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Der Vogt kommt ab und zu mal nachsehen. Mit einem dafür geerntet. Es war der Spanier Andres de Urdaneta , der im Schwung ist er über die Barriere hinweg und hat im nächsten Jahre 1565 mit günstigen Winden auf einer nördlichen Linie von Augenblick eins von den Mädchen gepackt, und für irgend ein an- Ostajien nach Amerika hinüberfuhr. gebliches Vergehen wirft er es ins Stroh, zwickt und fibelt es, daß es laut schreit. Dann geht er wieder, woher er gekommen ist, ist aber bald wieder da und wiederholt dasselbe Manöver. Er sucht sich immer die drallsten und schönsten unter den Mädchen heraus.
Und die Knechte, die das sehen, machen es ebenso, wenn der Vogt oder der Inspektor nicht in der Nähe ist. Und die Mädels müssen gute Miene zum bösen Spiele machen. Denn nicht alle haben Gefallen daran, sich von den chlopi"( Kerlen), wie sie sie nennen, betasten zu lassen. Eine von ihnen fing an zu weinen, als sie einer von den einheimischen Knechten ins Stroh warf und unzüchtig anfaßte. ( Schluß folgt.)
Kleines Feuilleton.
Das Jubiläum des Stillen Ozeans .
Im September dieses Jahres kehrt zum 400. Mal das Datum des Tages wieder, an dem, soviel die Geschichte weiß, zum erstenmal der Blick eines Europäers auf die ungeheure Fläche des Stillen Ozeans fiel. Diese Angabe trifft allerdings nur mit einer bedeutenden Einschränkung zu. Da auch die Küsten Ostasiens von Teilen des Großen Ozeans begrenzt werden, so müßte diese Entdeckung durch die Europäer in die Zeit verlegt werden, als der erste Seefahrer von Guropa her die Straße von Singapur nach Often hin durchmaß oder der erste Landreisende aus dem Westen nach mühevoller Durchquerung Innerasiens bis zu den Gestaden des Chinesischen Meeres gelangte. Wann das geschehen ist, läßt sich überhaupt nicht genau ermitteln, doch weiß man, daß schon im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung von Arabien her eine lebhafte Schiffahrt bis nach Südchina betrieben wurde, die wohl auch manchen Europäer dorthin geführt haben mag. Lange Zeit hat dann in 13. Jahrhundert der Venezianer Marco Polo in China geweilt und selbstverständlich auch seine Küsten kennen gelernt. Er müßte also wenigstens bis zu einem gewissen Grade als Entdecker des Stillen Ozeans geschätzt werden.
Luftfahrt.
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Pégouds Eindrüde beim Vertifalflug. In Anwesenheit einer kleinen Zahl von Flugsachverständigen hat der Flieger Pégoud, der erst kürzlich durch seinen Flug auf dem Kopfe" Aufsehen erregte, mit seinem neuen Blériot - Eindecker nicht nur das fühne Experiment wiederholt, sondern auch noch durch einen Bertikalflug ergänzt, bei dem er über 100 Meter senkrecht zur Erde herabschoß, um dann mit einer einfachen Bewegung des Steuerhebels anscheinend mühelos den Apparat wieder in die gewöhnliche Fluglage zu bringen. Stredenweise hing dabei der Oberkörper des Fliegers aus dem mit den Laufrädern nach oben stehenden Flugzeug senkrecht zur Erde hinab. Als der verwegene Flieger nach der Landung nach seinen Eindrücken befragt wurde, erklärte er lächelnd:" Ich hatte die ganze Zeit über das freudige Gefühl, daß der Versuch gelingen müsse. Wenn ich den Flug auf dem Kopfe" verlängerte, so geschah das, weil ich mich vollkommen sicher fühlte und mir darüber flar werden wollte, bis zu welchem Maße ich in dieser ungewöhnlichen Körperlage imstande wäre,.Beobachtungen zu machen. Denn das Gesichtsfeld ist dabei noch größer wie bei einem gewöhnlichen Fluge. Wenn ich am Size, mit dem Kopf nach unten, hänge, befinde ich mich ja auch unterhalb der Flügel des Flugzeuges, so daß die Flügel mein Gesichtsfeld nicht einengen: ich sehe ohne Einschränkung das ganze unter mir liegende Gelände. Sie sagen, der folgende Vertikalflug" habe fast wie ein Sturz ausgesehen. Ich unternahm diesen Verfuch, um meinem Flugzeug größere Geschwindigkeit zu geben, weil dann die Wirkung des Ruders bei der Umstellung stärker sein mußte: also um mir die Landung und die dazu notwendige Umdrehung des ganzen Apparates zu erleichtern. Das war, wie Sie ja übrigens gesehen haben werden, das einfachste Manöver von der Welt." Den Abstieg aus einer Höhe von über 1000 Meter legte Pégoud bei dieser Gelegenheit in zwei steilen Schleifenflügen zurück, der Apparat beschrieb in der Luft sozusagen zwei große lateinische S, die durch eine senkrechte Linie, die Strecke des Vertifalfluges, miteinander verbunden waren. Der Anblick war nach Von dem Vorhandensein des Meeres jenseits von China hatte der Schilderung eines Augenzeugen in den ersten Sekunden fast aber sogar schon der alte Ptolemäus eine Kenntnis vom Hören- herzbeklemmend, aber keinen Augenblick verlor Pégoud die absolute fagen. Der große Geograph des Altertums betrachtet aber das Herrschaft über sein Flugzeug. Chinesische Meer noch als einen Meerbusen, der nach Osten hin durch eine unbekannte Landmasse abgeschlossen wäre. Im Mittelalter erfolgte dann gar der Rückschritt zur scheibenförmigen Erdfarte, auf der die Landmasse ringsum von einem ozeanischen Band umfloffen sein sollte. Durch die großen Entdeckungsreisen, mit denen die Rechnung der Neuzeit einsetzt, wurden zwei Wege gegen den Stillen Ozean hin eröffnet, durch Kolumbus der Weg über den Atlantischen Ozean nach Amerika , durch Vasco da Gama der jenige um die Südspite Afrikas herum durch den Indischen Ozean nach Indien . Auf beiden Straßen wurde der Stille Ozean fast in demselben Jahr erreicht. Am 25. September stand der spanische Admiral Vasco Nunnez de Balboa als erster an der Westküste Amerikas und ließ seinen Blick über die unbegrenzte Fläche dieses neuen Meeres schiveifen. Mithin gilt er als Entdecker des Stillen Ozeans und erhielt auch vom spanischen Stönig später den Ehrentitel eines Admirals der Südsee".
Aus dem Leben.
Eine Demagogen- Freundin. An eine Märthrerin der Demagogenverfolgungen in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts mag erinnert werden, an Annett Stolbe, die Schwester des bekannten Frankfurter Volksdichters Friedrich Stoltze , die am 11. September 1813 in Frankfurt a. M. geboren ward. Annett Stolpe hatte bei ihrem Vater, dessen Gasthaus der Mittelpunkt der freiheitlich gesinnten Kreise Frankfurts gewefen, tiefes Mitleid für einige Studenten gefaßt, die 1833 als Opfer der Demagogenriecherei gefänglich eingezogen waren, und hatte mit einem der Gefangenen, dem Heidelberger Burschenschafter Heinrich Eimer aus Lahr , der später als Arzt in Freiburg im Breisgau lebte, eine Sorrespondenz angeknüpft, um den bedauernswerten Jüngling zu befreien. In ausgehöhlten Bierstöpseln und in dem doppelten Boden einer blechernen Kaffeekanne wurden Zettelchen in das und aus dem Gefängnis befördert, während der über ein Jahr sich hinziehenden Gefangenschaft; auch eine Uhrfeber- Säge, die in einen Kirschkuchen eingebacken war, hatte das Mädchen dem Gefangenen ins Gefängnis geschmuggelt. Die Säge aber ward entdeckt, und ein anderer Befreiungsversuch mißlang ebenso. Annett ward wegen Beihilfe zu den Fluchtversuchen Eimers zu vier Wochen Arrest verurteilt. Dabei war wohl noch als mildernder Umstand betrachtet, daß aus der Korrespondenz nur zu deutlich hervorging, daß Annett nicht aus freiheitlicher Gesinnung allein, sondern aus Liebe für den jungen Gefangenen gehandelt hatte. Sie büßte im August 1335 die Strafe in derselben Zelle ab, die vorher Eimer bewohnt hatte, und die zwei, die damals Liebesbriefe unter so erschwerenden Umständen getauscht hatten, haben sich nie wieder gesehen. Friedrich Stolye hat damals seine gefangene
In der Richtung nach Osten blieben die Portugiesen die Pioniere der Entdeckungsfahrten, und sicher ist es, daß sie im Jahre 1514 bereits an die Küste von Südchina gelangten. Man fann daraus mit ziemlicher Bestimmtheit schließen, daß sie schon einige Jahre zuvor die Straße von Singapur überschritten und wenigstens an die östlichen Gestade Hinterindiens vordrangen. Danach muß es als wahrscheinlich betrachtet werden, daß die Entdeckung" des Stillen Ozeans auf dieser Seite von den Portugiesen früher gemacht wurde als an der Gegenfüste Amerikas durch den spanischen Conquistador. Dieser hat aber den großen Vorzug, daß er den Tag seiner Entdeckung genau aufgezeichnet und hinterlassen hat, während sich die Fortschritte der Portugiesen nach Ostajien hinein weniger genau verfolgen lassen. Auch der Name Südsee ( spanisch: Mar del Bur), der heute für den Großen Ozean in feiner Hinsicht mehr passend erscheint, ist von Balboa gegeben Schwester in folgenden Strophen besungen: worden, da er das Meer von der Stelle aus, wo er die Küste Mittelamerifas erreichte, nämlich an der Landenge von Darien, zuerst im Süden erblickte und von der ungeheuren Ausdehnung des Ozeans von der arktischen bis zur antarktischen Zone feine Vorstellung haben konnte. Als eine Merkwürdigkeit ist die Tatfache zu verzeichnen, daß gerade das Gebiet der Mittelameritanischen Landenge, wo Balboa seine Durchquerung ausführte, von der modernen Forschung ziemlich vernachlässigt geblieben ist.
Der nächste große Entdecker gegen den Stillen Ozean hin war dann der Portugiese M'a gelhaens, der nicht nur das
Im Turme hinterm got'schen Erker, So stark vergittert ganz und gar, Saß eine Taube in dem Sterker, Weil sie gedacht hat wie ein Mar. Gefangen hinter Eisenstäben Stand eine Rose manchen Tag, Weil in dem lieben Blumenleben Das Rauschen einer Eiche lag.
Das Schicksal der Schwester, die aus diesen Erregungen ein Südende Amerikas erreichte und auf der nach ihm benannten fangés Siechtum davontrug und jung( azı 17. November 1840) Straße umschiffte, sondern ohne Zweifel auch bereits den ganzen starb, hatte auf den jüngeren Bruder einen starken Einfluß; es Ozean bis nach den Philippinen hin durchquerte, ohne übrigens hat die freiheitlichen Gesinnungen, die er im Elternhause einAustralien zu berühren. Der erste Reisende, der den Großen gesogen, befestigt und ihn erst recht eigentlich zum Volksdichter Dzean in umgekehrter Richtung durchmaß, hat weniger Ruhm gemacht.
Berantw. Rebatteur: Alfred Wielepp, Neukölln.- Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.