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schlossen.

Die Deutsche Tagesztg." weiß zu berichten:

Aus sicherer Quelle fönnen wir mitteilen, daß eine Eini gung der Mehrheitsparteien über den Theater­paragraphen erfolgt ist, daß der Wortlaut festgestellt ist, daß der entsprechende Antrag für die dritte Lesung von der Mehrheit des Reichstags unterschrieben ist, und daß begründete Aus­sicht auf die Verabschiedung des ganzen Gesezes abzüglich des Arbeitgeberparagraphen und der Herauffezung des Schuzalters für Mädchen vorhanden ist, da anzunehmen ist, daß die verbindeten Regierungen der neuen Formulierung ihre

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Zustimmung nicht versagen werden." bei dem Ausprobieren ihrer Konstruktionen aufgewendet haben, in einer der Arbeitgeberparagraph, der einzige Paragraph, der ernstlich

Es wird als dringend notwendig anerkannt, daß die Berufsgenossenschaften die Unfallverhütung noch in größerem Umfange und in weit ausgiebigerer Weise als bisher ausüben und überwachen."

Um irrtümlichen Auffassungen bei Beurteilung der von der Neichstags- Kommission in Sachen des Fleischschaugesezes eingenommenen Stellung vorzubeugen, fant faum nachdrudsvoll genug betont werden, daß das geplante Fleischschaugesetz nicht etwa darauf hinauskommt, die Einfuhr ausländischen Fleisches irgendwie zu unterbinden, sondern daß der Schwerpunkt der ganzen Maßregel auf dem Gebiete der Volkshygiene zu suchen und zu finden ist."

gehend wies der Redner das Doppelspiel der Re- denten, wie gründlich bei einer folchen Maffenleistung die einzelne rufen: Gott erhalte und schüße den Kaiser! Se. Majestät der gierung bei der Auswahl der Delegierten nach und Revision gewesen sein muß. Trotzdem bilden die revidierten Betriebe deutsche Kaiser: Hurra! Hurra! Hurra!" charakterisierte den einen den einen derselben, Professor Stengel, nur eine ganz verschwindende Minderheit, da nicht weniger als Lex Heinze, Endlich regen fich die Künstler und Dichter gegen als den denkbar ungeeignetsten Vertreter für eine Friedens 456 366 Betriebe versichert waren. konferenz. Die angebliche Offenheit und Ehrlichkeit der aus der Berufsgenossenschaften die leberwachungsthätigkeit durchaus geſetz, das eine Reichstagsmajorität aus Centrum und Konservativen Sein allgemeines Urteil gipfelte darin, daß bei der Mehrzahl die schweren Gefahren, die ihrem Schaffen aus dem Duntelmänner­wärtigen Politik Deutschlands habe durch dieses Doppelspielungenügend sei. In etwa 20 Berufsgenossenschaften, alfo in fast Stünstlervereine eine Protestversammlung veranstalten. Auch der verlangt, erivachsen. Am Sonntag wollen verschiedene Berliner im Haag eine drastische Beleuchtung erfahren. Der Staats- 1/3 der Gesamtheit, haben anscheinend gar teine Revisionen Verein Berliner Presse" hat bereits eine Protestresolution be­sekretär v. Bülow, der auf diesen Angriff nicht gefaßt war, stattgefunden. Ju den andren komme es häufig vor, daß einzelne Berein Berliner Preffe" hat bereits eine Protestrefolution be­that, als ob ihm die Gelegenheit doch erwünscht käme, um dem Sektionen bei der Kontrolle vollständig versagen. Es sei Spät fommit 3hr! Wir fürchten, zu spät. Reichstag einmal einige Mitteilungen über die Haager Konferenz ferner nicht ausgeschlossen, daß die Beauftragten nur auf kurze Zeit, Diese Beamten tönnten machen zu können. Es war aber herzlich wenig Neues, was er tage- oder wochenweise angestellt werden. zu sagen hatte. Daß Deutschland für die Veröffentlichung des möglich mit Luft und Liebe ihr Amt ausüben, noch sich fort­Protokolls der Konferenz eingetreten, war noch die angenehmste laufend über die Fortschritte der Unfallverhütungstechnik informieren. Ueberhaupt sei es mit der Förderung der Unfallverhütungstechnik Botschaft. Daß die Beschlüsse und Stonventionen von Deutsch bei den Berufsgenossenschaften im allgemeinen schlecht bestellt. Ilm land unterschrieben sind und dem Reichstage sogar nach ihrer die neueren Schutzkonstruktionen fümmern sich die meisten Berufs­Ratififation noch zugestellt werden sollen, ist deswegen nichts genossenschaften wenig oder gar nicht. Es sei nicht selten, daß sagend, weil der Wert dieser Dokumente für die Anbahnung Erfinder von anscheinend ganz brauchbaren Sicherheitsvorkehrungen des allgemeinen Friedens unter den Völkern ganz belanglos bei den Berufsgenossenschaften nicht das geringste Entgegen­ist. Zur Verteidigung der Auswahl der deutschen Delegierten tommen finden. Die Erfinder, welche oft nicht unerhebliche Soften wußte Herr von Bülow in der Verlegenheit nichts Weiteres erkennen nach langen, fruchtlofen Bemühungen, daß sie auf kein er eine Abwehr unfittlicher Zustände bedeuten tönnte, wird gestrichen vorzubringen, als daß die beteiligten Staaten ohne Ausnahme Seite Gegenliebe finden und lassen dann ihre Konstruktionen wieder und die übrigen Bestimmungen, die nicht die Unfittlichkeit treffen, gegen das Auftreten der deutschen Delegierten auf der fallen. So sind manche anscheinend gute Sicherheitseinrichtungen wohl aber die wahrheitsmulige und ungeschminkte Geißelung des Konferenz nichts zu erinnern gehabt hätten. Bebel war es wieder verschwunden. ein leichtes, nach dieser Rede des Leiters der auswärtigen Diese Thatsachen konnten von den Vertretern der Berufs. Unfittlichen behindern werden, sie sollen Geses werden. Ungelegenheiten zu konstatieren, daß die gegen die Stellung der genossenschaften nicht im geringsten widerlegt werden. Der Der gesunde Hunger. Wir haben im heutigen Leitartikel die deutschen Regierung zu der Friedenskonferenz gemachten Angriffe Borsigende, der Präsident des Reichs- Versicherungsamtes Komödie von den sanitären" Rücksichten beleuchtet. Herr Schweins vollinhaltlich bestehen bleiben. Bebel sieht eine versteckte Gabel, faßte daher das Ergebnis der Verhandlungen dahin burg führt in den Berl. Pol. Nachr." soeben wieder dieses Argument Aktion der deutschen Regierung gegen die Absicht der Friedens- zuſammen, daß über wesentliche Punkte ein Einverständnis erzielt vor, indent er beteuert: Fol. Rach." foeben wieder dieſes Argument fonferenz ganz besonders darin, daß man von den vielen worden sei. Der erste dieser Punkte ist: deutschen Staatsrechtslehrern just givei ausgesprochene Gegner der Friedensidee als Vertreter ausgewählt habe; denn auch Prof. Zorn huldige den nämlichen Anschauungen tvie fein Kollege Stengel. Indessen einen Erfolg Zum Schluß heißt es: Der Vorsitzende erklärte sich schließlich will doch auch Bebel der Haager Friedenskonferenz bereit, von vorstehendem Ergebnis der Beratungen, gegen deffen Tassen sie habe klipp und flar ergeben, daß die Richtigkeit von teiner Seite Bebenken erhoben heutigen Regierungen weder den Willen noch die Fähigkeit wurden, dem Herrn Staatssekretär des Innern Mitteilung zu haben, die im Manifeste des Zaren ausgesprochenen Ideen Trotz dieser Feststellungen hat der Direktor im Reichsamt des zu verwirklichen. Damit bei dem Ernste aber der Humor Innern, Dr. v. Woedtke, in der Unfallversicherungs- Kommission doch nicht ganz fehlte, gaben zwischendurch Abgeordnete des Reichstags es fertig gebracht, ein Loblied anzustimmen auf die der antisemitischen Partei ihre Tiraden zum besten. Licber gewissenhafte Kontrolle der versicherungspflichtigen Betriebe durch die mann von Sonnenberg donnerte gegen die Ausnußung des Berufsgenossenschaften! Wolfffchen Depeschen Bureaus durch das Haus Bleichröder , während der Abg. Böckel es bitter beklagte, daß man schmußige Börsenjobber", wie Cecil Rhodes , an hoher, maß­gebender Stelle empfange. Bebel traf den Nagel auf den Ropf, als er unter schallender Heiterkeit Liebermann v. Sonnen­berg zwar nicht mit einem Löwen, aber mit einem bellenden und fletſchenden Bullenbeißer verglich, der leider feine Zähne mehr habe, um beißen zu fönnen. Der übrige Teil der Beratung verlief ohne stärkere Zeilnahme, nur Genosse Abg. Kunert brachte noch eine pikante und dem Anhang: die Verwarnung vom Jahre 1895; cine die Amerikaner ganz besonders interessierende Enthüllung zur Beleuchtung der Einheitlichkeit innerhalb der Regierung. Während man offiziell aus dem Munde des Herrn v. Bülow des Angefchuldigten; unfre guten politischen Beziehungen zu den Vereinigten das Urteil des Staatsministeriums als letter Instanz. Staaten rühmen hört, ziehen unterdessen sehr hohe Regierungs­Wir werden auf die Broschüre zurückkommen. Für heute sei behörden unverfroren mit der agrarisch konservativen Meute nur aus dem Urteil der letzten Instanz der Saz erwähnt, daß um diese guten Beziehungen um jeden die Beschränkung auf eine Ordnungsstrafe nach der ganzen Lage Preis zu stören. Kunert war in der Lage, auch hier wieder der Sache um so weniger angezeigt ist, als der Angeschuldigte bei das Doppelspiel durch Mitteilung eines Geheimerlasses der mündlichen Verhandlung vor dem Disciplinarhofe selbst erklärt zu entschleiern, den der frühere Oberpräsident der Rheinprovinz , hat, daß er auch durch eine erneute Verurteilung sich von der öffent­jezige Minister von Rheinbaben voriges Jahr zu dem Zweck lichen Vertretung der Grundfäße der Socialdemokratie nicht abhalten erlassen hat, den amerikanischen Stonjuln ihre garantierte laſſen werde". Gleichberechtigung mit den Konsuln andrer Staaten nehmen. Diese Eröffnung machte die Herren am Regierungs­tische gänzlich sprachlos. Keine Erwiderung, nicht einmal ein Wort der Verteidigung zu Gunsten des jezigen Polizei­ministers erfolgte. Das letzte Wort über diesen Erlaß wurde gestern jedoch sicherlich noch nicht gesprochen. Morgen steht die zweite Lesung des Marine- Etats auf der Tagesordnung.

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Die Beratung des Eisenbahn: Etats.

zu

Das preußische Abgeordnetenhaus begann Donnerstag die zweite Beratung des Etats der Eisenbahn- Verwaltung mit ciner Art Generaldebatte. zu der ein Antrag Dr. Wiemer ( fri. Vp.) vorlag, die Regierung zu ersuchen, bei der in Aussicht ge­nommenen Reform der Personentarife nicht bloß eine Vereinfachung des Tarifivejens, sondern auch eine Ermäßigung der Tarif fäge unter Ausschluß der Erhöhung bestehender Fahrpreise ein­treten zu lassen.

machen."

Zum Fall Arons.

Die Aftenstücke des Disciplinarverfahrens gegen den Privat­docenten Dr. Arons" find foeben bei Georg Reinter- Berlin in einer Broschüre veröffentlicht worden.

Das Heft enthält außer dem Vorwort: den Beschlug betreffend Eröffnung des Verfahrens und Verfügung der Suspension; die Anschuldigungsschrift des Staatsanwalts;

Man muß nicht vergessen, daß die Kommission vom Jahre 1903 ab die Einfuhr völlig gesperrt wissen will. Damit das Volk feine schädliche Nahrung zu sich nehmen kann, wird es überhaupt davor bewahrt, Fleisch zu essen. and der Kommission für die Regierung doch nicht so ganz annehmbar Am Schluß deutet übrigens der Offiziosus an, daß die Beschlüsse feien:

Der Reichstag aber würde sich ein desto größeres Verdienſt um die Lösung des in Rede stehenden Promblems erwerben, je eher er endgültige Beschlüsse faßt, welche für die verbündeten Regierungen annehmbar find."

Der Abbruch der Handelsvertrags- Verhandlungen seitens Ameritas scheint die agrarische Willfährigkeit der Regierung ein wenig gezügelt zu haben. Freilich, wie weit die Regierung den Agrariern auf dem Gebiete der Volkshygiene" entgegenkommen wird, verrät

das Urteil der philosophischen Fakultät als erster Instanz, mit die offiziöse Auslaſſung einstweilen nicht.

die Berufungs - Rechtfertigungsschrift des Staatsanwalts; die Beantwortung der Berufungs Rechtfertigungsschrift feitens

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Der Hamburgije Korrespondent" schreibt: " Die Entscheidung des preußischen Ministeriums, die den bis herigen Privatdocenten Dr. Arons aus den Reihen der Berliner Universitätslehrer entfernt hat, ist, wie wir zuverlässig hören, ein stimmig im Ministerrat beschlossen. In einem früheren Stadium der Angelegenheit bestand allerdings bei einem Teile der Minister - wir vermeiden absichtlich, Namen zu nennen, obwohl sie uns bekannt sind, um jeder persönlichen Aus einandersetzung vorzubeugen Neigung und Absicht, der Amts­entsegung die Zustimmung nicht zu geben, fondern es angesichts des Fakultätsgutachtens bei einem Berweise bewenden zu lajien. Ein von Dr. Arons selbst herbeigeführter Zwischenfall hat indessen hier eine Wandlung herbeigeführt. Nach der Verhandlung vor dem Disciplinarhofe hat nämlich Arons in einer Versammlung feine Rede ausdrücklich mit einem Hoch auf die rote, revolutionäre, internationale Socialdemokratie geschlossen. Darin mag für ihn ein Be­tenntnis feiner leberzeugungstreue gelegen haben, die früher einer milden Auffassung zuneigenden Mitglieder des Staats­ministeriums aber erblickten darin eine Provokation, auf die als Antwort nur die Amtsenthebung erfolgen fonnte."

Wie vorauszusehen, wandte sich der Minister v. Thielen gegen den Antrag. Indes hob er zum höheren Lob und Preis seiner Thätig­feit rühmend hervor, daß die Eisenbahn- Verwaltung unter glänzenden Der Hamb. Korresp." hat offenbar das Bewußtsein, daß die Aussichten ins neue Jahrhundert trete und daß der Verkehr sich in Regierung durch diese ihre rettende That den Rest von Ansehen ein­unbegrenzter Weiſe weiter entwidele, aber diesem erweiterten biißen muß, den sie vielleicht noch besessen hat. Und das offiziöse Berkehrsbedürfnis durch vernünftige Reformen, vor allem durch Tarifermäßigungen, gerecht zu werden, danach trägt er kein Ber Blatt erfindet darum das Märchen, die Regierung hätte teilweise langen. Im Gegenteil, Herr v. Thielen widersetzt sich von Jahr zu früher eine liberalere Haltung eingenommen, sei aber dann durch Jahr mehr allen Reformivorschlägen. Ging er doch hente fogar so eine Provokation des Genoffen Arons zu dem harten" Verdikt ver­weit, den jezigen Gepäcktarif als verfehlt zu bezeichnen, weil derfelbe anlagt worden.

Maschinengewehre. Wie die Schles. Volfsztg." bernimmt, ist eine Anzahl von Offizieren und Oberjägern des Delfer Jäger­Bataillons vom Schlesischen Feldartillerie Regiment Nr. 6 nad) Breslau fommandiert worden, um dort im Reiten und Fahren aus­gebildet zu werden. Dieselben sollen zur Führung der mit vier Pferden bespannten sechs Maschinengewehre bestimmt sein, die bei den Jägern schon zum diesjährigen Manöver zur Einführung gelangen sollen. Ein Ausbildungskursus im Schießen mit den Maschinengewehren wird sich auf der Spandauer Schieß­schule dem Reit- und Fahrturfus anschließen. Herrliche Kulturerrungenschaft!-

Wahlproteft. Das socialdemokratische Central- Wahlkomitee von Calbe - Aschersleben beabsichtigt, einen Wahlprotest gegen die Wahl des Herrn Blacke einzureichen. Die bisher bekannt ges wordenen Ungefeßlichkeiten und Beeinflussungen feien so zahlreich, daß sie voraussichtlich zu einer Kaffierung der Wahl Blades führen würden. Namentlich sollen in den Kriegervereinen Drohungen und Beeinflussungen ganz frasser Art vorgekommen sein.-

Bei der Reichstags Erfahwahl im Wahlkreise 2. Oberpfalz ( Amberg ) wurde der bisherige Abgeordnete Lerno( C.) wiedergewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt.

der polnische Hochverrat. Dem Drendownit" wird in der Ostrowoer Hochverrats- Angelegenheit berichtet, daß der verhaftete berprimaner Rowinsti auf freien Fuß gesezt worden sei. Es hätten sich aber zwei Beamte nach Greifswald begeben, um bei dem Studenten der Medizin Wladislaus Bolewski Haussuchung abzuhalten und ihn zu verhaften.-

Ein Mittel gegen Zwischenrufe.

Neite Anwendungsformen des Groben- Unfug- Paragraphen auf­zufinden, ist gewiß nicht leicht; die Ehre, diefe um eine vermehrt zu haben, hat sich der Herr Bürgermeister Olfe in Güsten verdient. Um bei seinen Neben nicht durch Zwischenrufe unterbrochen zu werden, schickt er denen, die es doch wagen, ein Strafmandat. Herr Stadtverordneter Boas hatte in einer Sigung des Kollegiums bein Berlesen eines Schriftstücs seitens des Bürgermeisters einen Zwischen­ruf gemacht; dafür erhielt er eine Strafverfügung, die wert ist, der Nachwelt überliefert zu werden:

Der Stadtverordnete und Kaufmann C. F. Boas, hier, hat in den Gemeinderatssigungen vom 9. und 16. November v. J. den Borsigenden während des Vortrags durch störende Zwischen­rufe unterbrochen und sich dadurch des groben Uufugs schuldig gemacht. Beweis: durch die amtlichen Verhandlungen. Es wird deshalb hiermit gegen den p. Boas auf Grund des§ 360 11 R.-St.G. eine bei der hiesigen Polizeifaffe zu erlegende Geldstrafe von 15 M., an deren Stelle, wenn sie nicht beizutreiben ist, eine drei­tägige Haft tritt, festgesetzt. Findet der p. Boas sich durch diese Straffeftfegung beschwert, so fann derfelbe binnen einer Woche vom Tage der Zustellung der Strafverfügung an bei der Polizei­behörde, welche dieselbe erlassen hat, oder bei dem zuständigen Einzelrichter auf gerichtliche Entscheidung antragen. Erfolgt bimen dieser Frist ein solcher Antrag nicht, so wird die festgesezte Strafe vollstreckt. Güsten , den 3. Februar 1900. Die Polizeiverwaltung. gez. Olfe." Diese Ausdehnung des Groben Unfug Paragraphen entbehrt Neid auf dieses in Güsten entdeďte Mittel gegen Zwischenrufe blicken.

Freigepäck enthalte! Recht sonderbare Anschauungen hat der Abgesehen davon, daß das Urteil auch dann nicht gerechtfertigt Minister über die Arbeiterverhältnisse in seiner Verwal- wäre, wenn sich Genosse Arons wirklich, auch nach Einleitung des tung, er wiegt sich in dem holden Wahn, daß es unter den Disciplinarverfahrens feiner Ueberzeugung gemäß politisch bethätigt Eisenbahnarbeitern jo gut wie feine Social­demokraten giebt. Natürlich, offen dürfen sich die Arbeiter, hätte, so ist die Behauptung des offiziöfen Blattes völlig erfunden: denen die Verwaltung sogar ihr verfassungsgemäß ihnen gewähr Genoffe Arons hat sich seit der Einleitung des Verfahrens jedes leistetes Koalitionsrecht nimmt, sich nicht zur Socialdemokratie politischen Hervortretens enthalten, hat also auch nicht jenes provo­bekennen. Jus Innere ihrer Seele aber tann ihnen selbst ein so fatorische Verbrechen" verübt. scharfsichtiger Mann wie der Minister v. Thielen nicht blicken. Der Reinigungsversuch des Hamb . Korresp." ist also mißglüdt. Die Gründe, die gegen die Herabfezung der Tarife angeführt Der Ruhm, die Gelehrten republit in eine Wissenschaftsbeamten­wilrden, waren die altbekannten. Graf Limburg- Stirum ( t) ajerne umgebaut zu haben, haftet unauslöschlich auf dem fürchtet davon ein Erwachen der Wanderlust; natürlich feitens der ganzen Ministerium Hohenlohe. Und die in Berlin garnisonierten Arbeiter, denen es nach Ansicht dieses Agrariers verwehrt sein soll, Universitätslehrer tragen schweigend mit an dem Ruhm, dieweil fie sich da Arbeit zu suchen, wo es ihnen gefällt. Graf Moltke( fr.) ben Schlag wider ihr freisprechendes Urteil demutsvoll auf sich jedenfalls nicht der Originalität. Das Königreich Sachsen wird mit glaubte den Antrag Wiemer durch einige billige Wise abthun zu fönnen, und Abg. v. 3ehnhof( C) brachte finanzielle Bedenten nehmen.­dagegen vor. Für den Antrag Wiemer sprach außer dem Antrags steller nur Abg. Saenger ( osp. der frs. Vp.).

Die Beratung wird Freitag fortgesetzt.

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Deutsches Reich .

ady Von den Berufsgenossenschaften.

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Flottendeckung. In Centrumskreisen soll neuerdings, so will Der Bundesrat erteilte in feiner Donnerstags- Sizung dem die Deutsche Tageszeitung" wiffen, zur Deckung der Flottenkosten für den Fall, daß die bisherigen Reichseinnahmen nicht zureichen, Ausschußbericht über den Entwurf einer Kaiserlichen Verordnung eine Erhöhung der Börsensteuer und eine te ich s steuer wegen weiterer Inkraftjeßung des Gefezes betreffend die Abänderung auf Surrogate, insbesondere Saccharin , ins Auge gefaßt der Gewerbe- Ordnung vom 26. Juli 1897 die Zustimmung.- worden sein.

Chronik der Majestätsbeleidigungs.Prozesse.

Ein bemerkenswerter Bericht liegt jetzt vor über eine Beratung Eine brüderliche Rede. Prinz Heinrich, der Bruder des Ein Majestätsbeleidigungs- Prozeß wurde am über die weitere Ausgestaltung der Unfallverhütung und der Ueber Kaisers, der einen Gesundheitsurlaub von sechs Monaten erhalten Donnerstag ohne Ausschluß der Oeffentlichkeit vor wachung der Betriebe", welche vom Präsidenten des Reichs Ver- hat, antwortete in Hamburg auf eine Ansprache Wörmanns wie der zweiten Straffammer am Landgericht II verhandelt. Angeklagt ficherungsamts einberufen worden war und am 15. Dezember 1899 folgt: war der Militärinvalide Johann Ernst Arndt, ohne Domizil. Er stattfand. In dieser Versammlung, die zusammengesezt war aus" Ich bin seiner Zeit auf Befehl unires Kaisers mit ist schon dreißigmal wegen Bettelns daneben auch vielfach wegen 7 Mitgliedern des Reichs Versicherungsamts und 30 der hervor Freude hinausgezogen, um auch die Intereffen der deutschen Kauf- Gewaltthätigkeiten vorbestraft und seit einer langen Reihe von ragenöften Vertreter der Berufsgenossenschaften, wurde 1. a. ein mannschaft wahrzunehmen. Es war mir ein leichtes, in Ihren Jahren fast ununterbrochen im Korrektionshause gewesen. Erst am gehend verhandelt über das, was bisher in der Ueberwachung der Kreisen zu verkehren; ich habe es gern gethan und stets 2. September v. J. war er nach zweijähriger Detention aus den Betriebe von den Berufsgenossenschaften geleistet worden sei. Freude dabei empfunden. Aber, meine Herren, ich war Arbeitshause in Strausberg entlassen worden. Am 11. November Prof. Hartmann, Geh. Regierungsrat im Reichs Versicherungs nichts, als das Werkzeug Ihres Kaisers, meines Kaisers, betrat er in angetrunkenem Zustande das Behrendtsche Restaurant amt, also gewiß ein unverdächtiger Zeuge, wies hierbei nach, daß jenes Mannes, der an der Spise des Reiches steht und sich alle in Schönfeld bei Bernau und begann, anknüpfend ait im Jahre 1898 die 212 Beauftragten der Berufsgenossenschaften nur Beit identifiziert mit den Interessen des Reiches. Ihm danten wir seine Invalidität, Bergleiche zwischen Kaiser Wilhelm I . und dessen während eines Teils ihrer Zeit die Betriebe kontrolliert und deshalb am heutigen Tage, und ich bitte Sie, mit mir Ihre Blicke zu richten Enkel, dem jezigen Kaiser, zu ziehen, die für ersteren sehr hierin nicht mehr geleistet haben, als 50 vollbeschäftigte Beamte. nach dem ehrwürdigen alten Kaiserschlosse an der Spree und unfrem günstig für letteren überaus abfällig ausfielen. Die an Diese Beamten haben 13 000 Betriebe revidiert. Man kann sich Kaiser einen Huldigungsgruß darzubringen, indem Sie mit mir wesenden Bauern warnten den Angeklagten, er möge den Mund

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