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2umpen gestohlener Papiere gewerbsmäßig be- 1 Noch höher schwingt sich die Phantasie des Herrn Generals in treibt, ist ja cine alte Erfahrung. Ihr Haß gegen den Staat sucht seinen Betrachtungen über den französischen Krieg von 1870/71 auf. nad Befriedigung und scheut, um diesen Zweck zu erreichen, vor Es giert abermals den historischen Wissensschasz jedes Primaners, feinem Mittel zuriid; so crbärmlich, wie hier aber hat sie sich daß Frankreich damals eine toloijal überlegene Kriegsflotte beja. doch kaum noch gezeigt.

Wenn der Vorwärts" hier den Haß gegen die Agrárier aber damit nichts, rein gar nichts ausgerichtet, vielmehr sich selbst vorschiebt und mit widerlicher Bose von der beabsichtigten Ver- geschädigt hat, indem sein Versuch, eine große Aktion zu Lande und teuerung der Lebensmittel auf Kosten der Proletarier fafelt, 31 Wasser zu führen, nur zu einer verhängnisvollen Zersplitterung so fennzeichnet sich dies um so mehr als eine schlimme Heuchelei, feiner Kräfte führte. Der Herr General meint nun: das ist schon als das socialdemokratische Centralorgan niemals cin Wort richtig, aber was hätte die französische Kriegsflotte nicht alles aus­des Tadels gegen den Brot und Kornvncher der jüdischen gerichtet, wenn sie nicht durch gänzlich unzureichende Vorbereitung, Jobber und die Ausbeutung des Volts durch jüdische Vampyr- Inklarheit in den Absichten, Wechsel und Widersprüche in den Be­thätigkeit hat." Herr General beweisen, daß die Friedericianische Kriegführung der fehlen" gelähmt worden wäre. Mit demselben Nechte könnte der napoleonischen Kriegführung unendlich überlegen sei. Würde man darauf hinweisen, daß die friedericianischen Korporale bei Jena von den napoleonischen Generalen doch gottserbärmlich zugerichtet worden feien, jo würde er antworten: Ja, das wäre umgekehrt gekommen, wenn die preußischen Junker bei Jena nicht durch gänzlich un zureichende Vorbereitung. Unklarheit in den Absichten, Wechsel und widersprüchen in den Befehlen" gelähmt gewesen wären. freilich das Blaue vom Himmel herunterbeweisen. man von allen historisch entscheidenden Thatsachen abjieht, tam man

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In ihrer Gier, den Agrariern gefällig zu sein, vergißt die Staatsbürger- Zeitung" ganz, das Attenstück ihren Lesern mitzuteilen und schwindelt von einem int Borwärts" ver­öffentlichten Geheimerlaß zur Verhütung des Verrats wirt schaftlicher Intereffen" die Socialdemokratie hat in der That damit den Berrat wirtschaftlicher Interessen unsres Landes an die Agrarier wenn nicht verhütet, so doch er fchwert!, während es sich doch um ein im Reichstag publiziertes Schriftstück handelt.

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Die Berl. Neuesten Nachrichten" haben Be­denken gegen den Erlaß, dessen Formulierung nicht gerade von einer diplomatischen Behandlung der Angelegenheit" schaft beim militärischen Avancement nicht das entscheidende Wort Ein Glück für Herrn Verdy du Vernois , daß Logik und Wissen­zeuge. Weiter meint das Organ der Großindustrie, dem die sprechen; wir hätten sonst nicht die Freude, ihn als General der agrarische Brüstierung Ameritas offenbar unbehaglich ist, Infanterie" und gar noch als Chef des Infanterie- Regiments werden dadurch doch die industriellen Interessen geschädigt: Es wäre von Intereffe, zu erfahren, ob der Regierungs- Graf Schwerin( 3. Pommersches) Nr. 14" unter uns zu sehen.- präsident zu Düsseldorf zu diesem die internationalen Beziehungen Deutschlands nahe berührenden Erlaß von einem preußischen Das preußische Abgeordnetenhaus Reffortchef, dem Handelsminister oder dem Minister des Innern, setzte am Freitag die zweite Beratung des Eisenbahn Etats veranlagt worden ist und ob dem betreffenden Auftrag eine An- fort. Die Debatte verlor sich in Einzelheiten. Von der Reform der regung oder wenigstens ein Mitwissen des Auswärtigen Amts zu Personentarife war faum mehr die Rede. Im so ausführlicher Grunde liegt, wie das im Interesse der Einheitlichkeit der Leitung wurde über die Ausnahmetarife fürkohlenfendungen der Staatsgeschäfte als selbstverständlich angesehen werden muß." nach dem Auslande verhandelt. Bon verschiedenen Seiten Von prächtigem Humor ist Schweinburg in seinen Ber - wurde angesichts der Kohlennot im Julande ihre Aufhebung gefordert. liner Politischen Nachrichten": Minister v. Thielen teilte mit, daß die Kohlenlieferanten zivar Während am Königsplatz der Socialdemokrat Kunert unter augenblicklich an Verträge mit ausländischen Firmen gebunden wären, Benuzung eines durch Verlegung des Amtsgeheimnisses erlangten die Kohlen nicht mehr zu billigeren Preisen ins Ausland zu liefern. daß sie sich aber bereit erklärt hätten, nach Ablauf dieser Verträge Schriftstücks die Interessen der Vereinigten Staaten und ihres Fleisch- Eine große Rolle in den Verhandlungen spielte die Kanalfrage. erports gegen unfre Regierung und Landwirtschaft vertrat, spielte Neue Gesichtspunkte wurden dabei weder von den Anhängern noch fich im Abgeordnetenhause der volksparteiliche Abg. Sänger als von den agrarischen Gegnern ins Treffen geführt. Noch wurden eine Advokat fächsischer und braunschweigischer Interessen gegen die preußische Staatsbahnverwaltung auf." Reihe Lokalwünsche vorgetragen, dann wurde die Weiterberatung auf Sonnabend vertagt.

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Deutsches Reich .

Deutsche Weltpolitik.

Welthandel mit sich führt, die Erweiterung der wiffen. schaftlichen Kenntnis der Erde und ihrer Bewohner an sich

zu bringen, wird es sein eigner wissenschaftlicher Geist ihut nicht an einem Tanjchmittel fehlen lassen. Omöchte doch

nur den Deutschen sein günstiges Geschick eben so vor dent mittelbaren Anteile an der Vente der andern Welt bewahrt haben, wie es ihn vor dem unmittelbaren bewahrte! Möchte Leichtgläubigkeit und die Sucht, auch fein und vornehm zu leben, wie die andren Völker, uns nicht die entbehrlichen Waren, die in fremden Welten erzeugt werden, zum Bedürfnisse ge= macht haben; möchten wir in Absicht der weniger entbehr­lichen lieber unsrem freien Mitbürger erträgliche Be­dingungen haben machen, als von dem Schweiß und Blut cines armen Sklaven jenseits der Meere Gewinn ziehen zu wollen: so hätten wir wenigstens nicht selbst den Vorwand ge­liefert zu unsrem dermaligen Schjidjal und würden nicht be­friegt, als Abläufer und zu Gründe gerichtet, als ein Markt­play. Fast vor cinem Jahrzehnt, ehe irgendjemand vorausschen konnte, was seitdem sich ereignet, ist den Deutschen geraten worden, vom Welthandel fich unabhängig zu machen und als Handelsstaat sich zu fchließen. Dieser Vorschlag verstieß gegen unfre Gewöhnungen, besonders aber gegen unire abgöttische Verchrung der ausgeprägten Metalle und wurde leidenschaftlich angefeindet und beiseite geschoben. Seitdem lernen wir, wie durch fremde Gewalt genötigt, und mit Unehre, das, und noch weit mehr, entbehren, was wir damals mit Freiheit und zu unsrer höchsten Ehre nicht entbehren zu können versicherten."

Fichte spricht dann weiter von dem schwindelnden Lehrgebäude über Welthandel und Fabrikation."

So verwarf dieser strenge Nationale den Gedanken der heute gepredigten Weltpolitik mit aller Schärfe. Man verteidige also die, Weltpolitik des Panzerschiffs mit so viel Gründen wie man will aber man verzichte endlich darauf, fie aus nationalen Empfin Dungen " zu verteidigen. Der nationale deutsche Gedanke in seiner Reinheit widerstrebt diefer Barbarei; des ist der Philosoph des Deutschtums, Fichte, Zenge.

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Nickelstahl Panzerplatten für das Ausland.

die ausländischen Batente für die Erzengung der Ridelstahl- Banzer­Die Franff. Stg." wirft die Frage auf, ob es richtig ist, daß platten, die bei dem Kriegsschiffsbau eine sehr wichtige und preis teuernde Rolle spielen, von Krupp und Stumm auch an das mit Welchen herrlichen Begriff von der deutschen Einheit hat uns tonfurrierende Ansland verkauft worden fcien. So viel wir int doch der brave Schweinburg. Er stellt das Verbrechen, die Erfahrung bringen konnten, wird das Kruppsche Fabrikations­Interessen Amerikas wahrzunehmen, auf gleiche Stufe mit verfahren allerdings an Firmen ausländischer Staaten ver der Vertretung sächsischer Interessen gegenüber den fauft und für bie Swede der Kriegsmarine Dieser preußischen! Kein Wunder freilich, daß sich in Schwein­Staaten angewandt. Ju cinen: Fall ist diese fäufliche burgs Kopf die Begriffe verwirren, pflegt doch sein Herr und über den deutschen Weltberuf angeführt. In wiffende oder und als ein Triumph des deutschen Erfindungsgeistes gerühmt Wir haben fürzlich die schönen Worte des Philosophen Fichte Ueberlafiimg des Benutzungsrechts an das Ausland sogar bekannt Meister Strupp zärtlich die Interessen des Auslandsunehrliche Leute haben uns nun zu belehren gesucht, daß ja Fichte worden. Vor dem Kruppschen Verfahren wurden die Nickelstahl­fogar hinsichtlich der Wehrhaftigkeit, indem er ohne zwar in seinen älteren Schriften derlei Gedanken geäußert, daß er Banzerplatten nach einent Princip des Amerikaners Harvey her­Unterschied der Nationalität seine Kriegswaffen liefert. sich dann aber unter dem Eindruck der Napoleonischen Gewaltherrschaft gestellt, der den sogenannten Cementationsprozeß zur Anwendung Die freisinnige Presse kritisiert nach Gebühr die agrarischen gründlich vom Weltbürger zum Nationalen bekehrt habe. Das ist brachte. Die Ridelstahl- Panzerplatte ist überhaupt amerikanischen Intriguen, die der Erlaß enthüllt hat, und die Vossische eine Fälschung der Thatsachen. Ursprungs. Als man Ende der achtziger Jahre in den Vereinigten Zeitung" meint, der Reichstag werde ein ernſtes Wort mit finnung wie sein Nationalismus, fie find nicht Widersprüche, sondern wendige Material Fichtes Weltbürgertum fließt aus derselben revolutionären Ge- Staaten bagu überging, das zum Kriegsschiffbau not dem Minister Rheinbaben reden, wenn er an die ungeheuer notwendige Ergänzungen, gleich wie die französischen Weltbürger man die Entdeckung, daß ein Bujaz von Ridel die Widerstands­im eignen Lande herzustellen, machte liche Vorlage tritt, welche die Einfuhr von Fleisch vom Jahre der großen Revolution, die der Welt die Freiheit zu votieren fähigkeit des Stahls bis zu 20 Prozent erhöhe. Die Versuche waren 1903 ab verbietet und damit die Ernährung des Volks in gedachten, sich mit dem Ehrentitel Patrioten" bezeichneten. Diefer indes überaus kostspielig und nur dem Verfahren Harveys war es Frage stellt." Fichtesche heldenhafte und gefahrvolle Nationalismus aber hat nichts zu verdanken, die Entdeckung praktisch verwendbar zu machen. Aber zu thun mit dem profitablen byzantinischen Chauvinismus der auch das Harveysche Verfahren hatte noch den Fehler großer Lang­Schneidigkeitsgigerl von heute. Es war eine revolutionäre That wierigkeit. Da fam Krupp mit feinem technisch allerdings be und zugleich ein Ausfluß seiner weltbürgerlichen Gesinnung, daß wundernswerten Verfahren, das namentlich auch die Folge hatte, Fichte in einer Zeit, wo sich die gänzlich unnationalen Fürsten , die daß das Gewicht der Banzerplatte von 40 auf 25 bis feige und liderliche Junkerschaft, das auslandsservile Bürgertum mit höchstens 30 Tonnen bei gleichzeitiger Steigerung der Wider Napoleons Gewaltherrschaft schnell abfanden, daß dieser tapfere standsfähigkeit reduciert werden fomite.. Das Benutzungsrecht Denker das Recht der nationalen Selbstbestimmung zu solcher Zeit auf dieses Kruppsche Verfahren wurde im Jahre in stürmisch aufreizenden Worten verteidigte. Gerade wir anti- von den bekannten amerikanischen Carnegie- Stahliverken er­Sinne des Weltbürgers Fichte, gegenüber unfren After- Nationalen Verfahren ausgenützt. nationalen" Socialdemokraten verteidigen ja auch jetzt, ganz im worben, und in Amerika gegen das bisher übliche Harvey­Das amerikanische Marinedepartement das nationale Recht der Polen , das unsre Chauvinisten gewaltsam

Seer und Flottc.

Unter diesem Titel veröffentlicht der ehemalige Kriegsminister Verdi du Vernois einen Aufsatz im Märzheft der Breußischen Jahr bücher", der die Flottenvorlage in strahlendes Licht sehen soll. Ent­gegen den sonst üblichen Sitten fügt der Verfasser seinem Namen noch seine militärischen Chargen zu: General der Jufanterie und Chef des Infanterie- Regiments Graf Schwerin( 3. Pommersches) Nr. 14", nennt er sich in der Ueberschrift. Wir respektieren diese hervorragenden Qualitäten, wie fich gebührt, aber in der Schrift stellerei haben sie vorläufig, nig to, feggen". Da kommt es in erster Reihe auf Logik an, in der man gar nicht beschlagen zu sein braucht, auch wenn man General der Jufanterie" und selbst Chef des Infanterie- Regiments Graf Schwerin( 3. Pommerfches) Nr. 14" ist.

leber die volkswirtschaftlichen Betrachtungen, womit der Herr Neber die volkswirtschaftlichen Betrachtungen, womit der Herr General beginnt, gehen wir mit wohlwollender Schonung hinweg. Sein gesperrt gedruckter Eag: Wer Weltpolitik treiben will, muß auch die Kraft dazu haben," erinnert an Onkel Bräfigs tiefsinnige Behauptung, daß die große Armut von der großen Powerthe kommt. Immerhin würde Onkel Bräfig bei dem bescheidenen Maß seiner Einsicht in die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge doch begreifen können, daß die große Weltpolitik von dem großem Reichtum und nicht von der großen Kriegsflotte kommt, die wirklich ganz un­schuldig an der bedeutsamsten Thatsache der deutschen Welipolitit iſt, der Thatsache nämlich, daß die deutsche Industrie von ihren ganz unscheinbaren Anfängen in der Mitte der dreißiger Jahre sich bis zur Mitte der siebziger die zweite Stelle auf dem Weltmarkt erobert hat. Der Herr General würde das nicht verstehen, und so be fchränken wir uns auf die Ausführungen, die er als Mann vom militärischen Metier macht.

Er bezieht sich namentlich auf den dänischen Krieg von 1864 und den französischen Krieg von 1870/71, um die Notwendigkeit einer großen Flotte zu beweisen. Nach seiner Behauptung hätte 1864 der dänische Krieg in wenigen Tagen beendet werden fönnen, wenn tvir" eine zulängliche Kraft zur See gehabt hätten; nun habe er mehrere Monate gewährt, gewaltige Opfer erfordert und durch seine Länge mehr als einmal die Gefahr eines bewaffneten Eingreifens andrer Mächte heraufbeschworen. Der Herr General beliebt die Dinge von ihren Füßen auf ihren Stopf zu stellen. Die Thatsache, daß nicht militärische oder maritime, sondern diplomatische Schwierig. feiten die Länge des dänischen Kriegs verursacht haben, ziert den historischen Wissensschaß jedes Primaners. Der Herr General hätte sich nur erinnern sollen, daß selbst im Jahre 1848 die von den Barrikadenkämpfern aus Berlin verjagten Gardetruppen unter dem Befehl des unfähigen Gamaschenknopfs Wrangel die dänische Macht sofort niederwarfen, ohne daß Preußen auch nur ein Kanonenboot besaß, aber daß diese militärischen Erfolge an dem diplomatischen Ein­spruche namentlich Englands und Rußlands scheiterten. Was die zulängliche Kraft zur See" dabei zu thun hatte, zeigte dann im Frühjahr 1849 der Tag von Eckernförde , wo zwei erbärmliche Schanzen, mit 10 Kanonen und 92 Mann schleswig Holsteinschen Truppen besetzt, eine dänische Kriegsflotte von 5 oder 6 Schiffen nicht nur abwehrten, sondern deren größte Schiffe, das Linienschiff Christian V. mit 84 Kanonen und die Fregatte Gefion mit 58 Kanonen, fogar zur Kapitulation zivangen. Wie 1848, so ver­fchuldete auch 1864 die Eifersucht andrer Großmächte die Schwierig­keit des dänischen Feldzugs. Wir halten, von andern, noch weit glaubwürdigeren Beweisen abgesehen, in diesem Punkt sogar die Denkwürdigkeiten Bismards für glaubwürdiger, als die Phantasien des Herrn Generals Verdh du Bernois. Sein ganze Argumentation bricht schon an der ziffernmäßigen Thatsache zusammen, daß die östreichisch preußische Flotte im Jahre 1864 der dänischen Flotte mindestens gewachseir war.

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zu brechen suchen.

Die deutschen Freiheitskriege waren überhaupt im Geist ihrer idealistischen Teilnehmer nicht mir und nicht hauptsächlich ein Mittel zur Zertrümmerung der auswärtigen Fremdherrschaft, sondern man strebte vor allem, das Joch der inneren Fremdherrschaft zu brechen: die freie einige deutsche Republik, das war das Ideal jener nationalen Umstürzler, auf die sich die sirebsamen Herrlein von heute zu Unrecht berufen. Er habe den Jakobiner spielen müssen, feufzte ja gelegentlich Friedrich Wilhelm III.

Wie wenig aber Fichte im Sinn der heutigen Weltpolitiker national" war, das zeigen gerade auch die Neden an die deutsche Nation", die zum Freiheitsfrieg aufriefen. Dieser Nationale"- übrigens auch ein gemaßregelter Gelehrter weiß nichts von blödem Byzantinertum. Zu seinen Reden an die deutsche Nation" beschwört er die Fürsten Deutschlands :

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" Diejenigen, die euch gegenüber so thun, als ob man euch gar nichts sagen dürfte oder zu sagen hätte, find verächtliche Schmeichler, sie sind arge Verleumder eurer selbst; weiset sie weit weg von euch. Die Wahrheit ist, daß ihr eben so unwissend ge= boren werdet, als wir andern alle, und daß ihr hören müßt und lernen, gleich wie auch wir, wenn ihr herauskommen sollt aus dieser natürlichen Unwissenheit."

Und fordert Fichte die nationale Selbstbestimmung, um die Welt unter deutsche Knechtschaft zu bringen? Am Schluß seiner Neben ruft Fichte aus:

1898

weigerte sich erst, Versuche mit Platten nach dem Kruppschen Ber­fahren aufzunehmen, schließlich bequemte es sich aber doch zu ballistischen Versuchen auf dem Marine- Schießplah zu Indianhead, veren Resultat war, daß für den amerikanischen Kriegsschiffbau das Kruppiche Verfahren nunmehr angewendet wird. Außer, diesem in der weiteren Oeffentlichkeit bekannt gewordenen Fall sollen aber, auch noch andre Staaten das Verfahren erworben haben, unter anderm sehr frühe schon Rußland . Dort sind es die Zichorschen Admiralitätswerke in stolpino, die die Panzerplatten nach dem Kruppschen Verfahren herstellen, nachdem diesbezügliche Versuche glänzend ausgefallen waren. Auf Grund dieser beiden hier mit geteilten Fälle dürfte die Beantwortung der von der Frankfurter Zeitung " aufgestellten Frage dahin möglich sein, daß die Firma Krupp ihr Berfahren zur Herstellung von Nickelstahl- Panzerplattent thatsächlich an das Ausland verkauft hat. Zur Würdigung dieses eigenartigen Berhaltens verlieren wir fein Wort weiter, nachdem wir den Geschäftspatriotismus der Flotteninteressenten und an ihrer Epige ganz besonders der Firma Krupp schon wiederholt hinlänglich gekennzeichnet haben.

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Entfehliches von Karl Peters . Der erste Aureger der deut fchen Weltpolitik, der früheste Künder unsrer Solonialherrlichkeit, der Flottenapostel, lange vor dem jebigen Summel der Urheber der alldeutschen Bewegung, der nach Bismard zweitgrößte Deutsche , der einstige Abgott unsrer Studenten furz Karl Peters , der Frauenmörder und glückliche Besiger eines ausgiebigen Tropenfollers vill furchtbar zu sagen! nichts von den Boeren wissen.

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Es beschwöret euch selbst das Ausland, inwiefern dasselbe nur noch im mindesten sich selbst versteht, und noch ein Auge hat für In einem Briefe an die Pall Mall Gazette " protestiert seinen wahren Vorteil. Ja, es giebt noch unter allen Völkern Ge- Peters gegen die Behauptung, daß alle Deutschen in der müter, die noch immer nicht glauben tönnen, daß die großen füdafrikanischen Frage auf feite der Boeren stehen. Sch Verheißungen eines Reiche des Rechts, der Vernunft erlaube mir zu bemerken", schreibt er, daß nicht bloß viele meiner 115 der Wahrheit an das Menschengeschlecht, eitel Landsleute daheim, sondern auch vicle Deutsche in Südafrika ( auch und ein leeres Trugbild seien, und die daher an die Schulter an Schulter mit den Boeren fechtenden), wie ich in der nehmen, daß die gegenwärtige eiserne Zeit nur ein Durchgang Lage bin, zu beweisen, und manche von den leitenden sei zu einem beffern Zustande. Diese, und in ihnen die gesamte ucuere Menschheit, rechnet auf euch."

Man sieht, auch der nationale" Fichte ist und bleibt weltbürger licher Idealist, er will das Deutschium befreien, um es frei für feinen weltbürgerlichen Beruf zu machen.

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deutschen Staatsmännern die Anschauungen der Engländer in der Boerenfrage teilen. Ich bin überzeugt, daß die stritte und wohlwollende Neutralität des deutschen Kaisers viel dazu bei­getragen hat, England in der gegenwärtigen Strifis kontinentale Ver­widlungen zu ersparen, die andre Mächte gerne über das Land Wie fremd aber Fichte dem weltpolitischen Unfug der heutigen gebracht hätten. In Deutschland repräsentiert der Staiser die Nation Mode gewesen ist, das zeigen abermals wichtige Ausführungen in ihren internationalen Beziehungen. Ich möchte mir deshalb die feiner Reben an die deutsche Nation". Fichte lehrte bekanntlich den Bemerkung erlauben, daß Ihre Landsleute auf die Meinungen geschlossenen Handelsstaat", d. H. eine socialistische Gesellschaft auf einzelner nicht zu großes Gewicht legen, sondern Deutschlands nationaler Grundlage. Wir brauchen das Utopische dieses Gedankens Standpunkt aus seiner offiziellen Bolitit beurteilen sollten. Es wäre nicht hervorzuheben, nachweisen wollen wir mir, daß Fichte auch in schade, wenn eine ernste Entfremdung der beiden verwandten feinem nationalsten" Wert der edle Weltbürger blieb, dem es ein Nationen die Folge des gegenwärtigen Krieges wäre." Abschen war und eine Schändung des deutschen Wesens, mit Kriegs- Die Deutsche Tageszeitung" nennt ihren teuren fchiffen die Welt erobern zu wollen. In seiner dreizehnten Rede an Liebling von neulich entrüstet einen Engländer". Aber was will die deutsche Nation sagt Fichte: sie? Erstens steht Peters in englischen Diensten, pfeift also ihr Eben so fremd ist dem Deutschen die in unsern Tagen so Lied. Zweitens ist er eben Imperialist, d. h. er vertritt diefelben häufig gepredigte Freiheit der Meere; ob mm wirklich diese weltpolitischen Gedanken wie unire Flottenschwärmer, deren Boeren­Freiheit oder bloß das Vermögen, daß man selbst alle andren freundlichkeit ganz unlogisch ist. Und drittens hält Peters es für alle Fälle geraten, sich mit den deutschen Machthabern gut zu stellen, von derselben ausschließen könne, beabsichtigt werde. Jahr die bekanntlich im Gegensatz zum Jahre 1896 heute auch nichts hunderte hindurch, während des Wetteifers aller andren Nationen, weniger als boerenfanatisch sind. hat der Deutsche wenig Begierde gezeigt, an derselben in einem ausgedehnten Maße teil zu nehmen, und er wird es wider das Flottenwesen, die aus den ländlichen Bezirken herquf­Landwirtschaft, und Flotte. Die wachsende Mißstimmung nic. Auch bedarf er derselben nicht. Sein reichlich ausbricht, wird der Regierung allgemach bedenklich. Die Berliner gestattetes Land und sein Fleiß gewährt ihm alles, dessen Korrespondenz" bringt eine Abiviegelungsnotiz: Bei Einbringung der gebildete Mensch zum Leben bedarf; an Stunftfertigkeit, der Flottenvorlage habe die Frage der Lebensmittels dasselbe für den Zweck zu verarbeiten, gebricht es ihm auch einfuhr feine Rolle gespielt; diese Frage habe mit der ganzen nicht; und um den einigen wahrhaften Gewinn, den der Flottenfrage nicht das mindeste zu thun; die Freunde der Marine­