-

212

Kleines feuilleton.

Aus dem Gebiete der Chemie.

Eine Umwälzung in der gesamten Fett industrie sieht der bekannte Chemiker Prof. Dr. Laffar- Cohn vor­aus. Sie soll sich an ein neues Verfahren zur Ueberführung von flüssigen Delen in feste Fette fnüpfen, ein Verfahren, das besonders für die Margarineindustrie ganz neue Entwickelungsmöglichkeiten fchafft.

Wie Lassar- Cohn in einem Artikel über die Margarine" Die Naturwissenschaften  ", Heft 11, 14. III. 18) ausführt, tämpft die Margarineproduktion seit etwa 1909 mit dem Mangel an ihrem wichtigsten Rohstoff, Dleomargarine. Dieser Stoff, aus Tierfett her­gestellt, wurde mit der Zeit so teuer, daß gegenwärtig fein Preis um etwa 80 Proz. den Preisstand normaler Jahre übersteigt. Die feit 1909 erfolgte Einführung von Kokosfett als Ersatz für Oleomargarine hat zwar der Margarineindustrie die Position gerettet, dafür aber die Lage für die älteren Fette ver­arbeitenden Industrien höchst schwierig gestaltet. Diese empfinden jezt die Verteuerung ihrer Rohstoffe sehr schwer, denn während früher z. B. alle Sofosbutter der Seifenproduktion zugute fam, wird jetzt ein großer Teil davon von der Kunstbutterproduktion beansprucht.

8

1

-

Schach.

Unter Leitung von S. Alapin.

Coster.

a

b

o d e

f Z

h

a

b

C d e

f

he h

Weiß zicht und gewinnt.

d's

2

1

( bojov a '94 999 9 9 9' ge- vap U quod aqua

Da ist es nun von höchstem Interesse, daß langbekannte, rein wissenschaftliche Erkenntnisse der Chemie feit etwa zwei Jahren praktische Verwendung zur Ueberführung von Delen, also von ga flüssigen Fetten, in feste Fette finden, wie sie die Margarineindustrie, aber auch Seifen- und Kerzenproduktion braucht. Es ist bereits seit Plan bald hundert Jahren bekannt, daß es Substanzen gibt, die allein durch ihre Gegenwart, das heißt ohne sich an den chemischen Um­segungen zu beteiligen, manche, sonst schwierig oder überhaupt Bor kurzem durch Briefwechsel gespielt. nicht durchführbaren chemischen Umsetzungen ermöglichen. Man nennt A. Niemzowitsch. K. Behting. solche Substanzen Katalysatoren.

Als ein solcher fatalytisch wirkende Körper wird jetzt bei der lleberführung flüssiger in feste Fette das Metall Palladium  , das dem Platin sehr ähnlich ist, gebraucht. Wird das erhigte Del mit einer überaus winzigen Menge von feinpulverisiertem Palladium verfest, so läßt es sich mit Leichtigkeit in die feste Form bringen. Auf 100 Kilo verarbeitetes Del sollen die Kosten des Verfahrens etwa 1,20 M. betragen. Das neue Verfahren eröffnet für die gesamte Fettindustrie, insbesondere aber für die Margarine produktion einen neuen Weg. Denn geht man von recht sauberem Del, z. B. Olivenöl, aus, so wird das Produkt ein reines festes Del sein, d. h. der Rohstoff, an deren Hilligen Beschaffung der Kunst­butterproduktion so viel liegt.

Technisches.ebates

zu er=

-

so XL 18 20 Bung Vierspringerspiel. 28. DhoXf7+ Tf8f7

1. e2- e4 2. Sg1- f3

3. Sb1- c3

4. Lfi- b5

e7- e5

Sb8- c6

Sg8- f6

Lf8- b4

Am sichersten ist die von Tarrasch gegen Schlechter im Haftingfer Turnier a61; 5. LXS, dXc6; 6. SX05, angewendete Verteidigung: 4.... SXe41; 7. SXS, Dd4 2c.

5.0-0

6. Lb5Xc6

0-0

Ein Tempoverlust( d3!), der den Borteil des Anzugs wegwirft. d7Xc6 Lb4 d6

6.

7. d2- d3 Einfacher und besser Lg4.

8. Kg1 hl

8. d4, ed; 9. DXd4, drohend e4- e5. Plausibler und angriffsteicher war ( Siebe 16. Bug von Weiß.)

8.

h7- h6

29. Tel- e2

b7- b6

30. Tf1- e1

a7- a6

31. a2- a4

a6Xbб

32. a4 b5

Te8- a8

33. Ld2- ci

Sonst Ta3.

Ta8- al

Ld6- e7

33.

34. 12-13

35. Sg3-04

35. TXe5?, Ld6 2c.

35.

36. Kg1-12

37. Te2- c2

38. Tc2- c3

Ld7- f5

Le7- f6

Tf7- d7

Auch bei 38. Ke2, Td4; 39. Ld2, Ta3; 40. Tc3( Lc3, LXS) 40. Ta2 nebst event. LXS stand Schwarz. etwas besser.

38.

39. g2- g3

40. g3Xh4

Lf6- h4+ Lf5Xel

Weil Schwarz evident besser steht, sucht Weiß durch den riskanten Tegt­

In Betracht fam 8...... Se8 Bug auf ungleichfarbige Läufer zu nebst eventi. 17- f5. spielen. Es folgt ein sehr interessantes Endspiel.

9. Sf3- g1 Auch hier war d4 zu erwägen. Sf6- h7

40.

Td7Xd3

41. Lc1- b2

Tal- a2

9. 10. Le1- e3

42. Tc3Xd3

Le4Xd3

Einfacher 10. f4, f5 mit Ausgleich. 10.

43. Kf2- e3

Ta2Xb2

f7- f5

44. Ke3Xd3

Tb2- h2

11. e4Xfo

Lc8Xf5

45. Kd3- e4!

12. Sg1- e2

Sh7- f6

13. Se2- g8

Lf5- e6

14. Sc3- e4

Sf6- g4

Sehr zu erwägen war 14.

Die Elektrizität des fleinen Landwirts. Die Benugung elektrischer Kraft in der Landwirtschaft gilt vorläufig noch immer als ein Kennzeichen des Groß oder gar des Lurusbetriebes. Freilich ist ihre Verbreitung naturgemäß davon abhängig, ob elef­trische Energie leicht und zu verhältnismäßig billigen Preisen ver­fügbar ist. Selbst dann aber entschließt sich der kleine Landwirt selten dazu, auch nur seinen Göpel, durch den er die Maschinen zum Häckseln, Schroten oder Dreschen antreibt, durch Elektrizität statt durch tierische Straft zu bewegen oder gar durch entsprechende ganz andere Einrichtungen für mechanischen Betrieb jezzen. Das ist auch ganz begreiflich, weil der fleine Landwirt nur wenig Getreide berarbeitet und dafür eine elektrische Anlage, die nicht ausnuten kann, er überhaupt nicht lohnt. Ingenieur Zipser macht nun im Elektrotechnischen Anzeiger" einen Vorschlag, der eine Lösung dieser Schwierigkeit bringen soll. An einem für alle Besizer möglichst bequem gelegenen Drt soll eine Scheune zum Dreschen. Häckselschneiden, Schroten usw. eingerichtet werden. Die Kosten dafür werden auf 1500 bis 2000 m. veranschlagt, so daß bei einer Beteiligung von 15 Besizern nur 100 Sd51; 15. c4, Sf4; 16. c5, Le7; bis 125 M. auf einen entfallen würden. In der Scheune sind alle nötigen Maschinen enthalten und können automatisch in Betrieb gefeßt werden. Wirft jemand z. B. 1 M. in den Automaten, so fann er dafür etwa 10 Schod Getreide ausdreschen. Ein anderer Automat foll fogar für einzelne Behnpfennigstücke eingerichtet sein. Von dem Gelde werden die Stromkosten, einschließlich der etwa nötigen Reparaturen, der Erwerb der Automaten und die Miete für die Elektrizitätszähler beglichen. Bleibt dann noch etwas übrig, so fönnte vielleicht sogar noch eine Genossenschaftsdividende heraus­tommen. Es wird zugunsten dieses Vorschlages noch darauf auf­merksam gemacht, daß Automaten bei der Landbevölkerung besonders beliebt zu sein pflegen. Ein Einwand könnte und wird allerdings erhoben werden, daß nämlich die Bedienung elektrischer Maschinen LXf2+ 2c. nicht so einfach und ungefährlich ist, daß man sie jedem Ungeübten überlassen könnte. Aber auch dafür wird sich ein Ausweg finden Lassen, und zwar müßte die Technik selbst dafür sorgen, daß eine folche Anlage mit der denkbar größten Einfachheit ausgeführt wird, so daß eine einmalige Unterweifung genügt, um ihre Bedienung zu erlernen.

17. d4, Sd5 2c.

15. h2- h3 16. Khi g1 17. Se4Xf6+

D88- h4 Sg4- f6 Dh4Xf6 TXS( vielleicht auch gxf6? 1) tvar

besser.

18. Dd1- h5 19. Dh5- e2 20. Le3- d2 21. Ld2- c3 22. Tal- el 23. b2- b4

Le6- f7 Lf7- e6 Tas- e8 Le6- d5 Ld6- c5

23. LXe5, TXL  ; 24. DXT,

23.

Lc5- d6

24. Lc3- d2 Besser 24. Dd2, c5; 25. Se4 2c. 24. c6- c5

25. c2- c4

Hierdurch wird Bds rädständig ( Se4!).

25.

26. b4- b5

27. De2- h5

Ld5- c6

Lc8- d7 Df6-17

Ein geistreicher Versuch, sich heraus­

zureißen.

45.

46. Ke4- d5!

Th2Xh3

Th3X13

47. Kd5- c6 Tfs- f7 IN Wir glauben, daß Schwarz hier mit 47. Tf6+; 48. KXc7, g5 ( oder auch Te6) Gewinnaussichten hatte. Es ist eine interessante Tatsache, daß die am Breite erfolg. reichen Meister in Korrespon denzpartien" gegen Theoretiter ( wenn auch Nichtmeister wie Herr Behting) noch meistens verlieren.... 48. Te1Xeo Kg8- h7 g7- g5 Tf7- g7

49. Teo- e6

50. h4- h5

51. Te6- e3 52. Kc6- b7

Kh7- g8

53. Kb7- c8

54. Te3- g3 55. Kc8- b7

Kg8-18 Tg7- e7 Kf8- g7

Kg7- f6

56. Tg3-13+ 57. Tf8-83+

58. Te3- f3+

Kf6- e5 Ke5-16

Kf6-85

59. Tf3-83+ Remis.

( Durch ewiges Schach des Turmes auf e3 und f3. Für Weiß die einzige Chance.)

Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln.-Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.