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Döring hatte die Chrfeige von Klövekorn einfach verdient. ( Oho! rechts.) Ob der Student ein tadelloses Leben geführt hat, geht uns nichts an. Jedenfalls ist ein hoffnungsvolles junges Leben als Opfer gefallen. Wir haben alle Veranlassung, die Wiederkehr solcher Borgänge zu verhüten. Wenn der Ehrenrat in Koblenz   fest­gejezt hat: es muß gefämpft werden bis zur Stampfunfähigkeit, so ist das geradezu eine Aufforderung zum Mord!( Lärm rechts. Glocke des Präsidenten.)...

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Gerichts- Beifung.

Mord mit 21/2 Jahren Festung gefühnt wird. Wenn sich im Zorn I gekommen. Das feine Ehrgefühl des Offiziers forderte aber, feit bleiben, eine Schwächung fet zur Zeit unmöglich. Abg. Gröber( E.) zwei junge Leute raufen und der eine in der Wut sein Messer daß er seinem Gegner auf dem Kampfplatz entgegentrat. äußert budgetäre Bedenken gegen den Umbau der Küstenpanzer. zicht, so wird er sehr schwer bestraft. Hier aber hatten die Könige und Generäle, die doch auch gewiß Ehre im Leibe haben, Es handle sich um eine so wesentliche Aenderung des Schiffstyps, Beteiligten Zeit, sich die Sache 24 Stunden lang zu überlegen, haben sich gegen das Duell erklärt, und ich meine, nachdem vom daß ein ganz andres Schiff entstehe. Ausgaben für solche Zwede und doch wird zum Morde geschritten. Das sind die Zustände, die Ministerium das zwanzigste Jahrhundert dekretiert worden ist, sollte müßten in besonderem Titel gefordert werden. Auf Anfrage des der Armee nicht zur Ehre gereichen. Sie würde tüchtiger werden, der Kriegsminister nicht mehr der Aufrechterhaltung des Ducllunfugs Abg. Müller- Fulda, warum man Küstenpanzer überhaupt umbaue, wenn dieser Unfug ausgerottet würde.( Bravo  ! im Centrum.) das Wort reden.( Große Heiterkeit.) Es ist ja charakteristisch, daß der da doch nach dem Flottengesetz der ganze Typ der Küstenpanzer Minister in dem Streifschuß am Bein, den Klövekorn erhalten hat, aufgegeben werden solle, erklärt Staatssekretär Tirpik, durch den Kriegsminister v. Goßler: nichts Besonderes sieht, er sei dadurch nicht kampfunfähig geworden, Umbau des Hagen  " hoffe man das Schiff noch 10 Jahre im Ge­Das Duell in Koblenz   ist doch nicht aus geringfügiger vielleicht nicht, aber er war sicherlich nicht in der Lage, sich noch brauch halten zu können. Die Artierung des Schiffes werde nicht Ursache, sondern einer schweren Beleidigung wegen ent- ebenso gut verteidigen zu können, wie vorher. Fragen Sie den mehr als eine Million kosten, die übrigen Aufwendungen seien so standen. Daß Klövekorn ein so hervorragender junger Mann ersten besten Arzt, der wird Ihnen das bestätigen. Was der wie so notwendig geworden. Abg. Richter befürchtet, daß der gewesen sei, wird durch die Mitteilungen, die mir geworden sind, Minister über meine Stellung zur Ehe gesagt hat, war mir total Umbau des Hagen  " den Anfang großer Ausgaben für nicht bestätigt. Da es sich aber um cinen Toten handelt, will ich unverständlich. Ich habe gesagt, ich halte es für unanständig, das weitere Umbauten von Küstenpanzern bilden werde. davon absehen, sie mitzuteilen, um sein Ansehen nicht zu Weib eines andren zu verführen und halte es für doppelt unanständig. Er beantragt folgende Refolution: Die Erivartung aus schmälern. Von dem Duell im Grunewald weiß ich nichts. wenn der Vorgesezte es bei der Frau seines Untergebenen thut. zusprechen, daß fünftig Umbauten von Schiffen nicht ohne vorherige Das Duell in Potsdam   twar ein Säbelgang. Die Ver- Wenn sich der Kriegsminister aber in eine Disputation mit mir über etatsmäßige Bewilligung vorgenommen werden." Staatssekretär Tirpit ordnung von 1713 sieht eine Bestrafung des Duells vor, die den die Ehe einlassen will, so stehe ich ihm zur Verfügung, heute freilich hat keine Bedenken gegen die Resolution, welche darauf einstimmig barbarischen Zeitfitten überhaupt und den damaligen barbarischen kann ich das nicht, denn das, von dem er behauptet hat, daß angenommen wird. Nach Erledigung einer Anzahl weiterer Kapitel Strafen entsprach. Auch jetzt wird jedes Duell nach dem Gesetz be- es in meinem Buche" Die Frau" stehe, steht nicht darin. Ich macht bei dem Kapitel" Instandhaltung der Flotte und der Werften" straft. Ich verstehe deshalb die Bezugnahme des Abg. Dasbach müßte ihn also bitten, sich erst mein Buch einmal durch Abg. Singer Bedenken geltend gegen die Art der Ueberwachung und auf jene Verordnung nicht. Die Begnadigung ist Sache zulesen, dann will ich mit ihm auf Mensur treten, vorausgefeßt, daß Kontrolle der Arbeiter behufs Berhütung von Diebstählen. Diese Seiner Majestät. Ich werde Seiner Majestät nicht Lehren es der Herr Präsident erlaubt.( Präsident Graf Ballestrem schüttelt leberwachung werde durch Schußlente ausgeübt, sie fönnte doch sehr darüber geben, Ivie er sein Begnadigungsrecht ausüben mit dem Kopf; stürmische Seiterkeit.) Der Kriegsminister hat von wohl durch Werftbeamte erfolgen. Staatssekretär Tirpit erwidert, foll. Das ist Sache des allerhöchsten Kriegsherrn. Die einem Geistlichen behauptet, er habe einem Toten am Grabe Vorwürfe die Einrichtung der Ueberwachung durch Schuyleute habe sich bisher sehr Begnadigung kommt in umfassendem Maße auch den Soldaten zu gemacht. Ich muß den Geistlichen in Schuß nehmen. Nach den mir vorliegen gut bewährt. Er wolle jedoch die Frage nochmals prüfen, damit gute, und das Heer ist dankbar für die gütige Gesinnung des ben Berichten ist ein solcher Vorwurf nicht erhoben worden, und ich bin bei der Kontrolle jede etwa verlegende Härte vermieden werde. Kriegsherrn.( Bravo  ! rechts.) Die Empfehlung des Abg. Dasbach, heute noch der Meinung, hätte ein Bürgerlicher sich so, wie der be- Auf Antrag des Referenten Müller- Fulda wird die Forderung im Zorn lieber zum Messer zu greifen, halte ich nicht für richtig. treffende Offizier benommen, er wäre auf Grund des§ 167 wegen für die Schuhleute nur in Höhe des vorjährigen Etats mit 115195 Wt. Bon den Streitigkeiten, die vorkommen, führen die allerwenigsten zu Störung gottesdienstlicher Handlungen bestraft worden. Um noch bewilligt. Die Mehrforderung von 7768 M. wird gestrichen. Inr Duellen, Dank dem Duellerlaß. Die meisten Ehrensachen werden einmal auf den Harmlosenprozeß zurückzukommen, so muß ich wieder übrigen wird das Kapitel nicht beanstandet. Die Beratungen durch Ausgleich beigelegt. holt mein Verwunderung aussprechen, daß der Kriegsminister so wenig werden Freitag fortgesetzt. Abg. Dasbach( C.): Kenntnis von den Vorgängen hatte, die doch sonst allgemein bekannt waren. Uebrigens habe ich nicht gesagt, in dem Prozeß sei die ganze vornehme Gesellschaft Berlins   kompromittiert worden, sondern ein Der frühere Hauptmann Sidney O'Danne, der schon so Beuge, der Graf Günther von Königsmard, und der muß es doch wissen.( Große Heiterkeit. Der Kriegsminister schüttelt mit dem Kopf.) vielfach die Gerichte beschäftigt hat, wurde gestern wieder der Ich gehöre nicht zu den Harmlosen, ich habe auch mit den vornehmen 141. Abteilung des Schöffengerichts vorgeführt. Der einftmals so Gesellschaftstreifen Berlins   keine Fühlung.- Ueber die Erziehungs: schneidige Offizier, der sogar seiner Zeit zum Militärgouverneur des methode der jungen Soldaten werde ich mich mit dem Herrn Striegs- Kaisers ausersehen war, ist inzwischen zu einem ergrauten, vornehm minister wohl nicht einigen. Ich fürchte nur, daß er gerade deshalb aussehenden Herrn geworden, den die abenteuerliche Vergangenheit von mir noch oft Beschwerden zu hören bekommen wird, die meiner und die vielen Vorstrafen mürbe gemacht haben. Ansicht nach eben mit der verkehrten Erziehung der Offiziere in anderthalb Jahren gründete O'Danne hier ein buchhändlerisches Busammenhang stehen.( Lebhaftes Bravo! bei den Socialdemokraten.) internehmen unter der Firma" Deutscher Militär- Verlag". Er soll sich hierbei Kautions   Schwindeleien in bedeutendem Um fange schuldig gemacht haben, flüchtete nach Paris  , wurde dort vers Ich muß anerkennen, daß mir der Abg. Bebel einen Brief gehaftet und nach Berlin   zurückgebracht. Jezt handelte es sich un schrieben hat, teinen Zettel. Der Ausdruck kam daher, daß der Brief Bergehen gegen das Breßgefeß. unbefugte Führung des Adelstitels, als Zettel registriert worden ist. Ein Borwurf follte darin nicht sowie unbefugte Beilegung des Titels Hauptmann a. D." im liegen. Was nun den Fall Kriefe anlangt, so hielt ich mich ver- Berliner   Adreßbuche. Am 4. Oktober v. J. erschien im Verlage des pflichtet, dem juristischen Gutachten des Generalkommandos beizutreten. Angeklagten ein Buch betitelt Zweierlei Tuch. Aus dem Militärleben Daß man verschiedener Meinung sein kann, will ich gern zugeben. Die zu Wasser und zu Lande". Als Verfasser war auf dem Umschlag der von Herrn Bebel vorgebrachten Beschwerden werde ich ja weiter ver- Name S. D. D. v. Schwerin   angegeben. Der Angeflagte wollte hierin folgen, aber lieber wäre es mir doch, wenn der Herr Abgeordnete eine Verschlung nicht erblicken. sich erst informierte, ob die Anschuldigungen wirklich begründet sein Schriftstellername sei aber so, wie er auf dem Buche angegeben Er sei der Verfasser des Buches, find. Es ist ja hier sehr leicht Anschuldigungen zu erheben, auch habe, und er habe dasselbe Recht, sich nach seinem Geburtsort wenn sie nicht völlig substantiiert sind. Ich habe ferner aus: 5. D. D. von Schwerin   zu nennen, wie beispielsweise Wolfgang drücklich zugegeben, daß bei den älteren Mannschaften Neigung von Königswinter   und Hoffmann von Fallersleben   es gethan. besteht, die jüngeren Kameraden ungehörig zu behandeln. Herr Uebrigens sei sofort die Fortlassung des Namens erfolgt, nachdem Bebel muß mich mißverstanden haben. Dem Vater des verstorbenen er vom Polizeipräsidium auf die Unzulässigkeit hingewiesen worden Soldaten will ich, wenn er sich an mich wendet, ohne weiteres die fei. Betreffs der Bezeichnung Hauptmann a. D." im Adreß­96,50 M. bezahlen. Die Compagnie konnte es nicht. Ihr ist daraus kein Vorwurf zu machen. Die Ehrengerichte für Offiziere sind mit der Reichs- buche machte der Angeklagte geltend, daß dies ohne sein Zuthun, wahrscheinlich vont einem Angestellten des Ver­verfassung zusammen augenommen worden, sie bestehen also zu Recht. legers, bewirkt worden sei. Sobald er hiervon Kenntnis erhalten, Was die Ansichten des Abg. Bebel über die Ehe anlangt, so habe habe er schriftlich um Abänderung in früherer" Hauptmann ersucht. ich sie aus der Lektüre seines Buches Die Frau" geschöpft.( Redner Der Gerichtshof unter dem Vorsiz des Amtsrichters Degen beschloß verliest Stellen des Buches, die seine Anschauung unterstützen sollen). Ich kann nur versichern, daß ich diesen Anschauungen des Abg. Bebel Angeklagten Beweis anzutreten und vertagte wiederum die Verhand auf den Antrag des Amtsanwalts Heyse über diese Behauptung des über die Ehe niemals beitreten werde.( heiterkeit links). lung. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Leonh. Friedmann, wies noch darauf hin, daß der Angeklagte vor zwei Jahren in Mezz wegen Geistestrantheit freigesprochen worden sei und sich dann sechs Monate im Irrenhause befunden habe. O'Danne erklärte, daß er von dem Einwande der Geisteskrankheit keinen Gebrauch machen wolle. Die Mitglieder einer Musikkapelle hatten gestern vor der vierten Straffanmer des Landgerichts zu erscheinen, um als Zeugen gegen ihren früheren Leiter, den Kapellmeister Ernst Jacobsohn, aufzutreten, der aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde. Der Inhaber des Cafés Koch- und Friedrichstraßen- Ecke hatte im ver­

Vicepräsident v. Frege: Ich kann nicht dulden, daß Sie einem deutschen Gericht die Absicht vorwerfen, zum Mord auf­zufordern.( Zuruf links: Ehrenrat!) Ich rufe Sie deshalb zur

Ordnung.

Abg. Dasbach: Ich habe nicht von einem Gericht, sondern vom Ehrenrat gesprochen. Vicepräsident v. Frege: Ein Ehrenrat ist ein Ehrengericht. ( Lachen links.) Es bleibt bei meinem Ordnungsruf. Abg. Dasbach:

Für besonders bedenklich erachte ich, um es zu wiederholen, die Begnadigungen. Sie bedeuten eine Verminderung des Rechts­bewußtseins im Bolte. Ich habe durchaus nicht empfohlen, zum Messer zu greifen. Ich habe mir die harte Bestrafung des Messerstechers und die milde Bestrafung der Duellanten gegenüber gestellt, obwohl diese doch 24 Stunden Beit haben, sich die Sache zu berlegen. Das Rechtsbewußtsein gebietet, daß man sich nicht selbst Gerechtigkeit verschafft, sondern zum Richter geht.( Sehr richtig! Kriegsminister v. Goßler:

Lints

Das Duell in Koblenz   hat nicht der Ehrenrat festgesetzt, sondern die Parteien haben das unter sich vereinbart. Daß der Ehrenrat das Duell festsegt, davon kann keine Rede sein.

Abg. Bebel( Soc.):

Ich muß dem Herrn Striegsminister zunächst bemerken, daß ich ihm meine Beschwerden nicht auf einem Zettel, sondern in einem Briefe mitgeteilt habe. Daß wir uns nicht verständigen werden, liegt auf der Hand. Trotzdem halte ich es für meine Pflicht, die belstände in der Armee hier zu erörtern, weil ich dies für den einzigen Weg halte, um Abhilfe zu schaffen, auch wenn sich der Kriegsminister in so wenig entgegenkommender Weise wie heute äußert.

Kriegsminister v. Goßler:

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[ Abg. Frhr.   v. Hodenberg  ( Welfe) protestiert gegen die Aeußerung des Kriegsministers, daß ein Geist­licher nicht Vorwürfe einem Loten gegenüber machen dürfe. Der Geistliche habe die Pflicht zu sagen, daß Gottesdienst vor Herren­dienst gehe. Abg. Werner( Ant.):

sein.

Die Diskussion wird hierauf geschlossen. Das Schlußwort erhält der Berichterstatter der Budgetkommission. Berichterstatter Abg. Graf v. Roon: Da ich einmal das Wort ( Abg. Bebel ruft: Als Referent?) Nein, für meine Person. Präsident Graf v. Ballestrem: Herr Berichterstatter, für Ihre eigene Person dürfen Sie jetzt, nachdem die Diskussion geschlossen ist, nichts mehr sagen. Sie dürfen nur im Namen der Kommission

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Vor etwa

Wenn jemals einem Menschen unrecht geschehen ist, dann war es bei Kriese der Fall. Als ich die Sache zuerst hier zur Sprache Die Duelle werden unter Offizieren nicht ganz zu vermeiden brachte, war der Kriegsminister der Meinung, daß die Frage nach ( Lebhafter Widerspruch im Centrum und links.) Aber es muß der Parteizugehörigkeit an Striese vor der Abnahme des Eides ge- genau erwogen werden, ob Duelle wirklich unumgänglich notwendig richtet worden sei. Hent weiß er das Gegenteil, er scheut find. In einer großen Armee können sich Mißstände zeigen. Die flossenen Sommer den Angeklagten damit beauftragt, eine aus fünf fich aber, die richtigen Konsequenzen zu ziehen, nur um einer Zahl der Ausschreitungen beim Militär ist aber nicht groß zu nennen. Personen bestehende Musikerkapelle zusammen zu stellen. Er sollte Militärbehörde nicht unrecht zu geben. So wird dem zu Unrecht Redner verlangt Abschaffung von Mißständen bei den Fourage- dafür täglich 30 Mart erhalten, wovon er seine Mufiter zu Bestraften nicht einmal moralische Genugthnung gewährt. Was lieferungen. Kleine Lieferanten werden dazu taum zugelassen. bezahlen hatte. Jacobsohn zahlte den Mitwirkenden je 4 Mark die Soldatenmißhandlungen betrifft, so habe ich dem Kriegsminister Gerade diese sollten berücksichtigt werden. 50 Pf. für den Abend, sodaß für ihn selbst 12 M. täglich übrig die Zeugen genannt. Er ist nun verpflichtet, eine Untersuchung ein­Abg. Stöcker( wildt.): blieben. Jacobjohn spielte im Café Friedrichshof mehrere Monate treten zu laffen. Darum kommt er nicht herum.( Sehr richtig! Ich muß dem Frhru. v. Hodenberg   recht geben. Ein evangelischer und zahlte die Gagen pünktlich aus. Mitte Juli haperte es mit der links.) Ob die Angaben richtig sind, die mir gemacht worden, wird Geistlicher hat die Pflicht, am Grabe eines Duellanten die Sünde Gagezahlung, der Angeklagte vertröstete feine Leute durch die Angabe, die Untersuchung ergeben. In dem Wittenberger   Fall habe ich nicht unerwähnt zit lajsen, die in dem Duell liegt. daß der Lotalinhaber gerade anderweitige größere Zahlungen habe die Namen nicht genannt, aber Truppenteil und Datum an Die Kirche wie das Gesch verbieten das Duell. Es und er selbst demselben schon habe unter die Arme greifen müffen. gegeben. Durch die Nennung des Truppenteils will ich die Herren, handelt sich aber bei dem Duell un Gefühle, von denen nur einzelne Als dann der nächste Zahltag tam, ließ der Kapellmeister die es angeht, warnen, in der bisherigen Weise weiter zu verfahren. Klassen beherrscht sind, die aber andre Bollskreise nicht verstehen. sich nicht blicken. Der Inhaber des Lofals war nicht wenig ver­Für die Mißhandlung von Soldaten durch die eignen Kameraden, Es nehmen mit Recht so viel Leute an dem Duell Anstoß, weil sie darin wundert, als er von den Musikern erfuhr, daß sie keine Gage will der Kriegsminister die zweijährige Dienstzeit verantwortlich einen Durchbruch der christlichen Lehre schen. Vom praktischen Stand- erhalten hätten. Es blieb ihm nichts andres übrig, als den Leuten machen. Aber auch unter der dreijährigen Dienstzeit hatte ich solche puntt fann man deshalb nur wünschen, daß sich die Duelle möglichst 40 M. zu zahlen, um sie wenigstens zum Spielen an diesem Tage Fälle schon vorzuführen.( Sehr richtig! links,) Wenn diese, im verringern. Wir können die Kabinettsorder Seiner Majestät nur mit zu bewegen. Jacobsohn blieb verschwunden, er ist später verhaftet höchsten Grade bedauerlichen Vorgänge nicht verfchwinden, jo liegt Freuden begrüßen und wünschen, daß sie einen guten Erfolg worden. Im Termin wandte der Angeklagte ein, daß ihm jede be das allein daran, daß die entscheidenden Stellen davon nichts haben möge. trügerische Absicht ferngelegen habe. Der Juhaber, Herr Zöllner, hören, schen und wissen wollen.( Sehr richtig! lints.) habe ihm wiederholt Borschuß gegeben, und bei der letzten Ab­Der Kriegsminister hat dann bestätigt, daß der Vater des beini rechnung, bei der zugleich die Kündigung erfolgte, sei ihm der ganze Weißen der Kaserne verunglückten Soldaten seine Auslagen nicht ersetzt Borschuß innegehalten worden. Dadurch sei er außer stande ge bekommen hat. Ich meine, bei dem großen Verlust, den der Vater habe, möchte ich noch Herrn Bebel ein paar Worte erwidern. wesen, seinen Lenten am Zahltage gerecht zu werden. Der Gerichts­durch den Tod des Sohnes erlitten hat, wäre es nicht mehr als auständig, hof war mit dem Verteidiger Mechtsanwalt Dr. Schwindt der An­dem Manne   die 96,50 M. zu geben, die ihm die Ueberführung der sicht, daß dem Angeklagten eine betrügerische Absicht nicht nachgewiesen Leiche gekostet hat. Was ich über die Ehrengerichte gejagt habe, werden könne. Es mußte deshalb ein freisprechendes Urteil nuß der Kriegsminister völlig mißverstanden haben. Ich habe nichts erfolgen. endres behauptet, als daß es meiner Ansicht nach die Aufgabe der sprechen. Gefährdeter Arbeiterschutz. Der Kaufmann Düvelsdorf, der Crengerichte sein sollte, die Duelle in Zukunft unmöglich zu Abg. Graf v. Roon( f.): Dann habe ich nichts mehr zu einen ausgedehnteren Handel mit Milch betreibt, war angeklagt 1. acheit. Heute werden die Offiziere gerade durch die Ehrengerichte sagen.( Große Heiterfeit links.) worden, die Bestimmungen über die Sonntagsruhe übertreten zit gezwungen, auf die Duelle einzugehen. Der Kriegsminister Der Titel riegsminister" wird bewilligt. Die weitere haben. Seine Stutscher hatten sich des Sonntags vormittags währen jagte, wenn ein Offizier geohrfeigt wird, so ist das die Beratung des Militäretats wird hierauf auf Freitag 1 1hr vertagt. der für den Handel nicht freigegebenen Stunden in Kneipen auj schlimmste Beleidigung, die ihm passieren kann, und es bleibt gehalten und von der Gaststube aus die auf der Straße ihm nichts andres übrig, als sein Leben dafür einzusetzen, stehenden Gespanne überwacht. Der Angeklagte wandte ein, diefen Schimpf wieder gut zu machen. Darum dreht es sich solches sei nicht strafbar, weil die Kutscher   zur fraglichen Zeit nach ja gerade. Wir bekämpfen die Ausnahmestellung der Offiziere. dem Betriebsgrundstück hätten zurückkehren fönnen. Das Landgericht Der Offizier foll kein andres Recht haben, wie jeder andre als Berufungsinstanz stellte denn auch fest, daß D. es den Kutschern Staatsbürger und wie auch der Reichskanzler, der höchste In der Budgetkommission des Reichstags begann am Dienstag freigestellt habe, entiveder während der betreffenden Stunden mit Beamte im Reich. Wenn es jemand einfallen sollte, dem höchsten die Beratung des Marine- Etate. Bei den Einnahmen wurde fest- ihren Wagen zurückzukehren oder sich in abgelegenen Straßen aufs Reichsbeamten eine Chrfeige zu versetzen, so könnte auch dieser gestellt, daß ein Verkauf alter abgängiger Schiffe vorläufig zuhalten. Das Gericht sprach den Angeklagten frei, indem es nichts andres thun, als zum Kadi zu laufen und dort Sühne zu nicht beabsichtigt sei. Bei den Ausgaben bemerkt der Referent ausführte, es sei entscheidend, daß D. die Kutscher während verlangen. Das verlangen wir auch von einem Offizier. Die Selbst- Abg. Müller- Fulda, die Ausgaben für das Rechnungsjahr 1900 halten der verbotenen Zeit nicht beschäftigt habe. Gegen hilfe ist verpönt, sie ist auch für Offiziere strafrechtlich verpönt; troydem sich zwar im allgemeinen noch innerhalb der Grenzen des Flotten- dieses Urteil legte die Staatsanwaltschaft Revision beim greift der Offizier zum Duell, und dieser Zustand ist es, den wir in gefeßes, doch jei nicht zu verkennen, daß es kaum möglich sein Kammergericht ein und machte geltend, das Lands einem Rechtsstaate für unmöglich halten. Einen Offizier darf man werde, in den folgenden Jahren die Ausgaben innerhalb der Grenzen gericht habe den Begriff beschäftigen" zu eng aufgefaßt. Der nicht ohrfeigen, aber wenn ein Offizier seinen Untergebenen der Limitierung zu halten. Es feien Etats überschreitungen Angeklagte müßte dafür sorgen, daß seine Kutscher zur verbotenen mit den gemeinsten Schimpfworten und den unerhörtesten in Höhe von 6 234 000 M. vorgekommen, hauptsächlich aus Mehr Zeit auch nicht freiwillig im Betriebsintereffe thätig seien. Mißhandlungen maltraitiert, so ist das nach der Meinung des Kriegs- ausgaben für den Untbau der Schiffe der Sachfenklasse und beim Die Ausnahmebestimmungen für Molkereibefizer fänden auf ihn ministers nicht in Ordnung; aber ein solcher Untergebener sollte sich Neubau des Linienschiffes Kaiser Friedrich", sowie wegen der feine Anivendung, da er keine Kühe befize. Das Kammergericht nur unterstehen, ein Wort des Widerspruchs zu äußern, er würde Erfordernisse für Einstellung von Schiffen und Mannschaften zum folgte den Darlegungen des Staatsanwalts, seine Handlung mit vielen Monaten Gefängnis büßen müssen. Auslandsdienst. Es fei eine Mehreinstellung von zusammen hob die Vorentscheidung als rechtsirrtümlich auf und Jim Falle Döring- Klövekorn hatte der Lieutenant Döring den 1777 Mann erfolgt. Weitere Mehrkosten haben die Verteuerung des verwies die Sache alt die Vorinstanz zuriid. Zur B Studenten Klövekorn provoziert. Wie kommt er dazu, einem Mäd- Materials und die neue Militär Strafgesetzgebung verursacht. In gründung wurde ausgeführt, daß der Angeklagte strafbar fei chen, das doch gewiß nicht zu seinen Standesgenossinnen zählt, zu Summe betragen die Mehrausgaben 18 680 000 m. Auf Anfrage venner es auch nur duldet, daß die Kutscher   zur kritischeit fagen: Tanze doch mit diesem dummen Jungen nicht mehr"? Als des Abg. Richter, betreffend den Umbau des Küsten- Zeit im Handelsgewerbe für ihn thätig wären. Die ganze Arbeiter­ihn der Student Klövekorn wegen dieser Aeußerung zur Rede stellte, panzers agen  ", erklärt der Staatssekretär Tirpit, der schuß Gesetzgebung würde ja sonst in Frage gestellt. Wenn die hätte sich Döring, wenn er ein anständiger Mensch sein wollte, ent- Umbau sei zunächst veranlaßt worden durch die Notwendigkeit Stutscher auch nur in der Kneipe gejesien und von dort schuldigen müssen. Statt dessen hat er neue Schimpfworte auf den Gegner der Erneuerung der Kessel. Man beabsichtige eine Erweiterung aus die Wagen beaufsichtigt hätten, so sei dies doch eine Be­gehäuft, und wenn dieser, in Wut versetzt, ihm eine Ohrfeige versetzt hat, des Deplacements und der Verwendbarkeit des Schiffes zu erzielen. schäftigung, denn die Lente feien für jene Zeit nicht frei so ist das entschuldbar, und wenn er vor den bürgerlichen Richter Der Umbau des Hagen  " sei ein Versuch, der verhältnismäßig geringe gewesen. Der Vorderrichter müsse numehr noch die Höhe der gekommen wäre, so wäre er mit der mildesten Strafe davon Stosten verursache. Die oftasiatische Station müsse zur Zeit stärker be Strafe feststellen.

Schluß 54 Uhr.

Parlamentarisches.

Marine- Etat.

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