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Schidsal gebraucht. Er ist eine bloße Idee ohne Kultus; es existieren von ihm nur Sagen und höchstens der Glaube an einigen Witterungseinfluß. Hier liegt, wie Mfando selbst meint, an scheinend auswärtiger, wahrscheinlichst mohammedanischer Einfluß bor, was um so wahrscheinlicher ist, als der Rumaglaube mit den alten Jdeen in gar feinem Zusammenhang steht und diese, wie man fah, sich auf der niedrigsten Stufe befinden.
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fönnen.
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1876. 120 englische Meilen rafte er im schnellsten Galopp, alle 15 Meilen das Pferd wechselnd, bis zum nächsten Telegraphen amt, schrieb dann viele Stunden lang den Bericht über die Schlacht, übermittelte ihn an seine Zeitung und fant in den Kleidern in einen tiefen zwanzigstündigen Schlaf. Bei dieser Meisterleistung hatte er sechs Stunden im Feuer und Gewühl des Kampfes ge standen, war 120 Meilen geritten und hatte bier lange Zeitungs spalten den„ Daily News" telegraphiert, alles in 30 Stunden.
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Wir haben hier jedenfalls eine so einfache Religion vor uns, wie sie ganz gut vor 50 000 Jahren schon bestanden haben kann. Ein ähnliches Glanzstück der Berichterstattung führte Helt White, Eigentliche Gößenbilder sind noch nicht vorhanden, größere Götter der Vertreter der New York Tribune ", im deutsch - französischen der einfachen Organisation wegen gleichfalls noch nicht. Das Kriege aus. Er beobachtete die Schlacht bei Sedan vom preußischen Zaubern ist noch nicht auf eine religiöse Zunft beschränkt, die Hauptquartier aus am Donnerstag, dem 1. September, und wollte Zauberer arbeiten behufs Herbeiführung ihrer Begeisterung" noch nach dem Ende der Kämpfe die Niederlage der Franzosen nach London mit feinem großen Brimborium, sie haben im Geisterreiche noch berichten. Doch das französische Telegraphenbureau weigerte teinen Vorzug. Es gibt noch keine großen Götterfeste mit Tänzen sich, diese Botschaft weiter zu bestellen, ja wollte ihn sogar usw., teine Beschneidung und Tätowierung, feine Aufnahme der verhaften lassen, er solche Dinge zu verbreiten wage. Jugend in den Bund der Erwachsenen. Auch der Tierfetisch fehlt White fuhr nun eiligst nach Calais , fetzte auf einem eigenen noch, die redenden Tiere sind zwar alte, längst vergessene Geister, Dampfer nach Dover über, eilte mit einem Extrazug nach haben aber keinerlei Kult. Der Urahn der Häuptlinge hat sich noch London , wo er am Sonnabend 5 Uhr morgens antam. Sonntag nicht zum Voltsheros oder-gott entwickelt; ein Jenseitsreich kennt früh stand sein Bericht, fechs Seiten lang, in der Tribune", während die man noch nicht. Es leben als Geister nur erst die weiter, die man Londoner . Zeitungen erst Dienstag Nachrichten bringen fonnten. Ein persönlich fannte, an die man noch sich erinnert. Dieser schlimmer Feind ist seit dieser Zeit den Kriegskorrespondenten in der archaische Glaube in einer recht bevölkerten Gegend ist um so be- 3 ensur erstanden. Lord Wolseley war es, der zuerst die Stellung merkenswerter, als sich vielerorts bei Negern Religionen vorfinden, der Korrespondenten im Stabe eines Heeres genau festlegte und die an Menge der abergläubischen Bräuche und an Kompliziertheit gegen die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch sie das des Zeremoniells es getrost mit allen anderen Systemen aufnehmen Schreckgespenst strenger Verbote aufrichtete. Er ließ im ägyptischen B. Sommer. Feldzug überhaupt keine Kriegsberichte mehr zu, so daß ein armer Korrespondent fich damit helfen mußte, seinen Lefern eine Naturschilderung von dem Funkeln und Glänzen der Sterne in der weiten Wüstennacht zu entwerfen. Das war dem Herausgeber der Zeitung nicht recht und er telegraphierte fatejedoch erwiderte auf die Klagen des Berichterstatters:" Ihr Heraus geber ist sehr unverständig. Gibt es etwas Sichereces und Fests So müssen sich denn jetzt die Korres Ein Heer von Kriegsberichterstattern ist auf der Balkanhalbinsel stehenderes als die Sterne?" eingetroffen, und die neugierige Welt lauscht gespannt auf die Nach- spondenten fehr häufig, wie z. B. im jüngsten italienisch- türkischen richten, die sie nach allen Enden der Welt telegraphieren. Der Kriege, mit phantasievollen Beschreibungen begnügen, denn es geht Kriegsforrespondent ist ja heute eine wichtige und offiziell anerkannte ihnen oft, wie jenem Berichterstatter der„ Times", der im japanischPersönlichkeit. Aber lange Jahrhunderte hat die Geschichte ohne russischen Kriege den General Fukushima fragte:" Von wo aus seine Berichte auskommen müssen, die heute eine ergiebige Quelle Güden oder Norden her?" Und die Antwort erhielt:„ Vom Himmel werden Sie Ihre Truppen auf Liautung landen, von Often, Westen, für die spätere historische Forschung sind. Der erste Striegsberichterstatter, von dem wir wissen, war Henry Crabbe Robinson, den die her, aus den Wolken." Times" 1808 nach der pyrenäischen Halbinsel sandte, um die Fortfchritte der englischen Armee unter John Moore zu verfolgen. Freilich begleitete er nicht die Armee, befand sich auch nicht auf dem Schlachtfelde, wie wir es heute bon dem Berichterstatter erwarten, sondern fammelte feine Nachrichten, die
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Hus der Gefchichte der Kriegs- rich, er wolle feine Sterngudereien, sondern Neuigkeiten. Wolseley
berichterstattung.
Kleines feuilleton.
Der Kesselschmied Blagoje wartet ungeduldig am Ufer der Donau auf das Eintreffen des Tampfers, der endlich seinen Sohn bringen soll. Man hat ihm geschrieben, daß der Sohn im Türkenkrieg verwundet fei, nur ein ganz flein wenig. Er geht mit einem Haupt mann, der ängstlich seiner Frau und seines neugeborenen Mindes barrt, in ein Wirtshaus, um die Zeit bis zur Ankunft des Schiffes zu verbringen.
dann zu ,, Das Bolt wirds vergolden." Der Arzt Lazar Lazarevic , der gungen unter den Soldaten und aus sonstigen Beobachtungen. bedeutendste Erzähler der ganzen serbischen Literatur, schildert in Der erste Journalist, der eine Armee begleitete und in Fühlung mit einer ergreifenden Stizze das Elend der serbischen Kriegsinvaliden. den leitenden Persönlichkeiten blieb, war Charles Lewis Gruneisen ,( Sie ist in der Sammlung„ Aus dem Balkanwinkel" 1908 bei Armeder Vertreter der Morning Post" während des Karliften- Krieges in lang in Leipzig erschienen.) Die Erzählung sollte man jetzt unter den Spanien 1887. Die Sitte, eigene Korrespondenten am Kriegsschau-| Balkanvölkern als Flugblatt verbreiten. plage zu haben, gewann erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts feit dem Krimkriege größere Verbreitung, und zwar war der frühste Korrespondent, dessen Namen einen Weltruf erlangte, William Howard Ruffel, der die„ Times" über die Ereignisse in der Krim unterrichtete. Ihm war zwar gestattet, was seine Kollegen von heute nicht mehr dürfen, zu berichten und mitzuteilen, was er wollte, aber da man sich überhaupt um ihn nicht fümmerte, wurde es ihm nur unter großen Entbehrungen möglich, fich und sein Pferd durchzubringen. Seine ergebenen Vorstellungen im Hauptquartier, ihn doch nicht verhungern zu laffen, nahm man halb ärgerlich, halb beluftigt auf und erklärte, daß man für ihn nicht sorgen fönne. Und so ritt er denn als eine ziemlich unglüdliche und traurige Gestalt über die Schlachtfelder hin, auf feinem dürren, knickebeinigen Klepper hockend, mit allerlei feltsamen Kleidungsstüden ausstaffiert, auf dem Kopf die Müge eines Fourageoffiziers mit breitem goldenen Band, in einem grünen Jägerjäckchen, befchmugten Hofen und ungeheuren Stiefeln, ein Quell staunenden Gelächters für die Soldaten, die den Zeitungsmann in dichtem Kugel- das regen saben, wie er mit merschütterlicher Stube Bemerkungen in sein Notizbuch schrieb.
Ein Stelzfuß geht vorüber. Der Kesselschmied bestürmt den Hauptmann: Haben Sie den mit dem Fuße gesehen?" Wen mit dem Fuße?" „ Nun, den Mann ohne Fuß?" " Welchen Mann ohne Fuß?" „ Ei, den mit dem Stel fuß?"
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Wen mit dem Stelzfuß?"
Zum Henter, den mit dem Stelzfuß, welchem die Doktoren Bein abgefägt haben?"
,, Und warum haben sie's ihm abgesägt?"
„ Sie sagen, daß er sonst an der Wunde gestorben wäre, die er am Javor erhalten hat, und so haben sie ihm das, eine Bein abgenommen, und jetzt geht er ohne Bein. Kennen Sie den Mann nicht?"
" Ich weiß nicht," erwiderte der Hauptmann, ich habe ihn nicht
gefehen
Aber der bettelt doch fortwährend vor der Kirche!" „ Hm!"
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„ Welches O mein Gott," sagte Blagoje und schüttelte sich. Häuflein Unglück! Hundertmal besser der Tod! Aber der macht sich nichts daraus, wenn er nur lebt! Und er raucht noch obendrein!
Ein größerer Gegensaz zu diesem einfachen und unansehnlichen Mann läßt sich gar nicht denken als der prunkvolle Aufzug, in dem Archibald Forbes von den„ Daily News" einherzog, und die bedeutungsvolle Stelle, die er einnahm. Forbes war der erste Berichterstatter, der den Telegraphen für seine Zwecke ausnutte. Er gab nicht mehr nur farge Nachrichten über die militärischen Ope rationen und die Einzelheiten des kriegerischen Vorganges, sondern er entwarf flammende, farbenprächtige und stimmungsvolle Gemälde. Er vereinigte in sich die verschiedenartigen Gaben, die erst den Meister der Kriegsberichterstattung machen, strategischen Blick, diplomatischen Sinn und große schriftstellerische Begabung. Er sagt, es schade ihm absolut nicht! So gut wie jeder Soldat fetzte er sein Leben aufs Spiel." Seit die weittragenden Gewehre erfunden worden find," schreibt er einmal, ist es nicht mehr genug, wenn man von fern einer Schladit zusteht. Hente, wo die Kanonen ein Gelände" Das weiß ich wohl. Aber wenn er im Kriege das Bein ver von drei englischen Meilen bestreichen und jede Flinte auf große loren hat, so muß es ihm ersetzt werden. Man sollte zu ihm in Strecken ohne Gnade und Erbarmen tötet, da muß der Kriegs- freundschaftlicher Weise also sprechen: Hier nimm, Bruder! Danke forrespondent jederzeit seine Haut zu Markte tragen." Einen Beweis dir, daß du für uns dein Blut vergossen haft und derartiges. Der das sieht man jein Bein feiner zähen Ausdauer gab Forbes im serbischen Kriege Mensch hat doch gewissermaßen
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Nun freilich nicht."
„ Nur das gefällt mir nicht, daß er bettelt!" Nun, er muß doch essen."