Nr. 44.
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Erscheint täglich außer Montags.
Vorwürts
Berliner Volksblatt.
17. Jahrg.
Dte Insertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Kolonel. geile oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereinsund Bersammlungs- Anzeigen 20 fg. ..Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in derExpedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet. Kernsprecher: Hmt I, nr. 1508. Telegramm- Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Belagerungszustand im sächsischen Kohlen- Revier.
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Gegen den Ausstand der Bergarbeiter gehen die sächsischen Behörden in einer Rücksichtslosigkeit vor, wie sie selbst in Sachsen bisher in solchem Maße unbekannt war dem Prozentum der Grubenbarone zum jubelnden Frohlocken, den armen, schwer um ihr Dasein ringenden Proletariern zum erbitternden Truz.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 22. Februar 1900.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
fabelhaft erfinderisch. Jeder Tag bringt neue Maßnahmen. Die Wir erhalten noch folgende Zuschrift aus dem sächsischen StreitAmtshauptmannschaft in Glauchau läßt allen Gemeinden eine gebiet: Verfügung zugehen des Wortlauts:
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, Alle ausländischen am Ausstand beteiligten Bergarbeiter müssen wenigstens binnen 24 Stunden die Arbeit wieder aufnehmen, im andern Falle die Ausweisung unverzüglich erfolgen werde.
Der Streit steht fortgesetzt unter dem Druck behördlicher Maßregeln gegen die Streikenden. Die Flugblattausträger werden angehalten und ihnen die Flugblätter abgenommen, ebenso Sammellisten samt den gezeichneten Geldbeträgen tonfisciert, furzum.allerlei Schikanen sind die Streikenden seitens der Gendarmerie und PolizeiOrgane unterworfen, und doch kann fonstatiert werden, daß die Ruhe deshalb nirgends gestört worden ist; das Verhalten der Ausständigen ist ein mustergültiges.
damit bont
Die Wiederaufnahme der Arbeit haben sich die Betreffenden von den Werken bescheinigen zu lassen und die Bescheinigung bei der Behörde niederzulegen." Dieser Anweisung entsprechend sind bereits zahlreiche Aus- Trotzdem ist ein größeres Gendarmerie- Aufgebot im Streitrevier das Versammlungsrecht vernichtenden Inhalt wir bereits kurz mit weisungsbefehle durch, die Gemeindevorstände an ausländische Ar- thätig, und wie verlautet, beabsichtigt der Minister Metsch, auch geteilt haben, hat das Anrecht, im Wortlaut der breitesten Oeffentlich- beiter ausgehändigt worden. Zum Teil ist ein Verlassen des Militär in das Streitgebiet zu entfenden. Unser Parteiorgan in teit bekannt gegeben zu werden: sächsischen Gebiets binnen 12 Stunden angeordnet worden, 3widau, bas bisher nur dreimal in der Woche erſchien, wird sonst sind 24 Stunden Frist gegeben; für Arbeiter, die Frau und Kinder jetzt täglich herausgegeben, dieser Stelle die mit sich haben und vielfach Jahre lang in Sachsen seßhaft sind und Streitenden informiert werden und auf sie eingewirkt wird. ein einwandsfreies Leben führen! Dabei ist von den ausländischen Wie ein Berliner Blatt berichtet, find die Unternehmer Arbeitern ebenso wenig wie von den einheimischen auch nur eine von der Ausdehnung des Streits überrascht und bedauern einzige Ausschreitung begangen worden, auch spielen die Ausländer jetzt, daß sie den Arbeitern nicht mehr Entgegenkommen gezeigt in keiner Weise eine führende Rolle im Streit. haben. Die Unternehmer mögen sich bei der Regierung bedanken, Natürlich würde lebhafte Entrüstung der sächsischen Behörden denn diese hat wesentlich durch ihr Verhalten die Stimmung erantworten, wenn jemand behaupten wollte, derartige Maßnahmen bittert. Der Friede, und vor allen Dingen ein dauernder Friede, würden behufs Parteinahme für die Unternehmer und kann mit Polizeimitteln nicht diktiert werden. gegen die Arbeiter getroffen. Sächsische Behörden sind nicht Auch streifende Arbeiter sollen von
Mit Rücksicht auf den Ausstand der Bergarbeiter ordnet die königliche Amtshauptmannschaft zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hierdurch für die Ortschaften
Ober, Niederplanik, Ober-, Niederheßlau, Willau, Culitzsch , Vielau, Oberhohndorf, Eckersbach, Friedrichsgrün, Marienthal , Lichtentanne mit Brand, Stenn, Schönfels , Thanhof, Reins dorf , Böhlau, Schedewig, Cainsdorf und Bockwa bis auf weiteres an,
2. daß die Abhaltung öffentlicher Versammlungen sowie 3. die Abhaltung öffentlicher Tanzmusiken zu öffentlicher Tanzmusiken zu unterbleiben hat. Zuwiderhandlungen werden, sofern nach den bestehenden Gesetzen und Vorschriften nicht härtere Strafen einzutreten haben, mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet werden.
1. daß sämtliche öffentliche Schank- und Gastwirtschaften, parteiisch gegen Arbeiter. mit alleiniger Ausnahme der Bahnhofs Restaurationen zu sächsischen Behörden nimmermehr„ minderen Rechts" gemacht werden. Wilkau , von abends 1211 Uhr ab bis zum andern Alles geschieht im Interesse von Ordnung und Sicherheit" und auf Morgen 6 Uhr für allen Verkehr geschlossen werden Grund formeller Berechtigung durch das Gesetz. Schade mur, müssen, daß das alles die thatsächliche Wirkung hat, die Rechte, vermittelst deren allein ein geordneter und die öffentliche Sicher heit nicht gefährdender Lohnkampf geführt werden tann, für die Arbeiter zu beseitigen. Natürlich, die sächsische Behörde dentt gar nicht daran, gegen den Streit Partei zu nehmen. Das wäre ja ungefeßlich. Der Hüter des Gesezes handelt niemals ungesetzlich in Sachsen . Die sächsische Behörde will nicht den Unternehmern dienstbar sein, nicht den Arbeitern die Lust nach ein wenig erhöhter Lebensführung austreiben, indem sie die östreichischen und sonstigen ausländischen Arbeiter wofern sie nicht als " Arbeitswillige" von den Ausständigen abfallen und auf Gnade und Ungnade in die Unternehmerfrohn zurückkehren,' des Landes verweist. Wie dürfte das eine sächsische Behörde? Sie will nur im Interesse von Ordnung und Sicherheit" die Ausländer abschieben, wie sie im Interesse von Ordnung und Sicherheit" das Versammlungsrecht aus der Welt der bürgerlichen Freiheit verschwinden lassen will, als lebten wir in der Zeit der Rechtlosigkeit und Sklaverei, nicht in der Zeit, wo auch der Arbeiter ein gleich berechtigter Staatsbürger so steht es auf dem Papier der Verfassungsurkunde geschrieben sein soll.
Zwidau, am 17. Februar 1900.
Die königliche Amtshauptmannschaft. Dr. Schnorr von Carolsfeld.
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So wird das gesetzlich den Arbeitern gewährleistete Koalitionsrecht ausgelöscht. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordmmg und Sicherheit" sagt die Behörde. Aber nirgends war irgend: wie im geringften die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdet. Ueberall im Zwickauer Revier herrschte absolute Ruhe und Ordnung. Die Behörde, nimmt an", das genügt! Gründe für ihre Annahme führt sie nicht an. Es ist auch unabsehbar, woher sie Gründe nehmen sollte. Das bequemste ist jedenfalls, etwaige Gründe, die sie anführen zu können vermeint, zu verschweigen, so daß niemand sie auf ihre Stichhaltigkeit prüfen kann. Das Versammlungsrecht ist vollständig in das ,, Ermessen" der Behörde gestellt. Und seltsamerweise geht das Ermessen in diesem Fall wie hundertmal früher dahin, daß das Versammlungsrecht der Arbeiter vernichtet werden müsse!
Doch nicht genug damit, daß das Versammlungsrecht mit einem Federzug ausgestrichen wird. Die sächsischen Behörden erweisen sich
( Zum 60. Geburtstag.)
Weite Welt und breites Leben, Langer Jahre redlich Streben, Stets geforscht und stets begründet, Nie geschlossen, oft geründet, Aeltestes bewahrt mit Treue, Freundlich aufgefaßtes Neue, Heitern Sinn und reine Zwecke: Nun, man kommt wohl eine Strecke.
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Wir richten die Aufmerksamkeit der weitesten deutschen Deffentlichkeit auf diese Vorgänge in Sachsen . Wir fordern die Reichsregierung auf, schleunigste Fürsorge zu treffen, daß nicht durch die geschilderte Anwendung und Auslegung von einzelstaatlichen Landesgefeßen und Befugnissen fundamentale reichsrechtlich gewähr leistete Rechte der Arbeiterklaffe dieser entrissen werden!
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Die wiedergewonnenen Brüder. Nach kurzer Pause hat der Reichstag seine Arbeiten wieder aufgenommen und der erste Tag bedeutet eine böse Schlappe für die Reichsregierung. Seit fünfundzwanzig Jahren hat der Reichstag zu vielen Malen die Befeitigung des Ausnahmerechts gefordert, das die wohlwollende Regierungskunst der Reichslenker über die 1871 erworbenen Reichslande verhängt hat. Die Reichsregierung hat diesem Verlangen der Volksvertretung beharrlich Widerstand entgegen. gesetzt und so stand am Mittwoch wiederum der Antrag der Vertreter von Elsaß Lothringen auf der Tagesordnung, der die Aufhebung der außerordentlichen Ge. walten des Statthalters von Elsaß- Lothringen fordert.
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Während gewöhnlich die Regierung ihre Achtung vor dem Parlament dadurch zu beweisen beliebt, daß bei Beratung von Anträgen aus dem Hause alle bundesrätlichen Bänke leer bleiben, mußte die Regierung bei dieser Beratung, da sie wichtige auswärtige Verhältnisse streift, auf dem Plaze sein. Fürst Hohenlohe, des Reiches Kanzler, erschien in hocheigener Person. Die Bedeutung der Aktion ließ den Fürsten um beinahe einen Zoll über seine übliche Leibeswinzigkeit hinausgewachsen erscheinen, der sonst tief in die Brust gebohrte Kopf schien freier emporgehoben, und wirklich, Fürst Hohenlohe produzierte sich in fast ungeahnten Neigungen zum starken Mann. Die jugendliche Kraft dehnte sich zwar nicht aus auf die Beredsamkeit des Kanzlers, denn solche übt er nur Ile send, aber sie erging sich um so machtvoller in der Vertretung des Regierungswillens, daß eine Aufhebung Wendung gegeben hätte. Wäre Bebel, das preußische Soldatenkind, ihre gelehrten Häuser über ihn schreiben, so erscheint er in all' nicht von der Musterungskommission für untauglich zum Militär- feiner Geschlossenheit als ein wunderliches Doppelwesen, bald als dienst erklärt worden, so wäre er heute vielleicht wer mag es absterbende Mumie, bald als jugendfrischer Stämpfer, und manchmal In den wissen? ein Gendarm, der dem proletarischen Emancipations- nennt ihn dasselbe gelehrte Haus bald so, bald so. tampf mit heiligem Eifer auf den Hacken säße. Allein so anregend verkrüppelten mid vertrüppelnden Zuständen des alten Geschlechts solche Gedankenspiele sein mögen, so enthalten sie doch immer nur weiß höchstens noch ein überragendes Genie, was ein ganzer eine halbe Wahrheit, die dem historischen Urteil ebenso ge- Mann und was ein volles Leben ist; auf das Klagen wie auf das fährlich werden kann, wie jene andre halbe Wahrheit, die Frohloden sei es über seine Principienreiterei, sei es über seine fich in dem holden Philistertroste verkörpert, daß jeder Mensch Mauserungen darf Bebel lächelnd antworten: seines Glückes Schmied sei. Der historische Prozeß ist immer ein dialektischer Prozeß; es kommt nicht nur darauf an, was die Dinge aus dem Menschen, sondern auch darauf, was der Mensch aus den Diese Verse schrieb Goethe am Abend seines Lebens, im Dingen macht. Goethe hat mit seinen Sonnenaugen auch hier auf Jahr 1817, in traurig zerfahrener Zeit der einzige Deutsche, der den Grund gesehen, als er sagte:„ Alles kann der Edle leisten, der Das neue Geschlecht der Menschen, das der proletarische Emancipa Scine mit so gelassener Zuversicht auf ein wohl vollbrachtes Tagewert bersteht und rasch ergreift". Der Zufall mag Bebel in jene Leipzurückblicken konnte. Seitdem find achtzig Jahre verflossen, und einiger Arbeiterversammlung geführt haben, aber was er aus diesem tionskampf geschaffen hat, ist ein glückliches Geschlecht. durch allen Drang und Sturm, noch der bittern Not neues Geschlecht von Menschen ist erstanden, dem Goethes Bekenntnis Bufall gemacht hat, wie er ihn verstand und rasch ergriff, das ist reinen Zwede geben ihm den heitern Sinn, der, unverwüstlich wie aus der Seele gesprochen ist, ein neues Geschlecht von Menschen, eine That, sein Ruhm, fein Verdienst. Es ist unmöglich, an dieser Stelle auch nur in flüchtigsten Um zu trozen weiß und auch die Schrecken des Todes verscheucht. dem die unvergleichliche Größe seiner historischen Aufgabe jene geriffen die gewaltige Arbeit zu schildern, die Bebel im Dienste der Wie viele aus diesem neuen Geschlechte find freudig in den Kampf laffene Zuversicht giebt, die vor achtzig Jahren nur dem Einzelnen Arbeiterklasse vollbracht hat. Auch hat es teine Not, daß die deutschen gestürmt, wohl wissend, daß sie nach menschlichem Ermessen in einen die unvergleichliche Größe seiner Begabung geben konnte. Der erste aber aus diesem neuen Geschlecht, der in die deutsche Arbeiter diese Dienste je vergäßen. Wenn wir noch einen besonderen frühen Tod stürmten. So auch Bebel, von dem keiner derer, die Blick auf seine parlamentarische Thätigkeit werfen, so nicht deshalb, vor einem Menschenalter den blaffen schmächtigen Mann in seiner Geschichte eintrat, war der Mann, dessen sechzigsten Geburtstag die weil wir diese Thätigkeit höher einschätzten, als seine agitatorische rubelos aufreibenden Thätigkeit sahen, je geglaubt hat, daß er seinen deutsche Arbeiterklasse heute feiert. August Bebel wurde am 22. Februar 1840 geboren, in einem kleinen weltentlegenen Neste; hier ein unmittelbarer Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Er hat dies Glück mit seiner Arbeit reblich gezahlt, wie auch das 22. Februar 1840 geboren, in einem fleinen weltentlegenen Neste; oder organisatorische oder schriftstellerische Wirksamkeit, sondern weil sechzigsten Geburtstag in ungebrochener Rüstigkeit erleben würde. die Armut stand an seiner Wiege und begleitete ihn durch seine Geschlecht der Menschen möglich ist. Es hat vielleicht noch beredtere andre Glück, das ihm schon in jungen Jahren eine Lebensgefährtin Kindheit, durch die ersten Jahre seiner Jugend. Als Handwerks- und gewiß noch gelehrtere oder geistreichere Parlamentarier gegeben, schenkte von jener echten und unerschöpflichen Herzensgüte, die des bursche wanderte er in Deutschland und Oestreich; so traurig waren als Bebel ist; einige wenige mögen auch ebenso lange wie er, der Weibes schönster Schmuck, des kämpfenden Mannes süßester Trost Sein Buch über die Emancipation der Frau hat in damals die Zustände seiner Klasse, daß er eine dürftige Quelle den parlamentarischen Kampf nun schon ins vierte Jahrzehnt führt, iſt. vont Frauenherzen teue Hoffnung gegossen, geistiger Nahrung und gemütlicher Erquidung nur in den katholischen auf diesem Kampfplay ausgeharrt haben, aber fein bürgerlicher viele Tausende die an den Sklavenketten ihres Geschlechts Gesellenvereinen fand, denen er deshalb immer und trotz alledem eine Barlamentarier hat je fertig gebracht oder wird je fertig bringen, und jede grau, freundliche Erinnerung bewahrt hat; als östreichischer Freiwilliger eine so lange Zeit hindurch immer gleich frisch, immer gleich flar, rüttelt, wird heute ihres Vorkämpfers gedenken. Um das Glückswollte er den Krieg um die Unterjochung Italiens mitmachen; auch immer gleich fest in den Grundsägen und immer gleich gewachsen jeder gefühl, womit Bebel auf sein Tagwerk zurückblicken darf, können ihn zu preußischen Militärdiensten meldete sich der Jüngling, der als noch so wechselnden politischen Situation die Sache einer großen Könige beneiden, und er selbst wird seine Narben nur zählen, um Mann ein wirksamſter Gegner des Militarismus werden sollte. Klasse zu führen. Das ist so geblieben vom ersten Tage sich seiner Siege zu freuen. Dann aber schlug ihm seine Stunde, als er im Februar 1861, gerade an, als Bebel noch halb im Jünglingsalter, ein Einzelner in einer Danach aber glauben wir, daß die deutschen Arbeiter dem rasts jezt vor 39 Jahren, einer Arbeiterversammlung in Leipzig beiwohnte; lachenden und spottenden Menge, mit hell klingender Stimme die losen Streiter, dem die Pflichten des Rekruten immer lieber gewesen mun lag klar vor ihm sein Ziel:
Weite Welt und breites Leben, Langer Jahre redlich Streben.
In der gewaltigen Woge erwuchs der rüstige Schwimmer. Bebel selbst hat zu Zeiten wohl darüber gesprochen, daß ganz audres aus ihm hätte werden können, als thatsächlich aus ihm geworden ist, wenn dieser oder jene kleine Zufall seinem Lebenslauf eine andre
Stets geforscht und stets gegründet, Nie geschlossen, oft geründet, Aeltestes bewahrt mit Treue, Freundlich aufgefaßtes Neue.
Forderungen des Proletariats anmeldete, bis zum heutigen Tage, find als die Rechte des Veteranen, zu seinem sechzigsten Geburtstag wo er an der Schwelle des Greiſenalters einer starken Fraktion nichts andres wünschen können, nichts andres wünschen werden, als voran kämpft, die den Gegnern das Lachen und Spotten gründlich ein Jahrzehnt neuer Kämpfe und Siege, bis ihn dann an seinem abgewöhnt hat. Diese schlechthin einzige Erscheinung wird von dem siebzigsten Geburtstag das Weltproletariat grüßen wird mit dem Bebel befizt auch die Worte des deutschen Weltdichters: alten Geschlecht nicht einmal verstanden. Achtung der Gegner in so hohem Grade, daß er vor ihren absichtlich übelwollenden Ürteilen ziemlich geschützt ist. Liest man aber, was
Heitern Sinn und reine Zwecke: Nun, man kommt wohl eine Strecke.