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Serabella liefert im Winter einen vorzüglichen Ersah für das dann oft fehlende Grünfutter.
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Archäologisches.
naiven Glaubens an göffliche Sole, wie folcher uns allen von Pfaffen, Schulmeistern usw. eingepauft war, fällt von ihr ab wie Für Ziegen, Schweine, Kaninchen und Geflügel fann der unreine Schladen , seit sie sehend, ein denkendes Wefen und Sozia Baubenfolonist weiter Wurzelgewächse anbauen, und zwar in gutem listin geworden. Hindurch! Weber Dornen und Gestein! BorBoden Futterrunkeln, in gut gedüngrem Boden Kohlrüben und in wärts! Und nicht einen Schritt zurück! Mit jedem Schritt der weniger gutem Boden auch Mohrrüben, die größere und gröbere Sonne näher!" ruft sie aus. Und wir wissen nun: sie ist eine Form der Karotte. Die Weberwinterung dieser Rüben erfolgt in Kämpferin geworden wie sie vordem eine unter die Macht her Erdmieten, wie sie die Landwirte in größerem Umfange auf den fömmlicher Sklavenmoral gewaltfam gebeugte Dulderin war. HierNedern errichten. Damit man stets zu dem Inhalt gelangen kann, bei mag denn auch noch darauf hingewiesen sein, daß Anna Mojewerden sie mit Eintritt strenger Kälte reichlich mit langitrohigem gaard schon mehrere dramatische Arbeiten( in Adolf Hoffmanns Mist oder mit dem zu diesem Zwed aufbewahrten Kartoffeltraut Verlag, Berlin O.) geschrieben hat: ein Märchenspiel:„ Der überdeckt. Auch Kartoffeln bilden, wo sie in genügendem Umfange 3 aubergeiger", ein Jugenspiel: Jns freie Land", sowie angebaut werden können, ein gutes Viehfutter, als Kartoffeifloden ein dreialtiges Bergmannsdrama:" Ein Opfer". e. k. auch ein gutes Beifutter für Hühner. Hühner fressen Runtel- und Rohlrüben sehr gern, ungerkleinert folange sie sich noch im Vollsaft befinden, aber nicht mehr gegen den Frühling hin, wenn sie saftlos Ausgrabungen in den Thermen des Caracalla. werden. Ich biete diese Rüben als Beifutter in folgender Weise: Ich nehme ein 50 bis 60 Zentimeter langes, etwa 20 Zentimeter In dem Stadium" genannten Raum der Thermen des Caracalla breites Lattenstück, durch dessen Mitte ich zwei bis drei Nägel nastischen lebungen diente, wurden dieser Tage einige Hochinterin Rom , der vermutlich gar nicht Wettläufen, sondern einfach gymschlage. Es wird in den Geflügelaufraum gelegt, die Nagelfpipe nach oben gerichtet. Die zu bietenden Rüben werden auf die Nägel essante Funde gemacht. Es wurden unter zahlreichen Säulenfraggestoßen, so daß fie festsiben. Die Hühner picken nun das Rüben- menten zwei sehr schöne Hermen archaischen Stils von griechischent Marmor gefunden, die Apollo und Bacchus darstellen. Weiter fleisch eifrig herunter, bis die dicken Köpfe völlig verschwunden sind. wurde der Torso eines Athleten gefunden und ein gut erhaltener Diese Fütterung bildet in der falten Jahreszeit den besten Erjah Satyr. Am wertvollsten soll der Fund sein, der unter einem für Grünfutter. Lehteres ist aber auch gelegentlich in Form von fleinen Nebenraum des Stadium gemacht wurde: die Fragmente Abfallblättern vom Grün-, Rosen-, Weiß- und Rotkohl und vom einer überlebensgroßen Benusstatue. Die Ausgrabungen werden Wirsing vorhanden. Ich selbst baue alljährlich noch besonders einige fortgesetzt und haben zur Freilegung unterirdischer Gänge geführt, Reihen hohen Blätterfohl, Weiß- und Rotfraut in groß- und fest- und zu der einer Halle, die dem Mithraskultus diente. Uebrigens föpfigen Sorten zur Grünfütterung für mein Hühnervolk an. So oft ein Stohlkopf aufgefressen ist, spieße ich einen neuen auf das Thermen des Caracalla nicht hatte feststellen können, daß nämlich wird durch die Ausgrabungen bewiesen, was man bis jetzt für die fragliche Brettstück auf, und zwar in der Weise, daß der Nagel durch auch von hier regelmäßig Material für die Kirchenbauten Roma den Kern des Kohlkopfes geht. Diese Fütterungsmethode hat eine nennenswerte Ersparnis an Körnerfutter zur Folge, trägt zur Ge- während mehrerer Jahrhunderte bezogen wurde. Man hat nämlich Fragmente von Säulen gefunden von graurotem orientalischen sunderhaltung der Tiere im Winter bei und erhöht die Eierpro- Marmor, der noch bei keiner der römischen Ausgrabungen zutage Suktion. Grünkohl überwintert bekanntlich tadellos unbedeckt im Freien, Kopftoht jeder Art erfriert aber. Zur guten Ueberwinte- gefördert wurde. Diese Fragmente entsprechen ganz genau den Ueberwinte- Säulen, die den Hauptaltar der Kirche von St. Gregorio tragen. rung werden die Köpfe mit Eintritt frostiger Witterung mit den Außerdem hat man eine Zwillingssäule der Granitfäulen gefunden, Wurzeln ausgegraben, von den schlechten und losen Blättern befreit auf denen das Mittelschiff der St. Maria in Trastevere ruht. und dann Kopf an Kopf in Gruben eingeschlagen. Diese Gruben hebt man metertief in länglich viereckiger Form aus, die ausgehobene Erde wird ringsum hügelförmig angesetzt und festgeschlagen. In lockerem Boden werden die Seitenwände der Grube mit alten Schalbrettern und Stangen versteift, dann wird der Boden der Grube geebnet, wonach man die gereinigten Köpfe Kopf an Kopf einschlägt. Auch Blumenkohl, Breitlauch und Sellerie für den Küchengebrauch fönnen so überwintert werden. Hauptsache ist es, daß die betreffende Grube auch bei höchstem Grundwasserstand troden bleibt. Ist der Grundwasserstand der Parzelle zu hoch, so muß der gereinigte Kohl, Kopf an pf nebeneinander und immer zwei Köpfe gegeneinander gerichtet, auf ein gesäubertes Beet gelegt und dann mit Erde bedeckt werden; man kann auch mehrere Lagen übereinander legen und immer wieder mit Erde bedecken. So ent: stehen aus mit Erde bedeckten Kohlköpfen gebildete Hügel, die späterhin noch mit strohigem Dung, Kartoffelfraut oder Kiefern nadeln abgedeckt werden. Die zuerst geschilderte Grube überlegt man bei Frost mit Brettern, über wel he man dann noch eine starte Dung- oder Laubdecke gibt. Bei mildem Wetter wird diese Decke entfernt und die Bretterdecke gelüftet. Empfehlenswert ist es, dre Abdeckung der Grube in Form eines Satteldaches zu machen, das die Grube beiderseits überragt, also die Niederschläge ableitet, nicht in die Grube hinein. Dachpappe, die man nicht aufnagelt, sondern nur lose über das Dach legt und mit einigen Feld- oder Mauersteinen befchwert, macht dieses wasserdicht.
Ich möchte aber nochmals dara if hinweisen, daß froß aller borgeschilderter züchterischer Maßnahmen die Kleintierzucht unter den heutigen Verhältnissen nicht nur nichts einbringt, fondern noch Bubuße erfordert. In erster Linie gilt dies von der Geflügelzucht, ganz besonders auch von der Hühnerzucht. Ein kleiner Trost für den Züchter ist es nur, daß die von den selbstgehaltenen Hennen gelegten Eier, frisch verbraucht, erstens nicht faul find, und zweitens einen ganz anderen Geschmack als de alten Kistencier haben, die man in der Halle oder beim Kaufmann erhält; sie stammen in der Regel von sogenannten Mistkraßern, die sich ihr Futter aus den Mistkauten der Bauernhöfe herausfragen müssen.
Kleines feuilleton.
Literarisches.
Hd.
Aus dem Gebiete der Chemie.
Bom Stickstoff. Das Tierreich einschließlich des Menschen kann ohne das Pflanzenreich nicht bestehen. Die Tiere verbrauchen bei der Atmung Sauerstoff und scheiden Kohlensäure aus. Dadurch würde die Luft an Sauerstoff verarmen und durch Ueberschuß an Kohlensäure zur Atmung untanglich werden, wenn nicht die grünen Bflanzen mit Hilfe des Chlorophylls, des Blattgrüns, die aus Sauerstoff und Kohlenstoff bestehende Kohlensäure aufnähmen, chemisch spalteten, und den freigewordenen Sauerstoff wieder an die Luft abgaben, während sie den Kohlenstoff zum Aufbau ihrer Substanz verbrauchen. Auch zur Nahrung dienen den Lieren die Pflanzen, einmal durch die Kohlehydrate, jene Kohlenwasserstoffverbindungen, die als die Duelle unserer Muskeltraft anzusehen sind, dann aber auch durch die Proteïne, die Eiweißstoffe, die im pflanzlichen Organismus in einer Form vorgebildet find, in der sie vom Tier ohne weiteres berarbeitet werden können, eine Eigenschaft, die anderen als pflanzlichen Proteinen nicht ohne weiteres zufommt. Damit die Pflanzen nun überhaupt diese für die Tiere so wertvollen Proteïnstoffe bilden können, müssen sie durch die Wurzeln Stickstoffverbindungen aufnehmen, unter denen falpeterfaure und Ammonial salze in erster Reihe stehen. Diese stiditoffhaltigen Substanzen werden durch eine befondere Art von Batterien( nitrifizierende Bakterien), die im Erdboden leben, in solche Verbindungen übergeführt, die von der Pflanze aufgenommen werden können. Solche Substanzen sind unter anderm Dung und tierische Leichen, so daß also Tiere und tierische Ausscheidungsprodukte wiederum zur Rahrung der Pflanzen dienen. Unter Mitwirkung der Glukosen( Trauben zuckerverbindungen) werden daraus die Proteïne gebildet, fammeln sich in besonderen Reservestoffbehältern an, z. B. den Samenförnern, deren Steime ja längere Zeit von diesen Nahrungsreserven zehren müssen, bis sie felbft soweit sind, Proteïne bilden zu können, und werden dann von Tieren und Menschen mit Zähnen oder künstlichen Maschinen zermahlen und verzehrt. Was von den durch die Nahrung aufgenommenen Proteïnen für den tierischen Drganismus verwertbar ist, wird zum Aufbau der Körper fubstanz oder zur Aufspeicherung bon Energien benutzt, die unbrauchbaren Teile gehen als Rot wieder ab. Bei der Berfegung des Notes bilden sich unter anderem auch ammonialhaltige Gafe; diese gehen in die Luft über, werden durch Witterungsniederschläge in den Erdboden gebracht und dort als Ammoniakfalze von den Pflanzen aufgenommen, um weiterhin zu Proteïnen um gebildet zu werden und den Kreislauf von neuem zu beginnen, den ewigen Kreislauf des Stofflichen". Außer diesen fegensreichen Stiditoffverbindungen gibt es aber noch gefährliche, von explosivem Charakter, so z. B. das Dynamit. Ferner vermag der Stickstoff noch verderblich zu wirken in Verbindung mit Kohlenstoff und Wafferstoff als Blausäure. Der Stickstoff ist also, wie Dr. D. Streicher in der Zeitschrift für Naturwissenschaften" schreibt, dem pflügenden und totenden Eisen, das da Leben erzeugt und Leben zerstört, zu vergleichen; er ist die Pflugschar und das Schwert unserer geit.
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Wie ich meinen Glauben verlor? Das Bekenntnis einer Atheistin von Anna Dorothea.( Verlag: O. Th. Scholz, München .) Hinter dem Pseudonym verbirgt sich eine Berliner Fabritarbeiterin, die, oft in ergreifenden plastischen Schilderungen, die Gänge ihres von Elend, Leidenschaftsverfettungen, seelischen Qualen und Zweifeln, bittersten Enttäuschungen und schönen Soffnungen zerflüfteten Weiblebens entschleiert. Stüd um Stückt ihres Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Druck u. Verlag: VorwärtsBuchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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