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aber( die Feinde) höreten, daß sie( die Juden).. bie Büden an-[ Besondes geklagt wurde über Muskelschmerzen und Krämpfe in den gefangen hatten zu büßen, vurden sie sehr zornig". In Breslau   Beinen.

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gehen die Schuhbrücke und die Altbüßerstraße parallel nebenein- Die Beanspruchung des Drganismus und die erreichte Leistung ander. Die niederdeutsche Forni von Altbüßer ist Oldeböter oder standen insofern nicht in einem Verhältnis, als die Sieger durchaus Oldebüter, und so gab es in vielen Städten Niederdeutschlands eine nicht in der besten Verfassung das Ziel erreichten. Erst der 4. und Oldeböterstraße. Was wurde aber nicht alles aus dieser Straßen- 5. Sieger fonnte dent Verfassungspreis" erhalten, während die bezeichnung bei der Uebersehung" ins Hochdeutsche gemacht? In beiden ersten Veränderungen am Herzen zeigten. Sportlich gut Rostock   ist eine Altebuttel- und Altebettelmönchstraße, in Stralsund   schnitten bei dieser Beranstaltung die Vegetarier ab, aber nicht des­eine Altböttcherstraße und in Hildesheim   eine Altepetristraße. halb, weil sie Fleischkost vermieden hatten, sondern weil sie außer­In Magdeburg gab es bis vor einiger Zeit eine Kesselbeißerstraße, ordentlich gut trainiert waren. Eine weitere interessante Feststellung die früher den Namen Hesselbüterstraße geführt hatte. Man ver- war die, daß das Training, obgleich es anerkanntermaßen die wechselte das niederdeutsche Wort büten( bessern, flicken) mit biten Leistungsfähigkeit steigert, den Körper feineswegs an die erhöhten [( beißen) und erhielt so eine Refselbeißerstraße statt der Kesselflicker- Ansprüche anpaßt. straße, wie die richtige Ueberseßung des Straßennamens hätte Mit der Untersuchung des Herzens nach sportlichen Leistungen Lauten müssen. ist allerdings nur eine Seite des Kapitels Sport und Organismus" berührt. Auch die Verhältnisse der Atmung, die Blutverteilung und der Stoffwechsel müssen in den Kreis der Untersuchungen eingezogen werden. Technisches.

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Den Vogel schießt aber auf diesem Gebiete unstreitig der Name der Kieler Straße Sternendamm ab. Die Straße ist in der Zeit angelegt worden, als Kiel noch unter dänischer Herrschaft stand. König Friedrich VI. bon Dänemark hatte sie bauen lassen; zur Er­innerung daran wurde auf dem Blake, in den die Straße einmündet, ein Denkstein errichtet, der die lateinische Inschrift trägt: Fride- Neue Fortschritte in der Beitübertragung durch ricus VI. hanc viam sternendam curavit"( Friedrich VI.   ließ diese Funtentelegraphie. Mitte Oktober tagte in Paris   eine Inter­Straße anlegen). Aus dieser Inschrift hat man das Wort sternen- nationale Zeitkonferenz, die von Abordnungen aus allen Kultur­dam herausgenommen und daraus den Namen der Straße staaten besucht war und sich mit der Aufgabe beschäftigte, eine ein­Sternendamm" gebildet. Die Faulstraße in Kiel   führte, wie der heitliche Weltzeit" für die Erde zu schaffen. In der bürgerlichen bekannte plattdeutsche Dichter Klaus Groth   festgestellt hat, einst den Bresse   war nicht viel über diesen Kongreß von Gelehrten zu finden, niederdeutschen Namen Bolstrat; ins Hochdeutsche übersetzt gab denn seine Verhandlungen waren bei weitem nicht so interessant" dieser Name die Form Pfuhlstraße; dies wurde plattdeutsch durch wie die Ergüsse der eigenen Berichterstatter" über die Kriegsgreuel Fulstrat wiedergegeben, und dieser Name erhielt dann bei einer im Baltan. Die Pariser   Konferenz hatte Schwierigkeiten zu über­nochmaligen Uebersetzung ins Hochdeutsche seine jezige Form Faul- winden. Da war London  , dessen Sternwarte zu Greenwich( sprich straße". Grinnitsch) mit ihrem ebenso benannten Meridian bisher die Welt als eine Art Nullpunkt nicht bloß für die Einkreisung des Erdballs mit Meridianen, sondern in erheblichem Grade auch als Ausgangspunkt für die Zeiteinteilung beherrschte. Auch bei der mitteleuropäischen Einheits­zeit nahm man darauf Rücksicht, indem sie so eingerichtet wurde, baß sie genau eine Stunde, gleich einem Längengrad, östlich von Greenwich   abwich. Dann hatte man in Paris   Besorgnisse, daß die große deutsche Station für Funkentelegraphie in Norddeich   sich nicht würde fügen wollen. Aber der Wurf gelang. Frankreich   verzichtete auf seinen Pariser Meridian zugunsten Englands hinsichtlich der Vorrangstellung des Meridians von Greenwich   für die Längen­messung. Dagegen stimmten England und Deutschland   durch ihre Vertreter der Wahl von Paris   als Weltstadt der Zeit" zu. Alle in den Observatorien der ganzen Erde angestellten Untersuchungen, Hebertragung der genauen Zeit beziehen, werden in Zukunft in Paris   zentralisiert und dort verwertet werden. Außer dem Weltruhm von Paris   ist es der Eiffelturm, der dieser Stadt diese eigene Stellung verschafft hat, obwohl beim Bau dieses Turmes natürlich fein Mensch etwas von drahtloser Telegraphie wußte. Auf dem Eiffelturm ist längst eine Einrichtung für die Aussendung genauer Beit durch Wellensignale getroffen, und diese Signale be­streichen schon jetzt einen riesigen Kreis mit dem Radius von 6000 Kilometer! Man hat jedoch in Paris   beschlossen, die ganze Erdoberfläche, so weit Menschen wohnen und Schiffe ihres Weges

Es fönnten hier noch viele Fälle der Umdeutung angeführt werden. Geht man vollends über dieses engbegrenzte Gebiet hinaus und zieht die weiteren umfangreichen Gebiete der Namenwelt, die Bezeichnungen der Ortschaften, Länder, die Personennamen, die Namen der Gebrauchsgegenstände usw. in Betracht, so könnte man biele Tausende derartiger Mißverständnisse zusammenstellen, die dem Leser sicherlich viel Interessantes und Ueberraschendes bieten würden. Die angeführten Fälle genügen aber, um zu zeigen, daß die Menschen stets bestrebt sind, mit einem Namen für eine Sache auch eine bestimmte Vorsteung zu verbinden. Ist ihnen die Be­deutung eines Namens unklar, so suchen sie den in Betracht kommen. den Namen an irgend ein anderes bekanntes und ähnlich klingendes Wort anzubehnen, und bald ist das Mißverständnis fertig. Will man also bei der Namengebung für eine neue Sache, für eine neue die sich auf die Bestimmung, Erhaltung und telegraphische Straße und dergleichen derartigen Mißdeutungen aus dem Wege gehen, so wähle man immer nur Namen, die allgemein verständlich sind und die zu umdeutungen und Entstellungen keinen Anlaß geben fönnen.

Kleines Feuilleton.

Sport.

Sport und Herz. In allernächster Zeit wird mit Unterziehen, in ein drahtlos bedientes Zeitnez einzuspinnen. Die stügung der Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft   zur Förderung der Wissen- Stationen in Paris   und Norddeich   sind vorhanden; weitere werden zur schaften im Anschluß an die zweite medizinische Klinit des Berliner   Erreichung jenes Bieles errichtet werden in San Fernando( Brasilien  ), Ar Charitéfrankenhauses ein Institut errichtet werden, das sich mit der lington und SanFrancisco( beide in Nordamerika  ), Mogadiscio  ( Afrika  ), Erforschung der Wirkung sportmäßiger Uebungen auf den mensch Manila  ( Philippinen  ), Tumbuktu und Massauah. Jede Station wird lichen Organismus vermittelst aller Hilfsmittel der modernen zu bestimmten Zeiten zweimal im Tage die Zeit in Wellenform dem Forschungsmethodit beschäftigen soll. Aber nicht nur um die Wissen- Aether übergeben, und überall wo zu Schiff oder zu Lande ein schaft allein ist jener großzügige Plan entworfen, man erhofft auch Empfangsapparat vorhanden ist, wird das Signal automatisch auf­praktische Ergebnisse in der Richtung der Volksgesundheitspflege. genommen werden. Es ist nun Sache der beteiligten Regierungen, Inzwischen wird aber auch anderwärts an demselben Problem ge- das großartige Unternehmen nach den Beschlüssen auszuführen. arbeitet. So hat jüngst Prof. Grober in Jena  , wie er in ber Inzwischen ist man bei uns dabei, die deutsche Station in Medizinischen Klinik" berichtet, Gelegenheit gehabt, die Teilnehmer an Norddeich   für die genaue Zeitübertragung in Deutschland   nutzbar zu einem Gepäckmarsch über 31 Kilometer auf dem ebenen Gelände machen. Die Station sendet regelmäßig mittags in bestimmter Folge und nach der Leistung auf ihren Körperzustand zu untersuchen. Beitsignale aus, die in erster Linie von den Empfangsapparaten auf Schon bei der ersten Untersuchung fonnte einer Anzahl von den Schiffen aufgefangen zu werden bestimmt sind. Ein sehr Startenden vorausgesagt werden, daß ihr, Kreislaufmotor" lebhaftes Interesse an diesen Signalen lassen die Uhrmacher den an ihn gestellten Anforderungen nicht werde standhalten können. erkennen. Da der Staat sich die Benutzung der Luft vorbehalten Dies waren feineswegs frante Personen, allein der Herzbefund hat, wenn auch nicht zum Luftschnappen, so doch als Wellenleiter mahnte mit seinen Unregelmäßigkeiten des Herzschlages, feiner Ver-( es ist übrigens nicht die Luft der eigentliche Leiter, denn die Leitung breiterung und seinen unreinen Tönen zur Vorsicht. wird auch durch luftleere Räume nicht unterbrochen), so ist das nicht In der Tat gelang es feinem der Gewarnten auch nur einen ganz einfach. Man ist aber in Berlin   eifrig mit den Vorarbeiten größeren Abschnitt des Weges zurückzulegen. Von 45 Teilnehmern aur ueberwindung der entgegenstehenden Schwierigkeiten, zur erreichten 25 das Bid Aber nur fünf bon diefen Schaffung einfacher und billiger Empfangsapparate usw. beschäftigt. zeigten feinerlei teinerlei Veränderungen ihrer Drgane, Wenn man Jedenfalls dürften in absehbarer Zeit alle öffentlichen Beit­von einer Pulsbeschleunigung absieht. Eine zweite Gruppe anlagen wie auch die Uhrmacher drahtlose Beitsignale in wies eine Verbreiterung des Herzens nach rechts als Empfang nehmen, und die Genauigkeit in den Zeitangaben Ausdruck einer vorübergehenden Erweiterung auf. Auch die Ver- wird ungeahnte Fortschritte machen! Vor allem aber schieblichkeit der unteren Lungengrenzen hatte abgenommen, da die ist die drahtlose Zeitübertragung und die Vereinheitlichung der Welt­Lungen infolge der großen Anforderungen überdehnt waren. Am zeit als ein Mittel zur Verwirklichung der brüderlichen Zusammen­zahlreichsten aber war die dritte Gruppe, bei der immerhin schon arbeit der gesamten Menschheit zu begrüßen. In diesem Sinne recht bedeutsame Veränderungen sich feststellen ließen. Das Herz sprach der Führer der deutschen Delegation auf dem Pariser   Kongreß, wurde nach rechts erweitert gefunden, der Spißenstoß nach links ver- der Astronom Professor Wilhelm Foerster  , und es ist ein erfreuliches schoben, der Puls flein, unregelmäßig und häufig, die Töne über Beichen, daß bei seinen Worten, wie damals ein Pariser   Blatt den Klappen unrein oder fogar durch Geräusche ersetzt, alles also schrieb, eine tiefe und eble Bewegung durch die aus allen Weltteilen Erscheinungen, die auf eine Schädigung der Funktion hinweisen. in Paris   versammelten Gelehrten ging. Verantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln.- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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