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Die Märkische Volkszeitung", das Organ des Herr v. Mekich, der sächsische Minister des Innern, hat[ treten ist. Vielmehr tobt sich in dieser Aeußerung eine Sinn und Kaplan's Dasbach, rechtfertigt die Verweigerung des Saales in den jüngsten Tagen das Zwickauer   Bergrevier bereist, um Insinn wüst durcheinanderpolternde Unklarheit fürchterlich aus. mit den schönen Worten: sich über die dortige Lage zu unterrichten. Sind etwa die Erst erklärt Herr Stöcker den Mammonsgeist als den Feind und dann fagt e er: die Zeit werde kommen, 100 wir Giordano Bruno   ist vor 300 Jahren in Rom   wegen Flucht Versammlungsverbote auf unmittelbare ministerielle An Socialdemokraten, die eben jenen Mammonsgeist bekämpfen, erklären, aus dem Orden, Abfall von der Kirche, Atheismus( Leugnung des ordnung zurückzuführen, dann wäre die erhobene Beschwerde das war gut für die Agtation, aber es ist nicht wahr. Wenn der Daseins Gottes und der Unsterblichkeit), rohem Materialismus aussichtslos. Herr v. Metsch hat sich nämlich in der Weise Hofprediger gegen den Mammonsgeiſt wettert, so ist das gut und wahr; und boshafter Feindschaft gegen das Christentum am unterrichtet", daß er Konferenzen mit den Bergbehörden und wenn wir gegen den Kapitalismus vom Leder ziehen, so ist es 9. Februar 1600 verurteilt und verbrannt worden. Es ist flar, mit den Grubenbesitzern abhielt; die ausständigen Agitation und unwahr. Vielleicht allerdings erklärt sich der Södersche daraus, daß er den Mammon mur leise auf daß dieser Vortrag eine Verherrlichung Giordano Brunos fein Gruben arbeiter zu hören, hat der Minister für überflüssig Nonsens follte. Dem Pächter des katholischen Vereinshauses war der erachtet. Der Herr Minister würde es aber sicherlich als arge der Oberfläche risen und gründlich mur, soweit er jüdischer Zwed diejes Vortrags nicht bekannt. Als er darauf aufmerksam Stränkung empfinden, wenn jemand behaupten wollte, die Mammon ist, bekämpfen will, während wir ihm jedes Eristenzrecht bestreiten und ihm jede Möglichkeit des Auswucherns nehmen gemacht wurde, verweigerte er den Saal zur Abhaltung desselben." sächsische Regierung arbeite im Dienste des schwer reichen wollen. Oder mit andern Worten: Herr Stöcker betrachtet den So wütet der Haß noch, obwohl der Henfer vor drei Unternehmertums der Gruben gegen die armen, um die Ver- Kapitalismus, wenn nur von einigen feiner Auswüchse Jahrhunderten den Keker unschädlich" gemacht hat, weil besserung ihres fargen Lohns opfermütig ringenden Arbeiter. gereinigt, Märtyrerblut ewig lebendig bleibt. Und diese Inquifitoren von 1900 bilden im Deutschen Reich die ausschlaggebende Partei. Freilich, warum sollten die Pfaffen nicht ihre un­gebrochene Kraft bethätigen, wo die feig und fromm gewordene Bourgeoisie den Spuren des heiligen Paasche folgt und der Kommunaloberst der Reichshauptstadt keine Feier in städtischen

Räumen duldet.

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Russisches Marine- Echo.

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aber

apitalismus

Schulreform. Wie die Berl. 3tg." erzählt, diftierte im Bers liner französischen   Gymnasium am Tage nach der Ankunft des Prinzen Heinrich in Berlin   der Oberlehrer Dr. Weber feinen Sertanern ein Ertemporale, in welchem die Reise des Prinzen Seinrich geschildert wurde und dann wörtlich die folgende Stelle bortant: qu

doch in seines Wesens Schmußigkeit er­halten, als eine dauernde Erscheinung; wir dagegen wirken dafür, daß der Kapitalismus zu einer vorüber Ist der Kapitalismus  . Die Petersburger Wjedomosti" erklärten fürzlich, daß die gegangenen Erscheinung werde. russische   Regierung, dem Beispiele der deutschen   folgend, das Ofijce vorübergegangen, so hat auch die Socialdemokratie ihre Aufgabe und das Schwarze- Meer Geschwader noch um ein besonderes erfüllt und ist ebenfalls eine vorübergehende Erscheinung, aber startes Geschwader zum Schuße der Interessen am Stillen Ocean" nicht früher. Welche Farben die Fahnen dann zeigen werden, das ist höchst gleichgültig; wahrscheinlich wird schwarz und weiß zu vermehren beabsichtige. Während vor der neuen deutschen   dann ins Note umgefärbt sein. Flottenvorlage feines der offiziösen russischen Blätter die Seemacht frage überhaupt berührte, geschweige denn von einem russischen Ver­prührte, geschweige denn von einem mehrungsprojett sprach, widmet in legter Zeit bie zullige grote mehtungsprojekt sprach, widmet in letzter Zeit die russische Presse der deutschen   Vorlage fortgejezt Leitauffäße und fordert von der russischen Regierung ein dem deutschen   ähnliches Vor Artikel einem ihrer Tezten hgchen Birschewyja Wjedomosti", daß das Vorgehen Deutschlands   für Rußland   ein Ansporn, sein muß, Rußland   ein Ansporn sein muß, in der gleichenRichtung zu handeln". Unjre Flotte", meint das genannte Organ, ist zwar weit stärker als die deutsche, aber ihr Bestand entspricht nicht den herannahenden Ereignissen, und der Umstand, daß unsre Schiffe feine eigenen Ankerpläge auf den ganzen Wege von Kronstadt   nach Bladiwostock und Port Arthur haben, ist nichts weniger als tröstlich. Die Marinefragen, welche ganz Deutschland   erregen, sind Fragen, welche auch für uns ein brennendes Interesse haben. Wir kommten fie aufschieben, aber ihnen zu entgehen, liegt nicht in unsrer

Giordano Bruno   kannte fein Schicksal und seine Feinde: 69 Schweiß fo wohl, daß mich die Flamme tötet, Und liebe doch das Licht; die kühle Lezze Des Bachs, der bald von meinem Blut gerötet; dn.pilch tenne die berräterischen Rege, oral and Ich kenne sie, ich weiß, daß sie mich fangen, eld at Berachte sie aus heißem Glückverlangen. polo Die Flammen sind so schön, die mich verzehren, Die Pfeile göttlich, die mich so verwunden, Wie kann ich mich von einem Wahn bekehren, Mit dem verwebt mein Wünschen und verbunden? Die Flammen sind mein Herz, in mir die Pfeile ripal Und Schlingen, denen nimmer ich enteile." d

Jambo Kaiser und Papst, seht, wie ich rüste, Könige, eurer Gunst bin ich satt Thränen und Sinnen, o meine Seele, Und in den Haaren ein Lorbeerblatt.

Trallot

11901

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Le prince Henri rentre à Berlin   dans le moment même l'empereur veut donner à notre patrie une grande flotte, dont nous avons si grand besoin( bitter Not" konnten die Seytaner wahrscheinlich nicht besser übersehen) pour protéger nos côtes, nos colonies et notre commerce. Espérons que le Reichstag sera assez sage et assez patriotique pour comprendre les grandes vues nationales de notre Empereur."

Das heißt auf Deutsch  :

Prinz Heinrich   kehrt gerade in dem Augenblide nach Berlin  zurüd, wo der Kaiser unserm Vaterlande eine große lotte geben will, die uns so bitter not thut, um unsre Stiften, unsre Kolonien und unsren Handel zu schüßen. Hoffen wir, Das brennende Interesse" ist in der russischen Presse jedenfalls daß der Reichstag   weise und patriotisch genug thol erſt feit Veröffentlichung der neuen Flottenvorlage der deutschen   sein wird, um die großen nationalen Gesichts puntte unfres Kaisers zu verstehen."( Regierung zum Ausdruck gelangt.-

Nicht blinder Jrrtum, Kargheit, Glückes Obgunft, Nicht dumpfer Haß, nicht Neid, noch niedre But, Nicht Herzenshärte, Bosheit, wilde Gier- Sie alle trüben meinen Himmel nicht, Rein, fie umschleiern nimmermehr mein Ange, Thut, was ihr könnt doch meine Sonne

fheint.

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Deutsches Reich  .

Fortschreitende Kuschenerweichung.

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Der Schillerpreis, der alle drei Jahre an das beste in diesem Zeitraum erschienene Drama zu vergeben ist und der in diesem Winter wieder fällig war, wird nicht verlichen werden, weil der Das sind die Verse von Giordano Bruno  , die unsterblich Kaiser nicht zum erstenmale den Vorschlag der zu diesem Zwed Leben. Die Dasbach und Kirschner mögen thun, was sie niedergesetzten Kommission verworfen hat. Die Sache hat an und tönnen Brunos Sonne scheint.

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2009 Sächsisches Koalitionsrecht.

für sich durchaus keine welterschütternde Bedeutung, und so weit sie fionit etwa bejprochen zu werden verdient, würde ihre Besprechung nicht an diese Stelle gehören. Aber sie bietet ein höchst sympto­matisches Bild von der fortschreitenden Knochenerweichung des deutschen   Bürgertums.

Die Amtshauptmannschaft Chemnit, in deren Bereich ein Teil des Streifgebiets liegt, auf welchent sich seit einigen In Bayern   besteht der Maximiliansorden, dessen Verleihung, Zagen der Kampf sächsischer Bergarbeiter um Erringung ähnlich wie beim Schillerpreise, von dem Kapitel der Mitglieder aus­besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen abspielt, erscheint fofort auf dem Plan, um die Bergarbeiter nach Möglichkeit geht, dessen Entscheid der König nur formell zu bestätigen hat. Ats an der Ausübung eines ihnen reichsgefeglich Ludvig II. im Jahre 1864 zur Regierung fam, ver­austehenden Rechts zu hindern. lich er den Magimiliansorden, ohne das Stapitel zu fragen, Die genannte au den Dichterling Csfar v. Redwig, worauf der Vorfigende Behörde erließ am Freitag folgende Betanntmachung, das sogenannten Streitposten stehen betreffend.

Das fogenaimte Streitposten stehen bei allgemeinen Arbeiteransständen und jede den ähnliche Handlung, die dazu bestimmt ist, Arbeitswillige von der Arbeit abzuhalten oder ein­zufchüchtern, wird, weil dadurch die öffentliche Ordnung und Sicher heit gestört, auch über die Kreise der Arbeitgeber hinaus das Bublifum beunruhigt und belästigt wird, hiermit noch ausdrücklich berboten und, falls nicht gerichtliche Bestrafung nach§ 153 der Reichs- Gewerbe- Ordnung oder polizeiliche Bestrafung tritt, mit Geldstrafe bis zu 150 Mart, oder mit aft bis zu 14 Tagen geahndet werden.

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Belästignugen in den Bohmmgen durch sogenannte aus agitation werden sich häufig als Hausfriedensbruch

darstellen.

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Daß die Sertaner eher fähig sind, sich in die Meer- und Welt­politik verständnisvoll zu versenken als humpige Abgeordnete, erklärt fich sehr einfach aus dem Umstand, daß die Jungen auch eifrigere Leser von Seeräuber- und Indianergeschichten zu sein pflegen als ausgewachsene Männer.

Herr Tirpitz wird nicht verfehlen, bei der zweiten Lesung der Flottenvorlage sich auf die chrende Zustimmung dieser weitblickenden Sertaner zu berufen.

Die wasserschenen Feudalen. Mit ungemein respektwidriger Fronie schildert das Deutsche Adelsblatt", das sich im übrigen weit mehr für die Fideikommiß als für die Weltpolitik interessiert, die Flottenbegeisterung:

Jm Augenblide ist in Reichsdeutschland wieder alles " Flotte". Um die Flottenfrage drehen sich die Auseinander­segungen nicht nur in Kreisen der hohen Berufspolitiker und Barlamentarier, sondern auch in den Gesellschafts- Salons der Großstädte, an offiziellen Festtafeln, in den bürgerlichen Slubs, in den gastwirtschaftlichen Abendzirkeln bis hinunter zum lampen bestrahlten Stammtischwinkel, wo das Lerchenfröhliche Bier philisterium seiner patriotischen Begeisteruit g Hekatomben opfert."

Kräftiger brauchten auch wir uns nicht über den Rummel Iuftig machen. Natürlich betenert das Adelsblatt" feine Bereitwilligkeit zu diesem nationalen Opfer" das ist nun einmal Zwangsehrensache; aber, wie die Feudalen in Wirklichkeit gesinnt seien, verheimlicht das Blatt auch nicht:

des Kapitels, der berühmte Chemiker Justus v., Liebig, zu der Majestät bedeutete, das Kapitel müsse in aller Ehrerbietung, aber auch mit aller Entschiedenheit diese Autaftung feiner Befugnisse ablehnen. Der König ehrte sich selbst, indent er sich mit seiner unerfahrenheit entschuldigte und fünftighin die Rechte des Kapitels zu achten versprach. Er hat sein Versprechen auch reblich bis an seinen traurigen Tod gehalten.

Als dann das Kapitel des Magimiliansordens im Jahre 1886 den Orden an Anzengruber zu verleihen vorschlug, versagte der Prinzregent Luitpold die Bestätigung dieses Entscheide, nachdem die fleritale Bresse gewaltigen Lärm darüber geschlagen hatte. Nun war die Mehrheit des Kapitels schon so weit, daß sie sich fügte; immer hin fanden sich aber noch zwei Männer, die lieber aus dem Kapitel austraten, als sich selbst demütigten. Es waren Paul Heyse   und Graf Schack  , sicherlich keine Revolutionäre, ganz im Gegenteif, aber Männer, die sich selbst achteten. Sie ließen es auch nicht chua an einem Proteste hinter den Coulissen bewenden, sondern wußten ſehr wohl, was sie den öffentlichen Urteile schuldeten; Paul Heyse   hat ihr Verhalten und dessen Gründe öffentlich dargelegt.

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Besonders den deutschen   Landwirten hat man dadurch nicht gerade erhöhten Geschmack beizubringen verstanden, daß man in dieser vaterländischen Wehrkraftfrage imnter den Schwerpunkt auf die Intereffen des Großhandels und der Großindustrie zu Tegen bemüht war und die Interessen des Handwerks, des Klein­gewerbes und der Landwirtschaft nicht einmal zu streifen für nötig befand. Dazu zeigt sich neuerdings wieder das Kanalgespenst in erschreckender Deutlichkeit im Hintergrund."

Die größliche Flotte! mid- din

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Ein verkleideter Flotten- Arbeiter- Verein. Zu dem in unserer Nr. 17 inter diefer Spigmarke von uns gebrachten Artikel teilt uns der Vorstand des in Nede stehenden Vereins mit, daß der felbe nicht den Namen Flotten- Arbeiter Verein führe, daß ihm Unterschrift der Amtshauptmannschaft. aber dennoch etwa 30 Fabritarbeiter angehören, daß nicht die Ab­Das ist wieder ein echtes Sachfenstückchen. Das ist die viel sicht vorlag, Arbeiter zu födern, und schließlich bis zum Datin des gerühmte Unparteilichkeit der Behörden. Die Unternehmer dürfen Schreibens in Dahl ein Vortrag über die Flottenvorlage noch nicht thun, was ihnen beliebt, sie dürfen durch tausenderlei Härten, durch Nach abermals zwanzig Jahren sind wir nun glücklich so weit, gehalten worden jei.- Es thut uns leid konstatieren zu milien, Lohnbruck und übermäßige Anforderungen an die Arbeitskraft, daß die Mitglieder der Schillerpreis- Kommission, obgleich ihnen daß wenn das letztere wahr ist der Verein seine flottenfreundliche ja oft genug zum Zweck der Preissteigerung für ihre Produkte mindestens schon zum zweiten, wenn nicht zum dritten Male das Thätigkeit weniger ernst nimmt. Fürchtet er, daß die Arbeiter, die ihm die Arbeiter in den Streik treiben. Aber wehe, wenn die Malheur passierte, daß der Kaiser ihre Entscheidungen tassiert, sich aus Unkenntnis zugehören, nach einem solchen Vortrag schleunigst Arbeiter sich zur Wehr setzen, wenn sie ihre Kameraden zu in tiefes Schweigen hüllen. Sie scheinen zu glauben, daß mit ein davonlaufen? ted and act einheitlicher Kampfführung zu gewinnen versuchen, sofort er- wenig sentimentalem Gewinsel oder höchstens einigen versteckt Vergebliches Hoffen. Die Freif. 3tg." citiert aus einem scheint die Staatsgewalt auf dem Plaz mit kunstvollsten Ge- vorsichtigen Nadelstichen der bürgerlichen Presse ihre Affaire Referat über eine Rede des Professors Sombart   den Schluß­fegesauslegungen und, wenn diese noch nicht genügen, glorreich erledigt sei. Vielleicht werden sie etwas ermuntert, abschnitt. Sonderbarerweise legt die Freis. 3tg." die zwischen mit polizeilichen Drohungen, die sich unter der wenn man ihre Namen nennt; die Bossische Zeitung" zählt neben Kapitalismus   und Socialismus inflar taumelnde Aeußerung Som Flagge verbergen, day die öffentliche Sicherheit dem einen Hofbeautén, an den wir weiter keine Ansprüche erheben, barts dem Socialdemokraten Bruhns in den Mind, welcher den bedroht sei. Ja, der Chenniger as operiert nicht nur mit als Mitglieder der Kommission die Professoren Dilthey  , Koser, Erich Inhalt der Sombartschen Rede in der Soc. Braris" mitgeteilt hat. Und um die Komödie noch lustiger zu gestalten, leitet die Freij. ungehörigen Gesezesauslegungen, sondern ist geradezu wider Schmidt und den Schriftsteller Julius Rodenberg   auf. Sollten diese 3tg." ihre Verwechslung mit den Worten ein: Der Standpunkt das Gesek. Die sächsische Behörde erklärt als strafbar, Herren auch fernerhin schweigen, so müßte ihnen bedeutet werden, Bernsteins findet in der Socialdemokratie in immer weiteren Kreisen wenn jemand Streifpoften steht, um andre von der Arbeit das sie eine Hauptschuld tragen an den Zumutungen gegen Kunst Anerkennung." So wenig hat das freisinnige Blatt von den Aus­abzuhalten, ohne daß er dabei irgendwie etwas ungefeßliches und Litteratur, wie sie vor einigen Jahren in der Umsturzvorlage und einandersetzungen in unsrer Partei verstanden, daß es Bernstein  oder Unrechtes begeht. Das ist gefezwidrig. Die Bekannt jegt, wieder in der lex Heinze gemacht werden. Jedem wird mit zumutet, fein Standpunkt sei die angeblich Bruhnssche, in Wirklich­machung muß darum von jedem Gericht, dessen Entscheidung gespielt, wie er verdient.- feit Sombartsche Begriffsverwirrung. fie unterbreitet wird, selbst von einem sächsischen Gericht, als mlado ungültig erflärt werden. Ueber das Kaiserwort von der Socialdemokratic, daß fie Und noch mehr, die sächsische Behörde fordert die cine vorübergehende Erscheinung sei, hat Herr Stöder Denunziationssucht heraus, indem sie das Aufsuchen von eine Berjammlungsrede gehalten. Alle Barteien veralteten sich, also werde Arbeitern in ihren Wohnungen, um sie über den Zweck des Streifs zu belehren, als Hausfriedensbruch qualifiziert. So wird in Sachsen   das im§ 152 der Reichs Gewerbe­Ordnung gewährleistete Vereinigungs- und Ausstandsrecht der Arbeiter auf Umwegen beseitigt.

Ein Privattelegramm aus 3 wida u meldet uns:

Alle Bergarbeiter.Bersammlungen im Zwickauer   Revier werden verboten, obwohl die bisherigen Versammlungen in musterhafter Ordnung verlaufen find. Auch Vergnügungen werden untersagt. Es herrscht große Erregung. Telegraphische Beschwerde dem Minister eingereicht.

1919

Auf diese Weise wird den Bergarbeitern die Möglichkeit entzogen, den Konflikt mit den Grubenbefizern in geordneter Weise durchzuführen.

Wahrscheinlich erfolgt das Verbot auf Grund der behörd­lichen Annahme", daß durch die Versammlungen die öffent­liche Ordnung gestört werden fönnte. Thatsächlich ist diese Annahme völlig unbegründet, und selbst jächsische Behörden follten begreifen, daß durch ihr Vorgehen nur Erbitterung in die Arbeitermaffen getragen und der Kampf zwischen Arbeitern und Grubenfapitalisten verschärft und verlängert wird.

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Gegen die lex Heinze. Der Verein Berliner Presse" hat in einer start besuchten außerordentlichen Generalversammlung folgenden Beschluß gefaßt: Der Verein Berliner Presse" legt gegen fich auch die Socialdemokratie austoben, meinte Herr Stöder, und die engherzigen Anschauungen von dem Wesen der Darin hat er recht; es fragt sich nur, ob unsre Wandlung dem Hof Kunst, die durch die Abstimmung der Reichstags- Mehrheit zu den prediger a. D. zum Wohlgefallen gereichen wird. Schließlich führte SS 184 a und 184 b der sog. lex Heinze" zum Ausdrud gekommen dann Herr Stöcker nach dem Bericht des Reichsboten" aus: sind, entschiedenste Verwahrung ein und bedauert lebhaft, Man muß die Socialdemokratie nur nicht durch neue falsche daß derartige unduldfame Auffassungen an solcher Stelle An­Maßnahmen immer wieder zusammenschmieden. Unser aller­größter Feind aber ist nicht die Socialdemokratie, sondern der erkennung finden konnten. Insbesondere weist der Verein Berliner  Mammonsgeist. Was würde wohl heute Goethe sagen, wenn Prefie" die nach Form und Inhalt unberechtigten Angriffe des erischen würde, wie aus dem goldnen Kalbe allmählich Abgeordneten Rören gegen die Person und Werke seines Mitgliedes ein goldener Ochse geworden ist! Dieser Geist muß zuerst beermann Sudermann mit Entrüftung zurüd.- fämpft werden. Es wird auch für die Socialdemokratie dann die Beit kommen, wo fie fagen wird: das waren alles sehr hübsche Sachen für uns für die Agitation, aber wahr sind sie nun einmal doch nicht! Dann wird sie eine vielleicht sehr radikale Arbeiterpartei sein, welche die Arbeiterinteressen sehr stark vertritt, aber mit Vaterland und Kirche doch in Frieden lebt. Das wird für alle ein Segen sein, am meisten für die Arbeiter. Vielleicht wird sie sich schon nach zwanzig Jahren die Hörner abgelaufen haben, und wenn sie dann noch die rote Fahne schwenkt, wird vielleicht auch schwarz und weiß dran sein und damu werden fie sagen: Kaiser Wilhelm   hatte recht: wir waren eine vorübergehende Erscheinung. haben uns ausgetobt und heute ist uns wohler als damals." Die Aeußerung des Herrn Stöcker zeigt, daß in seinem Kopfe die Erkenntnis der focialen Entwvidlung sowie der focialdemokratischen Bestrebungen auch nicht einmal vorübergehend in Erscheinung ge­

Eine Freude für Herrn Rören. Eine Anzahl Großheubachet Männer", schreibt das Würzb. Journal", schafften sich das Buch Diehls Heilverfahren" an, worin Abbildungen des mensch= lichen Körpers usw. enthalten sind. Dies erfuhr der Pfarrer und ließ die Bücher durch Frauen einsammeln mit dem Bemerken, er wolle mal das Buch ansehen, um sich selbst eins anzuschaffen. Statt dessen schnitt er aus den Büchern 60-80 Seiten heraus und schickte so die Bücher, von denen eines ca. 12 207. fostet, wieder an die Eigentümer zurüd. Vorher soll er beim Bezirksamt gewesen sein, um sich zu erkundigen, ob die Bücher nicht Vier der Bes verboten werden könnten, was verneint wurde. troffenen ließen sich die Geschichte nicht gefallen und übergaben die Sache einem Miltenberger Rechtsanwalt. Der Pfarrer ließ nun die Leute auf das Rathaus laden, wo in Gemeinschaft mit dem Groß­