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fällt felbst über Kleinere Tiere her, wie es fa auch unser Eichhorn der Schrank barg, das Bild erzeugt habe. Er nahm darauf eine macht, das ein schlimmerer Räuber ist, als man gewöhnlich animmt. Substanz nach der anderen aus dem Schranke heraus, erhielt aber Einmal in seinem Winternest eingeschlafen, kann man den Sieben- immer wieder Bilder, wenn er zu kurz belichtete Platten in den Schläfer ruhig wegtragen erst im warmen Zimmer erwacht er Schrank stellte. Schließlich entdeckte er in einer Ede des Schrankes allmählich ist aber sehr flechter Laune. eine Schale mit Quecksilber als die Ursache. Da das Quecksilber

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wachte erst hernach im warmen Bimmer.

Die neuesten For

Ginen etwas poffierlichen Eindruck macht eine aus dem Winter- schon bei gewöhnlicher Temperatur verdampft, so vermutete er, daß Schlaf erwachende Hafelmaus. F. Schlegel, der seiner Hafelmaus für diese Dämpfe das vorher unsichtbare Bild hervorriefen. Ein Ver­ben Winterfchlaf einen eigens gebauten fleinen Stuhl gab, schreibt fuch ergab die Richtigkeit dieser Vermutung, und Daguerre hatte in interessanter Weise davon:" Da sißt sie, eine Belzfugel, den Kopf damit eine Entdeckung von weittragendster Bedeutung gemacht. auf die Hinterfüße geſtüßt, den Schwanz seitwärts über Der große Schritt vorwärts bestand in der Abkürzung der Be­das Gesicht gekrümmt. Zwischen den festgeschloffenen Augen und fichtungszeit, es war nur noch der 60.- 80. Teil der früheren er­dem Mundwinkel wölbt sich die eingeklemmte Wange hervor. Nimmt forderlich. Arago nahm sich der Daguerreschen Entdeckung, die anan das Tier in die hohle Hand, beginnt es zu atmen, redt sich, dieser vergeblich im großen einzuführen sich bemühte, an, brachte streckt sich; die Behen der eingezogenen Borderfüße kommen tief aus den Ankauf durch die Regierung zustande und gab sie der franzö­dem Belz unterm Kinn hervor. Noch ist das Gefichtchen in verdrieß- sischen Akademie mit warmen Worten bekannt, die darin gipfelten: liche Falten gelegt. Sie läßt Töne hören wie Pfeifen und Piepen, Frankreich hat diese Erfindung adoptiert und ist stolz darauf, sie blinzelt mit dem einen Auge ins Taglicht, aber wie geblendet kneift der ganzen Welt als Geschenk zu übergeben!" es der Langschläfer wieder zu." Ich selbst fand mal im Winter so eine fleine Pelzfugel, als ein Bauer ein Loch in die steinharte Erde Psychologisches . schlug, um ein trepiertes Schwein zu verscharren. Sie flog auf der 3ur Psychologie der Träume. Schippe ein Stück durch die Luft und schlug auf die Erde, aber er- schungen über die Psychologie des Traumes stellt der Leiter der Auch unsere Schlangen, Frösche, Schnecken und all das kleine psychologischen Abteilung an der Universität London , William Insektenvolt, das unsere Sommerwiesen belebt, vermummeln sich in Brown, in einem Aufsaß des Strand Magazine" zusammen, wo der kalten Winterszeit in einen tiefen Schlaf. Schlangen, ins- bei er besonders die Theorien der deutschen Gelehrten Scherner besondere unsere Streuzotter, lieben es, zu vielen zusammen in einem und Freud berücksichtigt. Das Stoffliche unserer Träume stammt aus Erinnerungen an vergangene Erfahrungen; am häufigsten tiefen Erdloch zu überwintern. So fand man, wie Treiße an Lenz tauchen Erlebnisse der frühen Kindheit in den dämmernden schreibt, bei Abtragung bedeutender Sandsteinwände in einem Stein­bruch ein solches Kreuzotternlager 1 bis 2 Meter unter der Erdober- Visionen des Schlafes auf. Häufig sind die Ereignisse des Traumes fläche. Anfangs glaubten die Arbeiter einen Haufen Stricke zu sehen, uns ganz fremd, aber genaue Nachforschung kann doch erweisen, nachdem sie aber den ersten mit der Hade hervorgezogen und als daß sie erlebte Dinge widerspiegeln. Gin interessantes Beispiel Streuzotter erkannt hatten, holten sie auch die übrigen in ver- dafür erzählt Delboeuf. Im Jahre 1862 träumte er, daß er zwei Eidechsen im Schnee fand, sie aufnahm, wärmte und in einem schiedenen Klüften hervor und schlugen sie tot. v. Homeyer fand 15 bis 25 Stüd zufammen unter einem Wachholderstrauch, Loch in einer Mauer berbarg, wobei er ihnen als Nahrung ein be­im Wurzelitock. Die Iltisie wissen von den Winterschlafstätten der stimmtes Farnkraut hinlegte, das er im Traum deutlich mit dem botanischen Namen Asplenium ruta muralis belegte. Beim Er­Dttern, holen sich von den ziemlich Wehrlosen Borrat, und man trifft öfter Streuzottern mit durchgebissenem Rückgrat im Winterlager des Farnkrauts gehört hatte. Sechzehn Jahre später jedoch geriet wachen fonnte er sich nicht erinnern, daß er jemals den Namen des Iltis. Wie die Schnecken der Tropen sich während der heißesten Jahres- ihm zufällig das Herbarium eines Freundes unter die Hände, in zeit eindeckeln, so unsere während der kältesten. Unsere Weinberg- dem unter dem betreffenden Farnfraut der lateinische Name von fchnecke z. B. gräbt sich im Herbst unter mofigem Boden 1-1, Fuß seiner Hand geschrieben stand. Er hatte awei Jahre vor dem in lockere Erde hinein, verschließt das Gebäuse mit einem foliden Traum einem Freunde das Herbarium eingerichtet. Fünfzehn Stalldeckel und zieht sich weit in die Schale zurück, wobei der Jahre nach dem Traum entdeckte er die Geschichte von den zwei Zwischenraum noch durch mehrere dünnen Häute quer abgeteilt wird. Eidechsen in einer alten Zeitschrift vom Jahre 1861, so daß er also Das Tier atmet fehr langsam wie ein Hühnchen im Ei durch die poröse Kallwand des Gehäuses, aber die Atmung ist so verringert, daß ein Naturforscher sogar behauptete, sie finde nicht statt im Winterschlaf, und der Herzschlag höre gänzlich auf.

Kleines feuilleton.

Kulturgeschichtliches.

A. R.

Die Entdeckung der Photographie. Die erste Form eines photographischen Verfahrens stammt, wie G. Leimbach in seinem Werkchen Das Licht im Dienste der Menschheit"( Verlag bon Quelle u. Meyer in Leipzig ) schreibt, aus dem Jahre 1727, und swar von dem Halleschen Arzt Johann Heinrich Schulze . Nachdem Dieser durch einen Zufall die Lichtempfindlichkeit eines Silberprä­parates erkannt hatte, benutte er Schablonen, um seinen Freunden die Schwärzung des Präparates durch das Licht vorzuführen. Der Bersuch Schulzes läßt sich mit einem Blatt Celloidinpapier leicht ausführen. In der einen Abbildung sieht man das lichtempfind­liche Papier mit einer Schablone bedeckt, die das weiße Papier nur innerhalb des Schriftzuges freigibt. Belichtet man das mit einer folchen Schablone abgedeckte Papier, so hebt sich der Schriftzug jekt chwarz auf bellem Grunde ab, sobald man die Schablone entfernt. Diese einfache Anwendung eines lichtempfindlichen Stoffes zu einem graphischen Verfahren hat J. H. Schulze zum Vater der Photographie gemacht.

nun die Erinnerungsbilder auf ihre wahre Ursache zurückführen fonnte. Charakteristisch für die Träume ist es, daß Vorfälle durch fie wiedererweckt werden, die im alltäglichen Leben als völlig un­bedeutend erscheinen und daher gar nicht bemerkt werden. Auf dieser Tatsache beruht die Theorie, daß das Träumen der Weg sei, durch den der Geist die unwichtigsten Ereignisse des Tages aus­scheidet, die, wenn sie in der Erinnerung blieben, ihre normalen Funktionen stören könnten.

Eine besondere Eigenschaft der Träume ist die außerordent­liche Schnelligkeit, mit der sie ablaufen. Der Bruchteil einer Gefunde fann für einen langen und komplizierten Traum genügen. Das Klassische Beispiel dafür ist ein Traum, den Maury berichtet. Er träumte, daß er in Paris zur Zeit der Revolution lebte; nach vielen Abenteuern und Bildern, die an ihm vorüberzogen, wurde er verhaftet, vor das Revolutionstribunal gebracht, vernommen und zum Tode verurteilt. Von einer zahllosen Menge gefolgt, wird er um Schafott geführt, der Henker bindet ihn fest, das Beil faust nieder, er fühlt seinen Schlag und wacht auf, in Angstschweiß gebadet; die Stange des Bettvorhanges ist ihm auf den Naden gefallen. Es ist wahrscheinlich, daß der ganze lange Traum durch diesen äußeren Reiz hervorgerufen wurde und sich in dem Moment abspielte, der zwischen dem Niederfallen der Stange und dem Er­machen des Träumenden lag.

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Andererseits hat man aber auch beobachtet, daß die Vorgänge des Traumes sich in ihrem Verlauf dem Reiz, der das Erwachen hervorruft, anpassen. Hildebrandt gibt dafür drei Illustrationen, die zeigen, wie das Ertönen eines Weckers auf den Träumenden wirkt. Er träumt, daß er am Ostermorgen, in Feiertagskleidung, das Gebetbuch in der Hand, durch eine schöne Frühlingslandschaft wandelt; er gelangt vor eine liebliche Dorfkirche, und wie er in den Hof tritt, vernimmt er den leisen Klang der Osterglocken. Auf einmal aber gehen diese hellen zarten Töne in ein schrilles Ge­bimmel über: die Weckuhr mischt sich mit ihrem Lärm darein.

Obgleich manche Forscher sich dem Studium der chemischen Wirkungen des Lichtes widmeten, wurde lange Zeit auf dem Ge­biete des Lichtschriftverfahrens fein wesentlicher Fortschritt erzielt. Man hat auf experimentellem Wege untersucht, welche Emp= Die vielfachen Bemühungen, das in der camera obscura durch eine findungen solch äußere Meize im Traum hervorrufen. Maury Rinse entworfene Bild festzuhalten, scheiterten. Daguerre , tibelte mit einer Feder einen Schlafenden an Lippen und Nase; einem französischen Maler, gelang dies zum ersten Male, wenn auch dieser träumte von einer schrecklichen Marter, bei der ihm eine noch sehr unvollkommen, mit Hilfe von phosphoreszierenden Sub- Gipsmaste auf das Gesicht gelegt und fortgerissen worden war, Stanzen. Das Zusammenarbeiten Daguerres mit Nicéphore und so daß die Haut mit abging. Einem anderen Schläfer ließ man fidore Niepce führte zu einem weiteren Fortschritt, der Bild- Wasser auf die Stirn tropfen. Er träumte, er sei in Italien und erzeugung auf jodierten Silberplatten, also auf Jodfilber. Doch schwiße furchtbar; doch schloß sich die angenehmere Borstellung erst der Zufall sollte diese Methode wertvoll machen.

daran, daß er, um seinen Durst zu stillen, weißen Wein von Orvieto trant. Bei der Deutung der Träume ist daher der Auf­wachreiz stets zu beachten, doch muß er in Einklang gebracht werden mit der Gemütslage des Träumenden.

Daguerre hatte eines Tages eine Anzahl Jodfilberplatten zu turz belichtet, und da sie kein Bild zeigten, in einen mit Chemi­talien gefüllten Schrant gestellt. Als er sie nach einigen Wochen Berausnahm, fand er zu seinem größten Erstaunen ein Bild darauf. Statürlich vermutete er sofort, daß irgendeine der Chemikalien, die Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln, Druck u. Verlag: BorwärtsBuchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW