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Urboden, einer Urinsel gebaut, aus einem eigenen Material gebildet, flag, wird uns aus den Mengen der Lavaflüsse verständlich. Die das man nach ihm benannte, ein einzig geartetes Kriegsfeld der Lava des Puy- de- Dôme läßt sich auf 12-15 000 Meter Länge ver Erdkräfte( Petroleum ) bedeckend das sind erst einige der Titel, die folgen. Die Masse, die der Vulkan des Montsineire auswarf, wird dieser Berg trägt, dem wir entgegenschreiten. auf 447 Milliarden Kilogramm angegeben, während der Aetna in Römische Künstler arbeiten Jahrzehnte, um auf seiner Kuppe der bedeutendsten Eruption von 1669 nur 364 solcher Milliarden von einen Koloß von Gott zu bauen, der bis zum Rhein seine Anbeter Kilogramm auswarf. 148 Milliarden Kilogramm warf auch der und Pilger findet; um einen Tempel aufzurichten, zu dem alle Teile Krater des Gravenire- Vulfans aus. Die Auswürfe der alten Vulkane des Römerreiches Materialien liefern. Casar, der Unbesiegbare, aber liegen uns in ihrer Mächtigkeit in wahren Höhenzügen findet in diesen Berghängen seinen„ Arminius ", der den Glauben von Basalt vor Augen. Bemerken wir, zum Verständnis jener Ausan die Unüberwindbarkeit der Römer und Cäsars zerstört und die wurfmassen, daß die größte Pyramide, deren Sockel 4 Hektar uma zäntischen Gallierstämme erstmalig gemeinsames Handeln lehrt. faßt, deren Höhe dabei 145 Meter ist, eust 6 Milliarden Kilogrammt an Gesteinsmasse darstellt so daß nur eine dieser Eruptionen im Puy- de- Dôme - Gebiet die Masse von 72 solcher Pyramiden ausstieß.
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Lecoq, der. der Erforschung dieser Vulkane sein Leben weihte, glaubte in seinem Vortrag vor der Pariser Akademie der Wissenfchaften die Zahl der Eruptionen in diesem Gebiete auf mehrere tausende beziffern zu können. Der vulkanische Charakter des Zentral plateaus ist erst seit 160 Jahren bekannt; daher sind die Ereignisse nur in sehr großen Zügen markierbar. Waren die Urgebirge vielleicht von Macht und Höhe der Alpen , deren höchste Gipfel, z. B. Montblanc leicht mit seinem weißen Körper vom Buy- de- Dôme zu sehen ist und deren Massiv nicht zu fern liegt? Explosionsfrater finden wir selbst in diesen„ modernen" Vulkanen, bei denen Wassereinbrüche die Berge zersprengten und sich aus dem Krater ein Seebassin bildete. Danach aber muß das Meer weit zurückgetreten sein, denn nur Süßwasser- Niederschläge sind am Boden jüngeren Datums beteiligt.
Welcher besonderen Art der hohe schöne Bergkegel ist, der sich dort in einer so eigenen edlen Kopfform über seine breit hingeworfenen Nachbarn hebt, welche Schrecken sich in diesen harmonischen Landschaften bargen, werden wir bereits an den Wegen gewahr. Schon in der Hauptstadt der Auvergne, in Clermont- Ferrand , fallen uns die porösen düsteren Bausteine auf, aus den Kirchen, öffentliche und private Bauten bestehen es ist Lavatuff. Lavabrocken rahmen die Straßen und Aecker, Brunnen und Dorfmauern sprechen von dem Ueberreichtum des Puy- de- Dôme - Departements an dieser ungemütlichen Steinbildung. Schon bald hinter der Stadt sehen wir uns stärker an kritische Perioden der Gegend erinnert; in mächtigen Höhenzügen lagern Basaltschichten, aufgerissen und in Teufels- Würfen über und durch prächtige Felder geschleudert. In mitten und zwischen solchen Adern des Todes einer der reichsten Gärten Frankreichs , die üppige Limagne. Versuchen wir, im Anstieg über ein wüstes Lavafeld am Sockel des Puy- de- Dôme uns über das Gelände und seine Art zu unterrichten. Im Wege und mehr noch im Aufstieg seben wir Kuppe an Kuppe gereiht, in langer Stette Die fruchtbare Lémagne bildete dann im Wechsel von Tropenbis zu der hohen Mauer der Montd'orgruppe laufend, auf und ab glut und Eiszeit wiederholt einen großen Binnensee; der Wechsel von fleineren Erhebungen, die sich direkt aus der Ebene heben, be- tropischer Vegetation und ihrer Fauna mit der Glazialzeit ist gleitet. Das Sentralplateau", sagt mit umfassender Armbewegung durch Kohlenflöße und sehr charakteristische Landtiereinbettungen im der Begleiter. Was versteht er darunter? Er geht mit dem Bild Kalfstein befundet. Der mittelländische Elefant befindet sich in den weit zurück in die Geschichte der französischen Erde, in eine Zeit, Ablagerungen der einen Periode, Mammutreste, Renntiere und in der Europa und mit ihm Frankreich vom Ozean überwogt Spuren des ihn jagenden Menschen in der anderen. Panther, war und nur mit den härtesten Urgesteinbergen, als Löwen , Flußpferde, Eidechsen mit Schuppen wie Krokodile, ZibetInselgruppen, daraus hervorsah. Aus solchem Urgestein( Granit, faze und die bekannten„ Borsintflutlichen" sind in Mengen aufFeldspath, Quarz, Glimmer) besteht aber der gesamte Sockel dieser gefunden. Die Arbeit dieser Binnengewässer ist es, die die Gruppen des Puy- de- Dôme , während alle alle anhängenden Lande Zerstörung und Vertragung der Eruptivmassen besorgte und jüngeren Ursprungs sind; da diese Auvergne also den Kern des die Bildung aller jener neuen Verbindungen der Gesteine Landes darstellt, heißt sie Zentralplateau". verursachte, die den Mineralogen wundert und érfreut. Den letzten Ausbrüchen, denen im letzten Stadium bereits der Mensch beiwohnte, verdankt der Puy- de- Dôme und seine Umgebung seine Entstehung. Da er selbst feinen Strater zeigt, wie fam er zu seinen 1800 Metern, mit denen er die ganzen übrigen Gipfel überragte? Noch acht andere der Kegel sind ohne Krater; alle sind aber darin gleich, daß sie einem anderen, mit Krater bersebenen Kegel eng zu gefellt sind. Von der Kuppe blicken wir auf den Gesellen des Puyde- Dôme, den kleinen" Puy- de- Dôme , mit seinem mächtigen Krater Nid de la Poule"( Nest der Henne). Alle diese sind durch enorme Eruptionen als aktiv tätig fenntlich. Es ist auch gut ersichtlich, daß ihre Ausbrüche den Unterbau des Nachbarberges durchbrachen, und so ist der Schluß zu ziehen, daß der Puy- de- Dôme eine durch vulfanische Kraft erfolgte Erhebung des Urgesteins mit den auf ihm lagernden älteren Eruptivmassen und jüngeren Ablagerungen darstellt, alle durch Feuersglut verschmolzen zum Domit", wie man nach dem Puy- de- Dôme diese Trachytart nannte.
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Der Weg geht nun durch hohe Farne, denn wir verschmähten die Automobilbergstraße und ziehen quer über den Sockel auf den ersten Bergabsatz. Das find merkwürdige Prärien. Große fette Goldkerzen stehen mannshoch, hart und gries find die Farne weder die Erdbeere, so häufig an den zurückliegenden Hängen, noch die Brombeere findet sich in diesen starken Büschen von Ginstergrün. Ermüdend oft stößt der Fuß auf einen stachlichen eisenfarbigen, eisenbarten Block- Lava. Das ist ein breites Feld, steril für die Bodenbearbeitung, geringwertig selbst als Weide. In der Sonne steigen Erdpechdünste auf, Ausschwigungen des vulkanischen Gesteins. Auf jeden Schritt schlagen die Büsche zu sammen und, immer im Anblick des platten hohen Bergschaftes, haben wir fast eine Stunde Arbeit, um den rückwärts Heranführenden Fahrdamm zu gewinnen. Die Kuppe. trägt im moosigen Fell einen fleischrot schimmernden schräg verlaufenden Schnitt, das ist der Damm der Bergbahn, die in einer Spirale hinaufführt. Die grüne Bekleidung des Buy ist sonst gleichmäßig, fein Straterausbruch ist fichtbar, nur in der Höhe des eng angebauten Nachbarvulkans sind Aufbrüche und Lavastürze zu sehen.
Die Fahrstraße geht nun zur Nordseite, und nordischer Wald, mit Tannen und Fichtendunkel mit seinem glatten moosigem Grund umfängt uns. Wie hinter den Kulissen", ist die Szenerie verändert. Grob und unbefleidet, chaotisch liegen die grellen Blöcke in ihrer fleischroten Färbung. Die Fahrstraße hört auf. Der Weg nun in schnellen Wendungen durch diese Felsenbauten. Jmmer merkwürdiger mutet uns in der abfallenden Ebene diefe schnurgerade Kette von Kuppen an, auf denen wir teilweise Wasserspiegel blinken sehen. Die Mehrzahl ist abgeschnitten und ausgehöhlt; gleich der Nachbarberg zur Linken zeigt einen tiefen Kratergrund. Man zählt insgesamt vom Puy- de- Dôme 70 solcher vulkanischer Erhebungen, von denen 50 einen Krater befizen. Also gab es hier eine langgezogene Ausbruchstelle des Erdinneren? Derlei gibt es auch anderen Drts. Die Bulkaue des Puy- de- Dôme - Gebiets sind etwas fomplizierteren Ursprungs. Die meisten sind verhältnismäßig jungen Datums. Man nennt sie moderne Vulkane". Also gibt es hier auch ältere? Darin liegt in der Tat der große Reiz dieses Zentralplateaus für den Geologen, der aus der Zusammensetzung der Schlacken und Laven ganz genau bestimmt, welche Schicksale der Boden erfuhr. Hier ist z. B. ein solcher vulkanischer Kegel, der im unteren Teil aus geschmolzenem Urgestein gebaut ist und darauf Lagen mit jüngeren Eruptionsmassen trägt, so daß also die Laven zweier verschiedener Krisen durch eine dritte Strisis aufgestoßen wurden. Andererseits finden sich junge und alte Ausbrüche vers wachsen, über- und untereinander. Man hat die deutlichsten Zeichen, daß hier Vulkane auf älteren Vulkanen stehen, daß auch diese, deren Krater im Sodel der gegenwärtigen aufzustöbern sind, nur eine Spanne Zeit in einer Periode größerer Katastrophen einnahmen.
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Daß es sich nicht um eine verhältnismäßig bescheidene Erdwunde handelt, sondern daß ein ganz gewaltiger Brandherd hier
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Ob sie nun Ruhe geben? Lecoq glaubt, daß wir keinerlei Garantie haben, daß ihre Ruhe nun ewig währt und die Krisen, die diese Verge bildeten, die legten waren.
Wir sind nun lange auf der Kuppe, die ein ausgedehntes Plateau darstellt. Das Observatorium trägt eine Erinnerungsplatte an jenes berühmte Experiment Blaise Pascals , über die gesetzmäßige Veränderlichkeit des Luftdrucks in verschiedenen Höhen und ihre Verwendbarkeit zur Höhenmessung.
Weit anziehender ist ein Trümmerfeld, nicht sehr geschmackvoll eingegittert und als Nationaleigentum bezeichnet. Es sind die Reste jenes Tempels der römisch- gallischen Periode. Der Tempel stand in noch erkennbaren mehrsäßigen Terrassen auf jonischen Säulen in weißem Marmor. Die Marmorarten Italiens , Griechenlands , Aegyptens und Syriens , rote und grüne, Porphyre, Shenit, Granit und Mosait waren in tausend Farben darin verarbeitet worden. Man hat noch Friesbruchstücke gerettet, die Genien zeigen, mit Löwen und Delphinen spielend. Die Zerstörung des Merfurtempels ist durch germanische Einbrüche erfolgt, die angeblich unter der Wirkung der Christenlehre handelten. Dem heidnischen Tempel folgte ein christlicher, diesem aber ging es noch schlimmer; er fam in den Ruf, den Heren zweimal wöchentlich als Sammelplatz zu dienen; zahlreiche Herenprozesse beziehen sich dementsprechend auf den Puy- deDôme und brachten ihn für einige Zeit in Verruf.
Berges gelockt, direkt aufzusteigen, so wollten wir wenigstens diese Hatte uns schon von unten die gleichmäßig ebene Senkung des Linie vom Gipfel zum Sodel abwärts erproben. Wir winden uns durch allerhand abratende Gatter und Verbote, und noch lockender liegt die mit dichtem Grün gedecte Felswand vor uns, wie die Seiten eines Napffuchens abgehend. Im Anblick der zahlreichen Blüten merkwürdigster Fülle und Farbe erinnern wir uns, daß wir über der 1500 Meter- Bone sind, die die Alpenpflanzen zu Bewohnern auch dieser Kuppe macht, so die Flora des Puy- de- Dôme , die an sich schon erotische Glieder, selbst solche des„ Toten Meeres " hat, noch um 100 Arten vermehrend.