Nr. 42. 17. Jahrgang.
amts.
Zur Unfallnovelle
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstes
Dienstag, 20. februar 1900.
solche Weise wird den Männern die Arbeitsgelegenheit verkürzt und und Stargardterstraße ist zu manchen Abendstunden eine der undie Frauen, die doch nach Ansicht der in Staat und Gesellschaft sichersten Passagen. Die Beleuchtung fehlt, falls kein Mondschein ist, Hat der Berliner Arbeitervertreter- Verein eine umfangreiche Petition maßgebenden Kreise einzig und allein für den häuslichen vollständig, und daher sind Bekanntschaften unangenehmer Art nichts eingereicht, in der, geschöpft aus der Praris der Unfallversicherung, Wirkungskreis bestimmt sind, werden diesem ihrem natürlichen Seltenes für den arglofen Wanderer; vor allem aber ist es für Frauen eine große Anzahl Abänderungsvorschläge im Interesse der Ver: Beruf" entzogen. bei Eintritt der Dunkelheit eine gefährliche Sache, den Durchgang zu ficherten gemacht werden. Noch ein andrer Umstand erregt die Unzufriedenheit der Arbeiter passieren. Ein häßlicher Vorgang spielte sich vor einigen Tagen in Zu den allgemeinen Bestimmungen wird vorgeschlagen, daß die auf dem Lehrter Bahnhofe. Seit einiger Zeit wird nämlich in der Gegend ab. Ein Bursche hatte eine Frau in ungeziemender Schiedsgerichts- Beifißer nicht wie" bisher auf einem mehrfach ungemein rigoroser Weise bei den geringfügigsten Ursachen mit Weise belästigt und war von einent zufällig des Wegs fommenden indirekten Wege, sondern ebenso wie bei den Gewerbegerichten direkt Strafen gegen die Arbeiter vorgegangen. Nach dieser Richtung Steinfeger wegen seines Betragens zurechtgewiesen worden. Nun von den Beteiligten gewählt werden. thut fich besonders ein Werkmeister- Diätar hervor. Was seither fiel der Bursche wie rasend über den Steinseher her, Ein Antrag wendet sich gegen die beabsichtigte Einschränkung fein Mensch für strafbar hielt und auch sonst von feinem biß ihn in die Hand und brachte ihn auch im Geficht mehrere nicht der Zahl der Beisitzer an der Spruchkammer des Reichs- Versicherungs- Borgefesten bestraft worden ist, das gilt diesem Herrn als Ursache unerhebliche Verlegungen bei. zur Verhängung von Geldstrafen in Höhe von 50 Bf., was bei einem Die Bewohner der Gegend wünschen dringend, daß die Behörde Auch gegen die Uebertragung des Arbeitsnachweises an die Be- Höchsttagelohn von 3 M. feine Kleinigkeit ist. So wurden kürzlich sieben auf das Rowdytum in jener Gegend Obacht geben und daß vor rufsgenossenschaften wendet sich die Petition, wie dies übrigens auch Arbeiter mit je 50 Pf. bestraft, weil eine Sandlaterne, die nicht einmal allem von zuständiger Seite für genügende Beleuchtung des Durch die Unternehmer schon gethan haben. alle sieben zu benutzen hatten, nicht gereinigt worden war. In der gangs gesorgt werde. Bur gewerblichen Unfallversicherung wird die Ausdehnung der zwölfftündigen Nachtschicht der Maschinenpuger sind teine Versicherungspflicht auf das gesamte Handwerk, das Handelsgetverbe, regelmäßigen Pausen vorgesehen, weil die Art des Nachtdienstes es Der Berliner Jounalisten: und Schriftsteller- Verein" sowie speciell auf die mit dem Ausheben von Gräbern beschäftigten mit sich bringt, daß Arbeit und Pausen in regelloser Weise ab- bat in seiner legten Sigung folgende Erklärung beschlossen:„ Mit Arbeiter verlangt, da das Reichs- Versicherungsamt die legtgenannte wechseln. Während es von jeher als selbstverständliches Recht der Befremden haben wir von der Aeußerung des Stadtverordneten Arbeit bisher als eine nichtgewerbliche und daher nicht versicherungs- Arbeiter galt, daß fie in den unregelmäßigen Pausen, die der Nacht- Vorstehers Dr. Langerhans Kenntnis genommen, der Angehörige pflichtige bezeichnet hat. dienst ergiebt, auf der Bank fizzend, ein wenig einniden durften, der Presse öffentlich in geringschäßiger Weise als Beitungs chreiber" bezeichnet hat. Der Berliner Jounalisten- und SchriftAuch die ausdrückliche Einbeziehung des Weges von und zur belegt der Wertmeister Diätar jeden mit Strafe, den Arbeit in die Betriebsgefahr wird gewünscht und ebenso die Wer: während der nächtlichen Baufen schlafend findet. Die Arbeiter, teller- Verein bedauert, daß selbst in der Berliner Stadtverordneten sicherung der Beamten und Organe der Berufsgenossenschaften und die sich bei ihrem Vorgesetzten besonders mißliebig gemacht haben, Bersammlung ein so geringes Verständnis vorhanden ist für die under Vertreter der Kaffen usw., soweit sie bei ihrer Thätigkeit für die werden in den Verbrecherschuppen" verfekt. So nennen deren Verhandlungen doch erst durch die Thätigkeit der Presse Beermüdliche Arbeit der Presse, in einer Stadtverordneten- Versammlung, Unfallversicherung einer Betriebsgefahr ausgefest find. Es wird weiter die Streichung der Vorschriften gefordert, wonach Unteroffizier mit ganz besonderer Schneidigkeit seines Amts achtung in weiten Kreisen finden!" der Rentenanspruch abgelehnt werden kann, wenn die Verlegung bei als Vorarbeiter waltet und ein fasernen- und exerzierplazmäßiges einem Verbrechen, einem vorsätzlichen Vergehen oder durch eine vor- Regiment über die ihm unterstellten Arbeiter ausübt. fägliche Handlung des Verlegten entstanden ist.
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Eine neue Zwangsinnung, und zwar für das Töpfer- und Ofensezer- Handwerk in den Bezirken der Stadtgemeinden Berlin , Charlottenburg , Schöneberg und Rigdorf und den Gemeindebezirken Reinickendorf , Schönholz, Pankow , Nieder- Schönhausen, Heinersdorf , Hohen Schönhausen, Friedrichsberg. Lichtenberg , Friedrichsfelde , Summelsburg und Stralau, mit dem Sig in Berlin , soll am 1. Mai dieses Jahres errichtet werden.
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Eine derartige Behandlung ist natürlich nur möglich, weil die Die Rentenzahlung soll schon mit der fünften Woche statt wie hier in Frage kommenden Arbeiter noch nicht zum vollen Bewußtsein bisher mit der vierzehnten beginnen. ihrer Menschenwürde gelangt sind, weil den meisten von ihnen noch Als Vollrente soll der volle Arbeitsverdienst gewährt werden die Erkenntnis fehlt, daß fie mur in solidarischem Busammen und zwar so, daß auch der 4 Mt. übersteigende Arbeitsverdienst voll halten mit ihren Selaffengenossen bessere Arbeitsverhältnisse erringen angerechnet wird. Wenn der Verlegte infolge des Betriebsunfalls fönnen. So lange der Mehrheit der Eisenbahnarbeiter diese Einsicht unverschuldet ohne Arbeit ist, dann soll die Berufsgenossenschaft nicht mangelt, müffen leider auch die Vorgeschrittenen unter ihnen mit den tag im Ständehause, Matthäitirchstraße 12, eröffnet worden. AngeDer brandenburgische Provinzial- Landtag ist Sonntagmits nur berechtigt, sondern verpflichtet sein, während dieser Zeit die Voll- Indifferenten und Zurückgebliebenen leiden. rente zu zahlen. legenheiten von weiterem Interesse wurden nicht verhandelt. Das Beiter wird eine Erhöhung der Renten für jugendliche Ber Das Beschwerberecht des Armen tam in der legten Verdesteffen, das der Oberpräsident alljährlich dem Provinzial- Landtag fonen, eine Erhöhung der Witwenrente auf 25 Prozent, des Sterbefammlung der Armentommissions- Vorsteher zur zu geben pflegt, findet diesmal am nächsten Mittwoch statt. Der geldes und der Kapitalabfindung sowie die Bahlung der Kinderrente Sprache. Wiederholt ist von Armenkommissionen das Verlangen ge- Raiser wird, wie die Blätter wissen wollen, daran in diesem Jahre bis zu 16 Jahren gefordert. Das Krankengeld foll bei Unfällen äußert worden, daß Arme, die gegen die Entscheidungen wegen Abwesenheit von Berlin nicht teilnehmen. sofort zwei Drittel des Lohns betragen und diese Mehrleistung der von Kommissionen Beschwerde erheben, von der Ein Gerüsteinsturz wird aus der Potsdamerstr. 92 gemeldet. Krankenkasse durch die Berufsgenossenschaft, nicht wie bisher durch Armendirektion zurückgewiesen würden. Manche in den Armen Dort wird auf dem Hofe der Neubau der Dr. D.schen Klinik aufden einzelnen Unternehmer ersetzt werden. fommissionen fizende Herren behaupten, daß fie in ihrer Thätigkeit geführt. Montagnachmittag um 4/2 Uhr waren mehrere Maurer Mehrere Anträge wenden sich gegen die Rentenquetschen und behindert und in ihrem Ansehen geschmälert werden, wenn solchen auf einer im Innern des Gebäudes im ersten Stod angebrachten fiberhaupt gegen die vielfach geübte Chikanierung der Verletzten, Beschwerden Folge gegeben werde. Der Vorfizende der Armen- Rüstung thätig. Nun sollen sich Lagerhölzer, die den Belag trugen, einem Krantenhause zum andern gefchickt und, direktion, Stadtrat Dr. Münsterberg, steht in dieser Frage er infolge der Nässe verschoben hatten und an einer zu schwer be selbst tvenn fie schon wieder arbeiten, immer wieder freulicherweise nicht auf dem engherzigen Standpunkt, den ein Teil lasteten Stelle durchgebrochen sein, sodaß das Gerüst zusammenfant einem Heilverfahren unterworfen werden, um vielleicht noch einige der Armenkommissionen einnimmt. Er stellte in der erwähnten Ver- und die Arbeiter mit sich hinunterriß. Der Maurer Fiebig erlitt Prozent von der Rente abzuichinden. Es soll deshalb die Unter: sammlung den Grundfak auf( der eigentlich für jedermann selbst dabei einen rechtsseitigen Armbruch, Quetschungen und Verbringung des Verlegten in einem Privat- Krankenhause, seine Ueber- verständlich sein sollte), daß auch der Arme eine zweite legungen am Kopf. Die übrigen vier wurden nur leicht verlegt. führung aus einem Krankenhause in ein andres während der Dauer Inst a na haben 1 u B. Eine Lösung dieser Frage F. wurde nach einem Krankenhaus gebracht. des Heilverfahrens, sowie die Eröffnung eines neuen Heilverfahrens ist bereits versucht worden. Es ist bei der Armendirektion ein nach Beendigung des früheren ganz allgemein und ohne Einschränkung ständiger Ausschuß eingesetzt worden, der die von Armen ein von der Genehmigung des Verlegten abhängig fein. gehenden Beschwerden zu prüfen und zu erledigen hat. Ein beDie Ausführung der Bestimmungen des Gesetzes ist oft das fonderer Beamter nimmt die Beschwerden auf, doch hat er, um um wichtigere und deshalb gehört die erwähnte Forderung mit zu den gerechtfertigte Beschwerden zu verhitten, vorher möglichst die betreffenden wichtigsten, um die Intereffen der Versicherten zu wahren. Hierzu Aften einzusehen, sowie die Beschwerdeführer zu ermahnen, daß sie gehört auch eine andre Gruppe von Ausführungsvorschriften: näm- zunächst bei dem Vorsteher ihrer Kommission vorstellig werden. Die Seidenwaren im Werte von 30 000 m. find Einbrechern lich die erste Feststellung der Entschädigung und die anderweite Fest- Armentommiffionen erhalten von jeder angenommenen Beichwerde gestern früh in der Zeit von 3 bis 7 Uhr in der Modewarenhandlung stellung derselben bei eintretenden Veränderungen im Zustande des Mitteilung, auch werden die betreffenden Vorsteher zur Teilnahme von Feibusch u. Preuß an der Leipziger - und MarkgrafenstraßenBerlegten. an der Sigung des Beschwerde- Ausschusses eingeladen. Die neue Ecke in die Hände gefallen. Einer der Diebe hat das gestohlene Gut Einrichtung hat sich, nach Münsterbergs Versicherung, gut bewährt turz vor Eröffnung der Nebengeschäfte auf einen zweirädrigen Handund soll weiter ausgebildet werden. wagen geladen und ist damit unbehindert nach dem Spittelmarkt zu davon gefahren. Ein Weichensteller der Straßenbahn und ein Ge ichäftsmann fahen ihm zu, ohne daß sie Verdacht schöpften. handelt sich wohl um dieselbe Diebesbande, die vor acht Tagen in der Stallschreiberstraße für 20 000 M. Stoff entwendete.
verfahren erfolgte 148 mal eine Revisionsabschäßung, wobei der ursprünglich ermittelte Wohnungsmietswert 96 mal ermäßigt, 27 mal bestätigt, 25 mal erhöht wurde. Zum Vorsteher der AbschägungsVerordneten für 1900 ist der bisherige Vorsteher Stadtverordneter Jordan wiedergewählt worden.
In ein fremdes Gehege verirrt sich die jüdische KreuzZeitung" in einem Bericht über die Giordano Bruno- Feier vom Sonntag. Das Blatt des Herrn Dr. Leipziger schreibt von dem Gefeierten:
Hier herrscht jetzt die Berufsgenossenschaft umumschränkt und ungezählte Klagen über rücksichtsloseste Ausnügung dieser Herrschaft, über oft skandalöse Chikanierung der unglücklichen Opfer der Industrie An Influenza starben in Berlin in der Woche vom 28. Januar find den Redaktionen der Arbeiterblätter, den Arbeiterfekretariaten bis 3. Februar 22 Personen. Für die folgende Woche von 4. bis und andern Vertrauensleuten der Arbeiter zu Ohren gekommen. 10. Februar ergeben bereits die vorläufigen ärztlichen Meldungen Hierbei hat sich besonders die Institution der Vertrauensärzte geradezu eine weitere Steigerung auf weit über 40 Sterbefälle. Eine gleich verhaßt gemacht. Auch die Regierung hat die Berechtigung diefer Klagen an- nach 1895 nicht mehr beobachtet worden. hohe Jufluenza- Sterblichkeit in einer einzigen Woche war in Berlin erkennen müssen und es werden deshalb in der Vorlage einige Vorschriften erlassen zur Einschränkung der Allmacht der Berufsgenossen - Die Abschätzungs- Verordneten erhielten im Jahre 1899 von schaften bei der anderweiten Feststellung der Entschädigung der Stenerdeputation 6199 Aufträge. Davon wurden 6197 erledigt, Es soll nämlich nach Ablauf von zwei Jahren seit der ersten Renten- und zwar 4259 durch Abschäzung, 1988 durch Berichterstattung. Den feststellung die Rentenveränderung ohne Uebereinstimmung zwischen Revisionskommissionen gingen 169 Sachen zu. Im Einspruchs= Berufsgenossenschaft und Verlegten nur in Zwischenräumen von mindestens einem Jahre zulässig sein. Die Petition der Arbeitervertreter verlangt, daß diese Beschränkung nicht erst nach zwei Jahren, sondern sofort eintritt. Wenn die Rente bereits fünf Jahre besteht, soll für eine Abänderung immer nur das Schiedsgericht zuständig sein. Unfres Erachtens müßte das überhaupt, sobald die Rente einmal festgestellt ist, der Fall sein und nicht erst nach fünf Jahren. Hierin und in der Forderung der Petition, daß zur ersten Feststellung der Entschädigungen Arbeitervertreter hinzugezogen werden sollen, liegt unfres Erachtens die einzige Möglichkeit, der Willkür der Berufsgenossenschaften und dem schädlichen Einfluß der Vertrauensärzte entgegenzutreten, namentlich wenn noch hinzukommt, was die Petition gleichfalls fordert, daß vor der Nentenfestießung auch der behandelnde Arzt gehört werden muß und, falls dies ein Vertrauensarzt" ist, der Verletzte auf Kosten der Berufsgenossenschaft ein anderweites autoritatives ärztliches Gutachten einholen kannt. Einige weitere Forderungen der Petition betreffen die Gewährung freier Eisenbahnfahrt an den Verletzten zur persön lichen Wahrnehmung der Verhandlungstermine, Erlaß der Unfallversicherungs- Vorschriften durch die Schiedsgerichte usw. Die socialdemokratischen Reichstags- Abgeordneten werden fich der Petition, deren Forderungen sie in der Kommission ja schon vers treten haben, gewiß aufs wärmste annehmen. Zur Begründung der felben wird dann auch noch manches beigebracht werden können, was die Petition bei der Umfänglichkeit des Stoffes unterlassen mußte. Der Breslauer Arbeitervertreterverein hat sich durch eine ein stimmige Erklärung der Petition angeschlossen.
Sein Name darf nicht benutzt werden, um das Bolt, das Brunos immerſtem Wesen fernsteht und fernstehen muß, weil es ihn, sein Fühlen und Denken nicht verstehen kann, zur unbedachten Bolemit gegen ehrwürdige und althergebrachte Institutionen fortzureißen."
Unfres Wissens haben Giordano Bruno und seine Schüler es wohl mit der katholischen Stirche, aber feineswegs mit der Synagoge oder dem Rabbinat verdorben. Wozu also das Geschrei?
Straffammer des Landgerichts I , hat einen längeren Urlaub erhalten, Landgerichtsdirektor Dr. Felisch, der Vorsitzende der ersten von welchem er schwerlich in fein bisheriges Amt zurüdfehren wird. Er hat einen Ruf in das Reichs- Marineamt erhalten und wird im Interesse dieses neuen Amts zunächst eine längere Seereise antreten.
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Unter die Räder eines Eisenbahnzuges tam gestern früh kurz vor 6 Uhr der 26 Jahre alte Sattler Georg Sternberg aus der Brunnenstraße 83. Er war in der Gewehrfabrik zu Spandau bes schäftigt und benußte den Arbeiterzug vom Bahnhof Gesundbrunnen . Gestern traf er gerade in dem Augenblick auf dem Bahnhofe ein, als sich der Zug in Bewegung fezte. Um aber die Arbeit nicht zu versäumen, wollte er noch einsteigen, glitt ab und kam mit beiden einen unter die Räder. Der Zug mußte halten, damit man den Berunglückten befreien konnte. Das rechte Bein wurde ihm abgequetscht, das linke mehrfach gebrochen und der Kopf durch das Aufschlagen auf den Bahnsteig verlegt. Ein Schußmann brachte ihn in ciner Droschke nach der Charité.
Kultusminister Dr. Studt ist gestern im Abgeordnetenhause auf dem Fußboden ausgeglitten und hat sich einen Bruch des Schultergelenks zugezogen. Prof. König von der Charité, der telephonisch herbeigerufen wurde, behandelte den Minister.
Ueberfahren und getötet wurde am Sonntagnachmittag der Maurer Krüger aus der Memelerstraße. Er war nach einem Bes gräbnis in Wilhelmsberg bei Berlin im Herrschelschen Lokal eine gekehrt, und wurde dann beim Ueberschreiten des Straßendamms von einem Doppelwagen der elektrischen Bahnlinie WaßmannstraßeHohen Schönhausen erfaßt und getötet, und zwar vor den Augen seiner Frau und der übrigen Trauergesellschaft.
Die ersten Frühlingsboten, die Stare, sind in den Berliner Parks eingetroffen.
Die noch immer mangelnde Durchführung des Radialfyftems XI hatte den Grundbefizer- Verein der Prenzlauer Thorund angrenzenden Stadtteile zu einer Beschwerde an die Kanalisations Die Giordano Bruno - Feier am Sonntag, den 18. d. m., im Deputation veranlaßt. Nach der hierauf erteilten Antwort liegt die Schwierigkeit darin, daß einerseits die projektierte Anlage der Riefel- Beethovenjaal war von mehr als 1000 Personen besucht, während felder noch nicht die Genehmigung der Staatsregierung erhalten noch Hunderte zurückgewiesen werden mußten. Das Orchester leitete hat, anderseits eine Umänderung des Bebauungsplans im Gebiete den Festakt durch Beethovens Egmont- Ouverture schwungvoll ein, des Radialsystems XI erforderlich geworden ist. Der Grundbefizer worauf das Mitglied des Deutschen Theaters, Fräulein Dumont, Verein wird sich nunmehr mit einer Beschwerde an den Ober- einen dichterisch fein empfundenen Prolog von Julius Hart in seelenAlsdann folgte die Rede des Dr. Brunns präsidenten wenden und darum ersuchen, den Stadtteil im Zuge der vollem Ton vortrug. Weißenburgerstraße bis zur Verbindungsbahn an die Nadial- ofer. Derselbe ist ein tüchtiger Bruno- Forscher, erwies sich in systeme V und X anzuschließen. deffen als ungeeignet, bei einer so imposanten Veranstaltung den Denter und Märtyrer Bruno begeistert und be Zur Affaire Sternberg weiß eine hiesige Korrespondenz geisternd zu feiern. Er sprach fast durchweg im trocknen Gelehrtenton folgende Mitteilungen über den augenblicklichen Stand der und gab nichts von dem, was der Blutzeuge und Bahnbrecher der Ueber die Staatskunst Bismarcks wird Reichstags- Abgeord- fenfationellen Angelegenheit zu machen: Sternberg hat, trozdem modernen Weltanschauumg gerade unsrer Beit sein tann neter W. Blos heute abend 8 Uhr in der im Schultheiß er neuerdings eine Kaution von fünf Millionen Mart und soll! Nach dem bürren Famulus Wagner tam aber Faust Ausschant, Rene Jakobstraße 24/25 stattfindenden Versammlung anbot, feine Haftentlassung nicht erwirten können. In fünf Fällen zum Wort, indem einige der prachtvollen Sonette Giordano Brunos des Socialdemokratischen Wahlvereins für den ist die Voruntersuchung geschlossen, aber es gehen immer neue An- recitiert wurden. Herr Laurence erfüllte diese Aufgabe in dritten Berliner Reichstagswahlkreis einen Vortrag schuldigungen bei den Behörden ein, die der Straffache eine immer wirkungsvoller Weise, und die gewaltige Zuhörermenge gab deutlich halten. Die Versammlung wird pünktlich eröffnet. Gäste haben größere Ausdehnung geben. Neuerdings hat die Polizei einen zu erkennen, daß fie auch den Poeten Bruno verstand. Bum Zutritt. Brief ermittelt und zu den Aften gegeben, den die von Sternberg Schluß der Feier ertönten die Klänge von Wagners Einzug der nach New Yort abgeschobene Frau Fischer an ihre hier Götter in Walhall ".
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Aus einem staatlichen Musterbetriebe. lebende Schwester gerichtet hat. Dieser Brief erscheint nach Wie wir nun noch mitteilen wollen, plant desselbe Festausschuß Nicht sonderlich erbaut sind die auf dem Lehrter Bahnhof be- bie belastenden Angaben des zwölfjährigen Mädchens bestätigt und bleiben Gezwungenen Gelegenheit erhalten soller, an einer zündenden mehreren Richtungen hin bemerkenswert. Einmal werden darin eine neue Veranstaltung, durch welche auch die diesmal zum Fernfchäftigten Arbeiter davon, daß die Betriebsleitung vor einigen Mo- bann stellt die Fischer ihre Rüd tehr in Aussicht. Ferner sucht Stundgebung für den freien, modernen Geist teilzunehmen. naten eine Anzahl von Frauen zum Wagenpuzen eingestellt die Fischer ihre eigne Sache, die Beihilfe zu den Sternbergschen hat. Nicht etwa, daß die Arbeiter auf ihre weiblichen Kolleginnen Machenschaften in ein für sie günstiges Licht zu rücken, indem sie nachmittags 2 Uhr, im Thalia- Theater, Dresdenerstraße 72, das in DeutschDie Neue freie Volksbühne bringt am Sonntag, den 25. Februar, neidisch wären. Aber der Umstand giebt zu denken, daß die Frauen angiebt, daß fie selbst getäuscht worden sei, da sie von Sternbergs land noch nicht aufgeführte sociale Drama„ Die schlechten Sirten" von einen Tagelohn von 2 M. erhalten, während die Männer, welche verbrecherischen Absichten nichts gewußt habe. Der Brief wurde zu Octave Mirbeau , deutsch von A. B. und W. L. zur Aufführung. Die Regie ganz diefelbe Arbeit verrichten, mit 2,30 M. pro Tag anfangen und den Akten genommen. liegt in Händen des Herrn Friedr. Moest. nach längerer Dienstzeit auf 3 Mart kommen. Bei der be fannten Sparsamkeit unsrer Staatsbahn Verwaltung ist die Von den Bahnhöfen des Nordrings der Stadt- und Ring- Fenerbericht. Sonntagabend entstand durch eine umgeworfene Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die billigeren weiblichen Arbeits- bahu ist der Bahnhof Prenzlauer Allee unzweifelhaft einer Petroleumlampe ein Zimmerbrand in der Schönhauser Allee 22, fräfte, nachdem einmal der Anfang mit der Einstellung von Frauen der belebtesten. Wie uns geschrieben wird, laffen die Sicherheits- wobei Möbel eingeäschert wurden. Kurz vorher erfolgte ein Alarm gemacht worden ist, bestimmt sind, die um einige Groschen teureren zustände in der Gegend des Bahnhofs leider recht oft zu wünschen nach unge str. 15, der auf niedergedrückten Rauch zurückzuführen männlichen Wagenpuger nach und nach ganz zu verdrängen. Auf übrig. Der Durchgang von der Prenzlauer- Allee nach der Dunder- war. Elisabethstr. 20 hatte der Fußboden und die Balkenlage
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