150. Sigung vom 16. Februar 1300, 1 Uhr. Am Bundesratstisch: v. Thielen.
Die zweite Beratung des Etats der Reichs- Eisenbahnverwaltung wird fortgesetzt beim Ertra- Ordinarium. Dasselbe wird debattelos bewilligt. Ebenso die Einnahmen. Ferner beantragt die Kommission die Annahme folgender Resolutionen:
a) Die verbündeten Regierungen um Aufhebung der auf den Eisenbahnen von Elsaß- Lothringen bestehenden, die Ausfuhr von Kohlen ins Ausland begünstigenden Tarifermäßigungen zu ersuchen. b) Die verbündeten Regierungen um eine Nachweisung über die thatsächliche Dienstzeit des Fahr: und Stationspersonals zu erfuchen.
Die Abgg. Niff( frf. Vg) und Hauß( Eli.) beantragen, in der ersten Resolution die Worte auf den Eisenbahnen von Elsaß Lothringen " zu streichen.
Abg. Müller Fulda( C.):
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Die Ausfuhrtarife bedeuten eine wesentliche Begünstigung der ausländischen Industrie. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen, wo wir unter dem Druck der Kohlennot zu leiden haben, entspricht es nicht den wirtschaftlichen Bedürfnissen Deutschlands , wenn unsre Kohle noch zu ermäßigten Tarifen ins Ausland geführt wird. Die Industrie z. B. in Italien und der Schweiz bezicht die Kohle billiger als die süddeutsche Industrie. Es gab ja eine Zeit, wo diese Tarifermäßigungen durchaus berechtigt waren. Im gegenwärtigen Augenblick sind sie nicht mehr berechtigt.( Sehr richtig! im Centrum.) Ich hoffe, daß der Herr Minister, dem ja immer die wirtschaftlichen Interessen der Industrie am Herzen lagen, auch dieser unsrer Anregung folgen und damit den Wünschen der weitaus größten Mehrheit des deutschen Volfs entgegenkommen wird.( Bravo ! im Centrum.) Minister v. Thielen:
Dieser Grund liegt aber heute nicht mehr vor. Ein Teil der Er
patriotischen Kohlenproduzenten die Kohlen nach dem Ausland ausgabe nehmen die Grubenbesiger nicht auf ihre Schultern, weit billiger als ihren eignen Mitbürgern. Ganz sondern wälzen sie auf das Produkt ab; daher die Preissteigerung. Aehnliches haben wir auf dem Gebiete der Zuderausfuhr. Der Die Arbeiter haben keinen Pfennig Lohnaufbefferung erhalten. Zuder wird zu ungleich billigeren Preisen nach dem Ausland geliefert, Die Durchschnittslöhne zeigen feine Besserung, feit einer als nach dem Inland, und außerdem müssen die deutschen Staatsbürger Reihe von Jahren. Der eine Lohnaufichlag, den die Arbeiter vernoch 10 Pfennig pro Centner Budertonsumsteuer langt haben, beträgt nicht einmal den zwanzigsten Teil des Vorteile, zahlen. Ferner haben wir die Branntwein- Ausfuhrprämien. Alle den die Bergwerksbesitzer durch die Steigerung des Kohlenpreises in diese Maßnahmen sind überhaupt ein großer Widersinn, denn unfre der ersten Woche für sich herausgeschlagen haben. Die Arbeiter ganze Schutzzollpolitik enthält dadurch ein ganz gewaltiges Loch. haben noch nicht einmal die Brosamen bekommen, die von der Es wurde schon darauf hingewiesen, wie wichtig die Kohle für Herren Kapitalisten Tische fallen. Die Regierung hat es in der unsre ganze Nationalwirtschaft, für Handel und Verkehr ist. Besonders hand, der Kohlennot zu steuern. Sie braucht nur die Bergwerksleidet aber auch der Hausbedarf der Arbeiter unter der Kohlennot. besiger zu zwingen, sich mit ihren Arbeitern zu einigen, und sofort Der Schweizer hat den Centner Kohle für den Haus werden sich wieder tausend fleißige Hände regen, die heute schnöde bedarf um 40 f. billiger als der deutsche. Es ist zurückgewiesen werden von den Stapitalsproken.( Vravo! bei den selbstverständlich. daß wir dieses kostbare Naturprodukt, von dem Socialdemokraten.) neuerdings behauptet wird, daß es eine sehr viel fürzere Zeit ausreichen wird, als man bisher angenommen hat und das auf der gleichen Stufe mit dem täglichen Brot steht, nicht dem Auslande zu billigen Breifen liefern können. Daß die Verhältnisse nicht so einfach liegen ist zugegeben. Der Minister hat schon auf Oberschlesien hingewiesen. Wenn das eine Drittel der Kohlenproduktion in Oberschlesien zum Normaltarif nach dem Auslande ginge, dann wäre dagegen nichts zu sagen. Jedenfalls muß möglichst bald Wandel geschaffen werden. Gegen den Wunsch des Abg. Münch Ferber muß ich mich auch entschieden wenden. Graf Stolberg hat schon mit Recht darauf hingewiesen, daß dann schließlich jeder Distrikt sich als besonders be: dürftig hinstellen würde. Auch wir schließen uns dem Antrage an und haben den dringenden Wunsch, daß die Erhebungen von seiten der Reichs- Eisenbahn- Verwaltung einen möglichst raschen Abschluß finden mögen.
Abg. Dr. Stockmann( Rp.):
Abg. Schrader( frf. Wg.).
mahnt zu großer Vorsicht bei der Abschaffung der Ausnahmetarife. Das beste Mittel, die Kohlennot zu beseitigen, ist eine Verständigung mit den Arbeitern. Diese haben den berechtigten Wunsch, an den hohen Gewinnen der Altionäre teilzunehmen. Abg. Dr. Bachem( E.):
Abg. Riff( frf. Wg.):
Der Zwed der Resolution ist uns eljässischen Abgeordneten, sympathisch, aber wir fürchten, die Resolution wird nicht zu den gewünschten Zweck führen. Wir beantragen, in der Resolution der Budgetfommission die Worte auf den Eisenbahnen von ElsaßLothringen" zu streichen.
Die Diskussion wird geschlossen.
Bersönlich bemerkt
Abg. Münch- Ferber( natl.), daß er nicht Ausnahmetarife fir notleidende Großindustrielle, sondern für notleidende Gegenden verlangt habe, daß ihn der Abg. Bebel also falsch verstanden habe. Die Abstimmung über die Resolutionen wird bis zur dritten Lesung zurückgestellt. Damit ist der Etat der Reichs- Eisenbahnverivaltung erledigt. Es folgt die Beratung des Antrags Münch Ferber( natl.) schleunigung um Ermittelungen über die Ausnahmetarife an. Durch Ich schließe mich der Bitte des Abg. Müller- Fulda um Beauf Errichtung von Handelskammern im Ausland. Abg. Münch- Ferber( natl.): die Erklärung der Regierung bin ich etwas enttäuscht. Wie Graf Nufre deutschen Handelsinteressen im Ausland bedürfen nicht v. Stolberg ganz richtig hervorgehoben hat, war die Kohlennot immur des Schutzes einer starken Flotte, sondern auch des Schutzes September v. J. vorherzusehen. Es ist ja richtig, daß die Eisen- deutscher Handelskammern im Auslande. Oestreich hat mit dieser EinIch erkenne vollkommen an, daß die heutigen Zeitverhältnisse bahn nicht von heute auf morgen ihre Tarife verändern kann, aber richtung die besten Erfahrungen gemacht. Vor einigen Jahren hat bereits die Anregung dieser Frage rechtfertigen. Ich babe bereits Er- etwas weitsichtiger hätte sie sein müssen. die Handelskammer in Mannheim einen derartigen Antrag auf Errichtung mittelungen in die Wege geleitet, welche notwendig sind, um zu einer von Handelskammern gestellt und ihr haben sich 35 andere deutsche Beschlußfassung in dieser Frage zu gelangen. Jedenfalls kann ElsaßLothringen nicht allein in dieser Frage vorgehen, sondern die Frage Handelskammern angeschlossen, ebenso der Verband deutscher Inmuß gelöst werden im Einvernehmen mit sämtlichen deutschen Bahnen. dustrieller. Damals ging die Staatsregierung nicht auf diese Anregung Die Lösung dieser Frage ist keine leichte. Es bedarf in jedem Falle ein, inzwischen hat sie aber durch die Anstellung der sogenannten Handelsattachés anerkannt, daß die Konsuln allein nicht in der Lage find, einer genauen Prüfung der wirtschaftlichen Folgen. So gehen z. B. die Interessen des deutschen Handels im Ausland ausreichend zu ver die Kohlen aus Oberschlesien zu zwei Teilen nach dem Inland und treten. Wie steht es denn mit der Thätigkeit dieser Konsuln? Sie nur zu einem Teile nach dem Ausland. Also die Frage kann nicht Ich bin nicht so ängstlich wie der Vorredner. Ich hoffe, daß holen sich ihre Informationen bei einem befreundeten Großdurch einen Utas gelöst werden, sondern bedarf der individuellen Prüfung. Diese ist in die Wege geleitet worden. Die Ausfuhrtarife nunmehr die Frage der Beseitigung der Ausnahmetarife in faufmann und erhalten auf diese Weise natürlich einen ganz fommt, besonders im Hinblick auf die Einmütig einseitigen Bericht. Die Konsuln werden befragt über die Vertrauensfind ja zu alten Datums und feiner Zeit gegeben, um der Ueber- u feit der Budgetkommission. Wir haben alles Intereffe würdigkeit bestimmter Firmen, über die Einführung bestimmter Warenproduktion der deutschen Kohle im Auslande einen Markt zu eröffnen. baran, daß uns das Kohlensyndikat nicht über den Kopf wächst. Der gattungen usw. Die Konfuln können dieſe Frage gar nicht zwedmäßigung hat seinen Grund auch darin, daß die Selbstkosten für die Staat sollte diesem Syndikat ordentlich auf die Finger sehen. So mäßig beantworten; erstens fehlen ihnen die nötigen Informationen Eisenbahnen sehr gering find. 3. B. senden wir aus dem Nuhr- wie der preußische Handelsminister die Kohlenpreise hoch halten will, und zweitens find fie viel zu wenig faufmännisch geschult. revier wöchentlich mehrere Sonderzüge mit Stohle nach Holland , die o sollte auch der Eisenbahnminister für hohe Eisenbahn- Einnahmen Der Konsul fühlt sich als Vertreter des Deutschen Reiches weit hauptsächlich als Schiffskohle verwendet wird. Diese Sonderzüge forgen. Er hat bei den Kohlen- Ausnahmetarifen die Allgemeinheit über den Kaufmann erhaben und behandelt ihn mit bureaukratischer Die Kohlenpreise sind sprunghaft bis zu un- Aumaßung. Dagegen find in die Handelskammern in der Lage, werden von den Zechen gebildet und haben kein Rangiermanöver auf seiner Seite. auszuführen. Zur bestimmten Stunde rücken wir mit den Maschinen erträglicher Höhe gestiegen. Das Syndikat hat die Kohlennot ge- fich viel genauere Informationen zu verschaffen und in allen kaufmännischen und landwirtschaftlichen Fragen genügende Auskunft gir vor und fahren den Zug nach der holländischen Grenze. Alles das hörig ausgenugt. Minister v. Thielen: erteilen. Deutschland besitzt bisher nur eine solche Handelskammer muß also berücksichtigt werden. Die Entscheidung fann aber nur gefällt werden durch eine gemeinsame Aktion der sämtlichen deutschen tarife in Elsaß- Lothringen aufheben, so werden die Kohlen entweder als Schiedsgericht bei Streitigkeiten und erspart dadurch den Beteiligten Wenn wir morgen mit fechswöchiger Kündigung die Ausnahme- und zwar in Brüssel , die bereits fehr fegensreich gewirkt hat. Sie wirkt über Baden oder über Zuremburg und Frankreich nach der Schweiz die Prozeßkosten, fie erteilt Gutachten über wünschenswerte Aenderungen der kommerziellen Gesetzgebungen, über Fälschung und Nachahmung und Italien befördert. Was aber an mir liegt, soll geschehen, um Der Abg. Müller- Fulda hat schon darauf hingewiesen, daß das die Fragen einzeln zu regeln und nicht etwa oberschlesische Tarife deutscher Erzeugnisse im Auslande usw. Weiter würden die HandelsAusland zum Teil unsre Kohle billiger bekommt als die deutsche mit den elsässischen zu verquicken. Ich warne mur davor, zu glauben, mit dem Mutterland bilden. Wir sind das zweitgrößte Exportland fammern ein gutes Verbindungsmittel der Deutschen im Ausland Industrie. So bekommen die Schweizer Industriellen die Kohle auf daß mit der Aufhebung der Tarife die Kohlennot aufhören cine gleiche Entfernung für 50 Mart billiger als die süddeutschen. würde. Das wird nicht der Fall sein, denn die Kohlen, die gefördert der Erde. Ueber uns steht in dieser Beziehung allein England und ( Hört! hört!) Infolge des Streiks, der schon vor langer Zeit im werden, sind für lange Zeit verschlossen. Für die nächste Zeit wird die klugen Engländer haben sich fängst von der Bedeutung solcher böhmisch- mährischen Revier ausgebrochen und nun auch in das schwer irgend ein Abschluß möglich sein. Ich sehe den Kohlenmangel Handelskammern überzeugt. Ich bitte Sic, unfern Antrag anZwickauer Revier hinübergetreten ist, haben verschiedene Fabriken aber nicht so schwarz an. Der Umstand, der zu so umfang zunehmen.( Bravo ! bei den Nationalliberalen.) ihren Betrieb einstellen müssen. Die bayrische Regierung hat bereits reichen Streits geführt hat, wird in allernächster Zeit als angeordnet, daß Konsumvereinen und fleinen Haushalten Brenn- folcher auch von den Beteiligten erkannt werden. Dann werden sich tohle gegen Tagwert abgegeben wird. Aber alle diese Maßregeln die Verhältnisse wieder bessern.a helfen nicht. Aber wenn es sich bewahrheitet, daß die sächsische Staats- Eisenbahn nun auch noch den Personenverkehr vom kommenden Montag einschränken will, und daß in einzelnen Gegenden schon Aus den Ausführungen des Herrn Abgeordneten Münch- Ferber die Schulen haben geschlossen werden müssen, dann klingt es wie hing hervor, daß bereits eine Anzahl Industrien von der Kohlennot Fronie, wenn man jezt noch die deutsche Kohle nach dem Auslande erfaßt worden sind, die er in düsteren Farben schilderte. Er hat zu besonders günstigen Bedingungen befördert. Unter aller Anerkennung des Bedenken des Ministers möchte ich ihn doch bitten, bei der gegenwärtigen Notlage der Resolution möglichst bald Folge leisten zu wollen. Bu erwägen wäre vielleicht, ob man den besonders notleidenden Bezirken dadurch entgegenkommen könnte, daß man Fahrtermäßigung für die Kohle nach diesen Bezirken hin einführt.( Bravo ! bei den Nationalliberalen.)
Eisenbahnverwaltungen.
Abg. Dasbach( C.):
-
Abg. Stolle( Soc.):
Abg. Blell( frf. Vp.):
et spotsAbg. Cahendly( C.):
Bei der Bedeutung, die unser auswärtiger Handel heute hat, ist die Einrichtung von Handelskammern im Ausland eine dringende Notwendigkeit. Fast alle auswärtigen Staaten haben eine derartige Einrichtung. Deutschland besitzt nur die eine auswärtige Handelsfammer in Brüssel . Natürlich müssen die Konsuln Mitglieder dieser Handelskammern sein, während sich der deutsche Konsul in Brüssel aber vergeffen, zu schildern, wie der Kohlenmangel entstanden ist. bisher noch gar nicht um die dortige Handelskammer gefümmert hat. Er ist entstanden durch die Streiks in Destreich, im Königreich( hört, hört! links.) Die Jnitiative zur Errichtung solcher HandelsSachsen und in der preußischen Provinz Sachsen . Der östreichische fammern muß natürlich den Beteiligten im Ausland überlassen Streit ist ohne Einwirkung von irgend einer politischen Seite ent: bleiben. Ich bitte Sie, den Antrag der Budgetkommission zu überstanden, nachdem die Arbeiter lange Zeit hindurch mit Lammes- weisen. geduld sich haben aussaugen lassen. Schuld an dem Kohlen: mangel find sechs schwerreiche Leute, die bereits mein Freund Auch ich halte die Errichtung solcher Handelskammern für drin Bebel namhaft gemacht hat, sechs Leute, die über Leben gend notwendig. Zu bedenken ist nur, daß die Kosten jedenfalls und Tod, möchte ich sagen, von 45 000 Menschen zu komman- recht große sein würden. Zur näheren Prüfung der Angelegenheit Ich hoffe, daß der Minister möglichst bald der Forderung unfrer dieren haben. Sind doch in wenigen Jahren mehrere Tausend bitte ich Sie ebenfalls, den Antrag der Budgetkommission zu überResolution nachkommen wird und sich nicht beeinflussen läßt durch Arbeiter in jenen Gruben verunglückt. Die bescheidenen Ausweisen. die Anschauungen, die der preußische Handelsminister im Abgeord forderungen, die die Arbeiter an die Bergwerksbefizer richteten, find Abg. Frese( frf. Vg.): netenhause im Februar d. I. vorgetragen hat. Dieser hat dort progig zurückgewiesen worden; die Arbeiter sind wie Leibeigene be fonstatiert, daß die Kohlenpreise sich seit 1894 in stetig aufsteigender handelt worden. Ich kann mich voll den Ausführungen des Kollegen Blell an Da ist kein Wunder, daß sie in den Streit schließen. Gute Handelskammern fönnen im Auslande sehr segensLinie bewegt haben. Er meinte, diese Preisentwicklung sei eine eingetreten sind. was ist in Sachsen geschehen? reich wirken. Freilich wird es schwer fein, die geeigneten Kräfte ruhige und normale gewesen. Allerdings hat er zugeben müssen, In Zwidau ist ein von den Arbeitern gewähltes ausfindig zu machen. Die kaufmännischen Attachés werden nämlich daß die Steigerung der Preise im legten Jahre über Erwarten se omitee einfach zurüdgewiesen worden.( Buruf den Juristen gegenüber, die in den Konsulaten sigen, eine fuba hinaufgegangen ist. Thatsache ist aber, daß sich alle Interessenten rechts.) Meine Herren, ich werde mir das Recht nicht alterne Stellung haben. Es wäre deshalb darauf hinzus über diese Preisentwicklung bellagen. Die Kohlenwerke fönnten nehmen lassen, die Gründe, die nach meiner Meinung zum wirken, daß die kaufmännischen Kräfte später in die Kon auch ganz gut ohne Preisaufschlag auskommen. Der Herr Handels- Kohlenmangel geführt haben, anzuführen. Nach Zurückweisung fulate überführt werden können und dort eine gute Stellung minister meint, wenn ein Rückgang zu beklagen wäre, würde das also des gewählten Komitees seitens der Grubenbesiger schlug man bekommen. Eine Subvention halte ich nicht für nüglich. Dafür sehr schwer auf der Industrie und den Konsumenten lasten. Ich ihnen vor, mit den eigenen Leuten zu verhandeln. Auch dieser könnten die Interessenten ihren Präsidenten auch selbständig wählen glaube nicht, daß außer den Besitzern der Kohlenwerke und den Vorschlag wurde von den Zwickauer Bergwerksbesitzern abgewiefen; und die Regierung dürfte dann kein Bestätigungsrecht haben. Ich Wertretern der fistalischen Stohlenwerke noch jemand diesen Stand- fie wollen eben überhaupt mit den Arbeitern nicht verhandeln, die schließe mich dem Antrag auf Ueberweisung an die Budget punkt des Ministers teilt.( Bravo ! im Centrum.) fie als untergeordnete Klasse betrachten. Am letzten Freitag haben kommission an. Abg. Graf Stolberg- Wernigerode( f.): Sie Arbeiter einen dritten Versuch gemacht, sie haben die Hilfe der königlich fächsischen Regierung Die Kohle ist heute das wesentlichste Element nicht nur für die vorgeschlagen, die Hilfe der königlich Industrie, sondern auch für die gesamte wirtschaftliche Thätigkeit des anzurufen; auch dieser Vorschlag ist zurückgewiesen worden: der die Jetzt komunen erklären, Herren und Landes. Die Tarife stammen aus einer Zeit, wo die Industrie noch nicht genügend entwickelt war, und mögen damals eine wenn auch an sie Anforderungen gestellt worden, die sie nicht erfüllen traurige Notwendigkeit gewesen sein. Es ist zu bedauern, daß nicht tönnen. Was verlangen denn die Stohlenarbeiter? Ihre Hauptschon lange Erwägungen betreffs der Beseitigung der Tarife angestellt forderung ist die Achtstundenschicht, die auf Beschluß des find. Sie wären bereits am Blaze gewesen, als der gewaltige Auf- bayrischen Landtags in einigen Tagen in den dortigen Bergwerken schwung der Industrie eintrat, oder spätestens im September vorigen eingeführt werden wird. Was in Bayern möglich ist, sollte doch Jahres, wo die Koblennot schon vorauszusehen war. Den Vorschlag wohl auch in Sachsen möglich sein sowie in Preußen und den des Abg. Münch- Ferber, den notleidenden Bezirken dadurch zu helfen, andern Staaten. Im Zeiger Revier haben die Bergwerksbefizer daß man billige Kohlenfrachtsätze im Inland einführt, halte ich für ebenfalls die Vermittlung des preußischen Bergamts- Vorsitzenden ganz verkehrt. Die Folge würde nur sein, daß jeder Bezirk be- nicht angenommen. In Oestreich, Sachsen , Preußen, überall haben hauptete, er habe besonders unter der Kohlennot zu leiden. sich die Herren, die auf ihren Geldsäcken sigen, prozzig gegen den Arbeiterstand benommen.
Abg. Bebel( Soc.):
es feien
Hiermit schließt die Diskussion.
Das Schlußwort für den Antrag hat Abg. Dr. Paasche( natl.), die Berufskonsuln gegen die Angriffe seines Fraktionsgenossen, Münch- Ferber in Schutz nimmt.
Der Antrag wird der Budgettommission überwiesen. Hierauf wird ein Bertagungsantrag angenommen. Nächste Sigung Mittwoch 1 Uhr.( Jnitiativanträge auf Auf hebung des Diftaturparagraphen in Elsaß- Lothringen und Neu regelung der Wahlen zum Landesausschuß für Elsaß- Lothringen .) Schluß 54 Uhr.
P
Parlamentarisches.
Die Unfallversicherungs- Kommission
Es ist schon dargelegt worden, daß die Beseitigung der Ausfuhr- begann am Freitag ihre Sigung mit einem 11mfall des Die Kohlennot ist ja wesentlich hervorgerufen durch Ausbruch tarife nichts hilft und augenblicklich nicht durchzuführen ist. Es giebt Centrums. Bekanntlich hatten die ultramontanen Abgeordneten des Streits in Böhmen . Ich habe schon in der Kommission nach ein Mittel, welches zum Nußen der Arbeiter wie der jegt festsißenden in einer der ersten Sigungen entschieden verlangt, daß solchen Ver drücklich hervorgehoben, daß es dringend wünschenswert gewesen wäre, Herren Fabrikanten sofort die Kohlennot beseitigt, wenn nämlich die legten, die bereits vor Ablauf der 13 Wochen geheilt sind und des wenn die Großindustriellen ihren mächtigen Einfluß dahin aufgeboten fächsische, preußische und die östreichische Regierung sich herbeilassen halb Strankengeld nicht mehr erhalten, trotzdem aber gänzlich dic teilweise erwerbsunfähig bleiben, Invalidenrente hätten, daß die Forderungen der Arbeiter in Böhmen bewilligt wollten, mit den Herren Kohlenwerksbesigern endlich einmal ein ernstes oder wurden. Damit wäre bereits ein erhebliches Moment für die Kohlen- Wort zu sprechen, damit diese vernünftig mit ihren Arbeitern von der Berufsgenossenschaft sofort nach Wegfall des Krankennot beseitigt worden. Diese Forderungen sind so außerordentlich mini- verkehren. Dazu haben die Regierungen die Macht, aber leider fehlt geldes unter allen Umständen zustehen soll. Die Regierung maler Art, daß sie von den in Betracht kommenden Herren Rothschild , der Wille. Viel geholfen wäre schon, wenn die Bergwerksbefiger hatte sich damals die größte Mühe gegeben, das Centrum von dieser Guttmann, v. Larisch, Baron Wilczek 2c. mit Leichtigkeit bewilligt zur Respektierung des§ 152 der Gewerbe Ordnung angehalten zu großen" Belastung der Berufsgenossenschaften abzubringen und werden können. Auf den geforderten Magimallohn z. B. würde würden.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) die Fassung ihres Entwurfs zu empfehlen, nachdem von jenem sich kein deutscher Bergarbeiter einlassen. Noch einen andern Grund für die Verteuerung der Kohlen kann Beitpunkt ab die Rente nur solchen Verlegten gewährt werden soll, Nun kommen ja dazu die Verhältnisse in Deutschland , wo In- ich anführen. Das ist die Einführung des Holzzolls. Im Zwickauer die über die 13. Woche hinaus erwerbsunfähig bleiben. Das Centrum dustrielle und Staat Hand in Hand gehen. Der Staat hat die Revier ist durch die Erhöhung des Holzzolls eine Ausgabe von gab aber damals nicht nach, und so schien die Annahme feines An-; billigeren Ausfuhrtarife eingeführt und anderseits liefern die 500 000 m. für Grubenhölzer notwendig gewesen. Diese Mehr- trags gefichert. Die Abstimmung wurde jedoch wurde jedoch vertagt..