Nr. 51. 17. Jahrgang.
157. Sigung vom 1. März 1900, 1 hr.
Am Bundesratstisch: Graf Bülow. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Etats für das Auswärtige Amt. ( Berichterstatter Prinz von Arenberg.) Die Beratung beginnt mit den fortdauernden Ausgaben", Titel
Staatsfefretär".
Abg. Dr. Graduauer( Soc.):
Ich möchte mir gestaiten, eine Angelegenheit zur Sprache zu bringen, von der ich allerdings geglaubt hätte, daß der Herr Staatssekretär felbst bei einer geeigneten Gelegenheit zu ihr Stellung nehmen würde, eine Angelegenheit, in der die Reichsregierung eine eigenartige Rolle gespielt hat. Ich meine die Stellung nahme der Regierung zu der sogenannten internationalen Friedenskonferenz, welche im Haag im vorigen Jahre statt gefunden hat. Sie werden sich vielleicht wundern, daß meine Partei bei diefer Gelegenheit, wenn ich so sagen soll, etwas verspätet die Angelegenheit zur Sprache bringt, aber der Reichstag war im vorigen Sahre bereits geschloffen, als die Resultate beziehungsweise die Resultatlosigkeit der Friedenskonferenz zu erschen war und bei der ersten Lesung des Etats beherrschte die Flottenvorlage derartig die Debatte, daß es nicht möglich war, auf andere Dinge einzugehen. Als der Herr Staatssekretär im vorigen Jahre in seiner großen Rede für die Flottenvorlage die internationalen Beziehungen der europäischen und außereuropäischen Staatenwelt schilderte, hat er auch in sehr düstern Farben uns ein Bild entworfen von den ungeheuer gewachsenen Konfliktsmöglichkeiten, von der Vermehrung der Reibungsflächen und meinte, daß dadurch die Kunst der Diplomaten in höheren Grade in Anspruch genommen werde denn je zuvor. Merkwürdig war aber doch, daß er jene internationale Friedenskonferens mit feinem einzigen Wort zu erwähnen für nötig hielt, obwohl viele der Meinung gewesen waren, daß gerade jene Konferenz die Staatskunft der Herren Diplomaten etwas erleichtern follte, daß durch sie eine Milderung der Gegensätze zu ermöglichen fei. Der Staatssekretär ist aber überhaupt nicht auf diese Konferenz
er,
Freitag, 2. März 1900.
Es ist ja sehr wünschenswert, daß der Schutz der Sanitätspersonen civilifiertesten Nationen rüsten am meisten. Alle Regierungen, die und die schonendere Behandlung der Verwundeten durch inter sich bemüht haben, eine Konferenz zu stande zu bringen, sahen ruhig nationale Vereinbarungen geregelt wird. Aber auch hier wieder hat zu, wie der Krieg gegen die Boeren mutivillig vom Zaun gedie„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mitgeteilt, daß die deutsche brochen wurde. Das ist geradezu ein skandalöses Verhalten der Regierung alle diesbezüglichen Konventionen zwar unterzeichnet hat, Regierungen. Zu derselben Zeit, wo in Haag die Stonferenz tagte, aber den Artikel 10 der Konvention über die Anwendung der ist bei uns der Staatssekretär des Reichs- Marine- Amts zu den Genfer Konvention einem ähnlichen Vorbehalt unterworfen hat, wie Großindustriellen gereist, um zu fragen, ob genügend Material vorcin folcher auch von England gestellt worden sei. Da müssen wir handen sei, damit die Regierung neue Rüstungen vornehmen fönne. doch erfahren, was denn der Artikel 10 eigentlich besagt.
Ich glaubte, dieses seltsame Gebahren hier einmal fritifieren Wenn die Frage des Schiedsgerichtswesens gut zur Lösung ge- zu sollen. Ich hoffe nicht, daß, wenn in Zukunft weitere bracht wäre, dann hätte thatsächlich im Sinne des Manifests des internationale Konferenzen abgehalten werden sollten, die deutsche 3aren gewirkt werden können. Aber auch diese Konvention ist ihrem Regierung wie die andren Regierungen den Friedensgedanken fördern fachlichen Juhalt nach bedeutungslos und das bedeutet ein völliges werden. Der militaristische Zustand kann nicht durch die heutigen Fiasto der Haager Konferenz. Durch diese Konvention ist allerdings Regierungen beseitigt werden. So lange das kapitalistische System im ein Fortschritt erzielt worden, indem ein geordnetes Verfahren ein- Innern unfres Reichs und zwischen den Völkern besteht und so lange geführt ist. Es ist ein permanentes Bureau geschaffen und eine Lifte man diesem System nicht zu Leibe geht, ist es nicht möglich, die aufgestellt worden von Schiedsrichtern, die sofort in Funktion treten Friedensbestrebungen zu realisieren. Was ich aber hoffe und wünsche, fönnen. Aber diese Konvention ist mit einer Slausel versehen, die ist, daß die Regierung in Zukunft mit offenen Karien spielen den betreffenden Baragraphen im Fall der Anwendung wieder auf- möge. Dann werden wenigstens die Völker wissen, von den heutigen heben kann. Ueberall soll nach dieser Klausel das Schiedsgerichts- Regierungen haben wir nicht zu hoffen und zu erwarten, daß die verfahren nur dann eintreten, wenn der betreffende Staat es mit Kriege je beseitigt werden. Sie werden wissen, die heutigen Regie feiner Ehre und seinen Interessen für vereinbar hält. Von einer rungen können nichts Besseres schaffen, es wird bleiben bei dem Verbesserung kann man also nicht reden. Von irgend welchen heutigen System der Rüstungen und Verwüstungen.( Lebhafter Beifall Erfolgen in Bezug auf Beilegung von Streitigkeiten kann keine bei den Socialdemokraten.) Rede sein.
Ich möchte Sie noch daran erinnern, wie sich die Sache ent
widelt hat. Im Januar vorigen Jahres hat der russische Minister des Auswärtigen das Programm des Kongresses aufgestellt, in dem der Gedanke der Abrüstung eine Hauptrolle spielte. Im Eingang schildert er, daß sich die internationale Lage verschlechtert hat, und fährt dann fort:
"
( hört! hört! linis.) Herr
Staatssekretär Graf Bülow:
Votum der Majorität zu unterwerfen.
Diefer
ferenz hier so eingehend zur Sprache gebracht werden würde. Ich Jah gestehe, daß ich nicht erwartet hatte, daß die Haager Kone bin dem Herrn Vorredner aber dankbar, daß er mir Gelegenheit gegeben hat, die Stellung der Deutschen Reichsregierung in dieser Frage flar zu legen. Iuste allgemeine Stellung ging hervor aus " In der Hoffnung, daß die Elemente der Benruhigung bald unfrer ganzen bisherigen Politik, die immer und inentivegt gerichtet mehr ruhigen Zuständen Platz machen werden, ist die kaiserliche Lande und zu Wasser immer nur zu dem Zweck vervollständigt, unt ist auf die Erhaltung des Friedens. Wir haben unfre Rüstungen zu Regierung der Meimmg, daß es schon jetzt möglich sei, an einen unser Territorium und unsre wohlerworbenen Rechte gegen feind Ideenaustausch heranzugehen, um Mittel zu suchen, den fühlbar liche Angriffe zu schüßen; von unsrer Seite ist der Frieden zunehmenden Rüstungen zu Wasser und zu Lande ein Ziel zu fegen, eine Frage, deren Lösung mehr und mehr dringlich wird." nicht gestört worden. Für das Gegenteil können wir aber feine Garantic übernehmen und gegen eine nicht ausgeschlossene Erster Punkt des Programms war, ein Uebereinkommen zu Möglichkeit müssen rechtzeitig Borsichtsmaßregeln getroffen werden.- zu sprechen gekommen, er hat fie totgeschwiegen. Darüber muß fuchen, um die gegenwärtigen See- und Landkräfte nicht zu er allio bei den friedlichen Tendenzen unsrer Bolifit haben wir dem it aleffe höchsten Grade wundern, denn diese Konferenz höhen, und eine vorläufige Untersuchung anzustellen über die Wege, ist zweifellos ein Novum in der Geschichte. Es waren nicht nur aus auf denen sich sogar eine Verminderung der Streitfräfte erreichen Vorschlage Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, der dem Frieden Europa , jondern aus Amerika und Aficn Delegierte der Mächte zu- läßt. Das war der ursprüngliche Gedanke des Manifestes. Ber- dienen will und davon ausgeht, daß jeder die Rechte des andern zu fammen gekommen. Nicmals war ein so großer äußerlicher Auf- gleichen wir dieses Programımı mit den Ergebnis der Ston- achten habe, selbstverständlich nicht nur feinen Augenblick irgend wand gemacht worden als hier. Ich weiß nicht, warum der Staats- ferenz, so müssen wir sagen, die Konferenz hat vollkommen welche Schwierigkeiten in den Weg gelegt, sondern wir haben diesen jefretär niemals auf diese Angelegenheit zu sprechen gekommen ist. Fiasto gemacht. Meine Bartei hat freilich zu ihr niemals Vertrauen durch die Konferenzverhandlungen der territoriale status quo( bisVorschlag bereitwillig angenommen, nachdem festgestellt war, daß Colte es etwa deswegen sein. weil diese Konferenz gehabt. Wir sind der Meinung gewesen, daß die heutigen Regieſo ſehr schlecht zu den Flottenplänen paste, oder meinte rungen, die ja nur die herrschenden Klaſſen vertreten, die fich voller herige Bestand) der beteiligten Mächte nicht tangiert werden sollte. Wir haben uns an den Verhandlungen eifrig und, wie ich wohl sagen kann, mit er, daß fie eine völlig bedeutungslose Angelegenheit ge- Vorurteile, voller Chauvinismus gegenüberstehen, das Werk des gutem Erfolge beteiligt. lleber unsre Haltung zu den verschiedenen wesen ist, tvar er endlich derselben Meinung, die ich Friedens nicht fördern können. Aber wie hat sich unsre Regie- auf der Konferenz behandelten Fragen möchte ich aus dem Cirkular, noch des näheren darlegen werde, daß das Verhalten der deutschen rung noch dazu dieser Konferenz gegenüber verhalten! Sie hat eine das ich an unsre Missionen im Auslande gerichtet habe, das Folgende Regierung gegenüber jener Konferenz so befremdlich war, daß aller Deputation entsandt, die in keiner Weise geeignet war, die Ideen, verlesen. Vorher will ich nur noch erwähnen, daß die Konventionen dings die deutsche Regierung nicht gern daran erinnert sein mochte? um die es sich handelte, zu fördern. Seiner Zeit hat die Ich will Sie nun feineswegs ermüden mit einer detaillierten Dar deutsche Regierung die Aktion des russischen Kaisers begrüßt. fofort unterzeichnet worden sind, weil sie zunächst einer eingehenden und Deklarationen der Konferenz von unsrer Seite nur deshalb nicht ſtellung über den gesamten Verlauf der Konferenz, sondern will Die" Norddeutsche Allgemeine Zeitung" brachte ja Ende August Brüfung durch die beteiligten Centralbehörden im Reiche und mich darauf beschränken, das den eigentlichen Zielen der Konferenz vorigen Jahres einen Artikel unter der Ueberschrift: Weltfrieden". Prüfung durch die beteiligten Centralbehörden im Reiche und durchaus abträgliche Berhalten der deutschen Regierung ein wenig In diesem Artikel, der die Ansicht des Auswärtigen Amts wieder Nachdem diese Prüfungen feine Bedenken ergeben hatten, find im preußischen Staatsministerium unterzogen worden find. zu beleuchten. Zunächst muß ich mein Bedauern darüber aussprechen, gegeben hat, hieß es: daß man bei dieser Konferenz die Oeffentlichkeit völlig ausdie Beschlüsse von deutscher Seite unterzeichnet worden. Sie werden Wenn jetzt aus dem Munde des russischen Kaisers der Ruf ergeht, auch veröffentlicht werden und wir werden die Ehre haben, sie geschlossen hat. Das mag ja den Uebungen der Diplomatie ent- dem Frieden neue, Sicherheit verbürgende Grundlagen zu geben, sprechen, aber gerade eine Konferenz, die ihren Ausgang von so wird das friedliebende Deutsche Reich die Hand, die ihm ent- dem hohen Hause zu unterbreiten, sobald die Ratifikation derselben einem Manifest nahm, welches die gesamte europäische Oeffentlichkeit aufgeregt hatte, gegengehalten wird, gern ergreifen, und sollten sich Schwierigkeiten stattgefunden haben wird. Wir hatten unire Teilnahme zugesagt, hätte wenn und solange alle übrigen Großmächte dabei wären, zugleich ohne Zweifel der ergeben, so wird es fich umsomehr bemühen, das hochherzige hatten wir die ausdrückliche Voraussetzung gemacht, daß eine Oeffentlichkeit zugänglich fein müssen. Die Erwartungen, Programm des garen Nikolaus durchzuführen. die man auf diese Konferenz fette, waren immerhin ziemlich große. Minorität auf der Konferenz nicht verpflichtet sein könnte, sich einent Nachher hat man noch nicht einmal geignete Delegierte nach Die deutschen Delegierten Es gab Leute, die mit sehr starker Zuversicht auf die Konferenz der Haager Konferenz geschickt. Zu den Militärs hat man Lerchten blidten. Andre hatten ja von vornherein große Zweifel, noch andre, der Wissenschaft hingeschickt, die aber noch militaristischer gesinnt ferner, nicht nur mit ihren östreichischen und italienischen Kollegen waren ferner angewiesen, an allen Beratungen teilzunehmen, und und dazu gehört meine Partei, meinten, daß dieje Konferenz einen sehr waren als die Militars. Der eine der Herren, Prof. v. Stengel Fühlung zu halten, sondern auch den russischen Delegierten. soweit ftarlen Stich ins Groteste, Komödiantenhafte haben hat sein Befähigungszengnis für die Forderung des Friedenswerks würde. Jedenfalls hätte uns die Möglichkeit gegeben werden müssen, mit einer Schrift erbracht, die sich aufs schärffte gegen die angänglich, Entgegenkommen zu zeigen.( Sehr gut! rechts.) die Resultate der Konferenz zu prüfen. Aber sie verhandelte hinter Haager Konferenz ausspricht. Was nun also unsre Stellung zu den einzelnen Fragen angeht verschlossenen Thüren. Was bekannt wurde, waren die denkbar v. Stengel weist in seiner Broschüre darauf hin, daß schon so waren wir gerne bereit, alle Anträge zu fördern, welche wirklich dürftigsten Depeschen, aus denen man sich kein Bild über die in der Bibel der Krieg als Bestandteil der göttlichen geeignet erschienen, der Humanität und den Frieden zu dienen, es Stellungnahme der cinzelnen Regierungen machen fonnte. Weltordnung steht. Darüber will ich aber gar nicht weiter gab aber auch solche, welche eher geeignet waren, einen Krieg zu Dieses Verfahren war um so merkwürdiger, als ja es fich reden. Sehr charakteristisch für die Dentweise dieses Herrn ist es erleichtern. Auf dem Gebiet der Beschränkung der Rüstungen fonnten auf der der Konferenz nicht um Fragen der wir im Bewußtsein der Verantwortung für das deutsche Volt keine aktuellen jedenfalls, wenn er bei der Besprechung des Kantschen Buchs über Bolitik, etwa um die orientalische oder elsaß - Tothringenjche Frage den ewigen Frieden meint, Kant habe sein Buch gar nicht ernst Stonzessionen machen, welche die Wehrhaftigkeit der Nation beeinhandelte, sondern ausschließlich um allgemeine Fragen des Völker gemeint, es sei nur eine ironische Arbeit. Das zeigt doch, daß Herr Standpunkt ist von uns auch ungescheut zum Ausdrud gebracht worden trächtigt hätten. Das verstand sich für uns von selbst. rechts, die Ausgestaltung des Kriegsrechts, die Frage des Schieds- v. Stengel die philofophifchen Gedanken eines Kant nicht im ent- und hat auch allgemeine Zustimmung gefunden. Dagegen haben die gerichtswesens und um die Möglichkeit, friegerischen Konflitten über ferntesten begriffen hat. Er beluftigt sich in seiner Schrift über haupt vorzubeugen.( Schr richtig! bei den Socialdemokraten.) Ich Mitglieder der Friedensgesellschaft, über dieselben Bersonen, aus haltlos angeschlossen und auch an den Beratungen über die Ausdehnung deutschen Delegierten sich den Vorschlägen der ersten Kommission rüdmeine, die Völker haben einen Anspruch darauf, daß sie in dieser deren Werken der russische Zar die Anregungen zu feinem Beziehung rüdsichtsvoller behandelt werden. Mit der ganzen Ent- Manifest der Genfer Konvention auf den Seefrieg haben sich die deutschei geschöpft hat: C3 feien phantastische Personen. wicklung des modernen Verkehrs und des Zeitungswesens ist auch Da Delegierten in hervorragendem Maße beteiligt. Ich möchte auch ermuß mian fich nutr wundern, daß er fich über das Interesse der Bevölkerung gewachsen, von den auswärtigen An- den wähnen, daß wir im Hinblick auf die Unzuträglichkeiten, die sich aus ruffischen Kaiser nicht ein ähnliches Urteil erlaubt. gelegenheiten der Staaten Kenntnis zu erlangen. Aber die aus( Schr den anfänglichen lückenhaften Veröffentlichungen ergaben, Verans richtig! links.) Herr v. Stengel fommit zu dem wärtigen Angelegenheiten sind ja auch hier im Reichstag eine Sache, Resultat. daß alle alle solche Friedensbewegungen zwecklos, Antrag auf Veröffentlichung der Protokolle einzubringen. Dieser laffung genommen haben, durch unsern ersten Delegierten den über die man möglichst furz hinwegzugehen versucht. Man rührt an wenn nicht kindisch seien, weil das angestrebte Biel niemals er- Antrag ist aber von den andern wächten nicht angenommen worden. diese Dinge nicht gern. Aber das Volt hat doch ein Interesse daran, reicht werden könne. Schließlich spricht er sich über das Barendenn unter Umständen ist es verpflichtet, fein Blut herzugeben für die manifest sehr deutlich aus: ,, Man weiß nicht, ob es mehr Wahn wir einer obligatorischen Arbitrage nicht zustimmen können Was die Frage der Schiedsgerichte anlangt, so haben etwaigen Fehler der auswärtigen Politit. Aber man hat nicht ein- finn oder Verbrechen ist, wenn bet solcher Lage der Dinge mal die Ergebnisse der Konferenz der Oeffentlichkeit mitgeteilt, ob- dem deutschen Volk der ewige Friede gepredigt wird."( ört aus der Ueberzeugung heraus, daß ein unabhängiger Staat gleich hierzu wenigstens eine moralische Verpflichtung vorgelegen hört! links.) Auf Grund einer derartigen Schrift ist Prof. v. Stengel des deutschen für fich Selbstzweckt ist. Wir mußten die salus publica hätte. Graf Münster hat bereits Ende vorigen Jahres die Beschliffe zum Delegierten der Haager Konferenz gewählt worden. Man könnte allem berücksichtigen, und konnten unterzeichnet, und doch haben wir bis heute noch nicht den Wortlaut feine Wahl noch begreifen, wenn er vielleicht meinte, mit einem werfen, die unsre staatliche Existenz berühren, sondern höchstens in uns deshalb einem Schiedsspruch nicht tit Fragen unters derselben erfahren. Konvention betreffend die Schiedsgerichte und unser Regierungsorgan Aber einen Gelehrten dorthin zu schicken, der die feste Absicht hat, untergeordneten Fällen und wir mußten uns allein die Entscheidung hat sich erst aus dieser Zeitung belehren müssen. Allerdings find ja die Friedensbestrebungen zu durchkreuzen, das ist doch ein empörender darüber vorbehalten, ob in concreto das erstere oder letztere der die Ergebnisse der Konferenz derartige, daß man sich vielleicht auf Borfall. Da ist es kein Wunder, wenn die Konferenz Gegenstand Fall sei. Dagegen haben wir den Vorschlag auf Errichtung eines feiten des Auswärtigen Amis geschämt hat, sie der Oeffentlichkeit des Spotts geworden ist. Herr v. Stengel geht ja in seiner Militär- permanenten internationalen Schiedsgerichts unter der Bedingung Ich komme nun mit einigen Bemerkungen auf den eigentlichen macht, weil er nicht jede Militärvorlage unbesehen bewilligt, sondern der Erhöhung der Zahl der Schiedsrichter angenommen. Eine Ge Juhalt der Vorschläge der Konferenz. Es handelt sich einmal um die weil er sie jedesmal erst auf ihre finanzielle Tragweite prüft. Herr fährdung vitaler deutscher Interessen ist nunmehr von dieser Einjogenannte Humanisierung des Kriegswesens, die Ausdehnung der v. Stengel fagt auch, hoffentlich werde die Friedensbewegung für die dahin zusammenfassen, dass wir, soviel an uns lag, für die großen richtung nicht mehr zu besorgen. richtung nicht mehr zu besorgen.luire Gesamthaltung kann ich Genfer Konvention auf den Seekrieg. Eine zweite Gruppe be- Haltung der Reichsregierung nicht maßgebend sein. Die diegierung dahin zusammenfassen, daß wir, soviel an uns lag, für die großen handelte das Vermittelungs- und Schiedsgerichtsverfahren. Den teilt also die Theaterbühne in zwei Abteilungen. Auf der einen Biele der Konferenz eingetreten find unter voller Wahrung der Jntereffen Kernpunkt des Ganzen bildete die Frage der Abrüftung, ob Kriege Seite macht sie Stomplimente gegenüber dem Manifest des Baren, Bolks unser oberstes Gesetz ist und bleibt, haben wir unser Verhalten des deutschen Bolts. Eingedent, daß die Wohlfahrt des deutschen überhaupt vermieden werden können und wie sich die Kriegslaften auf der andern Seite hören wir von ihr das Evangelium der dort so eingerichtet, daß unsre Beziehungen zu den übrigen Mächten vermindern ließen. Diese Frage ist ja der Ausgangspunkt der ganzen unerlöften Sünde. Aftion gewesen, wegen der andern Fragen hätte eine derartig Auch der deutsche Kaiser hat zunächst zu den Friedensgedanken durch die Friedenskonferenz nicht nur nicht geschädigt, sondern fenfationelle Sonferenz nicht abgehalten zu werden brauchen. Das des russischen Herrschers seine Zustimmung ausgesprochen, aber schon gekräftigt find. Das ist ein Beweis, daß Deutschland nicht fehlt, wichtigste, worüber beraten wurde, war eben das Problem, das am 3. Februar vor. J. beim Diner des brandenburgischen Städte- wo es sich um humanitäre Interessen handelt. bisher die zünftigen Diplomaten und Militärs mit Hohn und tags erwärmte er sich für den Frieden, der hinter dem Schild und gierung beigekommen, in dieser Beziehung an unsrer Wahl irgend Was unsre Delegierten anlangt, so ist es feiner fremden Res Epott angesehen hatten, bis endlich der russische Zar die Sache in unter dem Schwert des deutschen Michels steht. feinem Manifest llargestellt hat. Es handelte sich darum, Wir kommen zu dem Ergebnis, was innerhalb eines Staates velche Kritik zu üben. Der Umstand, daß der eine der Delegierten ob nicht durch internationale Vereinbarungen die Kriege möglich ist, soll in den Beziehungen der Völker unmöglich sein. in einer inneren deutschen Frage fich auf die Seite feiner Regierung vermindert und schließlich überhaupt aus der Welt geschafft werden Während der barbarische Krieg eines Menschen mit dem andern gestellt hatte, konnte ihm in den Augen der übrigen Regierungen könnten. Was die ersten beiden Punkte der Konferenz betrifft, so ist innerhalb unsrer einzelnen Staaten beseitigt ist, bleibt der Krieg daß der betreffende Delegierte sich im Haag durch sein taftvolles durchaus nichts schaden. Uebrigens freut es mich, mitteilen zu können, eine Konvention zu stande gekommen, die das Kriegsrecht behandelt. in der Staatenwelt vollständig erhalten. Aber wenn Aber die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat selbst erklärt, daß man an das Ideal des dauernden Völkerfriedens nicht glaubt, danu Stimme ist stets von unfrem ersten Delegierten abgegeben worden Auftreten die allgemeinen Sympathien erworben. Die deutsche alles, was in dieser Konvention steht, bereits bisher seitens des spreche man es wenigstens aus, damit Wahrheit herrscht. Für blut auf Grund der Instruktionen, welche er von mir erhielt. Dentschen Reichs in Anwendung gekommen ist. Andrerseits bemerkt gierig halte ich auch die sogenannte Kriegspartei nicht. Die Frage die Norddeutsche Allgemeine", daß Oberst v. Schwarzhoff mehr als ist aber, ob das System, das bei uns herrscht, nicht notwendig zum Abg. Liebermann von Sonnenberg ( Antis.) einmal durch Anregung oder Widerspruch nützliche Gesichtspuntte in Striege führen muß. Jedenfalls treibe man nicht eine Politik, wie fragt an, wie weit die Verhandlungen über die Entschädigungen den Bordergrund gestellt hat und unpraktischen oder zu weitgehenden ich sie eben gelemzeichnet habe, wo man auf der einen Seite von der auf Samoa geschädigten Deutschen gediehen sind und ob die Forderungen entgegen getreten ist. Es wäre doch sehr interessant zu Frieden spricht und auf der andern Seite die Kriegsrüstungen Entschädigung, zu der sich England wegen der Beschlagnahme deutscher erfahren, worin diese Anregungen bestanden haben und welchen zu verstärkt und die Gegenfäße verschärft. Ehrlich ist eine solche Schiffe verpflichtet hat, bereits erfolgt ist. Redner erbittet Auskunft weit gehenden Vorschlägen der Herr entgegengetreten ist. Politit nicht.( Sehr richtig! links.) über das Verhalten des Konfuls Birg in Chicago , er soll einem Mau spricht soviel von der Humanisierung des Kriegs. Das Und wie sich die deutsche Regierung verhalten hat, so haben Herrn Halle eine Ordensauszeichnung verschafft haben, der in ist aber nurjein geringer Ausgleich. Die Entwickelung der Technit hat sich, wenigstens ähnlich, auch andre Regierungen verhalten; kein der„ Chicagoer Tribüne" die schmählichsten Majestätsbeleidigungen dazu geführt, daß die Verwüstungen im Kriege viel bösartiger sein Wunder, wenn die Konferenz resultatlos verlaufen ist. Es ist ein veranlaßt hat. Der Gesandte von Holleben habe sich bei dieser Anmüssen, als früher. Nicht viel besser steht es mit der Konvention, charakterisches Zeichen, daß sich im Jahre der Friedenskonferenz die gelegenheit feiner Aufgabe nicht gewachsen gezeigt. Ju dem Prozeß die die Ausdehnung der Genfer Konvention auf den Seekrieg betrifft. Kriegsrüstungen mehr wie sonst gesteigert haben. Gerade die Wolff kontra Hirsch sei es aur Sprache gebracht worden, daß wichtige.