- 736- tief) tunken trotz aller Wemühmrgen nicht realisieren lassen� Auch der neue Wärmesatz kann in seiner wahrscheinlich allgemeinsten Fassung ebenfalls durch die Unmöglichkeit gekennzeichnet werden, einen gewissen Effekt zn ekzielen. Die nunmehr brannten drei Wärmesätze lassen sich also etwa in folgende Thesen fassen: 1. Es ist unmöglich, eine Maschine zu bauen, die fortwährend Wärme eider äutzere Arbeit auS nichts schafft. 2. Es ist unmöglich, eine Maschine KU konstruieren, die fortdauernd die Wärme der Umgebung in äuhere Arbeit verwandelt. 3. ES ist unmöglich, eine Vorrich- tung zu ersinnen, durch die ein Körper völlig der Wärme beraubt, d. h. bis zum«chsoluten Nullpunkt abgekühlt werden kann. Eine Schwierigkeit ergibt sich für die Anwendung des neuen Wärme- fatzes bei Gasen, doch liegt hier wohl nicht eine Lücke in der An- Wendung des neuen Wärmesatzes vor, sondern eine solche in unserer Anschauung über das Wesen des Gaszustandes bei sehr vielen Temperaturen. Der Professor der Rechte Dr. E. H. R o s e n f e l d, Münster i. W., Hielt vor der Abteilung für gerichtliche Medizin einen Vortrag über: ..Die strafrechtliche Bedeutung der Sterilisation". ES gibt bekanntlich zahlreiche Fälle, in denen sich dem Arzt die Frage aufdrängt, ob er einem Patienten männlichen oder weib- lichen Geschlechts die Möglichkeit der Fortpflanzung durch einen Eingriff nehmen soll. Solche Fälle können sich bieten bei organi- schen Defekten, insbesondere bei Frauen infolge falscher Gestaltung der Gcbärorgane. bei chronischen Jnfektions- oder Vergiftungs- erkrankungen, bei Geisteskranken, Degenerierten und endlich bei unverbesserlichen Verbrechern. Die Sterilisation in diesem letzteren Falle als Mittel der Verbrechensbekämpfung ist aber eine Utopie. Sie kann nur als Mittel dienen, die allgemeine Keimverderbuis einzudämmen, als deren Symptom im Einzelfall eine verbrecherische Lebensführung erscheinen kann. Grundlegend scheiden sich zwei Gruppen von Fällen: die, in denen der Eingriff aus gesundheit- licher und- die, in denen andere Gründe dafür sprechen. Bei der ersten Gruppe handelt der Arzt rechtmäßig, sofern er in Einklang mit den Regeln des ärztlichen Standes verfährt, die bis auf wenige Notfälle den Eingriff von der Zustimmung des geschäftsfähigen Patienten oder des Vertreters eines geschäftsunfähigen Patienten abhängig machen. Sein Tun ist gerade so gedeckt wie eine Freiheits- beraubung durch den Strafvollzug, bei der zweiten Gruppe aber, bei der Sterilisation aus sozialen Gründen gibt es nach dem be- stehenden Gesetz keine Deckung für den Arzt. Die Rechtmäßigkeit des körperlichen Eingriffs ist ausschließlich abhängig von der Kraft, die die Rechtsordnung der Einwilligung beilegt. Nach der Herr- kchenden Meinung aber würde eine derartige Sterilisation trotz der Einwilligung als absichtliche schwere Körperverletzung zu be- strafen sein. Dieses Ergebnis, das aller Wahrscheinlichkeit nach auch beim Reichsgericht Billigung finden würde, auf das sich aber unsere Judikatur bisher noch nicht festgelegt Hot. ist indessen un- annehmbar, denn es wäre die Beachtung sozialhygienischer oder rassenhygicnischer Erwägungen geradezu als Verbrechen verboten. Auch die geltende Rechtsordnung muß aber Mittel und Wege be- sitzen, jenen hochstehenden und idealen Zielen gerecht zu werden. Freilich kann dem Einzelnen vom staatlichen Standpunkt aus nicht die ungehemmte Verfügungsfähigkeit über seine Leiblichkeit zuge» sprachen werden. Deshalb muß verlangt werden, daß� bei der Sterilisation aus sozialen Gründen die staatlichen Behörden ein Wort mitsprechen. In der Abteilung für Hygiene hielt Dr. Meurer-Leipzig einen Vortrag über das Lobecksche Verfahren zur Herstellung einwandfreier Trinkmilch, insbesondere solcher für Säuglinge. An der Hand zahlreicher Be- lege zeigte der Vortragende, daß bei dem neuen Verfahren gerade die dem Säugling so überaus schädlichen Darmbakterien, die auch zum größten Teile den sogen. Sommertod der Kinder bewirken, abgetötet werden. Trotzdem hat aber die ursprüngliche Milch absolut keine Veränderung erfahren, sondern zeigt noch sämtliche Eigenschaften der Rohmilch. Damit ist wiederum verbunden, daß Fett, Eiweißstoffe usw. unverändert bleiben und auch vor allem die in der Milch vorhandenen Salze. Bei allen bisherigen Verfahren erlitten diese Salze Umsetzungen, worauf wieder die so vielfach sich bildende Rhachitis der Kinder zurückzuführen ist. Nachdem man schon seit Jahren die Vorteile der Rohmilch gegenüber der sterilisierten Milch erkannt hatte, war es äußerst interessant zu beobachten, daß nach dem neuen Verfahren die sogenannten bio- logischen Eigenschaften der Milch erhalten blieben, was experimentell »mchgewiesen wurde. Diese geben dem Säugling gewisse Schutz- stoffe, die für seinen Gesundheitszustand von größtem Werte sind. Bisher hatte man diese Fermente usw. nur in der nichtbehandelten Milch, in der aber natürlich andererseits wieder die unvermeid- lichen Bakterien enthalten find. Jetzt ist es nach dem neuen Ver- fahren möglich, den Kindern eine biologische Milch mit Fermenten zu verabreichen und zwar frei von gerade den dem jungen Körper so schädlichen Mikroorganismen. Das Verfahren wurde vor den Zuhörern mittels eines kleinen Apparates im Betriebe vorgeführt. Die Milch zeigte nicht die geringste Aenderung hinsichtlich des jlÄeruches, des Geschmackes und der Farbe. Die Betriebskosten sind. wie der Vortragende mitteilte, äußerst gering, die Versuche für die Praxis sind bereits zum Abschlüsse gelangt. 8cbÄch» Unter Leitung von S. Alapin. Seleznew. HF P mim W m__ WZss i im, • bedefgh Weiß zieht und macht RemiS. Lösung. 1. LS, LXf2; 2. Ll6, gXf6: 3. h6, föf; 4. Kd5, Lei; 5. h7, LeS; 6. h8D, LXD Patt. Der Schlußstand des Wilnaer Turniers ist: Rubinstein, Bernstein , Lewitzki, Niemzowitsch, Flamberg, Alechin , Löwenfisch, Freimann, Alapin, Salwe. Nachstehend die interessanteste Partie des Turniers: Spanisch. Löwenstsch. Flamberg. 1. e2— e4,©7— e5! 2. Sgl— f3, Sb8— c6. 3. Lfl— b5..... Das leitende Motiv besteht in LXS nebst SXe5 nach betreffenden Vorbereitungen. 3...... a7— a6 4. Lb5— a4 1 Sg8— f6 Ein Gegenangriff aus oen Be4, der zur Wahrung des leitenden Motiv» der Eröffnung zu d e ck e n ist. ö. vckl—©2[«•••• Der Gambitzug 5. 0—0 verzichtet auf da? erwähnte leitende Motiv zugunsten eines von der Er- öfsmwg abwärts liegenden Angriffe» S...... SXe4; 6. d4, der aber mit S...... b5; 7. Lb3, d5; 8. dXe5(8. a4, SXd4I) 8...... LeÖ (8. a4, Sa5), S...... L©7; 10. Sbd2, Sc5; 11. Lc2, Lg4(Laster) nebst event. S©S Ausgleich gestattet. Der Zug S. So3 ist nur eine Schein- deckung des B©4, wegen 5...... Li©7 und fall» 6. LXS, dXo6; 7. SXe5, so 7...... SXe4; 8. SXc6y(Sc3 ist störend), 8...... SXS; S SXD, SXD 2C. Eine solide Deckung ist 5. d3; jedoch kann dann Weiß den Damen- bauer nach d4 nur unter Tempoverlust(d2— d3— d4) führen, waS dem Gegner bequemen Ausgleich ge- stattet: S...... d6; 6.©3, g6; 7. 8bd2. Lg7; 8. d4, Ld7 je. Die Deckung durch den Textzug vermeidet die erwähnten Schatten- feiten. 5...... b7— b5 6...... Lc5; 6. LXS, dXc6: 7. 8Xe5, Dd4; 8. Sd3,La7; 9. Sc3-c. Oder 5...... Le7; 6. c3 nebst d2— d4 ohne Tempoverlust. Der so- mit erzwungene Textzug verschafft dem Weißen ein neue» Angriffsobjett aus db. 6. La4— b3..... Droht Sg5. 6...... Lf8— c5 7. a2— a4 Ta8— b3 7...... b4 scheitert an 8. LXf7t. 8. a4Xb5 aBXbö 9. Sbl— c3 0-0 10. 62—63!..... Nicht 10. SXb5 wegen 10.... 65! 11. Sc3, Lg4; 12. LX65, Sd4; 13. Dd3, 8X1-; 14. SXS(14. eXd5, Lf5) 14.... LXS: 15. gXß, c6: 16. Sc3(16. c3, Sb3) 16---- Lf6 JC. mit überwältigendem Angriff. 10...... 67—66 Besser 10.... Sd4I; 11. SXS, eXd4. 11. Lei— g5 Lc8— g4 12. Sc3— 65 So6— 64 In unserer Schachspalte vom 11. Februar 1911 baben wir hier die Kombination 13. LXtb, gXk6: 14. 8X8, LXD: 15. Sc6 mit Rück- gewinn der Dame veröffentlicht. Diese Glosse machte die Runde in der Schachpreffe gelegentlich der Karlsbader Partie Rabinowitsch— Leonhardt. Der letzter« legte sich bieraus die Widerlegung: 13. l-XK?, Ta8l zurecht, mit der er Alapin in Pistyan überrascht«. Bei der Ber- öffentlichung m Rußland brachte bieraus Alapin die nachstehend« Verbesserung für Weiß, die tu dieser Partie zur Anwendung kam. 13. 813X64 I Lg4Xe2 1 13..... Ta8 7; 14. TXT nebft 8Xf6t- 14. Lg5Xk6 Tb8-a8 14.... gXf6; 15. 8c6 führt zur selben Stellung. Oder 14.... Dd7; 15. Sf5I(droht SdeTf nebst LXg7t) 15.... Tfe8; 16. LXg7l, Te6; 17. KXL 2C. mit Gewinnstellung. 15. KelXe2 16. S64-C6 17. Lf6— g5 Bis hierher nach Alapin. 17...... 18. ThlXal 19. 865—©7 20. Lg5—©3 21. f2Xe3 21____ Ta8 7; D68— bS Db8— b7 Angaben von TaSXal Kg8— h8 17—£6 Lo5Xe3 g7— g6 22. Ta7l, TXT; 23. 868(droht 8574-) nebft SXD. 22. Lb3— 65 Db7— b6 23. b2— b4..... Die Partie ist nunmehr für Weiß leicht gewonnen. Der Rest ist Sache der Technil. Es solgte: 23...... 56-55 24. g2— g3, 55-54; 25. gX». ©X54; 26. 64, fXe3; 27. KXe3, Kg7; 28. Le6!, Te8; 29. Ld7, TXS; 30. SXT, c5; 31. Sc6, cXd4t; 32. 8X64. Kh6; 33. LXb5, Dd8; 34. Le2, 65: 35. b5. De?; 36. L53, Dc5; 37. Tdl, dXe4; 38. LXe4, Kh5; 39. Tbl, Da3t; 40. Kd2, 1)66; 41.£63, PbÖ; 42. c4, Kg4; 43 Sc6,£54; 44. Tflf,£g4; 45. Tf3, Do5; 46. hSf,£h4; 47. Ld5, g5; 48. Se5, Dgl; 49. 867, Da7; 50. Tf7, h5; 51. b6, DaSf; 62.£©4, DXhS; 53. b7, Dg2t; 54. Ke5, DgSf; 55.£56. Schwarz gab aus.___ Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln.— Druck u. Verlag: LorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanjtalt Paul SingcrchEo..Berlin 8VV.
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29 (21.9.1912) 184
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