungszustande und steht an Größe meist beträchtlich hinter dem in der größere Fische erspäht. Da es an Fischen nicht mangelt, so fischt Freiheit lebenden wilden Dingo zurück. Wahrscheinlich würden die der Minkopie selten weit von der Küste; doch wagt er sich in seinem gezähmten Dingos völlig entarten, wenn ihnen nicht durch Ver- schmalen Einbaumboot immerhin bis zu einigen Meilen Entfernung mischung mit jung eingefangenen wilden Dingos immer wieder auf das Meer hinaus. Mit den kleinen Handneßen fischt der erfrisches Blut zugeführt würde. wachsene Mann nicht gern; er überläßt das den Jungen und Frauen, Meist wird von den dänischen und schwedischer. Forschern die die auch das Einsammeln der Muscheln( Austern sind sehr zahlprimitive Urkultur ihrer Länder überschäßt. Sie möchten gerne reich), Wasserschneden, Kerbtiere, Eidechsen besorgen. Den Gebrauch primitive Urkultur ihrer Länder überschäßt. Sie möchten gerne von Angeln und Fischhafen kannten die Eingeborenen vor der bartun, daß schon in der sogenannten mesolitischen Uebergangszeit Standinavien in bezug auf seine technische Entwidelung den Annexion der Inseln durch die Engländer nicht. füblicheren Gegenden Europas nicht nachstand. Tatsächlich unter- Weit lieber als auf den Fischfang zieht der Minkopie auf die fcheiden sich aber die Steinwerkzeuge der älteren Kjötkenmöddinger- Jagd aus. Das Fischen gilt ihm gewissermaßen als eine Arbeit, die