Nr. 45. 17. Jahrgang.
Der Streik der Bergarbeiter.
Pflicht der Parteigenossen, für sehr guten Besuch der Versammlung zu agitieren, als uns das Lokal nach langer Zeit erst jetzt wieder zur Verfügung steht. Näheres siehe heutiges Inserat.
Freitag, 23. Februar 1900.
Unter den Vorlesungen der Universität zu Berlin int Sommerhalbjahr 1900 haben verschiedene auch Interesse für weitere Kreise. Zugänglich sind sie auch für Nichtstudierende mit Aus Wien wird uns vom 21. Februar geschrieben: Der Erlaubnis des Rektors. In Betracht kommen in erster Reihe die in ostreichische Reichsrat wird bekanntlich morgen zusammentreten und Die Giordano Bruno- Feier, welche am letzten Montag von der philosophischen Fakultät vereinigten Wissenschaften. So aus dem das erste Wort, das in den Hallen der Gesetzgebung gesprochen der Freireligiösen Gemeinde in Kellers Festfälen abgehalten worden Gebiet der Nationalökonomie: Schmoller über die wirtschaftwerden wird, wird dem großen Kampf der Bergarbeiter gelten. ist, soll am Montag, 5. März wiederholt werden, und zwar sind die Der Socialdemokratische Verband ist heute zu einer Veranstalter diesmal der socialdemokratische Wahlverein des liche und rechtliche Lage des heutigen Arbeiterstandes; Jastrow, Voigt, Arbeiterbewegung und Vorbesprechung zusammengetreten und hat befchloffen, einen aus- 4. Reichstags Wahlkreises Often, sowie die Vertrauens Sociale Zustände Deutschlands ; - gearbeiteten Gesezentwurf über die Schichtdauer personen des Kreises. Wir zweifeln nicht daran, daß diese zweite beim Bergbau im Hause morgen als Dringlichkeitsantrag ein- Feier sich desselben Zuspruchs erfreuen wird, wie die erste; war es zubringen. doch am Montag wegen Ueberfüllung des Saales vielen hunderten Männern und Frauen nicht möglich, der Veranstaltung beizuwohnen.
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Socialismus im 19. Jahrhundert.
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In Berlin soll nun auch die Milch verteuert werden. Wie dem Telt. Krsbl." geschrieben wird, tagte auf Veranlassung und Gleichzeitig wird beantragt werden, den Entwurf dem Social unter Vorsitz des Herrn Neuhauß Selchow eine Versammlung von politischen Ausschuß zuzuweisen, der den Bericht binnen drei Landwirten aus der Umgebung von Berlin , die ihre Milch nach Tagen erstatten soll. Der Gesezentwurf wird noch morgen zur crsten Lesung kommen; Abg. Dr. Berkauf wird ihn begründen. Die Stadtverordneten- Versammlung hat in ihrer gestrigen Berlin liefern, um darüber zu beraten, welche Maßregeln zu ergreifen seien, um alle Milchlieferanten Berlins zusammenzuschließen und Ta auch andre Parteien Attionen wegen des Streits vorbereiten, Sigung zu der Frage, ob eine längere Stundung der die Milch vom 1. Oftober 1900 ab zu einem einheitlichen erhöhten des Entziehung unterliegt die Zuweisung an den Ausschuß keinem Zweifel; sein Krankenhaus Kurtosten Preise zu verpachten. Man sei von dem Gesichtspunkte ausgegangen, weiteres Schicksal ist allerdings ebenso von der Haltung der Re- Wahlrechts zur Folge haben dürfe, mit sehr großer daß heute Milch zu 10-11 Pf. frei Berlin nicht mehr zu progierung als von dem Schicksal des Parlaments bedingt. Mehrheit einen Beschluß gefaßt, durch den der Magistrat ersucht duzieren ist, die Landwirte sezen dabei Geld zu. Es wurde be Ueber den Stand des Streiks ist nichts zu berichten, als daß wird, solche Wahlrechts- Entziehung durch geeignete zu die Vorbereitungen er überall ausgezeichnet steht. Von einem Nachgeben der Arbeiter Vorkehrungen" zu verhüten. Der Ausschuß, dem diese Angelegen- schlossen, ein Komitee von fünf Herren zu ernennen, um schleunigst allgemeinen Zusammenschluß oder einem Abbröckeln des gewaltigen Kampfes ist keine Rede. heit zur Vorberatung überwiesen worden war, ist leider selber zu feinem bestimmten Ergebnis gekommen. Von socialdemokratischer zu treffen. Es soll in Berlin ein Bureau gegründet werden, das Seite waren entsprechende Vorschläge gemacht worden die Kranken- en Vertrag zwischen Milchproduzent und Milchhändler vermittelt, ein enger Zusammenschluß zwischen beiden Teilen soll erstrebt hauspflege sollte bis zu einem bestimmten Einkommen überhaupt un- werden. Demnächst wird auch eine große Versammlung aller Milchsie hatten aber nicht die entgeltlich beansprucht werden dürfen Billigung des Ausschusses gefunden. Im Plenum gab gestern unser Lieferanten Berlins stattfinden. Alle Milchproduzenten werden aufgefordert, der Vereinigung beizutreten, neue Verträge nur bis zunt Genosse Heimann, der den Standpunkt der socialdemokratischen 1. Oltober 1900 abzuschließen und zum 1. Oktober ihre Milch noch Fraktion zu dieser Frage noch einmal darlegte, die Erklärung nicht wieder neu zu verpachten, sondern das Ergebnis der allgemeinen ab, daß die Fraktion auf ihre Forderung zurückkommen werde, sobald wilchlieferanten Vereinigung Berlins abzuwarten. Ein reizendes der Magistrat in hoffentlich nicht zu ferner Zeit der Versammlung Gegenstück zu den Maßnahmen gegen die Stonsumvereine, in welchen eine bezügliche Vorlage machen werde. Arbeiter und kleine Leute sich vor der Lebensmittelteuerung zu schügen suchen.
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In Sachfen erfreut sich der Streit fortgesetzt der behördlichen Aufmerksamkeiten, die Zahl der Streifenden hat sich auf der bisherigen Höhe gehalten. Die vom Streitfomitee in 3 widau als Antwort auf die bergamtliche Bekanntmachung bezüglich Verlust der Rassengelder herausgegebenen Plakate find infolge Verfügung des Zwidauer Polizeiamts tonfisciert worden bezw. müssen von den Plakattafeln entfernt werden. Jede Kundgebung der Streifenden wird planmäßig unterdrückt, zu welchem Zwecke sie auch erfolge. Zu der langen Serie polizeilicher Verfolgungsmaßregeln ist jetzt noch eine neue gekommen. Die Zwickauer Behörde hat angeordnet, daß der Branntweinverkauf in den Branntwein- Kleinhandlungen während des Ausstandes nicht mehr erfolgen dürfe.
Die Anfrage wegen Verweigerung des Rathaussest ja a les zur Abhaltung der Giordano Bruno Feier Die städtische Schuldeputation hat am Mittwoch unter Vorsitz wurde vom Oberbürgermeister Kirschner mit einer sehr gewundenen Erklärung beantwortet, aus der nur das eine deutlich hervorging, des Stadtschulrats Dr. Bertram beschlossen, dem Magistrat zu em Wie verlautet, soll die Bergbehörde im Zwickauer Revier nicht daß Herr Kirschner keinen stichhaltigen Grund für die Verweigerung pfehlen, Heilunterricht für Stotternde für alle ſchulgeneigt sein, der berkennung der Knappschaftsrechte, anzuführen hatte. In der Besprechung wagte niemand, den Magistrat pflichtigen Kinder der Berliner Schulen, sofern die Eltern derselben wie sie den Arbeitern seitens der Werke angedroht ist, beizutreten. in Schutz zu nehmen. Sämtliche Redner ließen ihn nicht in Zweifel hier den Unterstützungswohnsiz erlangt haben, einzurichten. Zunächst je 12 Teilnehmer und 12 bis Die Behörde wird sich auf den Standpunkt stellen müssen, daß wo darüber, daß sie die Verweigerung nach wie vor als unbegründet follen 10 Kurse unentgeltlich gegeben werden. Schriftliche teine Kündigung vereinbart ist, auch eine Aberkenmung der Rechte ansehen. Herr Kirschner erwiderte darauf in merklich heraus: 14 Wochen bei 6 Wochenstunden aus den Knappschaftstassen unzulässig ist. Die Arbeiter haben noch forderndem Tone, der Magistrat werde das Tadelsvotum ja wohl Anträge der Eltern sollen erforderlich sein. Für dieses Mal sollen die dem Erlöschen der Schulpflicht zunächst stehenden Kinder Berüdmals einen Einigungsversuch unternommen, eine Antwort der Gruben- hinnehmen können. befizer ist noch nicht erfolgt. Den ganzen übrigen Teil der Sizung nahm die erste sichtigung finden. Aus Zeit wird berichtet: Lesung des Stadthaushalts Etats für 1900 in Aktiengesellschaft Aschinger. Die Aschingerschen UnterAus dem Meuselwiger Bezirk ist noch zu erwähnen, daß auch Anspruch. Die verschiedenen Fraktionen der Versammlung gaben dem nehmungen sollen zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt werden. ihres die Tagschicht des„ Wilhelmschachts", der zur Grube" Fortschritt" Ausschuß dem der Etat zur Vorberatung überwiesen wurde, ihre nehmungen sollen zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt werden. gehört, nicht angefahren ist. Es streiten hier 50 Mann. Am Specialwünsche mit auf den Weg. Genosse Bruns, der namens der Es handelt sich bei dieser Umwandlung um eine sogenannte FamilienDonnerstag findet nochmals allgemeine Bergarbeiter- Versammlung socialdemokratischen Fraktion zum Etat sprach, mußte eine besonders gründung, bei der ein Bankhaus nicht mitwirkt und die lediglich die statt, die über die Einigungsverhandlung, die am Donnerstag statt große Zahl von Wünschen vorbringen, weil es um die Fürsorge der rechtliche Figierung des Vermögensstandes der Gründer, Start und Kommune für die weniger bemittelte Bevölkerung in Berlin besonders August Aschinger, zum Gegenstände hat. schlecht steht.
findet, und über weitere Maßnahmen entscheidet. In Zeit fand Mittwochabend eine sehr gut besuchte Versammlung statt. Stadtverordneter Krüger- Halle referierte. Dem folgten die Berichterstattungen der Gruben- Kommissionen. Den Berichten war zu entnehmen, daß einige Gruben Zugeständnisse von 3 bis 10 Broz. in der Lohnfrage machten, die Berkürzung der Arbeitszeit aber allgemein abgelehnt wurde.
In der längeren Debatte wurde entschieden verlangt, nichts von den aufgestellten Forderungen aufzugeben. Die Ausführungen der Redner find durchweg ernst und der Situation angepaßt. Die Abstimmung ergiebt einstimmig, daß hier weitere Verhandlungen stattfinden sollen, und daß, wenn nicht alles bewilligt wird, der Streit eintreten soll. Dem Beschluß sind am Donnerstag 130 Mann nachgekommen und sind in den Streit eingetreten.
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Klingel- Bolle
Beim Anblick dieser Zahlen mag mancher Leser dieses Blattes recht schmerzlich geseufzt haben. Wie viel kleine und tleinste Milchhändler mögen da kaput gegangen sein, bis es Klingel- Bolle zu feinen 80 000 Litern pro Tag bringen tonnte!
Ueber die Verhaftung des Bauklehrlings, die wir gestern meldeten, wird noch berichtet: Der Verhaftete heißt Paul Müller und stammt aus Straußberg . Nachdem er das Zeugnis zum Einwurde dieser Tage in einem hiesigen Blatt, das vorwiegend in den jährig- freiwilligen- Dienst erlangt hatte, brachten ihn die Eltern in Kreisen der kleineren Gewerbetreibenden geleien wird, das Bankgeschäft von Dienstbach u. Möbius in der Oberwallstraße. in einem vier Spalten langen Reklame- Artikel gepriesen. Der Herr Num geriet er in schlechte Gesellschaft; die ihm von den Eltern ges Kommerzienrat, hieß es darin, habe es verstanden, seinem ganz währten Mittel genügten nicht und er beging Unterschlagungen, die klein begonnenen Unternehmen einen nie ge= zunächst nicht entdeckt wurden. Diese Veruntreuungen hatten Ende ahnten Aufschwung zu geben. Der Milchumsatz der Januar dieses Jahres die Höhe von etwa 7000 M. erreicht. Nun Meierei Bolle jei von täglich 6633 Litern im Jahre 1881 auf wurde Müller mit 75 000 Mark nach der Bank des Berliner Kassenvereins geschickt. Dort fehlten an der Sumine 8 Tausend= täglich 80 041 Liter im Jahre 1899 gestiegen. und 3 Hundertmarkscheine, die ihm angeblich in einem Augenblic gestohlen wurden, als er sich nach einem Einlieferungsschein seitwärts Aus Halle wird uns geschrieben: Die Einigungskonferenz, die wandte. Dieses Geld hat er vermutlich ebenfalls unterschlagen oder polizeilich überwacht war, wurde nachmittags 4 Uhr vom Verbandsmit Hilfe eines Komplicen verschwinden lassen, um damit die vorher veruntreuten Gelder zu decken. Das ist eben nicht geschehen. Müller, vertreter Genossen Pokorny im Hofjäger eröffnet. Die 30 Beleg schaftsdelegierten von 10 Gruben waren erschienen. Nachdem Wir verspüren mun teine Neigung, in diese Klage einzustimmen. der die Unterschlagungen in der ihm anvertrauten Porto- und Pokorny die Lage des Streiks, die weitere Ausdehnung und die Den, der in solchem Konkurrenztampf unterliegt, wird selbstverständ- Stempelfasse einräumt, will von der andern Unterschlagung der damit verbundene Gefahr geschildert hatte, nahm der Berglich jeder von Herzen bedauern; aber mit lagen wird an 8300 m. nichts wissen. Nach den polizeilichen Ermittlungen hat der direktor Gabelmann vom Karl Ernst- Schacht das Wort. der Sache nichts geändert und dem untersinkenden junge Mann, der Neue Jakobstr. 9 bei einer Friseurin Stein wohnte, Er bedauerte zunächst, daß Pokorny der hier als kleingewerbetreibenden nicht geholfen. Gegen die verschiedene Liebschaften unterhalten und seinen Bräuten" wertDaß die volle Geschenke in Goldwaren gemacht. Paul Müller hat auch seiner jog. Hezer verschrien ist von den Arbeitgebern Bolle und Konsorten ist eben nichts zu machen. 10 berkannt werde, trat aber nachdem in ziemlich fapitalschwachen Kleinen von den kapitalkräftigen Großen beiseite ge- Mutter gegenüber, die gestern zu ihm gelassen wurde, sich zu einem anmaßender und dreister Weise gegen die Delegierten auf. schoben werden, das ist der Gang der wirtschaftlichen Entwicklung. Geständnis der Unterschlagung bezüglich der ihm angeblich ent Er redete die Bergleute einmal mit" Shr" an, gebrauchte Auch die Leute, die sich so gern als Retter des Mittel wendeten 8300 m. noch nicht bequemt. Freilich dürfte ihm das Aeußerungen wie: Glauben Sie denn, daß Sie die stands" aufspielen, werden diese Entwicklung nicht aufhalten; Zeugnen nicht viel nüßen. Dummen sind" 2c. Die Bergleute wiesen die Angriffe mit Versprechungen helfen dabei ebenso wenig wie Ein empfehlenswerter Meister. Der Besizer einer Graveurs Entrüstung zurück und sagten dem Herrn tüchtig und ungeschminkt Klagen. und Präge- Anstalt in der Neuen Königstraße war vom hiesigen die Wahrheit. Als die Verhältnisse seiner Grube näher erörtert Der Fall Bolle interessiert uns aber aus einem andern Grunde. Gewerbegericht verurteilt worden, seinem früheren Lehrling das werden sollten, nahm er seinen Hut und Ueberzieher und erklärte Klingel- Bolle gehört nämlich zu den auserlesenen Groß- Arbeitsbuch ſowie 2,88 M. Kostgeld auszuhändigen. Nachdem das den Bergarbeitern, die ihn baten, dort zu bleiben, wörtlich:" Aus gewerbetreibenden, vor erhielt der Vater des die Retter des Urteil rechtskräftig geworden war, einen Brief, der an den Seiten angebrannt Gesundheitsrücksichten muß ich gehen." Mittelstandes" verstummen. So träftig sie sonst, um die Lehrlings angedeutet werden sollte, daß der Schreiber Die Stimmung unter den Streifenden ist gut und die Konferenz Kleingewerbetreibenden für ihre Zwecke einzufangen, auf die Groß- war, wodurch beschloß, da keine Ginigung erzielt worden ist, nunmehr es betriebe zu schimpfen verstehen an Klingel Bolle drücken derselben sich im abgebrannten Zustande befinde. Die Zuſchrift ent auf eine Kraftprobe antommen zu lassen. sie sich scheu vorbei. Woher das wohl kommen mag? Sollte hielt folgende Worte: Beifolgend sende ich Ihnen das Arbeitsbuch, Die 2,88 M. zahle ich Ihnen am dabei nicht der Umstand mitsprechen, daß der Herr Kommerzienrat da mir daran nichts liegt. durch seine politische wie durch seine religiöse Nichtung gerade den 33. Januar 1900 mit 8inseszins, wollen Sie diefe 2,88 m. eher, jenigen Kreisen nahe steht, die in" Rettung des Mittelstands" so zahlen Sie einem Gerichtsvollzicher 3 M. Vorschuß, damit er eine machen? Der Fall Bolle hat in dieser Hinsicht sogar erfolglose Pfändung vornimmt. Der Bericht über die Wafferkalamität bei den Müggeljec ein doppeltes Interesse, Die fleineren Gewerbetreibenden Ein rätselhafter Todesfall hat der Staatsanwaltschaft Vers tverken am 17. Dezember v. J. liegt nunmehr vor; wir entnehmen flagen auch darüber, daß fie durch den Straßenanlaffung zum Eingreifen gegeben. Die in dritter Ehe lebende ihm folgendes: Wenn man auch mit Rücksicht auf die Selbstreinigung der Flüsse annehmen konnte, daß die Verschmutzung in der ander geschädigt werden. Nun ist aber Bolle bekanntlich Schlosserfrau Albertine Bräuer aus der Lüßowstraße klagte am Sonngleichfalls ein Straßenhändler. Mit den 166 Wagen, abenduachmittag 3 Uhr über heftige Kopfschmerzen, zu denen sich Nähe des Müggelsees stattgefunden habe, so wurde doch die Unter die er jeden Morgen durch ganz Berlin fahren läßt, fängt er jämt abends um 10 Uhr Erbrechen gesellte. Um 11 Uhr nachts trat der suchung des Spreewassers bis Kottbus ausgedehnt, da die dortige lichen Berliner Milchhändlern einen beträchtlichen Teil ihrer Kund- Tod ein, ohne daß ein hinzugerufener Arzt die Ursache erkennen Kanalisationsanlage der Spree Abwässer zuführt und man in neuerer schaft weg. Ueber 50 000 Haushaltungen versorgt Klingel- Bolle mit fonnte. Die Leiche wurde beschlagnahmt und gerichtsärztlich geöffnet. Zeit die Erfahrung gemacht hat, daß die Abwässer der Zuckerfabriken Milch. Daß er den Straßenhandel im großen betreibt, das Dabei haben sich fleine Blutteile im Gehirn gezeigt. Behördlich soll an der Saale während der Eisperiode selbst noch in Hamburg bestellt ihn wirtschaftlich und social turmhoch über den armseligen nun ermittelt werden, ob die Frau V. durch fremde Hand irgend merkbar sind. Nun liegt in Erkner eine Teerproduktions- Fabrit,
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Kommunales.
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welche Benzol, Karbol und Dachpech fabriziert und ihre Abwässer Händler, der seinen Karren eigenhändig durch die Straßen zieht. eine Verlegung erlitten hat. Den„ Nettern des Mittelstands" sollte aber gerade dieser
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das Stadtverordneten Mandat u m
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Eine deutsche Winterblumen- Ausstellung ist gestern im
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Aus den Nachbarorten.
2 M. von im Dr. Rose warnte
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dem Dämerig See zuführt. Die Besichtigung ergab folgendes: Die Fabrik führt, nach Angabe des Direktors, das erwärmte Wasser, Umstand den Herrn Kommerzienrat doppelt verhaßt machen. Doch siehe da: so eifrig sie sonst in den Ruf Luisenhof, Dresdenerstraße, eröffnet worden. Die deutsche Gartenbauwelches zur Kühlung der Destillationsschlangen gebraucht ist, der Kleingewerbetreibenden Fort mit dem Straßenhandel!" kunst ist hier namentlich auf dem Gebiete der Treibsträucher-, Gartenin einer Menge von rund 100 Subitmeter pro Tag einem Kläreinstimmen Klingel Bolle ist ihnen auch hier und Amarylliskultur vertreten. bassin zu, aus welchem das Wasser, nachdem das reichlich vor- wieder ein Rühr nicht an. Draußen in Moabit , wo handene Del abgefangen ist, in den Dämeritz- See abfließt. Im dieser größte aller Straßenhändler refidiert, ziehen die„ MittelstandsAbfluß dieses Klärbassins war anscheinend in neuester Zeit Tannen- Retter" mit dem Ruf„ Gegen den Straßenhandel!" in den Kampf reifig eingebaut, um eine weitere Klärung herbeizuführen. Außerdem Die Erhöhung der Verpflegungsfäße für das Charlottens führt die Fabrit durch einen Graben allerdings fehr geringe Mengen Klingel- Bolles Straßenhandel breiten sie den Mantel christlicher burger Krankenhaus hat die Stadtverordneten Versammlung, wie ungeklärten Wassers aus dem Laboratorium bezw. einer Sentgrube Liebe. bereits berichtet, abgelehnt. Der Magistrat schlug bekanntlich dem Dämerig- See zu. Sämtliche Wasserproben, welche dort ent Es ist an sich sehr gleichgültig, ob die Mittelstands- Retter" ihr vor, nur die Säße für Auswärtige und für Mitglieder auswärtiger nommen wurden, hatten einen penetranten, an Karbol erinnernden Geruch und scharf bitterlichen Geschmack. Sie schienen mit Teer- Klagen und Schelten über die Schädiger des Kleingewerbes auch Kaffen zu erhöhen; die Kommission beantragte statt dessen eine allda kommt's Antrag die Säße ölen verunreinigt zu sein, worauf die große Orydierbarkeit hinwies. auf die christlich- tonservativen Schädiger ausdehnen gemeine Erhöhung von 2 M. auf 2,50 M. Außerdem lag noch ehr oder nicht. Helfen können sie, wie gesagt, doch nicht Gs erscheint somit festgestellt, daß die Stalamität am 17. Dezember auf ein bißchen mehr oder weniger nicht an. Aber die Partei heimische, auch für Mitglieder von Kaffen, beizubehalten. Namen des dieses Jahres durch Abwässer der oberhalb des Müggelsees Ausschusses Bericht erstattet hatte, Stadtrat Boll bestehenden Anlagen, speciell der Teerprodukten- Fabrit, entstanden lichteit, die sie dabei an den Tag legen, die verdient allerdings Nachdem der Stadtverordnete einmal festgenagelt zu werden. ist. Da nach dieser Erklärung die regelmäßig durchgeführte bakteriobor Annahme des Kommissionsantrags; man solle nicht wegen eines Logische Untersuchung nicht genügt hat, um schlecht schmeckendes Abschläglich beschieden hat das Polizeipräsidium eine Petition Mehrertrages von 12 000 m. zu so rigorosen Maßregeln greifen, die Waffer von der Stadt abzuhalten, so ist auf den Erzeugungswerken der auf dem städtischen Schlachthof beschäftigten Fleisch beschauer die Kaffen erheblich schädigen und die öffentliche Gesundheit ges Müggelsee und Tegel ein regelmäßiger Wachtdienst eingeführt und Fleischbeschanerinnen. Diese erblickten ein ernſtes Hindernis be- fährden würden. Stadtv. Bake begründete seinen Antrag und worden, wodurch das Wasser in bestimmten Zwischenräumen geloftet worden, wodurch das Wasser in bestimmten Zwischenräumen gekostet züglich ihrer festen Auſtellung als städtische pensionsberechtigte Be- sprach sein Bedauern darüber aus, daß der Ausschuß fiskalischer wird. Auf diese Weise wird die Zuführung verunreinigten Wassers amte in dem Umstand, daß das Polizeipräsidium gesetzlich berechtigt gewefen sei, als der Magistrat. Stadtv. Münch erklärte fich Stadtv. Hirsch wies auf zur Stadt zur Unmöglichkeit. ist, jederzeit die den einzelnen Angestellten gewährte Erlaubnis zur ebenfalls gegen jede Erhöhung. die die gefamite Bevälkerung durch Ausübung der Fleischschau wieder zurückzunehmen. Der in der die Schädigung hin, Man solle nicht Lokales. Petition ausgesprochenen Bitte, der Polizeipräsident möge im die Erhöhung der Säße erfahren würde. Interesse der Bittsteller auf jene Befugnis verzichten, ist nun nicht etwa glauben, daß es sich bei dem Kommissionsbeschluß wirklich um Achtung, 1. Wahlkreis! Die Parteigenoffen werden auf die entsprochen worden, doch betonte der Präsident in dem ablehnenden eine Ersparnis handle, im Gegenteil, das Ersparte werde doppelt und heute bei Dräsel, Neue Friedrichstr. 35, stattfindende öffentliche Ver- Schreiben ausdrücklich, daß in der Aufrechterhaltung des bisherigen dreifach durch eine Vermehrung der Armenlaften wieder wett ge iammlung, in welcher der Genosse Reichstags- Abgeordneter Zustandes ein Hindernis für die Anstellung als städtische pensions- macht. Der Kommissionsbeschluß sei unvereinbar mit dem Grundsatz der focialen Fürsorge. Stadtv. Pulvermann gab der An Thiele referieren wird, aufmerksam gemacht. Es ist um so mehr berechtigte Beamte nicy zu finden sei.