— 284— Epoch« aufgefunden. DaS Halling-Skelett, das mit der um- gebenden Slbicht, in der es gefunden wurde, in das Museum der Königlichen Aerzteschule in Lontem übergeführt wurde, ist rekon- struiert worden. Der t�chädel zeigte einen Gehirnraum von 1500 Kubikzentimeter, mehr als der des Durckicknittsmenschen von heute. Die Stirn wird als gut geformt beschrieben; die Zähne waren sehr abgenutzt und mehrere Backenzähne waren verloren, jedoch nicht an- gefressen durch die Karies , die beute die Zähne zerstört, sondern wahrscheinlich durch Wurzelabszesse zum Ausfallen gebracht. Der Mensch war von kleiner Statur, aber stark und breit gebaut; ander Stelle, wo er gefunden wurde, war er von anderen Menschen seiner Zeit begraben worden, und es fanden fich deutliche Anzeichen, dast die Menschen bereits die Kunst des Feueranzündens besahen: sie benutzten Feuersteininstrumente, die bei dem Skelett gefunden wurden. Phstfikalisches. Der Luftwiderstand im Simplontunnel . Bei jeder Eisenbahnfahrt, namentlich im Schnellzug, kann man die Be- obachlung machen, dah der fahrende Zug die Lust mit sich sorweiht. Er wird von einer Luftsäule begleitet, die leichte Gegenstände, wie Papier und dergleichen, eine Strecke weit mit sich nimmt. Auf der Vorderseite hat die Lokomotive natürlich einen Luftwiderstand zu überwinden. In Eisenbahntunneln steigert sich diese Schwierigkeit und zwar um so mehr, je länger der Tunnel ist. DaS ist der Hauptgrund, warum auch die Schnellzüge die Tunnel mit weit geringerer Geschwindigkeit durchfahren, als sie sie auf offener Strecke erreichen. Es ist berechnet worden, dah der Mehraufwand an Energie, der durch den Luftwiderstand im Tunnel benötigt wird, 33 bis 35 Wattstunden für jede Tonne und jedes Kilometer beträgt. Bei den elektrischen Schnellbahnversuchen, die vor Jahren zwischen Berlin und Zossen unternommen wurden, be- rechnete man den Luftwiderstand im Freien für eine Stunden- geschwindigkeit von 60 jkilomewrn auf vier Kilogramm für jede Tonne des ZuggewichlZ. Nach Messungen, die im Simplontunnel vorgenommen worden find, beläust sich der Lustwiderstand in diesem auf 6,3 Kilogramm pro Tonne für die gleiche Geschwindigkeit. Dieser Wert gilt aber auch nur für die günstigste Bedingung, wenn nämlich der Zug in der gleichen Richtung fährt, die auch der Ventilationsstrom nimmt. Läuft aber der Zug dem durch die Ventilation geschaffenen Luststrom entgegen, so wächst der Lust- widerstand auf 9,2 Kilogramm pro Tonne, also aus mehr als das Doppelte des Betrages unter gewöhnlichen Verhältnissen. Das merk- würdigste aber ist, dah ein Zug bei geringen Geschwindigkeiten, die unter 25 Kilometer in der Stunde bleiben, falls er mit dem Ventilati onsstrom fährt, durch diesen sogar eine Beschleunigung er- hält, so dah der Luftwiderstand im Tunnel geringer ist als wie ini Freien. Durch die Würdigung dieser Tatsachen erhält man auch erst einen Einblick in die Keohe Bednrtung, die der Eröffnung eines zweiten Tunnels durch den Simp'.on zukommen wird. Diese beiden Tunnels, deren Achsen um 17 Meter voneinander entfernt find, werden durch zahlreiche Querschläge miteinander verbunden sein, und dadurch wird fich das Gleichgewicht des Lustdruckes in beiden Tunnels iminer leichter wieder herstellen. Die Frage des Lustwider- standcs muh selbstverständlich auch bei den Tunnels der Untergrund- bahnen in sorgfältigsten Erwägung gezogen worden. Natltrwifsenschaftliches. Können die Schmetterlinge hören? Diese Frage untersucht Profeffor Dr. Karl Peter in der.Umschau". Er kommt dabei wenigstens zu einer bedingt bejahenden Antwort. Man hatte bisher schon der Annahme zugeneigt, dah Insekten hören können, da z. B. das Konzert der Grille nur dann einen Sinn haben konnte, wenn man es als eine Act LiebeSgesang ausfahte, bestimmt das Weibchen anzulocken. Aber es fehlte seither an Beweisen für diese Annahme. Professor Peter bat nun Experimente mit einer be- stimmten Schmetterlingsart angestellt, die wenigstens für diese Art das Vorhandensein eine? Gehörsinnes auher Zweifel stellen. Es handelte sich dabei um einen Vertreter der Gattung der Flechten- f pinner, Lithosiden. einen kleinen Falter von gelber Farbe; das von Peter beobachtete Tier heiht Luckrosa aurita und lebt in den Hochalpen. Die Männchen dieser Art besitzen unter dem Ansatz des letzten Fuhpaares eine grohe Schalldose, mittels dcrch: fie beim Fliegen ein eigentümliches knackendes Geräusch hervor- bringen. Beim Weibchen ist dieses Organ rudimentär. Peter konnte nun'feststellen, dah diese Geräusche dazu dienen, die Weibchen, die nicht herumfliegen, sondern träge im Grase sitzen, aufmerksam zu machen und zu erregen. Sobald nämlich ein Weibchen diese knackenden Töne eines MäunckenL hört, beginnt es mieden Flügeln und dem Hinterteil zu zittern. Dadurch erregt eS aber wieder die Aufmerksamkeit des Männchens, das fich daraufhin dem Weibchen nähert. P. konnte feststellen, dah weder der Geruchsinn, noch der Mistsinn dem Weibchen die Nähe des Männchens verriet. Die Reaktion trat nur ein, wenn das Männchen flatternd das knackende Geräusch von sich gab. Und umgekehrt reagierte auch das Männchen nur auf die zitternden Bewegungtn des Weibchen?. Hielt man em Blatt Papier zwischen beide, so flog d»s Männchen ruhig vorüber, obwohl ihm der Duft das Weibchen hätte verraten müssen. Bei dieser Schmetterlingsart scheint also beim Männchen das Gesicht, beim Weibchen das Gebor der wichtigste Sinn zu sein Scbacb. Unter Leitung von S. Alapin. Turri»(Schachwelt). sbodefgh b c d e f g 2-st(Ol— TJch*1) Französisch. Durch Brieswechlel im Jahre 1812 gespielt zwl chcn den SchachktubS in; Barcelona Valencia 1. e2—©4 e7— e6 Der Krebsschaden der symmetrischen Entgegnung«7— e5 besteht dann, daß Weih dann immer viel leichter zu 62—64 kommt als Schwarz zu 67— 65. Durch den Teytzug wird die Möglichkeit de» wichtigen Eni. wickelungszuges 67—65 gesichert. Allerdings wird hiermit LoL ein» geschräntl. Aber bei der ungerechten, symmetrischen Anfangstellung der Steine lägt ssch irgendein Vorteil de» Anziehenden nicht vermeiden. 2. 62—64 67—65 3. Sbl— o3..... Dies ist daS üblichste und hat den Zweck, unter Vermeidung des Abtausches oX65, sX65 die Einschränkung des 4,c8 ausrecht zu erhalten. Jedoch wird durch die Vermeidung des erwähnte» Abtausches aus 65 dem Gegner ein Angriff aus die exponierten weihen Zcnttnmsbauern eingeräumt, was auch bei 3. s5, o5 I der Fall ist. Will Weih c>X65 vermeiden und doch den Angriff behaupten, so im er am besten daS.Gambit Atapw", in 3. Lo3 bestehend, anzuwenden.(Verhindert c7—c5 und droht somit s4— sS) Falls hieraus 3...... 6Xe4 folgt, so wird mit 4. 862 geantwortet, und Weiß wird entweder den Bs4 aus die Dauer zurückgewinnen(mit a3, o4, Dc2 und Sgl—©2— o3) oder nach 4...... f5; 5. 13, ef3; 6. SXf3 bei dem großen Entwickelungs- vorsprung nebst offenen Linien und Diagonalen auch noch wegen der dem schwarzen Ipiete anhaftenden Schwächen(das Feld v5 z. B.) einen sehr aussichtsvollen Angriff für den Gambitbaucr erlangen. 3...... Sg8—£8 4. Lei— g5 65Xe4 Ei» von A. Rubinstcin und Dr. Em. LaSker besürworteter Tempoverlust, statt dessen wir die einfache Forlsetzung 4...... Le7! vorziehen, z. B.: 5.»5. 8167; 6. LXU DXI-; 7. 855, Sb6; 8. c3, a6; 9. Sa3, 806! (iliaptn); 10. f4, Ld7; 11. 1.63, 868; 12. 813, 15 nebst Sf7 und Vorbereitung von gl— g5. Den Angriff wird eher Schwarz haben. 5. 8o3Xe4 Sb8— 67 In Betracht kommt 5.... Lei; 6. Ld3, 8X8! 7. LXI* SXß I?: 8. LXD, SXD; 9. I.X07, SXb2; 10. L«2, Sa4 je. Für den Bauer hat Weiß allerdings großen Eni- wickeiungsvorsprung. 6. 161—63 168—67 7. Se4Xf6f..... Tempoverlust, statt dessen 313 oder I)v2 vorzuziehen war. 7...... 867X66 Besser LXf6! 8. Sgl— f8 b7— b6 Ein geistreiches, von A. Rubmstein herrührendes Manöver zur Befreiung des LcS. 9. Sf3—©5 Lc8— b7 10. L63— b5t o7— 06! 11. Lg5Xf6..... Auf 11. SXc6 folgt U.... Dd5 oder 11. LXcOf, LXL; 12. SXI-, Dd5; 13. Df3, DXD; 14. gXf3, Tc8; 15. 3X1-(3X»7 1?) Ib.... TXc2 I 2C. 11...... 1-67X16 Besser war giyj6. 12. Ddl— f3 Dd8— 65? Kostet einen Bauer, der mit 12.... oXb5; 13. DXI-, 0— 0 zu retten war. 13. 1)53X65 e6Xdö 14. LböXcöf Lb7Xo6 15. SeöXcö Ta8— c8 16. So6— b4 166X64 Verhältnismäßig besser«7—«5! (16.... a5; 17. 3X65, TXoS I 2C.) 17. c2— c3 Ld4— c5 18. Sb4Xd5 0-0 Aus 18.... Td8(oder 16 nebst Kf7) hätte es Weiß schwieriger, zu gewinnen. 19.'0—0—0 To8— e8 Tle8 hätte ein Tempo gespart. (Siehe den 21. Zug von Schwarz), B12 war natürlich wegen 3o7s- untunlich. 20. T61— 63 21. Tbl— dl 23, b2— b4 23. Kol— b3 34. Kb2— b3 TeS— e5 T!8— c8 Lc6— 18 17—15 K7" Gestattet den Abtausch, waS mit Kl? oder Ted zu vermeiden war. 25. 865— föf 26. 816-67 27. 867X18 28. Td2— 67 29. Td7Xe7t 30. Tdl— 62 31. 12—13 Kg8— g7 T06-— o7 ToSXfS T18-I7 Tf7Xe7 15-14 Aufgegeben. In einer Korrespondenz Partie ist dieses Ausgeben in einem noch nicht ganz geklärten Stadium erklärlich. Der schwarze König kann nämlich die 6-Reihe ohne Turmtausch nicht passieren, weshalb Weiß sich nngc- hindett auf dem Damenstügel einen Freibauer verschaffen kann. Dieser wird mit Unterstützung seines Königs ungehindert zur Dame vordringen bezw. dem Gegner einen Turm kosten. Verantw. Redakteur: Alfred Wielcpp, Neukölln.— Druck u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u. VerlagSanstaltPaul Singer«rCo..BerlinSV.